Remote Play Together: Steam erlaubt Splitscreen-Gaming über das Internet

Steam wird in Kürze „Remote Play Together“ anbieten. Das Feature erlaubt es, Spiele mit lokalem Multiplayer-Modus gemeinsam über das Internet zu spielen – so, als würden beide auf der selben Couch sitzen. Der Mitspieler muss das Spiel dazu nicht einmal besitzen.
Remote Play Together muss von Entwicklern nicht manuell implementiert werden, es steht allen Spielen des Steam-Kataloges automatisch zur Verfügung. Eine Voraussetzung gibt es jedoch: Das Spiel muss einen Spielmodus besitzen, der sich lokal, das heißt mit mehreren Personen an einem Rechner spielen lässt. Dies trifft beispielsweise für Rennspiele zu, die per Splitscreen zwei oder vier Spieler gleichzeitig fahren lassen, aber auch für Strategiespiele, in denen sich verschiedene Nutzer bei ihren Zügen abwechseln können. LAN-Multiplayer für mehrere Rechner wird hingegen nicht über das Internet ausgeweitet.
Today our team announced another great new platform feature that will be built into Steam: Remote Play Together. This will allow friends to play local co-op games together over the internet as though they were in the same room together. https://t.co/jEZyGoXEfc
— Alden Kroll 🔜 GCAP / PAX Australia (@aldenkroll) October 10, 2019
Streaming ist der Schlüssel
Realisiert wird diese Funktion via Streaming, mit dem Valve unter anderem schon über die Link-Hardware und -Software Erfahrungen gesammelt hat. Bei Remote Play Together wird schlicht der Bildschirminhalt über das Internet an einen anderen Rechner übertragen, die Eingaben des zweiten Spielers werden anschließend an den Besitzer des Spiels zurückgesendet. Weil lediglich „abgefilmt“ wird, braucht der Mitspieler selbst keine Lizenz des Titels.
To clarify: it really is only for shared-screen or split-screen games. The tech is streaming your screen to your friend and capturing their input and sending it back to the game, so you are both playing the same game, looking at the same thing.
— Alden Kroll @ PAX Australia (@aldenkroll) October 10, 2019
Streaming heißt Latenz
Aufgrund der Umsetzung ist allerdings auch klar, dass sich das Feature nicht für jedes Spiel eignet. Beim Spielen gegeneinander sowie bei Spielen, in denen Timing essentiell ist, wird der Mitspieler durch die Übertragungsverzögerung, die beim Senden und Empfangen der Daten über das Internet entsteht, potentiell benachteiligt. Dass mit zusätzlicher Verzögerung überhaupt gerechnet werden muss, zeigt Steams Link-App schon im lokalen Netz auf – wenngleich sie dort minimal ist. Darüber hinaus wird das Feature Anforderungen an die Internetleitung stellen; eine potente Datenleitung wird zur Pflichtausstattung gehören.
Eine Beta-Version von Remote Play Together wird am 21. Oktober veröffentlicht.