News ACE-Format: Kritische Lücke in WinRAR erst nach 14 Jahren entdeckt

@Mordhorst3k
ACE-Dateien können in RAR-Dateien umbenannt werden und werden von WinRAR trotzdem als erstere erkannt und entpackt.
 
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Hc-Yami schrieb:
#nichtsistlängeralsdiewinrartestversion


Und genau deshalb habe ich mir auch vor geraumer Zeit eine Lizenz gekauft, um diesen sympathischen Anbieter zu unterstützen.
 
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Arcturus128 schrieb:
@Mordhorst3k
ACE-Dateien können in RAR-Dateien umbenannt werden und werden von WinRAR trotzdem als erstere erkannt und entpackt.

Hmm... aber selbst wenn, würde dennoch die ACE DLL benutzt werden zum entpacken. Hat also trotzdem sogesehen nichts mit WinRAR selbst zu tun? WinRAR ruft ja nur die entsprechenden Funktionen der DLL auf und die wiederum verursacht den Sicherheitsfehler.
 
Zuletzt bearbeitet:
14 Jahre lang hat keiner die Lücke ausgenutzt, weil keiner davon wusste. Kaum wird sie öffentlich bekannt gemacht, kommen die Hacker-Kiddies aus ihren Löchern und nutzen sie aus...
 
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Mordhorst3k schrieb:
Hat also trotzdem sogesehen nichts mit WinRAR selbst zu tun?
Doch, weil WinRAR die ACE.DLL selber mitbringt (oder zumindest früher mitbrachte)
 
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Luthien schrieb:
14 Jahre lang hat keiner die Lücke ausgenutzt, weil keiner davon wusste. Kaum wird sie öffentlich bekannt gemacht, kommen die Hacker-Kiddies aus ihren Löchern und nutzen sie aus...
Wie soll auch ein Hacker eine Lücke ausnutzen von der er nichts weiß?
 
@Arcturus128

Ich glaube es ging eher um das "bekannt machen". Ich finde auch, dass man es hätte besser lösen können. Aber ab einem gewissen Punkt muss so etwas einfach an die öffentlichkeit, bevor es von jemand gefunden wird und im Darkweb verkauft wird.
 
Jesterfox schrieb:
Doch, weil WinRAR die ACE.DLL selber mitbringt (oder zumindest früher mitbrachte)

So meinte ich das nicht. Es ist dennoch kein eigentliches Problem von WinRAR, selbst wenn ein ACE-Archiv als RAR umbenannt wird. WinRAR wird nur den Header auslesen um zu prüfen, was für ein Dateiformat es ist und dann die unace.dll aufrufen. Im Update des Artikel wird es aber nun so dargestellt, als sei WinRAR das Problem der Lücke. Aber Fehler in Artikeln werden ja inzwischen nicht mehr korrigiert.
 
Nochmal: da die fehlerhafte Komponente (ace.dll) von WinRAR automatisch immer mitgeliefert wird, also ein Teil des Produkts ist, ist es auch ein Problem von WinRAR. Deswegen hat auch der Hersteller von WinRAR reagiert und eine neue Version veröffentlich die diese DLL nicht mehr enthält.
 
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@Mordhorst3k : Ich muss mich ganz eindeutig @Jesterfox anschließen!

Ein Softwarehersteller ist verantwortlich für die DLLs, die zusammen mit der eigenen Software geliefert werden. Ist das gleiche Prinzip wie bei Zulieferern in anderen Bereichen. Wenn z.B. wegen fehlerhafter, sicherheitsrelevanter Teile in einem Auto wer zu Schaden kommt, wird auch nicht als erstes Bosch verklagt, weil die das Teil geliefert haben. Verantwortlich ist zunächst einmal allein der Hersteller. Natürlich kann der Hersteller dann später seinerseits in Regress gehen und somit Schadenersatzansprüche auf seinen Zulieferer abwälzen. Das kommt aber erst nachgelagert. Für dich als Endkunde ist der Hersteller verantwortlich, von dem du das Produkt bezogen hast.

So leicht kommt WinRAR nicht aus der Verantwortung. Sie hätten die entsprechende Routine für ACE ja auch selbst von Grund auf neu programmieren können und damit die volle Kontrolle. Habe sie aber nicht gemacht stattdessen ein fertiges Binary genommen, bei dem sie blind darauf vertrauen müssen, dass da drin alles passt. Derat blindes Vertrauen kann böse Folgen haben, für die man als Softwarehersteller dann eben auch völlig zu Recht zur Verantwortung gezogen wird.
 
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@Sendaba

Ich hab dafür gezahlt. Zwar über VPN in US-Dollar aber das ist nun mal Globalisierung :)
 
Computerfuchs schrieb:
Sie hätten die entsprechende Routine für ACE ja auch selbst von Grund auf neu programmieren können und damit die volle Kontrolle. Habe sie aber nicht gemacht stattdessen ein fertiges Binary genommen, bei dem sie blind darauf vertrauen müssen, dass da drin alles passt. Derat blindes Vertrauen kann böse Folgen haben, für die man als Softwarehersteller dann eben auch völlig zu Recht zur Verantwortung gezogen wird.

Hätten sie nicht, da ACE selbst ein proprietäres Format ist, dessen Quellcode bzw. Dokumentation nicht öffentlich ist:

e-merge GmbH also produces a Commandline ACE for DOS; and a freeware command-line interface decompression tool for Linux (i386) and macOS called "Unace". e-merge GmbH also provides several libraries for developers, including a freeware decompression DLL called "UnACE.DLL". Some third-party archivers can read the format using this DLL. None of the above is open source free software.
https://en.wikipedia.org/wiki/ACE_(compressed_file_format)

Die aktuelle Version des Formats ist soweit ich weiß nicht dokumentiert. Der deutsche Entwickler ist schon vor einigen Jahren insolvent gegangen. Ende der 90er gab es vom ursprünglichen Entwickler Marcel Lemke ein Dokument zur Version 1.2 des Formats, das ist allerdings nicht kompatibel zur Version 2.0.
 
Sendaba schrieb:
Vielleicht hätte mal jemand für WinRar zahlen sollen, nach dem die 40 Tage Testversion abgelaufen war. Dann wäre auch Geld für Bugfixes da gewesen. So hatten die eben ein paar Jahre sparen müssen...
Soviel ich weiß mangelt es den Entwicklern von WinRAR am Quellcode der DLL. Die DLL mit der Sicherheitslücke (UNACEV2.DLL) stammt nämlich vom Entwickler von WinACE und hat einen Zeitstempel von 2005. WinACE selbst gibt es nicht mehr, die letzte Version ist von 2007. ACE ist damit als Archivformat endgültig tot.
 
Sendaba schrieb:
Hmmm, selbst etwas mehr als 10 Jahre im eigenen Produkt haben ohne zu wissen was drin ist... Wahnsinn.
Wenn du für jedes proprietäre Archivformat ein separates Programm haben möchtest, steht dir frei das so zu handhaben. Die meisten Leute wollen einfach ein Programm, mit dem sie alle Archive öffnen können.
 
Goodplayer schrieb:
Hätten sie nicht, da ACE selbst ein proprietäres Format ist, dessen Quellcode bzw. Dokumentation nicht öffentlich ist

Mordhorst3k schrieb:
Dazu müssen sie den Algorithmus lizenzieren.
Ja, unter diesen Umständen müssten sie es lizenzen. Oder eben weglassen.

Ändert aber nichts an dem, was ich vorher geschrieben habe. Fehlende Lizenz oder Mangel an Alternative (wegen der fehlenden Dokumentation) entbindet nicht von der Verantwortung. Wäre ja noch schöner, Sicherheitsmängel begründen mit "wir hatten keine Alternative". Doch, ihr hattet eine Alternative: Einfach nicht machen. Software um jeden Preis mit allen erdenklichen Funktionen vollstopfen ist selten eine gute Idee. Hat schon gute Gründe, dass ACE heute am aussterben ist. Proprietäre Software ohne Quellcode und ohne Dokumentation von einer Firma, die zwischenzeitlich pleite ist, sollte man nicht einfach so jahrelang weiter verbreiten.
 
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Das Problem tritt wahrscheinlich nur in der bezahlten Version auf. Daher hat es so lange niemand gemerkt. :lol:
 
Jesterfox schrieb:
Die meisten scannen auch den Inhalt von Archiven. Wenn diese nun auch ACE Archive scannen können dürften sie auch die fehlerhafte Bibliothek mit drin haben und sind dann ebenfalls anfällig...

Also ich will doch stark hoffen, dass Antivirenprogramme gepackte Archive ausschließlich in einer Sandbox "bearbeiten".
 
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