@Idon
Zunächst nochmal zu comdirect: Depot ist bei deinem Vorgehen kostenfrei. Kosten entstehen dir direkt von comdirect 1,5% pro Order (also doch recht hoch) sofern du keinen Top ETF wählst, die wechseln. Die kosten dann 0%. Der MSCI World von iShares war bei mir damals zum Beispiel nicht dabei. Bei deinen anvisierten 3000€/Monat wären das bei comdirect 540€ im Jahr sofern man die Aktionen nicht nutzt. Ob relativ zu den 36k€ Anlagesumme das nun viel oder wenig ist, deine Bewertung. Bei Traderepublik kostet dich jede Transaktion 1€, erheblich weniger. Ist aber halt auch nur per App zu bedienen und die Auswahl ist kleiner. 10.000 derzeit, sollte für normale Ansprüche genügen.
Ausgabekosten, Kosten für ETF in Dollar oder dergleichen kann ich hierbei nicht berücksichtigen, die Rechnung kann sich also durchaus verschieben bei einem konkreten Wunsch. Allerdings fallen diese Kosten zumeist unabhängig vom Broker an und werden durchgereicht.
Generell kann man bei justetf.com auch sich einen größeren Überblick verschaffen. Letztlich bleibt aber grundsätzlich: Klassischer Broker wie comdirect meist teurer oder eben App/Webseiten Broker mit günstigeren Kosten.
Dann zunächst nochmal kurze Grundlagen zu ETFs:
Du musst dich entscheiden: Thesaurierend oder ausschüttend. Thesaurierend: Alle Dividenden werden wieder im ETF selbst angelegt. Ausschüttend: Logisch, dir werden die Dividenden ausgezahlt.
Dann physikalisch replizierend oder synthetisch: Ersteres kauft die Aktien tatsächlich entsprechend der festgelegten Gewichtung (die Unterscheidung zwischen Vollreplizierend und Teilreplizierend lassen wir jetzt mal außen vor, bzw. bei Interesse gesondert). Letzteres nutzen Derivate (da muss es keinerlei Zusammenhang zu den Aktien des Index geben) um den Index nachzubilden. Ersteres sind meist etwas teurer, weil die physische Replikation meist aufwendiger ist, dafür hat man da tatsächlich Aktien. wichtig ist dies im Fall des bankrottes des ETF Anbieters. Die Synthetischen sind meist billiger, dafür eben höheres Risiko von Abweichungen und die Absicherung im Falle des Bankrottes des ETFs.
Ich nehme nur physikalisch replizierend. Beim anderen ist eher ne Glaubensfrage.
Ich würde als sicheren Hafen einen MSCI World wählen. Simpel zu verstehen, weit weit gestreut (wobei, die USA sind da derzeit schon starkvertreten, aber sollte das je sich ändern, wechseln die abgebildeten Aktien ja mit). Bei welchen Anbieter? Nun, ich habe mich letztlich für iShares (Blackrock) entshcieden. Warum? Ist der mit Abstand größte und das nicht ohne Grund. Man kann von Blackrock halten was man will, ihre Expertise und ihr vorgehen mit KI den Markt zu analysieren ist einmalig. Spielt allerdings bei einem ETF wie MSCI World eine kleinere Rolle. ^^
Als Midrisk würd ich auch auf ETF gehen, konkrete Vorschläge mache ich hier aber wenige. Warum? Weil es in meinen Augen hier besser ist, sich selber eine vielversprechende Branche zu suchen und einen darauf basierenden ETF. Der eine steht auf grüne Energie, der andere auf Start Ups, wieder andere auf KI.
juftetf.com bietet hierfür einen ETF Finder zur Orientierung. Auch hier wieder: Der letztliche Anbieter (Vanguard, iShares etc.), das entscheidet sich oft an den Kosten, ob sie den gewünschten ETF abbilden wie man es will (physisch replizierend etc.) und der inneren Überzeugung (zu den dahinter stehenden Unternehmen).
Bei High-Risk würde ich keine ETFs nehmen. Da würde ich lieber selber mit Unternehmen suchen, die ich gut finde und dort die beispielsweise 500€ investieren. Wenn hohes Risiko, dann "richtig" (hängt ja auch von den Unternehmen ab). Würde dann auch vll nicht jeden Monat 500€ investieren sondern dann lieber alle 3-5 Monate die summierte Summe. Ob mehrfach in den selben oder verschiedene würde ich von der aktuellen Situation abhängig machen. Macht mehr Aufwand, völlig klar, aber ich kann gezielt in Unternehmen investieren, die ich gut finde bzw. gezielt zufällige Gegebenheiten ausnutzen. Durch Corona als Beispiel konnte man sich billig bei Ölfirmen einkaufen oder Firmen wie Fraport. Oder man kann gezielt Abstürze wie bei SAP oder Fresenius ausnutzen, die völlig irrational sind und kaum den Erfolg des Unternehmens widerspiegeln. Dabei kann man sich verschätzen und man muss es natürlich mitbekommen. Aber wir sind hier ja bei High-Risk. =) Und amn kann in Firmen investieren, die in keinem ETF erfasst sind.
Deine Aufteilung an sich ist schon ganz gut. Ob man nun noch 100-200 mehr vom sicheren Hafen in die anderen verschiebt, das ist so richtig oder falsch wie dein Vorschlag. Ich sag mal so, bei deinem Einkommen, würd ich eher Safe handeln, denn gut versorgt bist du ja offensichtlich. ^^ Also bleibt eher noch die Frage, bist du ein Spielkind und machst dann doch mehr im High Risk mit etwas Aufwand oder eben wenig Aufwand mit weiteren ETF mit mehr Risiko.
Zum Thema Kosten: TER ist in der EU kaum ein Problem, muss einheitlich ausgewiesen werden. Findet man also leicht. Beim TCO ist das leider nicht so. Beim TCO (Total COst Ownership) kommen Dinge hinzu wie Spreads und Handelsgebühren bei Umschichtungen dazu (physikalisch) oder Swaps (synthetisch).
Ja, bissi lang geworden, doch schneller als gedacht (ja prokastrinieren kann ich...) und obs gefällt ist mir egal. ^^