2 Monate keine Arbeit bis zum Studium, sollte ich Arbeitslosengeld beantragen?

Blöde Situation in der ich auch mal war, bloß das es bei mir um einige Tage ging (Arbeitsplatzwechsel und Vertrag ausgelaufen). Hab mich 3 Monate vor Wechsel beim Arbeitsamt gemeldet um 1 Woche! zu überbrücken! Wurde dann zum Termin in die AG eingeladen zwecks Besprechung wie es weiter geht, und der "Berater" wollte mich tatsächlich in denselben Job bei anderer Firma stecken, aus dem ich gerade raus bin um 5 Tage zu überbrücken bevor ich meine neue Arbeitsstelle antrete... entweder denselben Job für die kurze Zeit oder "Maßnahmen".

Habs dann mit dem "gelben Schein" gelöst gekriegt. Was anderes verstehen diese Leute da nicht...
 
Auf der anderen Seite gibt es halt schon genug Schmarotzer, die dem Vater Staat auf der Tasche liegen, ohne jemals wirklich den Finger krumm gemacht bzw. etwas eingezahlt zu haben (die vorherigen Posts lassen ja teilweise ähnliches vermuten). Von dem her verstehe ich schon, dass die Berater da sehr konsequent vorgehen.
"Schmarotzer", die auch auf einer regulären Arbeitsstelle regelmäßig einen Krankenschein auf den Tisch knallen, gibt es ja auch immer wieder.
 
ALG1 bekommt man nur dann, wenn man mindestens 12 Monate lang gearbeitet und eingezahlt hat, also nix mit schmarotzen.

Die beim Arbeitsamt/Jobcenter gehen schon mit sehr rabiaten Methoden vor. Da wird man schlimmer behandelt als Gefängnisinsassen, selbst wenn es nur 5 Tage (!) (siehe Post oben) sind. Leider gibt es die Gesetzgebung her. Ist quasi wie legale Folter.
 
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Da es das Arbeitsamt nicht mehr gibt sind einige der Erfahrungen wohl schon älter.

Einige vergesssen auch das es eine Versicherung ist und das man eben sich dem unterwerfen muss wenn man Leistung möchte. Das hat man Leuten wie "Arno Dübel" zu verdanken, das die Agentur "fördern und fordern" will.

Die Agentur kann auch ein Attest vom Amtsarzt verlangen und wenn man es übertreibt geht es zur Arbeitsunfähigkeitsversicherung. Aber diejenigen die mit gelben Schein kommen, da weiß man eh welches Geistes Kind die sind, wenn man Ärzte schon wegen sowas belästigt.

ALG1 bekommt man nur dann, wenn man mindestens 12 Monate lang gearbeitet und eingezahlt hat,

Innerhalb von 30 Monaten. Und es muss nicht immer gearbeitet worden sein, es gibt auch anrechnungsfähige Zeiten.
 
Da niemand ALG I oder ALG II beantragen muss, muss auch niemand die Konsequenzen erleiden.
 
Meiner Erfahrung nach lassen die einen in Ruhe, wenn man in den nächsten Monat bereits was in Aussicht hat.
 
blubberz schrieb:
ALG1 bekommt man nur dann, wenn man mindestens 12 Monate lang gearbeitet und eingezahlt hat, also nix mit schmarotzen.

Die beim Arbeitsamt/Jobcenter gehen schon mit sehr rabiaten Methoden vor. Da wird man schlimmer behandelt als Gefängnisinsassen, selbst wenn es nur 5 Tage (!) (siehe Post oben) sind. Leider gibt es die Gesetzgebung her. Ist quasi wie legale Folter.

Soll man jetzt auch noch Mitleid entwickeln??
Die Leute wollen Geld für's Nichtstun und dann darf man nicht mal erwarten, dass einem bestimmte Auflagen gemacht werden? Letztlich handelt es sich um eine Versicherungsleistung, dessen Anspruch hinreichend überprüft werden muss und wie beim ALG nunmal mit bestimmten Auflagen verbunden ist.
Ich weiß ja nicht, auf welcher Welt du lebst, aber auch in Deutschland hat man nunmal nicht alles zu verschenken (wird ja schon genug in anderen Bereichen gemacht).
 
X_Clamp schrieb:
Ich weiß ja nicht, auf welcher Welt du lebst, aber auch in Deutschland hat man nunmal nicht alles zu verschenken (wird ja schon genug in anderen Bereichen gemacht).
Also ich weiß ja nicht in welcher Welt du lebst, aber mein AG und ich zahlen jedes Jahr tausende Euro in die Arbeitslosenversicherung ein. Wenn ich dann mal zwischen Jobs oder Job und Studium wie die beiden Foristen hier im Thread ein paar Tage, Wochen oder Monate arbeitslos bin, dann will ich verdammt nochmal auch eine Leistung von dieser Versicherung, in die ich über Jahre solche Unsummen bezahlt habe! Und wenn man dann wie die beiden schon vor dem Eintritt der Arbeitslosigkeit bereits die nächste Anstellung in trockenen Tüchern hat, dann hat das mit Schmarotzertum nicht im Geringsten etwas zu tun. Oder sind Leute die krank werden oder einen Autounfall haben und dann Geld von ihrer Versicherung fordern auch Schmarotzer für dich? Von so einem Krankenhausbett mit WLAN lässt es sich doch bestimmt bisschen Remote arbeiten und ein Teil der Artzkosten abbezahlen...

Also aber mal ganz im Ernst: Ich bin der Erste, der sich über Schmarotzer in unserem Sozialsystem aufregt und kriege auch jedes Mal das Kotzen wenn ich die Abzüge auf meiner Gehaltsabrechnung sehe und daran denke, wen und was ich damit so alles finanziere - aber genau so wie es wichtig ist, solche Schmarotzer so gut es geht einzudämmen, muss eine Versicherung denen die es verdient haben auch ihre angemessende (und vor allem ja auch bezahlte!!!) Leistung erbringen. Solche Auswüchse wie jemanden für 5 Tage(!!!) in eine von vornherein vollkommen sinnlose Maßnahme zu stecken, die den Steuerzahler übrigens am Ende mehr kostet, als ihm einfach sein ALG auszuzahlen, nur damit er nicht in der Statistik auftaucht und sich irgendwelche Kasper in der Politik mit dieser Volksverarschung brüsten können, die Arbeitslosenzahlen gesenkt zu haben, finde ich übrigens nicht weniger schlimm als die Schmarotzer wie Herrn Dübel!
 
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Jede Versicherung hat nun mal Bedingungen wenn es um das leisten geht, das ist hier eeben auch so.
Eine Autoversicherung usw. will auch Gutachten uvm.

Wenn man ALG1 will dann muss man eben seine Mitwirkungspflichten beachten, die sich aus dem SGB ergeben und da steht nichts, das dies erst ab X Tagen Arbeitslosigkeit gilt. Wenn das einige Vermittler so machen, macht es das nicht richtiger.

Und auch bei Krankenversicherungen hast du Auflagen, wenn es um Arbeitsunfälle geht, weil auch die BG/RV nicht zahlen wollen und das obwohl der AG in die UV über Jahre 100% eingezahlt hat.. Ein Unding was? Aber das ist Deutschland.


asper in der Politik mit dieser Volksverarschung brüsten können, die Arbeitslosenzahlen gesenkt zu habe
Die Maßnahmen sind im Vorfeld schon lange bezahlt gewesen. Für 5 Tage wrid man auch keinen in eine Maßnahme stecken aber versuchen in Arbeit zu bringen, da ist dann auch nix mit Statistik.

Es gibt so oder so genug Schmarotzer die ALG1/2 ausnutzen und durchkommen. Aber das man so gehetzt wird von der Agentur hat man nicht zuletzt solchen Leuten zu verdanken. Manche denken ja "ach jetz bin ich arbeitlos" und fahren dann erstmal in den Urlaub und sitzen 6 Monate zu Hause bevor sie mal dran denken arbeit zu suchen.

Du erhälst ja ALG1 wenn du dich an die Mitwirkungspflichten hälst. Wenn man das nicht möchte, dann kann man sich auch "ohne Leistungsbezug" arbeitslos melden.
Da niemand ALG I oder ALG II beantragen muss


Richtig aber wer es beantragt muss mit mit selbigen rechnen bzw unterwirft sich diesen ja dann aus eigenem Willen.
 
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Man wird ja gezwungen in die blöde Arbeitslosenversicherung einzuzahlen. Ich würde jederzeit dort aussteigen und die gezahlten Beiträge von mir und meinem Arbeitgeber aufs Konto für schlechte Tage legen. Dann wäre ich unabhängig von irgendwelchen Willküren der Ämter.
Aber wenn ich gezwungen werde einzuzahlen, dann erwarte ich auch im Fall der Fälle KOHLE zur Überbrückung ohne schikaniert und verarscht zu werden. Und wenn die es einem so schwer machen, dann bekommen sie es auch so zurück, mit gelben Scheinen bis zum abwinken. Solange man ein psychologisches Problem angibt, hat ein Amtsarzt & Co. keine Chance das Gegenteil zu bewiesen ;) ansonsten klagt man sich seinen Weg frei, ist alles kein Hexenwerk. Ich kenne einige, die noch nie einen Finger krumm gemacht und Gelder kassieren seit Jahren. Es ist relativ einfach in Ruhe gelassen zu werden, einfach auf sturz dumm und tausend Leiden machen, dann lassen die einen schon in Ruhe um selber Ruhe zu haben. Aber wenn die merken, man ist unsicher und hat keine Ahnung wie der Hase, dann wird man mit Maßnahmen und Sperren bombardiert/schikaniert. Die nutzen dann die Naivität, Leichtsinn und den Obrigkeitsgehorsam der deutschen schamlos aus.

Und wenn jemand denkt, dass ich so ein Schmarotzer bin, ich habe noch nie ein Cent vom Amt bekommen, da ich von der Ausbildung sofort in den Beruf gewechselt habe und somit seit über 17 Jahre einzahle. Und ich nehme mir das Recht raus, wenn mich die Arbeitslosigkeit trifft, dass ich die eingezahlte Kohle erhalte und auch mal 6 Monate einen chilligen mache und mich etwas von der Jahrelange Arbeit zu entstressen. Das habe ich mir dann redlich verdient PUNKT! Und wer mir da Steine in den Weg legen will, denjenigen werde ich mit diesen Steinen bewerfen.

Genauso wie die Rentenversicherung. Ich würde liebend gern die eingezahlten Beiträge selber verwalten. Da hat man am Ende mehr von.

Aber es gibt wieder den Gutbürger der durch seinen Obrigkeitsgehorsam ALLES macht und auf sich nimmt, was Vaterstaat einem sagt. Bitteschön, macht das. Ich gehe meinen Weg :)
 
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Eben. Man wird gezwungen in die ganzen Versicherungen einzuzahlen und wenn nach jahrelangem Einzahlen von Unsummen mal der Fall auftritt, dass man einen Monat arbeitslos ist, dann kann man auch mal eine Gegenleistung ohne Schikane erwarten.

Fair wäre es nur, wenn die ganzen Versicherungen freiwillig wären und ich selbst entscheiden könnte, ob ich in die Versicherungen einzahle oder das Geld lieber selbst spare.

Aber das ist generell nicht so in Deutschland. Man arbeitet 40-50 Jahre lang, zahlt Steuern und Abgaben wie ein Irrer und zum Dank wird man dann vom Jobcenter/Arbeitsagentur schikaniert und/oder mit einer Armutsrente abgespeist.

Man müsste generell das System abändern, dass niemand mehr gezwungen wird in die gesetzliche Kranken-, Renten-, Arbeitslosen-, Pflegeversicherung etc. einzuzahlen, denn dann wäre es auch fair und es könnte sich niemand mehr beschweren.
 
brettler schrieb:
Wenn man ALG1 will dann muss man eben seine Mitwirkungspflichten beachten, die sich aus dem SGB ergeben und da steht nichts, das dies erst ab X Tagen Arbeitslosigkeit gilt. Wenn das einige Vermittler so machen, macht es das nicht richtiger.
Hier unterscheiden wir uns wohl einfach grundlegend in unseren Ansichten. Für mich wird etwas nicht "richtiger" oder in diesem Fall eher weniger absurd, nur weil es in einem Gesetzbuch steht anstatt in den AGB eines privatwirtschaftlichen Unternehmens. Der Staat zwingt mir eine Versicherung auf, deren Beiträge er im Zweifelsfall sogar mit Gewalt von mir eintreibt - aber wenn ich auch nur einen Bruchteil meines eingezahlten und zuvor hart erarbeiteten Geldes im Versicherungsfall zurückbekommen möchte, soll ich wie ein Äffchen irgendwelche erniedrigenden Auflagen erfüllen. Für mich ist das einfach nur Absurd, jedes privatwirtschaftliche Unternehmen mit solchen AGBs würde binnen Tagen pleite gehen, mal ganz davon abgesehen, dass solche Verträge von jedem Gericht sofort als sittenwidrig kassiert werden würden.
Deshalb ja auch mein Beispiel mit der Krankenversicherung - würde irgendwo anders ein Unternehmen oder Amt solche Regelungen einführen, würden die Leute dagegen Sturm laufen. Nur beim ALG wird das irgendwie als gottgegeben hingenommen. Ist ja alles richtig so, weil steht ja auch so im SGB.

brettler schrieb:
Du erhälst ja ALG1 wenn du dich an die Mitwirkungspflichten hälst. Wenn man das nicht möchte, dann kann man sich auch "ohne Leistungsbezug" arbeitslos melden.
Im Prinzip ein guter Vorschlag, der aber leider erst dann Sinn ergibt, wenn ich dafür auch die Wahl hätte, keine Beiträge zu zahlen oder gezahlte Beiträge zurückfordern zu können. Von dem Geld könnte ich dann übrigens weit mehr als 6 Monate Urlaub machen, schicke Weltreise inklusive...
Dass das bei aller Verlockung, gerade als Gutverdiener, trotzdem keine Alternative ist im Hinblick auf den sozialen Frieden, bzw. wir das System sonst 1:1 an anderer Stelle durch höhere Steuern querfinanzieren müssten, ist mir schon klar, aber ändern muss sich aus o.g. Gründen trotzdem etwas.
 
blubberz schrieb:
Man müsste generell das System abändern, dass niemand mehr gezwungen wird in die gesetzliche Kranken-, Renten-, Arbeitslosen-, Pflegeversicherung etc. einzuzahlen, denn dann wäre es auch fair und es könnte sich niemand mehr beschweren.
Ja stimmt, die Privatvorsorge war schon immer die einzig Sinnvolle. Jeder zahlt nur dann, wenn es ihm passt und er einen Vorteil für sich draus ziehen kann.
So ist doch "Sozial" auch definiert. Wenn jeder an sich denkt ist an alle Gedacht. Oh, wait a moment....
Scheinbar habe ich da eine komplett andere Mentalität. Mir würde es im Leben nicht einfallen, mich wegen 5 Tagen arbeitslos zu melden um ALG abzugreifen. V.a. wenn der nächste Job schon fest steht. Einzig die KV wäre ein Grund dafür.
Unser Sozialsystem lebt nunmal davon, dass es Leute gibt die mehr bekommen als sie Einzahlen und welche, die weniger bekommen. Also die am Ende "draufgelegt" haben. Wo kämen wir hin, wenn nun jeder mindestens wieder soviel haben möchte, wie er eingebracht hat?
Erinnert mich an das amerikanische (A)Sozialsystem. Da geht’s v.a. der unteren Einkommensschicht doch auch sehr gut. Die private Vorsorge für alles läuft da ja Tip Top! Ist doch nicht so, dass da nur die Gutverdiener in den abgeriegelten Wohnblöcken davon profitieren....:rolleyes:
Btw: Da führen wir doch direkt wieder Studiengebühren, Kita-Gebühren und generell Schulgebühren ein. Denke so an 10k€/Jahr. Warum soll ich denn die Ausbildung oder Betreuung der Kinder anderer über meine Steuern mitbezahlen? Für meine Rente werden die auch nicht aufkommen. Wurde doch privatisiert. Muss schon jeder selbst vorsorgen. Also gibts da keinen Grund für mich.

NeoHazard schrieb:
Genauso wie die Rentenversicherung. Ich würde liebend gern die eingezahlten Beiträge selber verwalten. Da hat man am Ende mehr von.
Genau, jeder sorgt einfach privat vor. Was jucken uns schon die, die Arbeitsunfähig z.B. aufgrund von Krankheit sind. Wozu brauchen Behinderte schon Geld? Die sollen sich gefälligst zusammen reißen und was arbeiten gehen und privat vorsorgen für die Rente! Schmarotzerpack! /ironieoff


Mal ganz ehrlich... hier liest man in manchen Beiträgen schon sehr viel Egoismus raus.
Ich hoffe doch, dass ihr an dem Tag, an dem ihr bei eurer Bilanz zwischen "Eingezahlt" und "Rausbekommen" bei Null steht, einen Brief an eure Sozialkasse schreibt und alle weiteren Auszahlungen ablehnt. Ihr wolltet ja nur das wieder haben, was ihr bereits eingezahlt habt.
Ganz gleich ob das nun KV, RV, AV oder PV ist.
Da hoffe ich doch für euch, dass ihr nicht mit Ende 40 einen Schlaganfall habt und den Rest eures Lebens ein Pflegefall seid. Mal sehen wie weit ihr dann mit euren Einzahlungen kommt.
 
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Khaotik schrieb:
Mir würde es im Leben nicht einfallen, mich wegen 5 Tagen arbeitslos zu melden um ALG abzugreifen. V.a. wenn der nächste Job schon fest steht. Einzig die KV wäre ein Grund dafür.

Auch wenn du schon Schreiben von der AG im Briefkasten hast, in der drinnen steht das dir Geld gekürzt wird?
Bitte nochmal nachdenken, ich hatte diesen Fall. Entweder Maßnahmen oder Kürzung vom Arbeitslosengeld, JA für 1 Woche!
Hatte mich wie gesagt 3 Monate davor! gemeldet das ich meine Arbeitsstelle wechsele und ich somit 5 Arbeitstage überbrücken musste, da der neue Vertrag später anfängt.
Hab dann das Terminschreiben für die "Einladung" zur AG mit nem Gelben Schein zurückgeschickt.
 
Ich bin ebenfalls der Meinung, dass man ALG erhalten sollte, sofern man auch in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt hat.
Inwiefern mein "Betreuer" für die Zeit das dann regelt, kann ich erst später beantworten.
Aber ich fande es hier mal spannend zu sehen, wie die Meinungen doch auseinander gehen ;)
 
Khaotik schrieb:
Erinnert mich an das amerikanische (A)Sozialsystem. Da geht’s v.a. der unteren Einkommensschicht doch auch sehr gut. Die private Vorsorge für alles läuft da ja Tip Top! Ist doch nicht so, dass da nur die Gutverdiener in den abgeriegelten Wohnblöcken davon profitieren....:rolleyes:
Als jemand der schon in dem Land gelebt hat und das nicht nur vom Hörensagen kennt: Ja, 401K und Co ist ne geile Sache und davon profitieren auch viele unterhalb der Oberschicht. Der internationale Vergleich zeigt, dass Altersvorsorge in Ländern mit unserer Altersstruktur nur über mehrere Säulen funktioniert, wovon die private Vorsorge eine ist. Das deutsche System ist da eher ein leuchtendes Negativbeispiel - so schlecht wie hier ist das Rentenniveau in kaum einem anderen OECD-Land, Tendenz leider weiter fallend. Hohes Rentenniveau und private (betriebliche) Altersvorsorge gehen Hand in Hand, wie man beispielsweise bei unseren direkten Nachbarn sieht (Quelle). Daraus ergeben sich nunmal diverse Vorteile für Besserverdiener, die entsprechend mehr bekommen. Was in meiner Welt zumindest auch vollkommen ok und fair ist, die haben ja auch jahrelang mehr eingezahlt.

Khaotik schrieb:
Unser Sozialsystem lebt nunmal davon, dass es Leute gibt die mehr bekommen als sie Einzahlen und welche, die weniger bekommen. Also die am Ende "draufgelegt" haben. Wo kämen wir hin, wenn nun jeder mindestens wieder soviel haben möchte, wie er eingebracht hat?
Stimmt, auch das ist eine der Eigenschaften einer Versicherung, dass es Nettogewinner und Nettoverlierer gibt. Aber egal ob wir das nun privatwirtschaftlich oder staatlich organisieren, das funktioniert eben nur bis zu einem gewissen Punkt, darüber wird das System dann irgendwann untragbar, wenn riesigen Auszahlungen nur noch wenige Einzahler gegenüberstehen. Und wenn sich dann mit der Zeit eine Situation wie bei unserem Rentensystem entwickelt, müssen wir entweder auf höchst unangenehme Art Leistungen kürzen oder die Einnahmen erhöhen. Also bleiben uns in diesem Fall nur noch genau drei Stellschrauben an denen wir drehen können: Bis ü70 ackern, Rente für alle bis auf Grundsicherung zusammenstutzen oder im Land mit der fast höchsten Abgabenlast der Welt NOCH mehr aus den wenigen Beitragszahlern pressen. Müsste ich jetzt überlegen, was ich davon am besten - oder eher am wenigsten Sch... finde. Ist echt nicht leicht.

Mal so als kleiner Denkanstoß: Etwa 82 Millionen Menschen leben derzeit in Deutschland. Davon sind 15 Millionen Nettosteuerzahler (Quelle). Die Luft ist heute schon sehr sehr dünn und wir müssen uns gut überlegen, wie wir unser System schützen, damit es weiter funktionieren kann - und die Bedürftigen von denen du sprichst nicht am Ende (auch) die Leidtragenden sind!
 
NeoHazard schrieb:
Wieso ist man so unklug und lehnt die Arbeit ab? Selbst schuld, würde ich mal sagen. Es reicht doch einfach zum Doc zu gehen und schwupps ist die Geschichte gegessen. Ich würde nie auf die Idee kommen, mich vom Vater Staat abzocken zu lassen. Vor allem wenn ich eh nur 1-3 Monate bis zum nächsten Job überbrücken muss, würde ich dem Amt (wenn die mich Zwangs rekrutieren wollten) einen Gelben nach dem anderen einreichen.

Aber manche sind sich zu stolz oder haben andere moralische Geschichten, die können sich dann mit Sperren & sonst was rumärgern ;) Jeder ist seines Glückes Schmied.

Bei der Bundeswehr warst du nie? Wurdest auch nicht - gerade dann, wenn du studierst und es am wenigsten passt - zu einer Wehrübung eingezogen und das trotz begründetem Widerspruch?

Krank machen oder verpissen war für mich noch nie eine Option. Mein Fehler...
 
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Wer keine Sozialabgaben tätigen will, braucht sich nur selbstständig machen. KK (inkl. Pflege) ist aber auch da Pflicht. Dafür fällt die Rente weg. Bereut man evtl. später, wird sich zeigen. Arbeitslosenversicherung ist für einen Angestellten mit 1,2% doch überschaubar im Vergleich zu den anderen Abgaben.

Auch wenn ich 20 Jahre selbstständig gearbeitet habe, find ich das Sozialsystem an sich wichtig. (Aber ich find auch die Rundfunkgebühren wichtig und gucke nicht mal TV.)
Zu verbessern gibt es natürlich immer was.

Wo das Geld bleibt dass ihr einzahlt?

Mal mein Weg:
Ich bekam eine Umschulung bezahlt, die kostete mit Fahrtgeld so 19.000 EUR für 2 Jahre. Zwar habe ich vor meiner Selbstständigkeit auch paar Jahre als Angestellter gearbeitet, wäre aber nicht auf diese Summe mit den Beträgen gekommen. Ergo haben das andere für mich bezahlt. Danke.

Meine Erfahrungen mit dem Jobcenter (durch Selbstständigkeit bekam ich ja gleich ALGII) über meine arbeitslosen Jahre sind überwiegend positiv. Es gab immer den Bewerbungsdruck, der mich dazu zwang mich für Arbeiten zu bewerben die ich gar nicht machen wollte, die mich nicht weiterbringen. Da hielt ich meine Unterlagen dann auch sehr knapp und unattraktiv. Manchmal bewarb ich mich auch nicht auf Vorschläge und das wurde nicht sanktioniert. Meine Erklärungen reichten. Meine Fallmanger (die wechselten einmal wegen internen Umstrukturierungen) waren motiviert und sehr soziale Menschen die sich sichtlich mühten mit mir zu arbeiten und nicht gegen mich. Das finde ich angesichts des Jobs an sich, dem Umfeld und das Klientel doch bewundernswert jeden Tag neue Kraft zu schöpfen und auch denen zu helfen die Hilfe möchten, die weiter möchten. Dafür bin ich immer noch dankbar.

Jetzt arbeite ich selbst bei einem Bildungsträger der Langzeitarbeitslose und Menschen mit Vermittlungshemmnissen hilft fit für den Arbeitsmarkt zu machen, bei Bewerbungen oder eben andere Wege das Leben zu meistern. Wir bekommen die Menschen die keiner will. Die das Jobcenter auch nicht vermitteln konnte. Die Kunden die zu uns geschickt werden sind alle individuelle Einzelfälle mit schweren Problemen/Vermittlungshindernissen, teils schwere Traumas haben, häusliche Gewalt, in Verwahrlosung leben, manche Fälle die eher in psychiatrische Betreuung gehören (was erst in Einzelgesprächen hervorkommt) was denn auch abschließend empfohlen wird sofern der Kunde das auch möchte. Es kommen auch Leute die einfach kein Bock haben. Viele haben sich selbst aufgegeben. Aber wir werden dafür bezahlt zu ergründen warum. Fast alle kommen demotiviert an, manche leiden unter Depressionen. Mit Druck vom Amt erreicht man bei denen nichts wünschenswertes. Die kommen ohne Hilfe von anderen nicht weiter. Manche sind mit den simpelsten Dingen im Leben überfordert und blocken dann alles ab.
Und das sind nicht wenige Menschen.
Das Budget des Jobcenter limitiert wie viele vermittelt werden können, da fallen also manche immer noch durch das Sozialnetz.
Jemand weiter zu Hause verwahrlosen zu lassen ist keine Hilfe, es ist ein Aufgeben. Auch so einen Fall hatten wir schon. Da hat das JC jetzt erst mal aufgegeben.

Etliche Arbeitgeber mit denen wir zusammenarbeiten sind auf fremdfinanzierte Mitarbeiter (also die Arbeitslosen) angewiesen weil sie sich selbst nicht die Menge der Angestellten auf normalen Wege leisten können. Z.B. der örtliche Wildtierpark. Diese AG nutzen wir dafür den Arbeitslosen (wieder) an ein strukturiertes Leben zu gewöhnen.

Wer bezahlt das alles wohl?

Andere Arbeitgeber nutzen aus meiner Sicht das System aus. Obwohl sie vorgeben Arbeitermangel zu haben lassen sie sich die Ausbildung, in ihren Betrieben, ihrer zukünftigen Arbeitnehmer vom Jobcenter finanzieren. Dafür wurden Schwesterunternehmen gegründet die nichts anderes machen als Leute über einen Vermittlungs-/Bildungsgutschein für ihr anderes Unternehmen auszubilden. Meine 19k Umschulungskosten waren Peanuts im Vergleich was ne Ausbildung zum Lokführer kostet. Da ist man ab 45k dabei.

Soviel erarbeitet niemand durch AV Abgaben.

Wenn sowas genehmigt wird, heißt das auch wieder dass andere leer ausgehen (erschöpftes Budget). Das steht in einem Konflikt mit meinem Unternehmen. Unterstützt mein AG die Durchsetzung der Ausbildung heißt dass, das durch das schneller ausgeschöpfte Budget weniger zu uns vermittelt werden und daher das Unternehmen selbst weniger Einnahmen hat. Ab Jahresmitte wird es schon spürbar, grad seit den Flüchtlingen von denen wir auch ab und zu welche bekommen.
Aber mein AG ist cool und stellt sich einer potentiellen Zukunft eines Kunden nicht in den Weg. Auch der Chef vom Jobcenter guckt bei sowas wo er noch Finanztöpfe findet.

Ach ja, meine KK und RV Sozialabgaben sind jetzt zusammen auf dem Niveau meiner privaten Krankenkassenbeiträge vorher.
Und meine private Altersvorsorge ging pleite, also das eingezahlte Geld ist w wie weg. Da ist jeder mit RV besser dran als ich. Denn ein bisschen ist immer noch mehr als gar nichts.
 
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