Sorry @ Vorsposter, aber zu sagen es würde keine Diskussionsgrundlage mehr geben, weil der Threadersteller eine feste Meinung zu einem Thema hat, die er/Sie nicht ändern will, halte ich für absoluten Schwachsinn. Geh doch mal in die Threads über deutsche Parteipolitik oder ähnliches und schau dir an, wie einige ultra-linke da auf ihrer Meinung beharren. Deswegen ist noch lange nicht die Diskussionsgrundlage verloren.
Und zu allen, die sagen, dass ein "Zellhaufen" kein Mensch ist: Könntet ihr bitte den Unterschied zwischen Zellhaufen und Mensch definieren?
Warum dürfen eurer Meinung nach Kinder, die aus Vergewaltigungen entstanden sind oder Behinderungen aufweisen anders behandelt werden als "gesunde" Kinder? Wo ist hier der Gedanke, dass alle Menschen gleich sind und niemand zB aufgrund seiner Behinderung diskriminiert werden darf?
Natürlich ist es schwerer mit einer Behinderung zu leben als ohne. Aber warum wird hier die Bequemlichkeit der Eltern über das Leben des Kindes gestellt? Und ich sage hier ganz bewusst Kind, weil sie zumindest den Vorstellungen einiger Vorposter nach das Recht zu leben (=Verbot abgetrieben zu werden) schon erworben hätten, wenn sie nicht behindert wären.
Meiner Meinung nach ist diese Unterscheidung zumindest moralisch höchst bedenklich, da hier eine Andersbehandlung aufgrund eines Merkmals zustande kommt, die durch das Grundgesetz eindeutig nicht erlaubt ist.
Warum durfen eurer Meinung nach behinderte Kinder vor der Geburt abgetrieben werden aber nicht solche getötet werden, wo die Behinderung erst kurz nach der Geburt festgestellt wird oder erst bei selbiger zustande kommt. Das Argument des "schwierigen Lebens" würde ja auf beide gleichermaßen zutreffen.
Imho gibt es einen vertretbaren Grund für Abtreibung. Dieser Fall tritt genau dann ein, wenn das zur Welt bringen des Kindes eine lebensbedrohliche Situation für die Mutter darstellt. Denn ich denke nicht, dass man von einer Frau erwarten kann, ihr leben zu opfern. Allerdings ist mir auch bei dem Gedanken nicht ganz wohl, weil hier irgendwo auch wieder das Leben der Mutter mehr wert zu sein scheint, als das Leben des Kindes.
Ich für meinen Teil bin jedenfalls heilfroh, dass meine Mutter sich damals trotz Nierensteinen und einer prognostizierten Überlebenschance für sie und ihr Kind von unter 50% und gegen den Rat der Ärzte trotzdem entschieden hat, mich zur Welt zu bringen.
Wenn eine Frau ein Kind nicht will, sollte sie a) Verhüten oder b) mit den Konsequenzen ihres Fehlers leben und das Kind ggf zur Adoption freigeben. Aber wir leben heute ja in einer Gesellschaft, die es sich zum Ziel gemacht hat die Konsequenzen des eigenen Handelns gekonnt zu ignorieren und ggf auf andere abzuwelzen um selber nichts aus seinen Fehlern zu lernen und sie bei Bedarf aus Bequemlichkeit zu wiederholen.
So wie e-ding es moralisch nicht vertretbar findet, eine Frau zu zwingen ein Kind zur Welt zu bringen, was sie sich selber "zugelegt hat", finde ich es moralisch unvertretbar, einem Kind das Leben zu verwehren, nur weil es noch nicht in der Lage ist, seine eigene Position zu verteidigen und auf die Hilfe anderer angewiesen ist.
Und da nach deutschem Recht ein Kind ja erst mit Durchtrennen der Nabelschnur ein Mensch wird und vorher nur eine Sache ist, wäre der grausame Mord (zB durch Einschlagen der Schädeldecke mit einem Hammer) eines grade halb geborenen Kindes juristisch eh nur eine Sachbeschädigung und damit nicht der Rede wert.
Sorry, ich weiss, dass das total überzogen ist. Aber ich wollte mal einen Grenzfall aufzeigen, weil ich grade in dem Punkt das deutsche Recht für nicht besonders glücklich geregelt halte.
Ich werde keinen wegen seiner Entscheidung für eine Abtreibung kritisieren, aber für mich persönlich ist das ein relativ eindeutiges nein. Unter anderem aus oben genannten Gründen.
Trotzdem hätte ich gerne mal von der Pro-Abrteibungs-Fraktion eine Definition des Unterschieds zwischen Zellhaufen und Mensch (wo ist da der Übergang/die Grenze) sowie eine Beschreibung der Faktoren, die es ethisch und moralisch erlauben, ein ungeborenes Kind abzutreiben, jedoch nicht ein grade neugeborenes zu töten. Je nachdem halt, wo ihr eure Grenze zwischen erlaubt und verboten zieht.
Ich möchte einfach verstehen, woran sich für euch dieser Übergang zwischen ok und nicht ok definiert und warum grade in diesem Moment das ungeborene Kind das Recht auf ein eigenes Leben erwirbt.