@Dennis_1: Die angegebenen Ampere-Werte auf +5, +3,3 (und manchmal auch 12V) sind die Höchstwerte auf den jeweiligen Versorgungsspannungs-Schienen. Sie können praktisch nie gleichzeitig voll erreicht werden, da die Combined Power auf diesen Leitungen nicht überschritten werden darf.
O.a. waren bei einem der Netzteile
+3,3V 30A
+5V 36A
spezifiziert.
Wäre das gleichzeitig abrufbar, so müsste die Combined Power von +3,3V und +5V (3,3*30 + 5*36)W = 279W betragen. Das Netzteil hat aber "nur" eine angegebene Combined Power von 220W auf diesen Leitungen. Wer also auf der 3,3V-Leitung 30A abruft, kann auf der 5V-Leitung nur noch (220 - 3,3*30)/5 A = 24,2A statt der dort maximal möglichen 36A verbraten.
Wie man Netzteile leidlich aussagekräftig spezifiziert, zeigt z.B. noch Enermax auf seiner Website (die waren vor 2 Jahren in dieser Hinsicht deutlich besser). Immerhin weiß man anschließend sogar, bei welchen Überspannungen das Netzteil abschaltet, um den PC vor Beschädigung zu schützen.
Gut stabilisierte Ausgangsspannungen, hinreichende Schutzschaltungen gegen Überspannung, Überstrom und Übertemperatur, gute Eigenschaften bei Netzstörungen sowie kurzfristigen Ausfällen und langlebige Bauteile sind bei Noname-Netzteilen nur begrenzt möglich. Der Rotstift sorgt schon dafür. Das heißt aber noch lange nicht, dass jedes Markennetzteil im Vergleich mit jedem No-Name-Netzteil besser sein muss.
Übrigens waren bislang ausnahmslos alle Tests im Web, die mir über den Weg gelaufen sind, mehr oder weniger unvollständig. Speziell die Güte der Spannungsstabilisierung (bei plötzlichen Laständerungen) sowie die Empfindlichkeit gegen Netzstörungen und kurzzeitige Netzausfälle bleibt meist ungetestet. Das sind die Kleinigkeiten, die so manches System zum Aufhängen bringen, ohne dass die Ursache mit dem Hardware-Monitor des Mainboards festzustellen ist.