Stellenstreichungen: HP und Cisco bauen je über 4.000 Arbeitsplätze ab

Volker Rißka
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Stellenstreichungen: HP und Cisco bauen je über 4.000 Arbeitsplätze ab
Bild: HP

HP und Cisco reihen sich in die Firmen ein, die kurz vor dem Jahresende planen, Tausende Angestellte zu entlassen. Bei beiden Konzernen wird die Anzahl wohl bei über 4.000 Mitarbeitern liegen, bei HP könnte dies am Ende sogar auf bis zu 6.000 Stellen ausgeweitet werden.

Schwaches Quartal hat bei HP Folgen

Wie HP im Quartalsbericht in der Nacht erklärte, will sich die Firma damit besser für die Zukunft aufstellen. Das heißt in erster Linie, dass Kosten eingespart werden, beim Personal geht das in der Regel am schnellsten, gepaart mit Anpassungen im Konzern. Dies wird sich in der Firma aber über mindestens zwei Jahre hinziehen, im Jahr 2025 sollen dann 1,4 Milliarden US-Dollar pro Jahr eingespart werden, wenn die Arbeiten bei der „digital transformation, portfolio optimization and operational efficiency“ abgeschlossen sind. Der lange Zeitraum lässt entsprechenden Spielraum für sozialverträglichen Stellenabbau in Form von Frühverrentung mit großzügiger Abfindung und Ähnlichem, sofern das möglich ist. Immerhin plant HP dafür bereits eine größere Summe ein: „approximately $1.0 billion in labor and non-labor costs related to restructuring and other charges“.

Am Ende ist die Maßnahme von HP eine Reaktion auf die schwachen Quartalszahlen. HP nennt sie zwar „solide“, unterm Strich blieben sie aber unter allen Erwartungen, im vierten Quartal ging der Umsatz gegenüber dem Vorjahr nämlich um über elf Prozent auf 14,8 Milliarden US-Dollar zurück. Auch hier ist das Notebook im Consumer-Bereich die Sparte mit dem größten Rückgang, ein Minus von 26 Prozent steht hier.

Cisco sucht passende Leute – und wirft Unpassende raus

Branchenriese Cisco wird sich in naher Zukunft von rund fünf Prozent seiner über 83.000 Angestellten trennen, erklärte das Unternehmen. Diese seien für die Transformation des Unternehmens in die Zukunft unter anderem aufgrund ihrer Qualifikation schlichtweg nicht geeignet, Cisco betont, dass man deshalb auch neue Leute einstellen will. Unterm Strich sollen dennoch am Ende mindestens 4.100 Mitarbeiter gehen.

Stellenstreichungen sind zurück auf der Tagesordnung

Viele Unternehmen bauen in den nächsten Monaten Arbeitsplätze ab, nachdem die Phase des Booms unter Corona beendet ist und nun weltweit die Krisenstimmung übernommen hat. Die größten Entlassungen gibt es bei Meta mit Facebook, über 11.000 Leute müssen dort gehen. Auch Amazon wird die Entlassung von 10.000 bis eventuell sogar 50.000 Mitarbeitern nachgesagt, Details stehen hier aber noch aus.

Fehlende Details sind auch das Stichwort bei Intels geplanter Restrukturierung. Tausende Leute dürfte es auch hier treffen, immerhin muss aber auch CEO Pat Gelsinger seinen Teil leisten, wenngleich in anderer Form: Sein umfangreiches Aktienpaket als Bonus ist an neue Ziele geknöpft, die aktuell unerreichbar erscheinen. Für eines der Ziele muss der Aktienkurs von Intel auf 74,47 US-Dollar steigen, aktuell sind es gerade einmal 29,15 US-Dollar, berichtet The Oregonian. Intel hatte Gelsinger unter anderem mit einem riesigen Aktienpaket von VMware gelockt, insgesamt stehen knapp 179 Millionen US-Dollar auf dem Spiel. Diese Auszahlungen sind nach der Kritik von Investoren an Intel Performance in diesem Jahr nun an neue und aktuell nahezu unerreichbare Ziele geknüpft.