Intel-Roadmap: CPU-Termine für Coffee Lake(‑E) und Cascade Lake-SP

Volker Rißka
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Intel-Roadmap: CPU-Termine für Coffee Lake(‑E) und Cascade Lake-SP

Eine aktualisierte Intel-Roadmap mit dem Stand von Januar dieses Jahres zeigt die Starttermine für diverse neue Core i-8000 sowohl im Desktop als auch im Notebook sowie für Xeon E-2000 im Server. Gleichzeitig bestätigt sie das Startfenster für Cascade Lake-SP als Refresh der Purley-Plattform. Neu ist Coffee Lake-E.

Coffee Lake-E als Nachfolger eines Flops

Coffee Lake-E war als Refresh der Kaby Lake-E im Server-Bereich geplant. Kaby Lake-E, später als Kaby Lake-X veröffentlicht, war im Jahr 2017 im Desktop-Umfeld der vermutlich größte Flop von Intel seit vielen Jahren. Die CPUs mit maximal vier Kernen für die teure LGA-2066-Plattform mit X299-Chipsatz wurden nicht nur von AMD Ryzen mit mehr Kernen verdrängt, das von Intel als Reaktion auf AMDs Vorgehen angepasste Portfolio mit sechs Prozessorkernen im Mainstream-Markt machte die Quad-Core-CPUs ohne zusätzliche Ausstattung auch in Intels eigenem Angebot obsolet.

Auf der Roadmap der Internet of Things Group (IOTG) wird der Nachfolger Coffee Lake-E jedoch weiterhin benannt – mit unveränderten Vorzeichen: Das klassische Desktop-Design wird in den High-End-Sockel portiert, zum Einsatz kommt dann der neue Cannon-Lake-Chipsatz. Dass die Mehlow-Plattform so existiert, bestätigt Intels öffentliche Codenamendatenbank.

Intel-Roadmap
Intel-Roadmap (Bild: Imgur)

Sechs Kerne auch für Notebooks und Xeon E-2000

Coffee Lake als CPU gepaart mit Cannon Lake-PCH wird im gleichen Zeitraum auch in alle anderen Märkte entlassen. Bereits seit Wochen im Gespräch sind viele neue Desktop-Prozessoren und zusätzliche Mainboards, hinter den B360-, H370- und Z390-Chipsätzen steckt dann im Gegensatz zum Z370 auch ein wirklich neuer Chip. Auch im Notebook sowie im Einsteigersegment der Xeon-Prozessoren wird die neue Architektur zum Einsatz kommen und dort wie im Mainstream-Desktop bis zu sechs Kerne bei hohen Taktraten bereitstellen. Die Roadmap benennt so nicht nur diverse zusätzliche Core i-8000 sowie Pentium auf Basis von Coffee Lake, sondern auch für Notebooks, unter anderem in Form des Core i7-8850H und Core i5-8400H. Gleichzeitig wird die Xeon-E3-Familie überarbeitet und 2018 unter der Bezeichnung Xeon E-2000 in den Markt entlassen – sowohl für den Sockel LGA1151 als auch verlötet in Workstation-Notebooks.

Die neuen verlöteten CPUs mit sechs Kernen machen bereits in diversen Notebooks erste Auftritte. Der für seine korrekten Hardware-Leaks bekannte YouTuber Tum Apisak zeigt in einem kurzen Video gleich fünf Notebooks mit unterschiedlichen Chips, angeführt vom mutmaßlichen Flaggschiff Core i9-8950HK.

Zu guter Letzt bestätigen die Pläne erneut den Zeitrahmen von Cascade Lake-SP als Refresh im Server-Segment. Wenngleich direkt sichtbar der Beginn des dritten Quartals hinterlegt ist, ist den Fußnoten zu entnehmen, dass das Startfenster lediglich zweites Halbjahr 2018 heißt – dies gilt auch für den Desktop-Ableger Cascade Lake-X. Aktuell ist eher von einem späteren denn früheren Termin auszugehen, zumal eine der wichtigsten Argumente für die neuen Prozessoren, die DIMMs nach dem Standard 3D XPoint mit dem Codenamen Apache Pass, laut letzten Informationen ohnehin dieses Jahr erneut verfehlen sollen. Denn laut Intels Quartalsbericht sollen sie quasi nicht zum Umsatz beitragen.

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