5G-Auktion: Höheres Mindestgebot gegen den langsamen Fortschritt

Volker Rißka
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5G-Auktion: Höheres Mindestgebot gegen den langsamen Fortschritt

Bereits vor über sechs Wochen war die 5-Milliarden-Euro-Grenze durchbrochen, heute steht die 5G-Auktion kaum höher bei knapp 6,2 Milliarden Euro. Das geht der Bundesnetzagentur allem Anschein nach zu langsam voran, weshalb eine Erhöhung des Mindestgebots angeordnet wurde und seit heute gilt.

13 Millionen Euro statt 2,6 Millionen Euro als minimale Steigerung

Die Bundesnetzagentur bestätigte am Nachmittag einen Bericht des Handelsblatt. Demnach muss künftig das Mindestgebot 13 Millionen Euro über dem des Mitbewerbers liegen. Dieser Schritt war in den vergangenen Auktionen für Frequenzen noch nie nötig geworden, nach nunmehr 467 abgeschlossenen Bieterrunden sieht sich die Netzagentur aber zu dem Schritt gezwungen. Binnen des ersten Monats seit Beginn der Versteigerung am 19. März 2019 waren über 5 Milliarden Euro geboten worden, seit Mitte April wird durch kleine Erhöhungen des Preises primär um einzelne Blöcke gestritten, ohne dem Abschluss wirklich näher zu kommen.

Primär geht es in der erhöhten Anforderung um die wichtigen Segmente bei einer Frequenz von 3,6 GHz, in dem mit 29 Blöcken von 41 Blöcken der Großteil der Pakete zu finden ist. Dort müssen seit Mittwochmittag nun mindestens 13 Millionen Euro mehr geboten werden, zuvor waren es 2 Prozent der bisherigen Höchstgebote in dem Bereich: rund 2,6 Millionen Euro.

Nun besteht allerdings die Gefahr, dass einer der Anbieter vorzeitig ausscheidet und die Versteigerung endet. Deshalb hatte die Netzagentur die Versteigerung im März entsprechend der Regularien mit einer Erhöhung um jeweils zehn Prozent des Mindestgebots begonnen, seit Anfang April aber bereits auf die 2-Prozent-Regel heruntergestuft. Neben den definierten Prozentwerten darf die Netzagentur auch einen genauen Betrag als Mindestgebot festsetzen, diese Sonderregel zieht sie nun.

Ein letztes Aufbäumen vor dem Schluss?

Fortan ist deshalb kurzfristig ein schnelleres Ansteigen des Betrags von 6,188 Milliarden Euro zu erwarten, die der Stand nach Bieterrunde 467 zeigt. Zum Vergleich: Im Jahr 2010 wurden 4,4 Milliarden Euro in 224 Runden bezahlt, 2015 waren es 5 Milliarden Euro in 181 Runden.

Auch das bereits seit Wochen erwartete Ende könnte nun alsbald anstehen. Vor der Auktion wurden die Einnahmen auf 3 Milliarden Euro bis 5 Milliarden Euro prognostiziert – diese Werte wurden bereits alle übertroffen. Nun könnte es letztlich doch sehr schnell gehen.