Intel: 1,5-Mrd.-Dollar-Angriff auf den Smartphone-Markt

Volker Rißka
22 Kommentare
Intel: 1,5-Mrd.-Dollar-Angriff auf den Smartphone-Markt
Bild: Spreadtrum

Seit Wochen spekuliert der Markt, jetzt ist es offiziell: Intel investiert in China 1,5 Milliarden US-Dollar in einen 20-Prozent-Anteil der Tsinghua Unigroup Ltd., Mutterkonzern der beiden auf Smartphone- und Tablet-Chips spezialisierten Unternehmen Spreadtrum Communications und RDA Microelectronics.

Bisher kommt Intel im Smartphone-Bereich aber auch im Tablet-Geschäft auf keinen grünen Zweig, zuletzt stand dem Segment bei einem Umsatz von nur 51 Millionen US-Dollar ein hoher Verlust von 1,15 Milliarden US-Dollar gegenüber. Zum IDF 2014 war es in diesem Bereich zudem auffällig still, von den Nachfolge-Chips zu „Moorefield“ & Co, „Broxton“ und weitere Ableger, war nicht ein Ton zu hören. Lediglich auf der Tablet-Seite bestätigte Intel, dass mit „Cherry Trail“ als Nachfolger von „Bay Trail“ der Neuling erst 2015 erscheinen wird.

Noch wirft Intel die Flinte aber nicht ins Korn. Für 1,5 Milliarden US-Dollar investiert der Konzern primär in die beiden Halbleiterunternehmen Spreadtrum und RDA, die Grundlagen für günstige Smartphones, Feature Phones und weitere Elemente aus der Kommunikationsbranche rund um die Mobilfunkstandards 2G, 3G und 4G entwickeln. Das Ziel ist eindeutig: Mehr Marktpräsenz vor allem in den aufstrebenden Ländern wie China und Indien, die einen Großteil der Weltbevölkerung ausmachen.

Spreadtrum wird in Zukunft eigene Lösungen auf Basis von Intels SoC-Architektur bauen und ab dem kommenden Jahr auch unter eigenem Namen verkaufen. Spreadtrums größter Erfolg ist bisher das für Schwellenländer konzipierte und seit rund einem Monat verfügbare Firefox-OS-Handy für lediglich 25 US-Dollar.