AMD Ryzen 3000 im Test: Benchmarks in Apps und Games

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Update Volker Rißka (+1)
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Ab sofort trennt ComputerBase Multi-Core-Apps respektive Benchmarks von denen, die nur einen Kern belasten. Beide wesentlichen Eigenschaften einer CPU werden damit sichtbarer.

Benchmarks in Multi-Core-Apps

Moderne Anwendungen sind auf viele Kerne optimiert, schon Ryzen 1000 war in dieser Disziplin stark aufgestellt. Mit erstmals bis zu zwölf Kernen inklusive den Zen-2-Optimierungen kann Ryzen 3000 hier erneut auftrumpfen. Nicht nur beim vorläufigen Topmodell ist der Zuwachs beachtlich. Durch die gesteigerte IPC und zusätzlich mehr Takt ist der Fortschritt auch in den Klassen darunter beachtlich: In der 65-Watt-Klasse sind es vom Ryzen 7 2700 auf den Ryzen 7 3700X 35 Prozent. Und beim neuen AMD Ryzen 5 3600 glänzt die Erkenntnis, dass sechs Zen-2-Kerne das Flaggschiff der Ryzen 1000 mit acht Zen-Kernen von vor nicht einmal zwei Jahren schlagen.

Darüber rangiert der neue 12-Kern-Prozessor Ryzen 9 3900X. Mit 43 Prozent mehr Leistung als der Acht-Kerner Ryzen 7 3700X skalieren die modernen Anwendungen fast linear. Gegenüber dem 12-Kern-Threadripper des vergangenen Jahres legt die CPU damit immer noch um 22 Prozent zu und zieht am 16-Kern-Prozessor Threadripper 2950X vorbei.

Diagramme
Performancerating für Anwendungen (Multi-Core)
    • AMD Ryzen Threadripper 2990WX
      97
    • AMD Ryzen Threadripper 2970WX
      86
    • AMD Ryzen 9 3900X
      75
    • AMD Ryzen Threadripper 2950X
      73
    • AMD Ryzen Threadripper 2920X
      61
    • AMD Ryzen Threadripper 1920X
      55
    • Intel Core i9-9900X
      55
    • Intel Core i9-7900X
      54
    • Intel Core i9-9900K
      53
    • AMD Ryzen 7 3700X
      52
    • Intel Core i9-9900K (95/119 W LT)
      49
    • Intel Core i7-9800X
      46
    • AMD Ryzen 7 2700X
      45
    • AMD Ryzen 5 3600
      40
    • AMD Ryzen 7 1800X
      39
    • AMD Ryzen 7 2700
      39
    • Intel Core i7-8700K
      37
    • AMD Ryzen 7 1700
      35
    • AMD Ryzen 5 2600X
      34
    • AMD Ryzen 5 2600
      32
    • AMD Ryzen 5 1600X
      31
    • Intel Core i5-9400F
      27
    • Intel Core i7-7700K
      26
    • Intel Core i5-8400
      25
    • AMD Ryzen 5 2400G
      21
    • Intel Core i7-4770K
      19
    • Intel Core i7-2600K
      15
Einheit: Prozent, Geometrisches Mittel

Intels Prozessoren haben angesichts dieser Thread-Übermacht, gepart mit der jetzt konkurrenzfähigen IPC, in der Mittelklasse kaum mehr eine Chance. Acht Kerne von Intel sind nur in Form des Flaggschiffs Core i9-9900K auf Augenhöhe angesiedelt, die Core i5 verlieren das Duell gegen Ryzen 5 deutlich, da sie keine SMT-Unterstützung bieten.

Benchmarks in Single-Core-Apps

In Single-Core-Tests zählen keine Kerne, sondern Takt und Leistung pro Takt. Die Ergebnisse offenbaren, dass AMDs Zen-2-Architektur eine höhere IPC als Intels Skylake-Generation (inklusive Kaby Lake, Coffee Lake) bietet, nur der extrem hohe Takt von 5,0 GHz der schnellsten Intel-CPU Core i9-9900K rettet den Marktführer noch an die Spitze: Die CPU von Intel bietet mit 5,0 zu 4,6 GHz maximalem Ein-Kern-Turbo-Takt zwar neun Prozent mehr Takt, liegt im Schnitt aber nur vier Prozent in Front.

Und die berühmten Ausnahmen (Cinebench R20) bestätigen bereits die Regel und das Ergebnis war im Test reproduzierbar. Der 16-Kerner Ryzen 9 3950X, der noch einmal 100 MHz oder zwei Prozent mehr Takt beim Single-Core-Turbo drauflegen wird, wird Intel noch näher kommen.

Diagramme
Performancerating für Anwendungen (Single-Core)
    • Intel Core i9-9900K (95/119 W LT)
      393
    • Intel Core i9-9900K
      392
    • AMD Ryzen 9 3900X
      379
    • Intel Core i7-8700K
      366
    • AMD Ryzen 7 3700X
      366
    • AMD Ryzen 5 3600
      349
    • Intel Core i9-9900X
      348
    • Intel Core i7-9800X
      347
    • Intel Core i9-7900X
      346
    • Intel Core i7-7700K
      345
    • AMD Ryzen Threadripper 2950X
      319
    • Intel Core i5-9400F
      319
    • AMD Ryzen 7 2700X
      316
    • AMD Ryzen Threadripper 2920X
      315
    • AMD Ryzen 5 2600X
      310
    • AMD Ryzen Threadripper 2990WX
      309
    • AMD Ryzen Threadripper 2970WX
      305
    • Intel Core i5-8400
      305
    • AMD Ryzen Threadripper 1920X
      299
    • AMD Ryzen 7 2700
      298
    • AMD Ryzen 5 2600
      289
    • AMD Ryzen 5 1600X
      287
    • AMD Ryzen 7 1800X
      285
    • AMD Ryzen 5 2400G
      277
    • Intel Core i7-4770K
      268
    • AMD Ryzen 7 1700
      256
    • Intel Core i7-2600K
      222
Einheit: Punkte, Geometrisches Mittel

Benchmarks mit Fokus auf AVX

Zen 2 hat nicht nur in „Standardsoftware“ aufgeholt, sondern auch bei der Nutzung der AVX-Zusatzinstruktionen zugelegt. Der Fließkommabereich bietet als große Neuerung nun die doppelte Bandbreite, was den modernen AVX2-Instruktionen zugute kommt. Bei der bisherigen Architektur mussten zwei 128-Bit-Leitungen zu einem AVX-256 zusammengeschaltet werden, nun erledigt den Auftrag eine Pipeline allein. Effektiv verdoppelt sich dadurch die Leistung.

Das zeigt sich auch direkt im Benchmark: Die vollständige Unterstützung von AVX2 bringt einen massiven Leistungszuwachs im Vergleich zum Vorgänger, die Modelle mit acht und zwölf Kernen rangieren nun fast auf Threadripper-Niveau, die mit doppelter oder gar dreifacher Anzahl an Kernen/Threads unterwegs sind. Nur Intels Core-X-Serie, die als einzige CPU-Serie im Desktop bisher auch AVX-512 unterstützt, liegt noch minimal vorn.

y-Cruncher
y-Cruncher – Multi
  • 250 Mio. Digits:
    • Intel Core i9-9900X
      8,000
    • Intel Core i9-7900X
      8,379
    • Intel Core i7-9800X
      8,701
    • AMD Ryzen Threadripper 2950X
      9,742
    • AMD Ryzen Threadripper 2990WX
      10,127
    • AMD Ryzen 9 3900X
      10,456
    • AMD Ryzen 7 3700X
      10,886
    • AMD Ryzen Threadripper 2970WX
      11,382
    • Intel Core i9-9900K
      12,033
    • AMD Ryzen Threadripper 2920X
      12,156
    • Intel Core i9-9900K (95/119 W LT)
      12,522
    • AMD Ryzen Threadripper 1920X
      13,092
    • AMD Ryzen 5 3600
      13,623
    • Intel Core i7-8700K
      14,613
    • AMD Ryzen 7 2700X
      15,861
    • Intel Core i5-9400F
      16,342
    • Intel Core i5-8400
      17,213
    • AMD Ryzen 7 1800X
      17,489
    • Intel Core i7-7700K
      17,808
    • AMD Ryzen 7 2700
      17,994
    • AMD Ryzen 7 1700
      19,682
    • AMD Ryzen 5 2600X
      21,111
    • AMD Ryzen 5 2600
      22,633
    • AMD Ryzen 5 1600X
      23,418
    • Intel Core i7-4770K
      26,449
    • AMD Ryzen 5 2400G
      34,569
    • Intel Core i7-2600K
      53,281
Einheit: Sekunden

Benchmarks in Games (FHD & UHD)

ComputerBase hat die CPUs im Test in neun aktuellen Spielen sowohl in Full HD als auch in Ultra HD getestet. Unter Verwendung einer Asus GeForce RTX 2080 Ti wird das GPU-Limit in 1080p extrem angehoben, sodass Unterschiede in der Leistungsfähigkeit der CPUs sichtbar werden. Die Benchmarks in Ultra HD vermitteln auf der anderen Seite einen Eindruck davon, wie sich CPUs schlagen, wenn die GPU die bremsende Komponente ist. So werden hoffentlich beide (durchaus kontrovers diskutierten) Ansichten zum Thema im Test abgebildet.

Spiele und Einstellungen für Benchmarks in Full HD und UHD
Titel Detailstufe Benchmark-Typ
Anno 1800 Ultra hoch, DX12 Kampagne, Savegame (65.000 Einwohner)
Assassin's Creed Odyssey Extrem hoch Kampagne, Savegame
Battlefield V Ultra, DX12, DXR aus Kampagne, Savegame
F1 2018 Ultra angepasster integrierter Benchmark
Far Cry New Dawn Ultra Kampagne, Savegame
Kingdom Come: Deliverance Ultra hoch Kampagne, Savegame
Metro Exodus Extreme, DX12, DXR aus Kampagne, Savegame
Resident Evil 2 Hoch, DX12 Szenario „No Time to Mourn“
Shadow of the Tomb Raider Ultra hoch, DX12 Kampagne, Savegame

Full-HD-Benchmarks in Spielen

Im CPU-Limit konnte Intel bis inklusive Ryzen 2000 unbestritten in Führung bleiben, die ersten beiden Ryzen-Generation hatten mit weniger Takt und geringerer IPC keine Chance. Doch mit Ryzen 3000 ist Schluss damit: Das Mehr an IPC, in einigen Spielen auch getrieben vom enormen L3-Cache, zuzüglich des gesteigerten Taktes bringt die bisher heile Intel-Welt in Teilen ins Wanken.

Insbesondere der verdoppelte L3-Cache ist eine der gewichtigsten Änderungen für den Bereich Spiele, AMD spricht vom „GameCache“. In internen Tests hat sich gezeigt, dass dieser bis zu 16 Prozent mehr Leistung ausmachen kann, nach wie vor aber stark vom Titel abhängig ist. Gepaart mit den weiteren Verbesserungen bei Zen 2 und dem höheren Takt sind die teilweise extremen Leistungssprünge von über 20 Prozent im Vergleich zu Ryzen 2000 damit allerdings erklärt.

Performancerating für Spiele
Performancerating für Spiele (Frametimes, FHD)
    • Intel Core i9-9900K
      85
    • Intel Core i9-9900K (95/119 W LT)
      81
    • AMD Ryzen 9 3900X
      79
    • AMD Ryzen 7 3700X
      78
    • Intel Core i7-8700K
      78
    • AMD Ryzen 5 3600
      74
    • Intel Core i5-8400
      73
    • Intel Core i5-9400F
      73
    • AMD Ryzen 7 2700X
      67
    • Intel Core i7-7700K
      65
    • Intel Core i9-9900X
      65
    • Intel Core i7-9800X
      64
    • AMD Ryzen 5 2600X
      64
    • AMD Ryzen Threadripper 2950X
      63
    • AMD Ryzen Threadripper 2920X
      63
    • AMD Ryzen 7 2700
      59
    • AMD Ryzen 5 2600
      59
    • AMD Ryzen 7 1800X
      58
    • AMD Ryzen 5 1600X
      56
    • AMD Ryzen 5 2400G
      50
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS), Geometrisches Mittel

Am Ende können die beiden Flaggschiffe aus Intels Coffee-Lake-Generation zwar erneut einen Vorsprung über die Linie retten und bleiben die schnellsten CPUs für Spieler. Elf Prozent Leistungsvorteil bei den FPS und sechs Prozent bei den Frametimes sind aber nur noch ein Schatten dessen, was noch bei Ryzen 2000 zwischen den beiden Kontrahenten stand. Und in einigen Titeln zeigt sich: Zen 2 liegt manchmal sogar vorne.

1.920 × 1.080
Anno 1800 – 1.920 × 1.080
  • FPS, Durchschnitt:
    • Intel Core i9-9900K
      66,3
    • Intel Core i9-9900K (95/119 W LT)
      65,7
    • Intel Core i7-8700K
      60,2
    • Intel Core i5-9400F
      59,5
    • Intel Core i5-8400
      58,4
    • AMD Ryzen 7 2700X
      58,2
    • AMD Ryzen 9 3900X
      58,0
    • AMD Ryzen 7 3700X
      57,5
    • AMD Ryzen 5 2600X
      55,9
    • AMD Ryzen 5 3600
      54,2
    • Intel Core i9-9900X
      53,8
    • Intel Core i7-7700K
      53,7
    • Intel Core i7-9800X
      52,6
    • AMD Ryzen 5 2600
      45,9
    • AMD Ryzen 7 2700
      45,8
    • AMD Ryzen 7 1800X
      44,0
    • AMD Ryzen Threadripper 2950X
      42,4
    • AMD Ryzen Threadripper 2920X
      42,1
    • AMD Ryzen 5 1600X
      39,1
    • AMD Ryzen 5 2400G
      37,5
  • 99th Percentile (Frametimes in FPS):
    • Intel Core i9-9900K
      52,3
    • Intel Core i9-9900K (95/119 W LT)
      51,6
    • Intel Core i7-8700K
      48,8
    • AMD Ryzen 7 3700X
      47,6
    • AMD Ryzen 7 2700X
      47,4
    • AMD Ryzen 9 3900X
      46,6
    • Intel Core i5-9400F
      45,6
    • Intel Core i9-9900X
      45,4
    • Intel Core i5-8400
      45,3
    • AMD Ryzen 5 2600X
      44,6
    • AMD Ryzen 5 3600
      44,3
    • Intel Core i7-9800X
      43,3
    • Intel Core i7-7700K
      41,9
    • AMD Ryzen 7 2700
      38,4
    • AMD Ryzen 5 2600
      37,5
    • AMD Ryzen 7 1800X
      37,5
    • AMD Ryzen Threadripper 2950X
      36,9
    • AMD Ryzen Threadripper 2920X
      36,5
    • AMD Ryzen 5 1600X
      32,4
    • AMD Ryzen 5 2400G
      30,6
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Ultra-HD-Benchmarks in Spielen

Wird die Auflösung auf das heute gängige Maximum UHD geschraubt, verschwimmt das Bild zunehmend, die CPUs rücken in den Hintergrund. In diesen Regionen ist fast nur die beste Grafikkarte wichtig, jede moderne CPU leistet ihren nahezu gleichen Betrag. Und dennoch: Lag hier bisher geschlossen Grün hinter Blau, liegen die schwarz markierten Ryzen 3000 jetzt erstmals inmitten der Konkurrenz von Intel.

Diagramme
Performancerating für Spiele (FPS, UHD)
    • Intel Core i5-8400
      63
    • Intel Core i9-9900K
      63
    • Intel Core i9-9900K (95/119 W LT)
      63
    • Intel Core i7-7700K
      62
    • Intel Core i5-9400F
      62
    • AMD Ryzen 9 3900X
      62
    • AMD Ryzen 5 3600
      62
    • AMD Ryzen 7 3700X
      62
    • Intel Core i7-9800X
      62
    • Intel Core i7-8700K
      62
    • Intel Core i9-9900X
      61
    • AMD Ryzen Threadripper 2920X
      60
    • AMD Ryzen Threadripper 2950X
      60
    • AMD Ryzen 7 2700X
      60
    • AMD Ryzen 5 2600X
      59
    • AMD Ryzen 5 2600
      59
    • AMD Ryzen 7 2700
      59
    • AMD Ryzen 7 1800X
      59
    • AMD Ryzen 5 1600X
      56
    • AMD Ryzen 5 2400G
      54
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS), Geometrisches Mittel
Nvidia GTC 2024 (18.–21. März 2024): ComputerBase ist vor Ort!