Microsofts Sprachassistent: Steve Ballmer wollte Cortana eigentlich Bingo nennen

Frank Hüber
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Microsofts Sprachassistent: Steve Ballmer wollte Cortana eigentlich Bingo nennen
Bild: Microsoft

Microsofts digitaler Sprachassistent Cortana sollte eigentlich Bingo heißen, wäre es nach dem früheren Microsoft-CEO Steve Ballmer gegangen. Mit diesem Namen sollte sich der Sprachassistent besser in die Namensgebung des Konzerns eingliedern, dessen Suchmaschine Bing heißt.

Marketing: „Alyx“, Ballmer: „Bingo“

Im Big-Bets-Newsletter geht Microsofts ehemaliger Produktmanager Sandeep Paruchuri näher auf die Entstehungsgeschichte und Namensgebung von Cortana ein, der der inzwischen eingestellten Plattform Windows Phone durch den Einsatz in Windows Phone 8.1 zum Durchbruch verhelfen und Microsofts Können im Bereich AI demonstrieren sollte. Während Steve Ballmer mit dem Namensvorschlag „Bingo“ aufkam, wollte das Marketing-Team von Microsoft den digitalen Sprachassistenten eigentlich „Alyx“ nennen, als es im Frühjahr 2013 involviert wurde, weil sich dieser Name klar und eindeutig aussprechen lasse. Zudem solle der Künstlichen Intelligenz eine Persönlichkeit und ein eigener Humor gegeben werden, so das Marketing.

Codename Cortana stammt aus Halo

Die heutige Bezeichnung Cortana war zuvor nur als interner Codename während der Entwicklung genutzt worden und sollte gar nicht als finaler Produktname eingesetzt werden. Die interne Bezeichnung „Cortana“ entstammt dem Spiel Halo: Combat Evolved, das von Bungie entwickelt und den Microsoft Game Studios als Launchtitel für die erste Microsoft Xbox am 15. November 2001 veröffentlicht wurde. Cortana ist im Spiel ein fiktiver, künstlich intelligenter Charakter, der diesen Namen trägt und dem Spieler mit Ratschlägen zur Seite steht. Wieso die Entwickler diesen Codenamen wählten, ist somit leicht nachzuvollziehen.

Petition forderte Cortana als Namen

Cortana als interne Bezeichnung für Microsofts digitalen Sprachassistenten drang dann jedoch über Quellcode an die Öffentlichkeit und erfuhr in der Fangemeinde so eine hohe Zustimmung – eine Petition mit mehr als einer Million Unterstützter bat Microsoft darum, die Bezeichnung beizubehalten –, dass Microsoft den Codenamen schlussendlich auch final nutzte – und die Welt vor Bingo bewahrte.

Abseits der Namensgebung hält der Newsletter noch zahlreiche weitere Hintergründe zur Entwicklung von Cortana bereit.