Server-CPU: Banana Pi zeigt 24-Kern-ARM-Server-Prozessor

Volker Rißka
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Server-CPU: Banana Pi zeigt 24-Kern-ARM-Server-Prozessor
Bild: CNX-Software

Ein 24-Kern-Server-Prozessor für kleines Geld könnte durch Banana Pi in Kürze möglich werden. Auf Basis von etwas betagterer ARM-Hardware zeigte der Hersteller einen ersten Eindruck anhand von lauffähiger Hardware unter mehreren Betriebssystemen und ersten Anwendungen.

Wenngleich viele der technischen Daten noch nicht bekannt sind, soll die Basis der Anfang 2017 von Socionext vorgestellte SynQuacer SC2A11 sein. Dieser bietet exakt die bisher auf Bildern und in einem Video gezeigten Eigenschaften wie 24 Kerne auf Basis von ARMs Cortex-A53 mit sehr geringem Takt von rund einem Gigahertz und ist damit vornehmlich auf parallelisierte Anwendungen ausgelegt. Zur Seite stehen der CPU in dem Demo-System 32 GB RAM. Seine Stärke dürfte diese Lösung mit einer sehr geringen TDP ausspielen, der SC2A11 arbeitet oft im Rahmen von lediglich 5 Watt, also nur wenigen Milliwatt pro Prozessorkern.

Gemäß den Kommentaren sowohl aus der Community als auch von Banana Pi wird die Ausstattung unter anderem Support für NVMe-Speicherlösungen umfassen. Fraglich ist jedoch die weitere Ausstattung. Während PCIe-Support als sicher gilt, bleibt unter anderem die maximal mögliche Speicherausstattung unbekannt. Bisherige Lösungen mit gleichem SoC waren in dem Bereich sehr stark eingeschränkt, die jetzt gezeigten 32 GByte wären bereits ein Fortschritt.

Kleine Computer, von denen der Raspberry Pi noch immer zu den bekanntesten zählt, sind ein Markt, der sich erst seit einiger Zeit auch im Bereich der stärkeren Compute-Lösungen mehr und mehr entwickelt. Unter anderem via Kickstarter gibt es viele unterschiedliche Projekte, beispielsweise ein 34-US-Dollar teures Einplatinen-System, das jedoch auf einen Intel Atom x5-Z8350 mit vier x86-Kernen und maximal knapp 2 GHz Takt anstatt ARM-Architektur setzt und offensiv damit wirbt: „Eats RPi for dessert. Beats some desktops.“ Mit 24 Kernen rangiert Banana Pi noch einmal in einer ganz anderen Liga, doch am Ende wird vor allem der Preis entscheiden, ob das Produkt ein Erfolg in der doch eher kleinen Marktnische wird.