Andy_Piano
Lieutenant
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Ich habe mir vor einigen Wochen Acronis True Image Home 2012 gekauft.
Nun habe ich die Software also testen können und habe einen Testbericht auf meinem kleinen, privaten Blog veröffentlicht: http://blog.truehope.de/
Ich dachte mir, ich poste den hier auch mal. (Ich hoffe, das ist der richtige Bereich.)
Es ist mein erster Artikel dieser Art und man kann sicher vieles besser und genauer machen, aber vielleicht hilft es ja dem ein oder anderen ...
Was ist Acronis True Image?
Acronis True Image ist eine Software zum Schutz des Computers, insbesondere der Daten. Die Hauptaufgabe ist die Datensicherung, damit im Falle eines Ausfalls alle Daten schnell und unkompliziert wiederhergestellt werden können. Wesentliche und wahrscheinlich die beliebteste Funktion ist das Sichern der Systempartition: Ein fertig eingerichtetes System wird dabei in einem Image festgehalten und kann später einfach zurückgespielt werden, z.B. wenn es Probleme gibt oder es einfach Zeit ist, das System mal wieder sauber zu haben. So spart man sich die Installation der Treiber und der Lieblingsprogramme; und vor allem die ständige Aktivierung von Windows oder Office! Weiterhin sind Funktionen zur Synchronisierung und Datensicherheit implementiert.
Oberfläche
Die Oberfläche von Acronis True Image Home 2012 gefällt mir sehr gut.
Nach dem Start öffnet sich als erste Seite die „Ersten Schritte“. Hier kann man sich zunächst drei kleine „Info-Touren“ anschauen, hat aber auch direkt Zugriff auf die wesentlichen Funktionen wie „System sichern“, „Daten wiederherstellen“ und „Synchronisierung testen“.
Im zweiten Reiter „Backup und Recovery“ kann man seine Backups detaillierter planen, wiederherstellen, durchsuchen und auch ein Bootfähiges Medium erstellen. Die bereits erstellten Backups werden in einer Liste angezeigt. Ohne viele Klicks kann ein Backupplan direkt ausgeführt, angehalten oder wiederhergestellt werden. Ebenso sieht es auch unter „Synchronisierung“ aus. Unter „Extras und Werkzeuge“ hat man weitere Funktionen funktional zusammengefasst.
Mir ist aufgefallen, dass die Übersetzung unvollständig ist. Das betrifft in erster Linie die Logs. Dort findet man Angaben wie „Service has started“ bzw. „stopped“ oder „Stage Description“. Ob das ein Fehler ist oder so gewollt, sei mal dahingestellt.
Startet man eine Aufgabe, erscheint in der Taskleiste ein kleines Symbol und auch ein Balloon, den man leider nicht abstellen kann.
Insgesamt macht die Oberfläche einen sehr aufgeräumten und intuitiven Eindruck. Man erreicht die wesentlichen Funktionen mit sehr wenigen Klicks.
Funktionen im Überblick
Hier mal die Funktionen im Überblick:
Funktionen im Test
Die meisten Funktionen kennt man ja bereits aus den bisherigen Versionen, daher will ich auch nicht so ganz genau darauf eingehen. Neu ist die Möglichkeit, Ordner zu synchronisieren, das schauen wir uns gleich detaillierter an.
Sicherung
Sowohl die Sicherung ganzer Partitionen als auch von einzelnen Ordnern und Dateien läuft problemlos. Es gibt zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten. Da ich bisher meine Daten noch nie mit Acronis gesichert habe (sondern nur das Bootmedium genutzt habe), habe ich keinen wirklichen Vergleich, aber ich glaube, es gibt jetzt deutlich mehr Einstellungen als noch bei meiner 2009er.
Man kann zwischen 4 Schemen auswählen und auch ein eigenes Schema erstellen.
Weiterhin lässt sich das Backup natürlich verschlüsseln, aufteilen (für DVDs z.B.), Kommentare können gespeichert werden, Komprimierung und die Priorität können eingestellt werden und man kann sich per E-Mail über Aktionsstatusse Backups informieren lassen. Die Benachrichtigung funktioniert nach Angabe E-Mail-Adresse und Postausgangsserver usw. tadellos.
Mithilfe der E-Mail-Sicherung kann man seine Windows-Kontakte und seine Outlook-Einstellungen und -Profile sichern. Wie sich das mit anderen Mail-Clients verhält, kann ich nicht sagen, da ich nur Outlook nutze.
Das Non-Stop-Backup sichert bestimmte Ordner wie der Name schon sagt non-stop, also durchgehend. Allerdings lässt sich nur ein solches Backup anlegen. Dort muss man dann sämtliche zu sichernde Verzeichnisse markieren. Man kann leider auch keine weiteren Einstellungen vornehmen als nur das Backup-Ziel. Dieses darf sich natürlich nicht auf der gleichen Partition befinden wie die zu sichernden Ordner. Am Zielort wird automatisch ein Verzeichnis „Time Explorer Storage“ angelegt, worin dann das Backup kontinuierlich geschrieben wird. Alle 15 Minuten wird die Sicherung durchgeführt. Die Sicherungsdateien haben auch keinen richtigen Namen, sondern sind einfach eine Zeichenkette wie z.B. „A027380B-4485-4e11-8ED3-7623DDBC4544“. Im Prinzip wurscht, solange das Backup ordnungsgemäß funktioniert, aber ich bin ein Freund von ordentlich benannten Dateien und finde das daher etwas unglücklich.
Zur Sicherung über das Bootmedium gibt’s nicht viel zu sagen. Man bootet von der CD und kann somit Sicherungen erstellen, ohne dass Dateien im Zugriff sind. Man hat auch nicht ganz so viele Einstellungsmöglichkeiten wie unter Windows, aber für System-Backups ist es sicher eine gute Wahl.
Bei der Geschwindigkeit spielen natürlich verschiedene Faktoren eine Rolle.
Die Sicherung meiner Datenpartition mit ca. 470 GB auf meine USB3-Festplatte hat ca. 98 Minuten gedauert. Hier habe ich keinen Vergleich zu Vorgänger-Versionen, aber die Geschwindigkeit geht meines Erachtens völlig in Ordnung. Sichert man auf eine USB2-Festplatte oder auf einen Netzwerkspeicher kann es je nach Bandbreite natürlich deutlich länger dauern.
Verglichen habe ich die Backup-Geschwindigkeit bei der Erstellung eines System-Images von 38 GB. Mit dem Bootmedium der Version 2009 dauerte die Sicherung ca. 22 Minuten. Mit der aktuellen Version aber lediglich 15 Minuten. Hier kann man sehen, dass sich einiges getan hat. Die Dateigröße ist dabei identisch geblieben, mit Komprimierungsstufe „hoch“ betrug die Größe des Backups ca. 23 GB.
Da das Online Backup zusätzlich Kosten verursacht und ich allgemein kein Freund von „Daten in der Cloud“ bin, habe ich hier nichts getestet.
Probleme bei der Sicherung
Mein kurzer Test hat keine Probleme erkennen lassen. Man sollte jedoch Folgendes beachten: Sichert man auf eine USB3-Festplatte und wählt als Komprimierungsstufe „Hoch“ oder „Maximal“, kommt es zu einer Prozessor-Auslastung von 90-100 %! Bei großen Datenmengen und schlechter Kühlung kann der Prozessor also sehr heiß werden.
Fazit Sicherung
Die Sicherung läuft in allen Fällen tadellos und es gibt zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten. Die Geschwindigkeit scheint mir im Vergleich zu den Vorgängern höher geworden zu sein. Zumindest zeigt dies mein Test mit dem Bootmedium, wo doch eine starke Verbesserung zu messen gewesen ist.
Nicht ganz zufrieden bin ich mit dem Non-Stop-Backup, da man nur eine Sicherung dieser Art anlegen kann und es dort kaum Einstellungsmöglichkeiten gibt.
Insgesamt hinterlassen die Backup-Funktionen aber einen überaus guten Eindruck.
Synchronisierung
Hier kommen wir zu einem Punkt, den ich persönlich bei Acronis lange vermisst habe. Aber nun gibt es endlich und neu die Funktion, Ordner zu synchronisieren.
Ich habe zahlreiche Freeware-Tools ausprobiert, die diese Aufgabe übernehmen und meine Daten auf der lokalen Festplatte und meiner NAS synchron halten sollten (für den Zugriff mit dem Notebook), aber keines dieser kostenlosen Tools hat mich wirklich überzeugt. Daher freue ich mich riesig, dass eine solche Funktion endlich Einzug gehalten hat.
Unter dem Reiter „Synchronisierung“ lassen sich solche Aufgaben erstellen und verwalten. Allerdings benötigt man dafür ein Konto bei Acronis, anders gelangt man gar nicht in diesen Bereich. Da ich Acronis True Image registriert habe, um an Updates zu kommen, habe ich ein solches Konto. Und natürlich ist es auch kostenlos. Allerdings frage ich mich hier, warum man unbedingt ein Konto haben und dort eingeloggt sein muss, wenn man seine Daten ohnehin nur offline zwischen mehreren Festplatten oder NAS synchronisieren will. Will man zwischen mehreren Computern synchronisieren, wird der Weg übers Internet und Acronis genommen, da ist es ja durchaus verständlich. Aber man hätte es auch anders lösen können, z.B. dass man sich erst einloggen muss, wenn man wirklich ein Online-Backup machen möchte oder so ähnlich.
Wie dem auch sei, ist man eingeloggt, kann man eine Synchronisierung einrichten. Man wählt den zu synchronisierenden Ordner aus, ob man mit anderen Computern, Online Storage, USB-Festplatte oder einem NAS synchronisieren möchte und dann dort das entsprechende Zielverzeichnis. Und schon beginnt die Synchronisation und alle gewählten Verzeichnisse befinden sich ab jetzt immer auf dem gleichen Stand. Natürlich dauert die erstmalige Synchronisierung etwas länger, aber die nachfolgenden Änderungen gehen recht zügig vonstatten.
Wie schon beim Non-Stop-Backup kann man hier quasi nichts einstellen, allerdings ist hier der Bedarf auch nicht so gegeben. Wünschenswert wäre meines Erachtens aber die Möglichkeit, das zeitliche Intervall der Synchronisierung einstellen zu können. So kann man lediglich pausieren und wieder starten.
Folgendes ist zu beachten: Möchte man zwischen mehreren Computern synchronisieren, dann benötigt man auf jedem eine Lizenz. Hier könnte dann das Family Pack mit drei Lizenzen eine gute Wahl sein.
Probleme bei der Synchronisierung
Beim erstmaligen Test der Synchronisierung hat alles reibungslos geklappt. Nach der Einrichtung wurden Änderungen in einem der beiden Verzeichnisse innerhalb weniger Sekunden auf das andere Verzeichnis übertragen. Als ich jedoch die Synchronisation produktiv schalten wollte, hat sie überhaupt nicht mehr funktioniert. Es wurden keine Dateien synchronisiert. Ein Blick in die Log-Datei offenbarte den Fehler: „Die Ressource ist gesperrt“. Leider kann ich mir bis heute keinen Reim darauf machen, was damit gemeint ist. Denn bewusst gesperrt ist bei mir nichts. Und anfangs hat ja auch alles geklappt.
Ich habe diesbezüglich den Support bemüht, der den Fehler auch reproduzieren konnte. Er tritt also nicht nur bei mir auf. Eine Lösung habe ich aber leider bisher nicht bekommen.
Als störend empfinde einen Fehler nach jedem Start von Acronis. Dann erscheint am unteren Rand die Meldung „Unbekannter Fehler beim Verbindungsaufbau zum Acronis Online Storage“. Wenn man bedenkt, dass ich das gar nicht nutze, schon nervig.
Fazit Synchronisierung
Die Idee ist gut, leider funktioniert die Synchronisierung wegen des beschriebenen Fehlers nicht und offenbart auch sonst Schwächen. Ein Acronis-Account wird benötigt und es fehlt die Möglichkeit, das Zeitintervall einzustellen.
Ich hoffe, dass Acronis diese Fehler per Update behebt, damit die Synchronisierung genutzt werden kann. Bis hierhin eine sehr schwache Leistung.
Try&Decide
Der Try&Decide-Modus richtet sich an die Leute, die gerne verschiedene Software und Einstellungen testen und danach eventuell den alten Zustand wiederherstellen wollen. Aktiviert man den Modus, werden sämtliche Änderungen, die man macht, in die Acronis Secure Zone geschrieben. Dafür wird eine separate Partition benötigt, die man im Vorfeld bereitstellen muss. Beendet man den Modus kann man wählen: Möchte man die Änderungen behalten, dann werden diese übernommen und man kann so weiterarbeiten. Möchte man wieder in den bisherigen Zustand, weil z.B. nicht gehalten hat, was man sich von ihr versprach, dann verwirft man einfach die Änderungen und nach einem Neustart des Computers sieht alles wieder aus wie vorher.
Die Idee hinter dieser Funktion finde ich sehr gut, jedoch habe ich hier noch keinen Test durchgeführt.
DriveCleanser
Mithilfe des DriveCleanser lassen sich Festplatten auslöschen. Wie mittlerweile allen bekannt sein dürfte, werden beim normalen Löschen die Daten nicht wirklich gelöscht und lassen sich leicht wiederherstellen. Gerade wenn man Festplatte weitergibt oder gar verkauft sollte man auf jeden Fall alle Daten sicher löschen. Da kommt dann der DriveCleanser ins Spiel, der hier verschiedene Methoden zur Datenvernichtung bietet. Ich habe eine 500 GB große USB2-Festplatte damit ausgelöscht, was ohne Probleme funktioniert hat.
Mounten von Images
Sicherungen lassen sich mounten und werden danach als Laufwerk dargestellt, auf das man wie auf eine Festplatte zugreifen kann. So kann man einzelne Dateien aus einer Sicherung wiederherstellen.
Weitere Funktionen
Die weiteren Funktionen habe ich mir nicht näher angeschaut und möchte daher auch nichts darüber schreiben.
Support
Ich habe mehrfach den Support kontaktiert. Als Zeugnis kann ich leider nur ausstellen: Man war bemüht, mir zu helfen. Mehr nicht, so traurig das klingt. Man wollte von mir verschiedene Angaben und Daten haben, die ich bereitwillig erteilt habe, indem ich Screenshots, System-Reports etc. auf deren FTP-Server hochgeladen habe, was mich einige Zeit gekostet hat. Etwas später habe ich sogar in Eigeninitiative weiteres Erkenntnisse mitgeteilt, die ich inzwischen gewonnen hatte. Dafür war man dankbar. Aber leider habe ich bisher keine Antwort, geschweige denn eine Lösung für die Probleme bekommen.
Insgesamt kommt mir der Service etwas unfähig vor. So wollte man von mir, dass ich meinen Netzwerktraffic mit Wireshark protokolliere, obwohl ich ausdrücklich betont habe, dass ich auf eine USB-Festplatte und nicht über das Netzwerk synchronisieren wolle.
Schaut man ins Forum von Acronis, so sind dort auch viele unbeantwortete Fragen, um die sich scheinbar niemand kümmert. Als ich das dem Mitarbeiter sagte, dass auch mein Problem dort schon vor Tagen erwähnt worden ist, und fragte, wieso denn dort niemand reagiert, meinte er nur: „Dass das Problem bekannt ist, bedeutet nicht, dass es bereits ein Lösung gibt.“ Wenn man ein solches Forum schon anbietet, ist das aber eine sehr schwache Ausrede.
Der Support ist sehr freundlich – aber das war es leider schon …
Fazit
Die Optik von Acronis True Image Home 2012 gefällt mir sehr gut. Die Oberfläche wirkt sehr aufgeräumt und funktional. Sie kommt ohne Schnickschnack daher und ist nicht überladen.
Bei der Sicherung werden viele Einstellungsmöglichkeiten geboten und sie funktioniert soweit getestet tadellos und schnell.
Leider – und das tut mir wirklich weh, weil ich darauf so gewartet habe – liefert die Synchronisierung große Schwächen bzw. funktioniert gar nicht. Ich hoffe, dass Acronis das einsieht und schnellstmöglich ein Update zur Verfügung stellt, welches die Probleme behebt.
Bis dahin kann ich Acronis True Image Home 2012 nur eingeschränkt und nur dem empfehlen, der ein professionelles und solides Backup-Programm sucht, aber auf die Synchronisierung verzichten kann.
Hinzu kommt der sehr schlechte Support. Man hat fast den Eindruck, dass Acronis gar nicht gewillt ist, zu helfen, sondern es lediglich darum, möglichst viele Lizenzen zu verkaufen.
Nun habe ich die Software also testen können und habe einen Testbericht auf meinem kleinen, privaten Blog veröffentlicht: http://blog.truehope.de/
Ich dachte mir, ich poste den hier auch mal. (Ich hoffe, das ist der richtige Bereich.)
Es ist mein erster Artikel dieser Art und man kann sicher vieles besser und genauer machen, aber vielleicht hilft es ja dem ein oder anderen ...
Was ist Acronis True Image?
Acronis True Image ist eine Software zum Schutz des Computers, insbesondere der Daten. Die Hauptaufgabe ist die Datensicherung, damit im Falle eines Ausfalls alle Daten schnell und unkompliziert wiederhergestellt werden können. Wesentliche und wahrscheinlich die beliebteste Funktion ist das Sichern der Systempartition: Ein fertig eingerichtetes System wird dabei in einem Image festgehalten und kann später einfach zurückgespielt werden, z.B. wenn es Probleme gibt oder es einfach Zeit ist, das System mal wieder sauber zu haben. So spart man sich die Installation der Treiber und der Lieblingsprogramme; und vor allem die ständige Aktivierung von Windows oder Office! Weiterhin sind Funktionen zur Synchronisierung und Datensicherheit implementiert.
Oberfläche
Die Oberfläche von Acronis True Image Home 2012 gefällt mir sehr gut.
Nach dem Start öffnet sich als erste Seite die „Ersten Schritte“. Hier kann man sich zunächst drei kleine „Info-Touren“ anschauen, hat aber auch direkt Zugriff auf die wesentlichen Funktionen wie „System sichern“, „Daten wiederherstellen“ und „Synchronisierung testen“.
Im zweiten Reiter „Backup und Recovery“ kann man seine Backups detaillierter planen, wiederherstellen, durchsuchen und auch ein Bootfähiges Medium erstellen. Die bereits erstellten Backups werden in einer Liste angezeigt. Ohne viele Klicks kann ein Backupplan direkt ausgeführt, angehalten oder wiederhergestellt werden. Ebenso sieht es auch unter „Synchronisierung“ aus. Unter „Extras und Werkzeuge“ hat man weitere Funktionen funktional zusammengefasst.
Mir ist aufgefallen, dass die Übersetzung unvollständig ist. Das betrifft in erster Linie die Logs. Dort findet man Angaben wie „Service has started“ bzw. „stopped“ oder „Stage Description“. Ob das ein Fehler ist oder so gewollt, sei mal dahingestellt.
Startet man eine Aufgabe, erscheint in der Taskleiste ein kleines Symbol und auch ein Balloon, den man leider nicht abstellen kann.
Insgesamt macht die Oberfläche einen sehr aufgeräumten und intuitiven Eindruck. Man erreicht die wesentlichen Funktionen mit sehr wenigen Klicks.
Funktionen im Überblick
Hier mal die Funktionen im Überblick:
- Sicherung ganzer Festplatten bzw. Partitionen in ein Image/Abbild
- Sicherung einzelner Ordner und Dateien
- E-Mail-Sicherung
- Non-Stop-Backup
- Online Backup (kostenpflichtig)
- Natürlich Wiederherstellung der Backups
- Bootbares Medium
- Synchronisierung von Ordnern
- Try&Decide-Modus
- Laufwerk klonen
- Acronis Secure Zone
- DriveCleanser
- Dateischredder
- Systembereinigung
- Mounten von Images
- Backup-Konvertierung
Funktionen im Test
Die meisten Funktionen kennt man ja bereits aus den bisherigen Versionen, daher will ich auch nicht so ganz genau darauf eingehen. Neu ist die Möglichkeit, Ordner zu synchronisieren, das schauen wir uns gleich detaillierter an.
Sicherung
Sowohl die Sicherung ganzer Partitionen als auch von einzelnen Ordnern und Dateien läuft problemlos. Es gibt zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten. Da ich bisher meine Daten noch nie mit Acronis gesichert habe (sondern nur das Bootmedium genutzt habe), habe ich keinen wirklichen Vergleich, aber ich glaube, es gibt jetzt deutlich mehr Einstellungen als noch bei meiner 2009er.
Man kann zwischen 4 Schemen auswählen und auch ein eigenes Schema erstellen.
- Eine Version: Es wird ein Voll-Backup erstellt, dass jeweils mit einem neuen Voll-Backup überschrieben wird
- Versionskette: Es wird ein Voll-Backup erstellt, woran fünf differentielle Backups angehängt werden. Danach wieder ein Voll-Backup, wobei alle Backups, die älter als 6 Monate sind, gelöscht werden.
- Inkrementell: Ein Vollbackup, danach immer nur die Änderungen, die seit dem letzten Backup aufgetreten sind
- Differentiell: Ein Vollbackup, danach nur die Änderungen seit dem letzten Voll-Backup
Weiterhin lässt sich das Backup natürlich verschlüsseln, aufteilen (für DVDs z.B.), Kommentare können gespeichert werden, Komprimierung und die Priorität können eingestellt werden und man kann sich per E-Mail über Aktionsstatusse Backups informieren lassen. Die Benachrichtigung funktioniert nach Angabe E-Mail-Adresse und Postausgangsserver usw. tadellos.
Mithilfe der E-Mail-Sicherung kann man seine Windows-Kontakte und seine Outlook-Einstellungen und -Profile sichern. Wie sich das mit anderen Mail-Clients verhält, kann ich nicht sagen, da ich nur Outlook nutze.
Das Non-Stop-Backup sichert bestimmte Ordner wie der Name schon sagt non-stop, also durchgehend. Allerdings lässt sich nur ein solches Backup anlegen. Dort muss man dann sämtliche zu sichernde Verzeichnisse markieren. Man kann leider auch keine weiteren Einstellungen vornehmen als nur das Backup-Ziel. Dieses darf sich natürlich nicht auf der gleichen Partition befinden wie die zu sichernden Ordner. Am Zielort wird automatisch ein Verzeichnis „Time Explorer Storage“ angelegt, worin dann das Backup kontinuierlich geschrieben wird. Alle 15 Minuten wird die Sicherung durchgeführt. Die Sicherungsdateien haben auch keinen richtigen Namen, sondern sind einfach eine Zeichenkette wie z.B. „A027380B-4485-4e11-8ED3-7623DDBC4544“. Im Prinzip wurscht, solange das Backup ordnungsgemäß funktioniert, aber ich bin ein Freund von ordentlich benannten Dateien und finde das daher etwas unglücklich.
Zur Sicherung über das Bootmedium gibt’s nicht viel zu sagen. Man bootet von der CD und kann somit Sicherungen erstellen, ohne dass Dateien im Zugriff sind. Man hat auch nicht ganz so viele Einstellungsmöglichkeiten wie unter Windows, aber für System-Backups ist es sicher eine gute Wahl.
Bei der Geschwindigkeit spielen natürlich verschiedene Faktoren eine Rolle.
Die Sicherung meiner Datenpartition mit ca. 470 GB auf meine USB3-Festplatte hat ca. 98 Minuten gedauert. Hier habe ich keinen Vergleich zu Vorgänger-Versionen, aber die Geschwindigkeit geht meines Erachtens völlig in Ordnung. Sichert man auf eine USB2-Festplatte oder auf einen Netzwerkspeicher kann es je nach Bandbreite natürlich deutlich länger dauern.
Verglichen habe ich die Backup-Geschwindigkeit bei der Erstellung eines System-Images von 38 GB. Mit dem Bootmedium der Version 2009 dauerte die Sicherung ca. 22 Minuten. Mit der aktuellen Version aber lediglich 15 Minuten. Hier kann man sehen, dass sich einiges getan hat. Die Dateigröße ist dabei identisch geblieben, mit Komprimierungsstufe „hoch“ betrug die Größe des Backups ca. 23 GB.
Da das Online Backup zusätzlich Kosten verursacht und ich allgemein kein Freund von „Daten in der Cloud“ bin, habe ich hier nichts getestet.
Probleme bei der Sicherung
Mein kurzer Test hat keine Probleme erkennen lassen. Man sollte jedoch Folgendes beachten: Sichert man auf eine USB3-Festplatte und wählt als Komprimierungsstufe „Hoch“ oder „Maximal“, kommt es zu einer Prozessor-Auslastung von 90-100 %! Bei großen Datenmengen und schlechter Kühlung kann der Prozessor also sehr heiß werden.
Fazit Sicherung
Die Sicherung läuft in allen Fällen tadellos und es gibt zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten. Die Geschwindigkeit scheint mir im Vergleich zu den Vorgängern höher geworden zu sein. Zumindest zeigt dies mein Test mit dem Bootmedium, wo doch eine starke Verbesserung zu messen gewesen ist.
Nicht ganz zufrieden bin ich mit dem Non-Stop-Backup, da man nur eine Sicherung dieser Art anlegen kann und es dort kaum Einstellungsmöglichkeiten gibt.
Insgesamt hinterlassen die Backup-Funktionen aber einen überaus guten Eindruck.
Synchronisierung
Hier kommen wir zu einem Punkt, den ich persönlich bei Acronis lange vermisst habe. Aber nun gibt es endlich und neu die Funktion, Ordner zu synchronisieren.
Ich habe zahlreiche Freeware-Tools ausprobiert, die diese Aufgabe übernehmen und meine Daten auf der lokalen Festplatte und meiner NAS synchron halten sollten (für den Zugriff mit dem Notebook), aber keines dieser kostenlosen Tools hat mich wirklich überzeugt. Daher freue ich mich riesig, dass eine solche Funktion endlich Einzug gehalten hat.
Unter dem Reiter „Synchronisierung“ lassen sich solche Aufgaben erstellen und verwalten. Allerdings benötigt man dafür ein Konto bei Acronis, anders gelangt man gar nicht in diesen Bereich. Da ich Acronis True Image registriert habe, um an Updates zu kommen, habe ich ein solches Konto. Und natürlich ist es auch kostenlos. Allerdings frage ich mich hier, warum man unbedingt ein Konto haben und dort eingeloggt sein muss, wenn man seine Daten ohnehin nur offline zwischen mehreren Festplatten oder NAS synchronisieren will. Will man zwischen mehreren Computern synchronisieren, wird der Weg übers Internet und Acronis genommen, da ist es ja durchaus verständlich. Aber man hätte es auch anders lösen können, z.B. dass man sich erst einloggen muss, wenn man wirklich ein Online-Backup machen möchte oder so ähnlich.
Wie dem auch sei, ist man eingeloggt, kann man eine Synchronisierung einrichten. Man wählt den zu synchronisierenden Ordner aus, ob man mit anderen Computern, Online Storage, USB-Festplatte oder einem NAS synchronisieren möchte und dann dort das entsprechende Zielverzeichnis. Und schon beginnt die Synchronisation und alle gewählten Verzeichnisse befinden sich ab jetzt immer auf dem gleichen Stand. Natürlich dauert die erstmalige Synchronisierung etwas länger, aber die nachfolgenden Änderungen gehen recht zügig vonstatten.
Wie schon beim Non-Stop-Backup kann man hier quasi nichts einstellen, allerdings ist hier der Bedarf auch nicht so gegeben. Wünschenswert wäre meines Erachtens aber die Möglichkeit, das zeitliche Intervall der Synchronisierung einstellen zu können. So kann man lediglich pausieren und wieder starten.
Folgendes ist zu beachten: Möchte man zwischen mehreren Computern synchronisieren, dann benötigt man auf jedem eine Lizenz. Hier könnte dann das Family Pack mit drei Lizenzen eine gute Wahl sein.
Probleme bei der Synchronisierung
Beim erstmaligen Test der Synchronisierung hat alles reibungslos geklappt. Nach der Einrichtung wurden Änderungen in einem der beiden Verzeichnisse innerhalb weniger Sekunden auf das andere Verzeichnis übertragen. Als ich jedoch die Synchronisation produktiv schalten wollte, hat sie überhaupt nicht mehr funktioniert. Es wurden keine Dateien synchronisiert. Ein Blick in die Log-Datei offenbarte den Fehler: „Die Ressource ist gesperrt“. Leider kann ich mir bis heute keinen Reim darauf machen, was damit gemeint ist. Denn bewusst gesperrt ist bei mir nichts. Und anfangs hat ja auch alles geklappt.
Ich habe diesbezüglich den Support bemüht, der den Fehler auch reproduzieren konnte. Er tritt also nicht nur bei mir auf. Eine Lösung habe ich aber leider bisher nicht bekommen.
Als störend empfinde einen Fehler nach jedem Start von Acronis. Dann erscheint am unteren Rand die Meldung „Unbekannter Fehler beim Verbindungsaufbau zum Acronis Online Storage“. Wenn man bedenkt, dass ich das gar nicht nutze, schon nervig.
Fazit Synchronisierung
Die Idee ist gut, leider funktioniert die Synchronisierung wegen des beschriebenen Fehlers nicht und offenbart auch sonst Schwächen. Ein Acronis-Account wird benötigt und es fehlt die Möglichkeit, das Zeitintervall einzustellen.
Ich hoffe, dass Acronis diese Fehler per Update behebt, damit die Synchronisierung genutzt werden kann. Bis hierhin eine sehr schwache Leistung.
Try&Decide
Der Try&Decide-Modus richtet sich an die Leute, die gerne verschiedene Software und Einstellungen testen und danach eventuell den alten Zustand wiederherstellen wollen. Aktiviert man den Modus, werden sämtliche Änderungen, die man macht, in die Acronis Secure Zone geschrieben. Dafür wird eine separate Partition benötigt, die man im Vorfeld bereitstellen muss. Beendet man den Modus kann man wählen: Möchte man die Änderungen behalten, dann werden diese übernommen und man kann so weiterarbeiten. Möchte man wieder in den bisherigen Zustand, weil z.B. nicht gehalten hat, was man sich von ihr versprach, dann verwirft man einfach die Änderungen und nach einem Neustart des Computers sieht alles wieder aus wie vorher.
Die Idee hinter dieser Funktion finde ich sehr gut, jedoch habe ich hier noch keinen Test durchgeführt.
DriveCleanser
Mithilfe des DriveCleanser lassen sich Festplatten auslöschen. Wie mittlerweile allen bekannt sein dürfte, werden beim normalen Löschen die Daten nicht wirklich gelöscht und lassen sich leicht wiederherstellen. Gerade wenn man Festplatte weitergibt oder gar verkauft sollte man auf jeden Fall alle Daten sicher löschen. Da kommt dann der DriveCleanser ins Spiel, der hier verschiedene Methoden zur Datenvernichtung bietet. Ich habe eine 500 GB große USB2-Festplatte damit ausgelöscht, was ohne Probleme funktioniert hat.
Mounten von Images
Sicherungen lassen sich mounten und werden danach als Laufwerk dargestellt, auf das man wie auf eine Festplatte zugreifen kann. So kann man einzelne Dateien aus einer Sicherung wiederherstellen.
Weitere Funktionen
Die weiteren Funktionen habe ich mir nicht näher angeschaut und möchte daher auch nichts darüber schreiben.
Support
Ich habe mehrfach den Support kontaktiert. Als Zeugnis kann ich leider nur ausstellen: Man war bemüht, mir zu helfen. Mehr nicht, so traurig das klingt. Man wollte von mir verschiedene Angaben und Daten haben, die ich bereitwillig erteilt habe, indem ich Screenshots, System-Reports etc. auf deren FTP-Server hochgeladen habe, was mich einige Zeit gekostet hat. Etwas später habe ich sogar in Eigeninitiative weiteres Erkenntnisse mitgeteilt, die ich inzwischen gewonnen hatte. Dafür war man dankbar. Aber leider habe ich bisher keine Antwort, geschweige denn eine Lösung für die Probleme bekommen.
Insgesamt kommt mir der Service etwas unfähig vor. So wollte man von mir, dass ich meinen Netzwerktraffic mit Wireshark protokolliere, obwohl ich ausdrücklich betont habe, dass ich auf eine USB-Festplatte und nicht über das Netzwerk synchronisieren wolle.
Schaut man ins Forum von Acronis, so sind dort auch viele unbeantwortete Fragen, um die sich scheinbar niemand kümmert. Als ich das dem Mitarbeiter sagte, dass auch mein Problem dort schon vor Tagen erwähnt worden ist, und fragte, wieso denn dort niemand reagiert, meinte er nur: „Dass das Problem bekannt ist, bedeutet nicht, dass es bereits ein Lösung gibt.“ Wenn man ein solches Forum schon anbietet, ist das aber eine sehr schwache Ausrede.
Der Support ist sehr freundlich – aber das war es leider schon …
Fazit
Die Optik von Acronis True Image Home 2012 gefällt mir sehr gut. Die Oberfläche wirkt sehr aufgeräumt und funktional. Sie kommt ohne Schnickschnack daher und ist nicht überladen.
Bei der Sicherung werden viele Einstellungsmöglichkeiten geboten und sie funktioniert soweit getestet tadellos und schnell.
Leider – und das tut mir wirklich weh, weil ich darauf so gewartet habe – liefert die Synchronisierung große Schwächen bzw. funktioniert gar nicht. Ich hoffe, dass Acronis das einsieht und schnellstmöglich ein Update zur Verfügung stellt, welches die Probleme behebt.
Bis dahin kann ich Acronis True Image Home 2012 nur eingeschränkt und nur dem empfehlen, der ein professionelles und solides Backup-Programm sucht, aber auf die Synchronisierung verzichten kann.
Hinzu kommt der sehr schlechte Support. Man hat fast den Eindruck, dass Acronis gar nicht gewillt ist, zu helfen, sondern es lediglich darum, möglichst viele Lizenzen zu verkaufen.