In den Kaninchenbau I: Custom Mechanical Keyboards – der Anfang

Manuel Prislan
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In den Kaninchenbau I: Custom Mechanical Keyboards – der Anfang

Mechanische Tastaturen kauft man von der Stange, oder man stellt sie sich ganz nach dem eigenen Geschmack zusammen. Und ehe man sich versieht, findet man sich wie Alice im Kaninchenbau wieder. Eine wundersame und kostspielige Reise in die Welt der Custom Mechanical Keyboards beginnt.

Teil I: der Anfang

Wie in Lewis Carrolls Kindergeschichte „Alice's Adventures in Wonderland“ aus dem Jahr 1865 begibt sich dieser Bericht auf eine Verfolgungsjagd eines „weißen Kaninchens mit rothen Augen“.

Sie überlegte sich eben, (so gut es ging, denn sie war schläfrig und dumm von der Hitze,) ob es der Mühe werth sei aufzustehen und Gänseblümchen zu pflücken, um eine Kette damit zu machen, als plötzlich ein weißes Kaninchen mit rothen Augen dicht an ihr vorbeirannte.

Aus Alice im Wunderland von Lewis Carroll

Das Kaninchen ist in diesem Fall eine mechanische Tastatur, deren Tastaturkappen, Schalter, Leiterplatte etc. pp. ganz individuell gewählt wurde.

Der Hype um so genannte Custom Mechanical Keyboards ist seit Jahren nicht von der Hand zu weisen. Immer mehr Technikinteressierte begeben sich auf die Jagd nach genau diesem weißen Kaninchen, wagen den Sprung in den Kaninchenbau und somit eine Reise in eine wundersame wie kostspielige Welt. Was vielen erst nach dem Sprung klar wird: Das Thema weist eine schier unvorstellbare Tiefe auf.

Entweder mußte der Brunnen sehr tief sein, oder sie fiel sehr langsam; denn sie hatte Zeit genug, sich beim Fallen umzusehen und sich zu wundern, was nun wohl geschehen würde. […] Hinunter, hinunter, hinunter! Wollte denn der Fall nie endigen?

Aus Alice im Wunderland von Lewis Carroll

Diese mehrteilige Serie nimmt die, die das noch nicht am eigenen Leibe erfahren haben, mit auf die Reise zu Tastaturkappen (Keycaps), Schalter (Switches), Leiterplatten (PCBs), Tastaturgehäuse (Cases) und vielem mehr.

Teil I beschäftigt sich vorerst mit den wichtigsten Punkten rund um Custom Mechanical Keyboards. Die darauffolgenden Teile gehen umfangreicher und spezifischer auf die einzelnen Themen ein.

Nicht nur Enthusiasten sollten auf ihre Kosten kommen, auch für Neulinge wird der Kaninchenbau beleuchtet, um einen Einblick in die Tiefen der Tastaturen-Welt zu liefern.

Die Tiefen des Kaninchenbaus

Tastaturgröße & Tastenlayout

Die Qual der Wahl auf der Suche nach der perfekten eigenen mechanischen Tastatur beginnt bei der Entscheidung für eine Größe und das darauf untergebrachte Tastenlayout. Jede Größe hat für sich ihre Vor- und Nachteile. Je nach Anwendungsgebiet sollte die Entscheidung gut überlegt sein. Je kleiner und platzsparender die Auswahl fällt, desto mehr ist mit Einschränkungen hinsichtlich der Tastenbelegung zu rechnen. Am deutlichsten wird das am Ziffernblock, der als erstes geopfert wird.

Tastaturgrößen im Überblick
Tastaturgrößen im Überblick

Fullsized

Hierbei handelt es sich um eine „vollständige“ Tastatur mit Funktionstasten (F1 bis F12), Sondertasten, Cursor-Tastenblock und Ziffernblock. Diese Größe ist die sogenannte „Standardausführung“ und auch in jedem Büro beziehungsweise an jedem Arbeitsplatz zu finden.

96 % – 1800-Compact

Die eher seltene Variation orientiert sich an der Fullsized-Tastatur mit abgespeckten Zwischenräumen. Diese werden als 1800-Compact-Tastaturen oder 96-%-Tastaturen bezeichnet. Um den Platz der Zwischenräume gut einzusparen, ist auch mit dem Wegfall mancher Sondertasten zu rechnen.

TKL – Tenkeyless

Diese Tastaturgröße ist bereits häufiger anzutreffen und unterscheidet sich zu einer Fullsized-Tastatur nur im fehlenden Ziffernblock. Sondertasten, Cursorblock und auch Funktionstasten sind an den üblichen Stellen verfügbar.

75 %

Die hier im Bericht verwendete Keychron Q1 ist eine 75%-Tastatur. Die Reduzierungen sind gegenüber den bereits erwähnten Tastaturgrößen bereits stark ersichtlich. Nicht nur der Wegfall des Ziffernblocks fällt auf, auch bei den Sondertasten gibt es Änderungen. Sie werden anders angeordnet oder fallen völlig weg. Cursor- und Funktionstasten bleiben hingegen bestehen.

65 %

Diese Variation ähnelt der 75%-Tastatur sehr stark, wird jedoch mit dem Wegfall der Funktionstasten schmaler und verbraucht am Schreibtisch weniger Platz. Cursor-Tasten bleiben bestehen und meist ist auch noch Platz für ein paar Sondertasten übrig.

60 %

Im Vergleich zur 65%-Tastatur fehlen bei dieser Tastaturgröße bereits die Cursor- und jegliche Sondertasten. Als Primärfunktion können jedoch Teile der Cursor-Tasten bestehen bleiben.

40 %

Hierbei handelt es sich um die kleinste Variante ohne Ziffernreihe und je nach Variante mit oder ohne Cursor-Tasten als Primärfunktion.

Nachfolgend ein paar Eindrücke aus der Community:

Zum Tastenlayout selbst gibt es weniger zu berichten. Im deutschsprachigen Raum kommt vor allem das QWERTZ-Layout in ISO-Formatierung zum Einsatz.

Bildvergleich: ISO-DE (Bild: Ryzen OC Community) ANSI-US (Bild: Ryzen OC Community)

Der größte Unterschied zwischen ISO- und ANSI-Format ergibt sich durch die geteilte linke Shift-Taste und die große Enter-Taste. Auch die verwendete Tastenbelegung, also ob hier auf ISO-DE oder zum Beispiel ANSI-US zurückgegriffen wird, kann von Belang sein.

Wer einem Custom Mechanical Keyboard nachjagt, bei dem ist mit der Wahl von Formfaktor und Layout aber noch lange nicht Schluss. Schließlich soll die Tastatur nicht fertig gekauft, sondern Komponente für Komponente individuell zusammengestellt werden. Das heißt auch, dass das Gehäuse separat von Tastern und Tastenkappen erworben wird.

Gehäuse (Cases & Barebones)

Bei der Auswahl des Gehäuses ist es möglich, zwei Wege zu beschreiten. Einerseits steht ein fertiges „Barebone“ zur Verfügung. Es umfasst Tastaturgehäuse inklusive Leiterplatte, Halterplatte für die Schalter, Stabilisatoren für die großen Tasten (Enter-, Backspace- und Leertaste), Schallabsorbierungen und RGB-Beleuchtung. Andererseits besteht auch die Möglichkeit, alle Teile einzeln zusammenzustellen.

Keychron Q1 – Einzelteile
Keychron Q1 – Einzelteile (Bild: Keychron)

Im oben angeführten Bild sind die Einzelteile einer Keychron Q1 zu sehen. Diese „Barebone“-Lösung (alle Teile werden in einem Paket verkauft) stellt für viele Neulinge die beste Option dar. Des Weiteren besteht hier die Möglichkeit, die einzelnen Teile zu modifizieren oder zu wechseln. Die namhaftesten Hersteller für „Barebones“ sind Keychron, Glorious GMMK, KBD Fans, MyKeyboard, Drop und Akko.

Alternativ zum Barebone lassen sich auch dessen Bestandteile alle separat erwerben. Diese Einzelteile-Variante wird gesondert in einem weiteren Bericht erläutert und erklärt – die Tiefe des Kaninchenbaus ist zu gewaltig, um wirklich alle Themen innerhalb eines Berichts erklären, beschreiben beziehungsweise vernünftig aufbereiten zu können.

Schalter (Switches)

Nachdem die Entscheidungen für das Layout und das „Barebone“ gefallen sind, stellt sich die Frage, welche Schalter („Switches“) für eine mechanische Tastatur in die engere Auswahl kommen.

Das umfangreiche Angebot an verschiedensten Herstellern wirkt vorerst erdrückend und überfordernd. Charakteristisch stehen lineare, taktile und „Clicky“-Schalter zur Verfügung. Lineare Switches haben, wie der Name bereits verrät, ein lineares und durchgehendes, gleichbleibendes Druckgefühl ohne merklichen Widerstand oder ein hörbares Klickgeräusch als Rückmeldung. Taktile Schalter hingegen geben einen merklichen Druckpunkt beziehungsweise Widerstand als Feedback zurück. Zum Schluss gibt es noch „Clicky“-Schalter, die zum taktilen Widerstand auch ein hörbares „Click“ als Rückmeldung geben.

Überwindet man bei taktilen oder „Clicky“-Schaltern den Widerstand, fühlt sich der restliche Weg bis zum Auslösepunkt kurz wie ein „freier Fall“ an, bis schlussendlich der Kraftaufwand wieder leicht ansteigt. Lineare und taktile Schalter werden zusätzlich noch in einer lautlosen Variante („Silent“) angeboten. Im Schalter ist ein schallabsorbierendes Pad (meist aus Gummi) angebracht, das den Kontakt von Kunststoff zu Kunststoff dämpft.

Unterschiedliche Schalterkonstruktionen ermöglichen unterschiedliche Betätigungskräfte. Die bekannteste Schalterkonstruktion für mechanische Tastaturen, die Cherry-MX-Schalter, wurde von der deutschen Firma Cherry AG entwickelt und von vielen Unternehmen kopiert, um einen reibungslosen Austausch der Schalter und Tastenkappen zu ermöglichen. Zu finden sind diese Schalter in allen möglichen Farben und Variationen und schlussendlich (je nach Fertigung) mit individueller Soundkulisse.

Wie im Bild erkenntlich, besteht ein Schalter aus einem Gehäuse-Oberteil, einem Stamm (oder auch Schaltschlitten genannt), einer Kontaktplatte, der Spiralfeder und einem Gehäuse-Unterteil. Die darauffolgenden Bilder zeigen die verschiedenen Charakteristiken – angefangen bei Linear über Taktil hin zu „Clicky“ - der unterschiedlichen Schalter.

Die Betätigungskraft für Schalter wird zudem entweder in cN (Zentinewton), gf (Gram-Force) oder einfach in Gramm für den Auslöseweg beziehungsweise für den Gesamtweg (Bottom-Out) (also bis der tiefste Punkt des Schalters erreicht wird) angegeben.

Betätigungsgraph von Akko CS Radiant Red
Betätigungsgraph von Akko CS Radiant Red (Bild: Akko Gear)

Anhand des oben gezeigten Beispiels eines linearen Schalters werden die Werte nochmals veranschaulicht. Die obere Linie im Diagramm zeigt die Betätigungskraft in Force (gf) und den Weg in Travel (mm), wenn der Schalter gedrückt wird, während die untere Linie die Kraft und den Weg beim Loslassen des Schalters veranschaulicht.

Somit benötigt der im Beispiel gezeigte Schalter eine Auslösekraft („Operating point“) von 53 gf bei einem Auslöseweg von 2 mm. Die Betätigungskraft steigert sich noch bis zum Gesamtweg von 3,5 mm auf 62 gf. Der Rücksetzungspunkt („Reset point“) liegt ebenfalls bei 2 mm und sorgt so für Vorteile bei schnellen Schreibarbeiten.

Die Schalter ergeben somit eines der tiefsten Löcher des Kaninchenbaus. Die große Vielfalt und vor allem die unterschiedliche Soundkulisse der einzelnen Schalter verleiten dazu, stets auf der Suche nach etwas Neuem zu sein. Der zweite Teil dieser Serie wird sich daher umfangreich mit Schaltern, Schmieren, Ölen und Modifikationen am Keyboard beschäftigen. Das alles hat zum Ziel die Soundkulisse – je nach Geschmack – zu verändern. Nachfolgend ein paar Soundproben von drei verschiedenen Schaltern.

Für die Soundproben kamen folgende Komponenten zum Einsatz:

  • Barebone: Keychron Q1 QMK Custom Mechanical Keyboard (ISO)
  • Keycaps: Keychron ISO Q1 & K2 OEM Dye-Sub PBT Keycap Set – Blue (ISO-DE)
  • Switches I: Gateron Aliaz Silent tactile 60g (bottom-out)
  • Switches II: Tecsee Oero linear 63,5g (bottom-out)
  • Switches II: Akko Costum Switch Silver linear 45gf (actuation force)

Die mechanische Tastatur von Keychron wurde zudem mit verschiedenen Modifikationen bearbeitet und die Soundkulisse verändert. Die Aufzeichnungen wurden mit dem Mikrofon t.bone SC 440 bei einer Entfernung zur Tastatur von circa 12 cm erstellt. Alle zum Einsatz kommenden Schalter wurden geschmiert und die Federn geölt.

Keychron Q1 – Aliaz Silent Switches
Keychron Q1 – Tecsee Oreo Switches
Keychron Q1 – Akko CS Silver

Tastenkappen (Keycaps)

Bei Tastenkappen (Keycaps) spielen das Layout und das ausgewählte Format eine Rolle. Im deutschsprachigen Raum werden viele Nutzer auf ISO-DE zurückgreifen und müssen hier mit einigen Einschränkungen gegenüber ANSI-US bei der Auswahl der Tastenkappen rechnen. Zwar wird die Auswahl für ISO-DE-Tastenkappen größer, da auch die Hersteller auf die Nachfrage reagieren, doch dürfte es noch dauern, bis eine Quantität wie bei ANSI-US erreicht wird.

Einige „Barebone“-Anbieter im Netz sind zumindest bereits auf den Zug aufgesprungen und bieten für die Kunden neben ANSI-Formaten auch verschiedenste ISO-Formate an. Zu finden sind nicht nur ISO-Tastenkappen für Deutschland, denn auch Italien, Frankreich und Spanien sind mit an Bord.

Tastenkappen sind zudem eines der wichtigsten optischen Erscheinungsbilder einer Tastatur und tragen stark zum Schreibgefühl bei. Am häufigsten sind ABS- und PBT-Kunststoff-Exemplare am Markt zu finden. Beide Arten weisen eine unterschiedliche Optik und Haptik und auch einen anderen Klang auf.

PBT vs. ABS
PBT vs. ABS

Bei ABS-Tastenkappen (Acrylnitril-Butadien-Styrol) handelt es sich um die preisgünstigere Variante. Sie sind in den meisten Büro- und Gaming-Tastaturen verbaut. Das Kunststoff-Material ist sehr leicht, meist lichtdurchlässiger als PBT-Tastenkappen und kann auch mit sehr kräftigen Farben punkten.

Die Nachteile von ABS-Tastenkappen sind die glatte Oberfläche, zusätzlich fangen sie meist relativ schnell an zu glänzen. Sollte die Beschriftung der ABS-Tastenkappen zusätzlich noch mit Lasergravur erfolgt sein, ist nach einiger Zeit damit zu rechnen, dass die Beschriftung verblasst.

Natürlich gibt es auch Ausnahmen und hochwertige ABS-Tastenkappen sind am Markt ebenfalls zu finden. GMK Electronic Design ist ein deutscher Hersteller von hochwertigen ABS-Tastenkappen, der den Fokus auf Qualität, Langlebigkeit und Flexibilität legt. Die gute Umsetzung dieser Vorhaben hat ihm eine große Fangemeinde eingebracht.

PBT-Tastenkappen (Polybutylenterephthalat) hingegen sind meist dicker, stärker und haltbarer als ABS-Tastenkappen. Das Material von PBT-Tastenkappen ist zudem weniger anfällig und sieht selbst nach langer Verwendung fast wie neu aus. Die farbliche Auswahl ist hier allerdings kleiner, auch die Farben sind bei weitem nicht so kräftig.

Der größte Nachteil von PBT-Tastenkappen sind die höheren ausgerufenen Preise gegenüber ABS-Tastenkappen. Die Kosten sollten sich jedoch über den Qualitätsvorsprung – Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel – schnell amortisiert haben.

Zwischenfazit

Der Bericht stellt keine Kaufberatung im Sinne eines Testberichts dar. Zu umfangreich und komplex erstreckt sich der Kaninchenbau der Custom Mechanical Keyboards, als dass man alle Themen in einem Artikel vernünftig verpacken könnte. Zumindest die wichtigsten Themen wurden hier als kleine Übersicht dargestellt und beschrieben. „In den Kaninchenbau II: Der ewige Fall“ wird einzelne Themen detaillierter darstellen und noch mehr Licht in die umfangreichen Themen bringen. Nach Abschluss dieser Serie sollte jeder, sofern jemand das Bedürfnis nach einer neuen Tastatur hat, jegliches notwendige Hintergrundwissen für eine Kaufentscheidung mitgenommen haben.

Wer aber schon jetzt auf der Suche nach einer Kaufberatung ist, wird in der ComputerBase-Community fündig. Wer ganz tief in den Kaninchenbau schnuppern möchte, schaut am besten im Discord von Max (whnkeys) vorbei. Dort gibt es viele Informationen zu Tastenkappen, Tastaturen und Schalter, Soundproben einzelner Schalter und vieles mehr. Wer auf der Suche für regen Austausch innerhalb der ComputerBase-Community ist, wird unter Mechas – der allgemeine Diskussionsthread fündig.

Ist eine Custom Mechanical Keyboard etwas für dich?
  • Ja, ich habe schon eine solche Tastatur
    17,8 %
  • Ja, ich habe die Anschaffung fest geplant
    5,9 %
  • Ja, aber ich zögere noch
    32,0 %
  • Nein
    44,3 %

Zum Abschluss noch ein paar Einblicke von Custom-Mechanical-Keyboard-Besitzern, warum sie sich für den Schritt in den Kaninchenbau entschieden haben.

Ich hab mich für Custom-Tastaturen entschieden, weil ich mehr Auswahlmöglichkeiten habe, als sie mir die Fertig-Tastatur-Hersteller bieten. Es ist ein Hobby von Enthusiasten für Enthusiasten. Es gibt Community-Mitglieder, die PCBs neu designen, die Funktionen hinzufügen oder Designfehler ausbügeln. Und man kann teilweise bei Custom-Tastaturen als Nutzer selber Entscheidungen mit einbringen, die bei großen Herstellern so einfach nicht möglich wären. Und natürlich ist auch „Feel & Sound“ bei Custom-Tastaturen nochmal um eine ganze Ecke hochwertiger, wenn der Designer seine Arbeit gut macht, und das merkt man beim Schreiben und Bedienen der Tastatur. Darüber hinaus fühlt es sich gut an, etwas hochwertigeres vor sich zu haben.

der Andi, Ryzen-OC-Community

Ich hab mich speziell für ein Hotswap Board entschieden, weil ein Switch, so gut er auch gebaut sein mag, einfach ein Verschleißteil ist und mechanisch irgendwann aufgibt. Es wäre schade ein ganzes Board wegzuschmeißen, nur weil eine Taste vielleicht nicht richtig funktioniert. Das und dass man das Feedback durch die Switchwahl einfach beeinflussen kann, hat mich überzeugt.

BlueKingMuch, Ryzen-OC-Community

Ich habe mir nach Empfehlung im Discord-Channel und nach den ganzen coolen Bildern (die mich etwas neidisch gemacht haben) eine GMMK Pro geholt. Warum? Nicht nur der coolen Bilder wegen, sondern weil ich etwas einzigartiges haben wollte, was ich nach meinen Wünschen und Vorlieben anpassen kann. Außerdem ist es ein Hobby. Ich mag den Ansatz, dass alles individuell anpassbar ist – egal ob Switches, Keycaps, Backplates... Jede Änderung kann eine akustische sowie optische Änderung erzeugen. Alles ist größtenteils modular und austauschbar. Natürlich auch der Umwelt zur Liebe. Hätte mir damals jemand gesagt, dass ich über 300 Euro für eine Tastatur zahle, hätte ich gesagt: Nicht in diesem Leben. :) Doch von 100 Euro für eine K60 Pro RGB ging es hinunter in das Rabbit Hole...

Dimon, Ryzen-OC-Community

Ich bin in die Custom-Boards irgendwie rein gerutscht ohne danach aktiv zu suchen. Ich wollte einfach eine saubere Tastatur zum Arbeiten, die Spaß macht den ganzen Tag benutzt zu werden. Wenn man sich dann etwas mit dem Thema auseinandersetzt, wird eigentlich ganz schnell klar, dass man irgendwas im "High End"-Bereich möchte und auf einmal sitzt man da mit 500 Switches, 4 Keycap Sets und mehreren Tastauren.

kasperL, Ryzen-OC-Community

Flexibilität, Individualität und vor allem Freiheit sind für mich die Hauptargumente für Custom Mechanical Keyboards. Es gibt zwar auch einige fertige Tastaturen, die "custom"-Merkmale erfüllen, aber warum sollte man etwas ahlbgares kaufen und für etwas bezahlen, was man vielleicht gar nicht mag (bspw. hässliche Keycaps, Switches, komische (feste) Kabel oder Softwarezwang)?

Ob man jetzt einen Barebone oder PCB, Plate, Case etc. getrennt kauft: Bei den anderen Komponenten hat man die freie Wahl und muss nicht das nehmen oder auf die beschränkte Auswahl eines Herstellers an Switches, Stabilizers oder Keycaps zurückgreifen. Geht etwas kaputt, ist der Ersatz meist leicht besorgt und man schlägt sich nicht mit proprietären Lösungen herum.

Ist wiederum das Board frittiert oder man möchte einfach nur Wechseln, kann man zumindest einen Teil der Anschaffungen mit auf das neue Board nehmen. So mögen die Anfangskosten vielleicht vergleichbar hoch oder höher wirken, aber dafür hat man am Ende kein einzelnes Wegwerfprodukt.

Selas, Ryzen-OC-Commuity

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