Vier neue Chip-Fabriken: Texas Instruments investiert bis zu 30 Mrd. USD in Fertigung

Update Volker Rißka
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Vier neue Chip-Fabriken: Texas Instruments investiert bis zu 30 Mrd. USD in Fertigung
Bild: Ti

Mit bis zu vier neuen Fabriken will sich Texas Instruments (TI) für die Nachfrage der Zukunft wappnen. Bis zu 30 Milliarden US-Dollar sind dafür geplant, doch bis die neuen Kapazitäten verfügbar sind, werden wie üblich Jahre vergehen. Zuvor wird aber auch an bestehenden Standorten investiert und ausgebaut.

Auch TI liefert weniger als Kunden nachfragen

Texas Instruments ist zuletzt in den Fokus gerückt, der Hersteller wurde als eine Art Sündenbock für die Knappheit bestimmter Bauteile ausgemacht. Stein des Anstoßes war eine Asus-Telefonkonferenz, in der das taiwanische Unternehmen in der vergangenen Woche erklärte, Probleme mit der Versorgung seitens eines amerikanischen Herstellers seien seinerzeit die größte Herausforderung. Daraufhin schossen alle Annahmen in dieselbe Richtung: Texas Instruments dürfte sich dahinter verbergen, da der Hersteller viele kleine Bauteile für unzählige Artikel herstellt. Bestätigt wurde das nicht, die neue Ankündigung zeigt jedoch, dass TI etwas tun wird.

Zwei neue Fabriken sollen gleichzeitig ab dem kommenden Jahr in Sherman, Texas, gebaut werden. Optional plant der Konzern zwei weitere Komplexe, zusammen würden diese vier Fabriken dann das Investitionsvolumen von 30 Milliarden US-Dollar ausmachen. Frühestens sollen die neuen Werke ab 2025 Chips von 300-mm-Wafern liefern. Das ist angesichts der aktuell hohen Nachfrage und den daraus resultierenden Engpässen zu spät, weshalb TI auch an anderer Stelle ansetzt.

Texas Instruments in Sherman
Texas Instruments in Sherman (Bild: Ti)

Die Fabriken RFAB1 und die in Kürze komplettierte RFAB2 in Richardson, Texas, sollen ab 2022 mehr Chips liefern. Das kürzlich von Micron gekaufte Werk in Lehi, Utah, wird hingegen erst ab 2023 voll zur Verfügung stehen. Den aktuellen Plänen zufolge bringt TI somit nahezu jedes Jahr zusätzliche Kapazität an den Start.

Auch TI verdient derzeit prächtig

Finanziell lohnt sich das im aktuellen Marktumfeld: Der Umsatz stieg zuletzt um 22 Prozent, der Gewinn sogar um 44 Prozent. Mit über 4,6 Milliarden US-Dollar Quartalsumsatz und fast 2 Milliarden US-Dollar Gewinn in drei Monaten ist Texas Instruments nach wie vor ein Schwergewicht in der Branche.

Update

Die Grundsteinlegung bei Texas Instruments ist nun erfolgt. Im Jahr 2025 soll das erste Modul Chips in Serie produzieren. 3.000 direkte Arbeitplätze sollen insgesamt entstehen, wenn alle vier Module fertiggestellt sind.