Corsair K95 RGB Platinum im Test: Tastatur-Flaggschiff macht fast alles richtig

Max Doll
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Corsair K95 RGB Platinum im Test: Tastatur-Flaggschiff macht fast alles richtig

Corsair löst die Flaggschiff-Tastatur K95 RGB durch die K95 RGB Platinum ab. Produktbezeichnung und Daten legen jedoch allenfalls geringfügige Änderungen am Produkt nahe. Tatsächlich ist dieser Eindruck zum Täuschen gezwungen – schließlich will der Hersteller einen Kaufpreis in Höhe von immerhin 200 Euro rechtfertigen.

Technischer Überblick

Obwohl sich mit Ausnahme von Kleinserienprodukten nur schwer noch mehr Geld in eine Tastatur investieren lässt als mit der K95, nimmt sich das neue Premium-Modell auf dem Papier fast schon enttäuschend aus. Ihm fehlen nun 12 Makrotasten bei ansonsten mit Ausnahme des nun wieder vorhandenen USB-Ports unveränderter Featureliste, die in ähnlicher Form auch anderswo vorgewiesen werden kann. Unzweifelhaft neu ist indes die Tasterbestückung. Statt Cherrys MX Red kommen ab sofort MX Speed oder MX Brown zum Einsatz.

Der Teufel steckt allerdings im Detail, denn Corsair hat das Design der Tastatur in vielen Punkten, die mit Standard-Checklisten nicht zu erfassen sind, gründlich überholt. So entsteht eine insgesamt bessere Tastatur: Die K95 kann zwar nichts, was nicht auch andere Tastaturen für gleiches oder geringeres Geld können, lässt aber bei Art und Umsetzung ihrer Merkmale weniger Wünsche offen. Zu einem solchen Ergebnis ist Corsair aber auch verpflichtet, denn 200 Euro Kaufpreis verlangen als Gegenwert nicht weniger als kompromisslose Qualität.

Corsair K95 RGB Platinum
Corsair Vengeance K95 RGB (MX Red)
Cherry MX Board 6.0
Größe (L × B × H): 46,5 × 17,0 (22,8) × 3,7 (4,9) cm
Handballenauflage
50,0 × 16,5 (21,0) × 3,7 (4,2) cm
Handballenauflage
45,4 × 14,7 (23,1) × 3,5 (4,5) cm
Handballenauflage
Layout: 105 ISO (erweitert)
Gewicht: 1.570 g 1.340 g 1.141 g
Kabel: 2,00 m, 2 × USB 2.0 2,00 m, USB 2.0
Hub-Funktion: 1 × USB 2.0
Key-Rollover: N-KRO N-KRO
Schalter: Cherry MX Speed Silver / Brown Cherry MX Red
Polling-Rate wählbar
Cherry MX Red
Tasten: Form: zylindrisch
Material: ABS-Kunststoff
Beschriftung: laser cut
Form: zylindrisch
Material: ABS-Kunststoff
Beschriftung: laser cut
flache Tasten
Zusatztasten: 6 × Makro
5 × Medien
3 × Extra
Scrollrad (Lautstärke)
18 × Makro
5 × Medien
3 × Extra
Scrollrad (Lautstärke)
3 × Medien
1 × Extra
Medienfunktionen: Stumm, Lautstärke, Abspielen/Pause, Stopp, Vor/Zurück Stumm, Abspielen/Pause, Stopp, Vor/Zurück Stumm, Lautstärke, Abspielen/Pause, Vor/Zurück
Zusatzfunktionen: Profile wechseln, Helligkeit (regeln, ausschalten), Gaming-Modus Profile wechseln, Helligkeit (regeln, ausschalten), LED-Modi, Gaming-Modus, Makroaufnahme Helligkeit (regeln, ausschalten), Gaming-Modus
Beleuchtung: Farbe: RGB
Modi: Atmungseffekt, Welleneffekt, Reaktiver Modus, umlaufende Aktivierung, Gaming-Beleuchtung, Farbschleife
Sonstige: individuelle LED-Profile
Farbe: Rot
Makros & Programmierung: 8.096 kB, 3 Profile, Hardware-Wiedergabe
vollständig programmierbar
36 kB, Hardware-Wiedergabe
vollständig, softwarelos programmierbar
Preis: 200 $ 190 $ 190 €

Äußerlichkeiten

Das Design der Tastatur steht trotz aller Änderungen weiterhin in der Tradition der Vengeance-Serie, es wird mit wenigen Retuschen beibehalten. Typisch für Corsair ist die freistehende Anordnung der Taster. Hierbei dient die Metallplatte, die die Taster und das PCB stabilisieren soll, zugleich als Oberseite des Gehäuses. So wird mit geringem Aufwand ein edles Erscheinungsbild generiert und die Reinigung vereinfacht. Tippgeräusche werden aufgrund der offenen Kulisse allerdings etwas prägnanter.

Anders als bei der alten K95 deckt diese Aluminium-Oberseite nun auch die Makrotasten ab. Sie sind nicht mehr nur ein in Kunststoff gegossenes Anhängsel einer Corsair K70, sondern visuell integraler Bestandteil der Tastatur. Das erzeugt ein einheitliches Erscheinungsbild und genügt so den Ansprüchen an ein Produkt des Premium-Segments.

Ein solches Urteil lässt sich im Wesentlichen für die meisten Neuerungen ziehen. Die Position des USB-Ports wird nun etwa im Gegensatz zum alten Design durch die Einrahmung des Corsair-Logos als Referenzpunkt markiert, ein praktischer Kabelkanal erlaubt das Verlegen von Headset-Kabeln unter der Tastatur.

Bei der Generalüberholung der K95 macht Corsair dabei auch vor Details nicht halt. Selbst die Stellfüße wurden ohne akuten Bedarf optimiert: Sie geben besseres Feedback(!), indem sie ihre Betätigung mit einem klarem „Klack“ quittieren. Das erscheint der Preisklasse angemessener als das indifferente Feedback des alten Modells. Noch immer erhaben ist ihre um 90 Grad gedrehte Ausrichtung, dank der die K95 Platinum angehoben und im gleichen Zuge angestellt werden kann. Das ist ein beachtlicher Gewinn an Komfort.

Vielfach verbessertes Layout

Verbessert wurde außerdem das Layout. Bei der K95 RGB Premium trennt Corsair die Zusatztasten für Lautstärke- und Mediensteuerung sowie für Helligkeitsregelung und Profilwahl räumlich stärker voneinander. Für die Bedienung ist das ein Gewinn. Die linke Hand steuert nun ein Set von Funktionen, die rechte Hand ein anderes, was die Orientierung ohne Blickkontakt erleichtert. Profile können im Gegenzug aber nicht mehr direkt angewählt, sondern nur sequentiell gewechselt werden. Für einen gezielten oder automatisierten Wechsel von Profilen in Abhängigkeit von Programmstarts muss auf die CUE-Software zurückgegriffen werden.

Die Medientasten verfügen außerdem über höhere Tastenkappen, um die Differenz zu den umliegenden Tasten zu reduzieren. Aus diesem Grund können Finger bei der Betätigung flacher gehalten werden, was stärker der normalen Halteposition ähnelt und den Tastendruck natürlicher werden lässt. Noch immer sind die Zusatztasten aber mit Ausnahme derjenigen für Makros nicht mechanisch ausgeführt.

Neu und doppelseitig: Die Handballenauflage

Runderneuert hat Corsair zudem die Handballenauflage. Der Soft-Touch-Kunststoff wird durch Gummi abgelöst und die jetzt auswechselbare Oberfläche vergrößert; das Gummielement wird lediglich magnetisch am Platz gehalten und kann einfach gereinigt oder umgedreht werden. Auf diese Weise stellt Corsair zwei Oberflächen, eine glatte und eine rauere, zur Verfügung. Dass die Verbindung der Unterkonstruktion und des Gehäuses nicht ebenfalls mit Magneten erfolgt, wird jedoch nicht ganz angemessen. Das gewählte Verfahren ist lediglich der Standard, solide und funktional – das sind nicht die Attribute, auf die ein Luxusprodukt abzielen sollte.

Die Beleuchtung stagniert

Die Beleuchtung der K95 ist hingegen nicht qualitativ, sondern quantitativ ausgebaut worden. Im Ergebnis stagniert die Tastatur in diesem Bereich, woran auch die neue, in 19 separaten Zonen leuchtende „Light Bar“ an der Rückseite der Tastatur und zahlreiche, einfacher zu bedienende Konfigurationsmöglichkeiten der neuen CUE-Software nichts ändern. Die Lichtleiste ist zwar hübsch anzusehen, kann aber typische Eigenheiten der verwendeten MX-RGB-Taster sowie der K95 im Allgemeinen nicht überspielen.

Grundsätzlich überzeugen Cherrys RGB-Taster durch eine gleichmäßige Ausleuchtung und kaum sichtbare Helligkeitsverläufe auf der Beschriftung, wenngleich der untere Bereich der Kappen dunkler bleibt. Die maximale Helligkeit der Tastenbeleuchtung ist aufgrund der Positionierung der Diode unterhalb des Tastergehäuses lediglich ausreichend und verfügt kaum über Reserven. Hellere LEDs für RGB-Taster von Cherry verbaut weiterhin nur Cooler Master in der MasterKeys-Pro-Serie (Test).

Die Helligkeit ist nicht perfekt gleichmäßig

Vorteilhaft ist hingegen, dass die Helligkeit insgesamt trotz der Verwendung unterschiedlicher Tastertypen insgesamt beachtlich gleichmäßig ausfällt; die Rubberdome-Tasten leuchten allenfalls geringfügig dunkler als die umgebenden mechanischen Modelle, obwohl das Licht durch die Gummiglocke zusätzlich gedämpft wird. Lediglich Lichtleiste und Logo strahlen sichtbar heller als die Tasten. Da jede LED einzeln per Software angesteuert werden kann, lässt sich diesem Zustand aber abhelfen.

Was immer wieder ins Auge fällt, ist der Umstand, dass die 19 LEDs der Light Bar keine gleichmäßige Ausleuchtung generieren. Bei homogener Farbe nimmt die Leuchtkraft zwischen zwei Segmenten etwas ab.

Alltagserfahrungen

Zu den wesentlichen Vorzügen der neuen K95 gehören zunächst die höheren Medientasten, die weit bequemer zu bedienen sind. Erspüren lässt sich im direkten Vergleich mit dem Vorgänger ebenso, dass andere Gummiglocken genutzt werden. Der kurze Hub wird beibehalten, die Abstimmung mit einem prägnanteren Druckpunkt aber „härter“. Damit produzieren die Zusatztasten ein spürbar anderes Feedback als die mechanischen Modelle. Die klare Abgrenzung zu den mechanischen Tastern bricht die Nutzererfahrung weniger stark als der Versuch, den Unterschied möglichst weit verschwinden zu lassen.

Als geschickter Schachzug erweist sich zudem die Form der Makrotasten, die eine natürliche Begrenzung des Tastenfeldes bildet. Zusammen mit der raueren Oberfläche hilft das den Fingerspitzen, sich ohne Blickkontakt auf der Tastatur zu orientieren. Das ist durchaus nötig: Ohne Verrenkungen sind aus der „WASD“-Position beim Spielen nur drei der „G-Tasten“ bequem zu erreichen.

Jede Änderung trifft ins Schwarze

Zu einem wesentlichen runderen Gesamteindruck trägt zudem die Handballenauflage bei. Das (geruchsneutrale) Gummi als Unterlage fühlt sich zwar etwas gewöhnungsbedürftig an, bietet aber jede Menge Grip und verhindert, dass sich das Handgelenk auch nach längeren Spielesitzungen in irgendeine Richtung bewegen möchte. Die um anderthalb Zentimeter in der Tiefe vergrößerte Oberfläche erzeugt zudem erstmals eine echte Auflage. Im Wesentlichen erweist sich so jede Änderung am Design der K95 als wohldurchdacht und konsequent.

Corsair K95 RGB Platinum (MX Speed)

Nur die Klangkulisse bleibt unverändert, auch in der veredelten Platinum-Version klackern Corsair-Tastaturen etwas heller als geschlossene Modelle herkömmlicher Machart. Die leiseren MX Speed mildern das Problem aber ab, weil der frühe Auslösepunkt nach nur 1,2 von 3,4 Millimetern maximalem Hubweg zusammen mit dem geringen Widerstand selbst mit mechanischer Technik nicht vertrauten Anwendern schnell nahelegt, die Taster nicht bis zum Anschlag zu hämmern. Das reduziert die Lautstärke drastisch. Mit Cherrys MX Brown, die sich ComputerBase bei der Logitech G710+ (Test) im Detail angeschaut hat, braucht es für solches Tippverhalten mehr Übung, da der Signalpunkt erst bei zwei Millimetern Wegstrecke und höherem Widerstand erreicht wird.

Cherry MX Brown Cherry MX Speed Silver
Charakteristik: taktil linear
Hubweg: 4,0 mm 3,4 mm
Position des Signalpunktes: 2,0 mm 1,2 mm
Widerstand am Signalpunkt: 45 g
Widerstand am Druckpunkt: 55 g
Lebensdauer (Anschläge): 50 Mio.

Der Unterschied zwischen MX Speed und MX Brown

Der Unterschied zwischen beiden Tastern liegt in der Abstimmung. MX Speed geben über ein ausgelöstes Signal keine spürbare Rückmeldung; ihr Widerstand steigt linear an. Zusammen mit dem frühen Auslösepunkt entsteht der Eindruck eines extrem leichtgängigen, agilen Tasters – bisweilen erfordert die Nutzung erhebliche Konzentration, um Tasten nicht versehentlich durch auf den Kappen liegende Finger gedankenlos auszulösen. Versprochene Geschwindigkeitsvorteile bleiben jedoch rein theoretischer Natur. Bei MX Brown mit taktiler Charakteristik steigt der Widerstand hingegen kurz vor dem Signalpunkt spürbar an und fällt anschließend merklich ab. Diese Eigenheit erzeugt einen wahrnehmbaren Druckpunkt. Um den Signalpunkt zu erreichen, ist daher ein wenig mehr Kraft nötig.

Ausstattung statt Langlebigkeit

Klar wird so auch, was es bei Corsair nicht gibt und das ist – provokant formuliert – extreme Langlebigkeit und trotz tadelloser Verarbeitung von Außen und Innen das Güteniveau von ausstattungsarmen Tastaturen der obersten Preisklasse wie dem Das Keyboard 4 (Test) oder Cherrys MX Board 6.0 (Test).

Auch höherwertige Tastenkappen aus PBT-Kunststoff oder mit Double-Shot-Beschriftung bietet Corsair nicht. Trotz Kreuzaufnahmen hilft der Griff zum Zubehörhandel in diesem Fall nicht, da die erste Tastenreihe nicht dem Normlayout entspricht. In diesem Fall verfügen Leertaste und Windows-Tasten nicht über ihre übliche Größe; Sondergrößen werden jedoch nur überaus selten angeboten.

Software

Einen noch größeren Schritt als die Tastatur selbst macht die Software. CUE 2 wurde grundlegend modernisiert. Weil dabei die Anzahl der Programmebenen und Untermenüs drastisch zusammengestrichen wurde, präsentiert sich das Programm ohne Einschränkungen des Funktionsumfangs übersichtlicher; neben allen Tasten können auch alle Leuchtdioden im Detail programmiert werden.

Dabei lassen sich verschiedene Farben und Effekte in beliebigen Kombinationen und auf mehreren Ebenen kombiniert zusammenstellen. Das System irritiert zunächst: Um das Tastenfeld mit zwei statischen Farben zu beleuchten, müssen zwei „Effekte“, einer pro Tastengruppe, erstellt werden. Sobald echte LED-Effekte ins Spiel kommen, wird der Sinn dieser Maßnahme aber eingängig.

Komplexe Muster lassen sich auf diese Weise kinderleicht und übersichtlich zusammenstellen. Lediglich die minimale Abspielgeschwindigkeit erscheint noch immer zu hoch; je gradueller oder langsamer ein Effekt abgespielt wird, desto verträglicher wird er in der Regel für das Auge. Seltsam mutet lediglich an, dass die Farben der drei Tasten zur Profilwahl, Helligkeitsregelung und für den Spielemodus nicht im Menüpunkt „Beleuchtungseffekte“, sondern nur in den „Optionen“ konfiguriert werden dürfen.

Corsair CUE 2

Auch die Tastenbelegung geht unter anderem mit einem guten Makro-Editor besser von der Hand. Dank des neuen, integrierten Speichers können zudem acht Profile inklusive LED-Mustern auf der Tastatur gespeichert und ohne die Software genutzt werden. Ihr permanenter Betrieb ist nur dann nötig, wenn eine höhere Anzahl an Profilen benötigt oder ihre automatische Aktivierung gewünscht wird.

Zum Tausch von Profilen hat Corsair zudem wie die meisten Hersteller teurer RGB-Tastaturen eine Community-Plattform geschaffen. Mit CUE 2 wird deren Abruf zudem direkt über die Software ermöglicht – Vorschau vor dem Download und Beschreibung inklusive. Für den Alltag ergibt sich daraus ein erheblicher Gewinn an Komfort, weil sich die Schwarmintelligenz viel müheloser an die Bereitstellung praktischer Profile und Programmierungen machen kann. Das verspricht ein gewaltiger Schritt nach vorne zu sein.

Corsair CUE 2
Konfigurierbar Primärtasten Vollständig, Makros, Text, Mediensteuerung, Programmstarts
Makrotasten
Beleuchtung Farbe & Effekte, mehrere Ebenen
Gaming-Modus Ja, auch Alt+Tab, Alt+F4 und Umschalt+Tab
Makros Anzahl Unbegrenzt
Länge Unbegrenzt
Wiedergabe Hardware, Software
Ausgabe Einmalig
Vorlagen Nein
Im-/Export Ja
Makro-Aufnahme Editor Ja
Verzögerung Keine; feste oder reale Abstände
Editieren Eingaben, Verzögerungen
Profile Anzahl 5
Benennung Name und Bild
Autostart Ja, ein Programm/Profil in Software
Im-/Export Ja
Besonderheiten

Fazit

Was dem Namen nach nur geringfügige Veränderungen verheißt, entpuppt sich tatsächlich als die größte, mittlerweile auch nötige Überarbeitung der Reihe seit ihrer Einführung. Corsair hat die K95 in allen wesentlichen Bereichen verbessert und ein ausnehmend rundes Gesamtpaket mit starker Software geschaffen. Besonders erwähnenswert ist die Community-Plattform zum Austausch von Profilen, die aus der Software heraus genutzt werden kann; es handelt sich aufgrund der komfortablen Einbindung um den bislang vielversprechendsten Versuch, die Programmierung der Tastatur in einen Mehrwert zu verwandeln.

Kritik auf Enthusiasten-Niveau

Was stört, stört bei der K95 nur mehr auf hohem Niveau: Die nicht ganz gleichmäßige Helligkeit der Lichtleiste, die nur mit Rubberdome-Tastern ausgestatteten Medientasten, die Befestigung der Handballenauflage, der Verzicht auf höherwertige Tastenkappe oder Beschriftungen und die abweichende „Bottom Row“ bleiben bei allen Vorzügen im Hinterkopf – es ist nicht vermessen, zum Spitzenpreis auch ein wenig (mehr) Außergewöhnliches zu erwarten. Aber diese Punkte bleiben eher Anmerkungen in Relation zum Preis denn harte Kritik, daran stören werden sich vor allem Enthusiasten. Die K95 Platinum ist an sich eine gute Tastatur, die ihren Namen zu Recht trägt.

Corsair K95 RGB Platinum im Test

Gut, aber keine Empfehlung

Mit einer generellen ComputerBase-Empfehlung belohnt wird die Tastatur trotz ihrer Vorzüge nicht. Dies liegt vor allem daran, dass die gebotenen Features zum größten Teil oder für die meisten Anwender kaum praktische Relevanz besitzen. Die K95 ist ohne Frage ein gutes Produkt, aber sie ist nicht das Rundum-Sorglos-Paket für Jedermann. Für die meisten könnte das Warten auf die modernisierten Varianten der preisgünstigeren K-Tastaturen lohnenswerter sein.

Direkte Alternativen gibt es im Spitzensegment nicht, wohl aber in günstigeren Gefilden. Die Logitech G910 (Test) setzt auf ein aggressiveres Design, ein schlechteres Gehäuse, das bei Weitem nicht so hochwertig wirkt, und besitzt keinen Onboard-Speicher, ist aber ebenfalls reichhaltig ausgestattet und nur halb so teuer. Für 150 Euro verkauft Razer zudem die BlackWidow Chroma (Test) oder auf preislicher Augenhöhe mit Corsair die Chroma V2, die beide aber ohne Medientasten auskommen müssen. Edlere Verarbeitung in einer Basistastatur bietet zudem für rund 150 Euro Cherrys MX Board 6.0 (Test). Bei abweichenden Bedürfnissen lohnt ansonsten der Blick in den ComputerBase-Überblickartikel: Rubberdome & Mechanisch: Tastaturen für Gaming & Office im Test.

Corsair K95 RGB Platinum (MX Speed)
Produktgruppe Tastaturen, 28.02.2017
  • Gehäuse
    +
  • Tasten & Beschriftung
    +
  • Layout
    +
  • Ausstattung & Extras
    +
  • Software
    +
  • Ausreichend große Handballenauflage
  • Einfach zu reinigen
  • Verbessertes Layout
  • Überarbeitete Software
  • Teilen von Profilen komfortabel
  • Zusatztasten für Medien & Makros
  • Helligkeit der Lichtleiste schwankt
  • Rubberdome-Technik für Zusatztasten
  • Erste Tastenreihe nicht im Normlayout

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