Aktuelle GraKa im LowEnd Bereich

lordg2009

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Hi,

ich möchte mir eine PC zum betreiben einer DAW (digital Audio Workstation) kaufen. Dort soll ein vergleichsweise flotter Prozessor rein. Die schnellen preisleistungsstarken Modelle kommen hier ja aktuell ohne iGPU. Ich dachte an den Ryzen 5 2600. Der Ryzen 5 2400G ist doch ein ganzes Stück langsamer. Der i5 9400F kommt ohne iGPU und ist langsamer als der Ryzen 5 2600 und der i5 9400 mit iGPU ist weiterhin nicht verfügbar. Bei Intels Lieferproblemen ist wohl auch nicht abzusehen, wann dieser in Europa erhältlich sein wird. Eine Alternative wäre noch der i5 8400, aber der ist langsamer als der Ryzen 5 2600 und kostet aktuell ca. 60€ mehr. Der Ryzen 5 2600 scheint also alternativlos zu sein.

Doch dann brauche ich noch eine Grafikkarte, die 1920x1080 schaft und FullHD abspielt, möglichst günstig. Ich habe mich hier ein bischen kundig gemacht. Am beliebtesten sind auf Geizhals die Radeon R5 230 und die nVidea GT 710. Bei Grafikkarten kommen aber anscheinend nicht annähernd an eine aktuelle iGPU wie die UHD 630 oder Vega 11 ran. Es widerstrebt mir ein wenig, eine Grafikkarte zu kaufen, die etliche Jahre auf dem Buckel hat und nicht mal an eine iGPU herankommt. Gut gefällt mir die GT1030, aber die ist mit über 70€ schon wieder recht teuer. Es scheint aber von beiden Herstellern keine LowEnd Karten zu geben, die wirklich für 30 bis 40€ zu haben sind.

Übersehe ich da was? Ich habe mich bisher stets nur mit Gaming-GraKas aus dem mittleren Preissegment beschäftigt.

Vielen Danke für eure Hilfe
 
Kaufe Dir am besten eine gebrauchte passive 750ti. Z.B. bei Ebay: Artikelnummer 123716974733.
Kostet ca 50€, ist vollkommen lautlos.
Die neuen Grafikkarten im untersten Preisbereich sollten aber auch ausreichen: Was Du haben willst ist vermutlich ein Monitorbipd und ab und zu ein Video gucken. Dafür reichen auch die 710 die 230 Pedanten von AMD.
 
Übersehe ich da was?
Ja, und zwar das die 3D Leistung der Karten gar keine Rolle spielt solange du sie nicht dafür verwendest. Jede Karte der letzten zehn Jahre schafft FullHD.
Wenn du allerdings auf entsprechende Video Decoder angewiesen bist müsstest du schon etwas darauf achten das diese von der Karte angeboten werden. Dazu müssten wir aber genauer wissen was du von der Karte erwartest.

Welche Software nutzt du denn und wie gut kann die eigentlich mit vielen Kernen der AMD CPUs umgehen?
 
Bei R5 230 musst aufpassen, da es keine aktuellen Treiber mehr gibt.
Würde auch am ehsten auf GT 710 / 720 / 730 gehen da diese auch passiv gekühlt erhältlich sind.
Ansonsten wenns aktuell + passiv sein muss, kommst nicht um eine GT 1030 vorbei.
 
lordg2009 schrieb:
Es widerstrebt mir ein wenig, eine Grafikkarte zu kaufen, die etliche Jahre auf dem Buckel hat und nicht mal an eine iGPU herankommt.
Dafür ist sie günstiger als iGPU Variante, wie du selbst errechnet hast. Und du brauchst quasi keine Leistung, für ein Bild (in Farbe und bunt) in 1920x1080 und ein Youtube Video in selber Auflösung reicht die GT 710.
Habe ich selbst bei einem Kollegen in einen uralten Core2Duo PC gebaut. Alte Grafikkarte (weiß nicht mehr welche) ohne Video-Encoder hat alles über die CPU berechnen lassen. Ergebnis: 480p so gerade noch schaubar, 720p problematisch weil CPU bei nahezu 100%.
GT 710 eingebaut, 1080p Video, CPU bei 20% und GT 710 bei 30%, weiß es nicht mehr genau. Selbst 2.560 x 1.440 war glaube ich möglich, darüber war aber Ende ;)
Ergänzung ()

Die GT 710 bekommt auch noch aktuelle Treiber, was wichtig ist!
 
Ich möchte die Software Komplete Kontroll 12 von Native Instruments nutzen, alles andere ist uninteressant, max. 1080p, ab und zu vlt. ein YouTube Video, aber stets über den Browser. Keine 3D-Leistung.

Wenn es denn die GT 710 werden soll eher 1GB oder 2GB RAM?
 
Egal, glaube ich habe die 1 GB Variante gekauft.
 
Paar Fragen:

Was sind denn bei der DAW deine Anforderungen, eher Single- oder Multicore Leistung?
Wieviel RAM brauchen deine bisherigen Projekte?
Mit welcher Software und welchem Audiointerface arbeitest du?

Wichtig ist das System auf niedrige DPC Latenz zu optimieren. Da sollen die aktuellen Treiber der AMD GPUs besser abschneiden als die von NVidia.
 
Hi, ich habe in meinem Schrank eine alte Palit 660Ti Jetstream gefunden. Ich denke, ich werde erstmal die benutzen. Lohnt es sich hier zu undervolten, um die Lautstärke im Idle zu reduzieren? Reicht denn dann noch mein Netzteil mit 400W. Zum Einsatz kommen soll ein Ryzen 5 2600, eine SSD, kein Laufwerk.

@druckluft Hi, ich habe hier im Board meine DAW Vorstellung und das geplante System schon ausführlich diskutiert. https://www.computerbase.de/forum/threads/silent-pc-zum-betreiben-einer-daw.1859636/
Nicht, dass du dir Mühe gibst, die andere schon investiert haben.

Es ist meine erste DAW, ich habe noch keine Erfahrung. Zum Einsatz kommen soll die Software Komplete 12 von Nativ Instruments. Ein core i5 wird als Mindestvorraussetzung genannt. Ein Nutzer im Internet berichtete von einer Prozessorauslastung von 300%. Daher gehe ich davon aus, dass mehrere Kerne unterstützt werden. Das Audiointerface wird das Komplete Audio 2.
 
Ok ich habe deinen alten Thread inzwischen gelesen. Da wurde leider ins Blaue rein ge/beraten. Es ist leider so, dass nur sehr sehr wenige wissen worauf es bei einer DAW wirklich ankommt. Bzw der wichtigste Punkt zu verstehen ist, dass es rein von der Arbeitsweise des Anwenders abhängt. Das gilt für so ziemlich alle sich am Markt befindlichen DAW-Hosts (Cubase, Ableton, FL Studio, Logic, Pro Tools, Reaper, Studio One, Cakewalk, Bitwig, Reason, usw)

Beim RAM reichen dem einen für kleine Projekte 4 oder 8GB. Es gibt viele Filmcomposer denen sind 128GB zu wenig.

Ebenso bei der CPU. Nur dass man ein Projekt bildlich gesprochen in zwei Dimensionen aufbauen kann. Auf der einen Seite viele Spuren, auf der anderen lange Plugin-Ketten. Das Routing auf Busse, FX-Sends oder Sidechains verlängert die Kette entsprechend. Viele Spuren benötigen viele CPU-Kerne. Lange Plugin-Ketten schnelle Kerne. Wobei schnellere Kerne durchaus auch mehr Spuren ermöglichen. Wer in seinen Projekten beides benötigt, muss dann zu CPUs greifen die ihm den besten Kompromiss bieten (meist sehr teuer). Wer das ganze bei niedrigen ASIO-Latenzen betreiben will, für den verschärfen sich die Anforderungen an die CPU nochmal. Die richtige CPU zu finden, ist eine Abwägung zwischen Singlecore-, Multicore-Performance und Budget. Ein einfacher Test anhand der eigenen Projekte festzustellen, was man benötigt ist, die Auslastung des Windows Taskmanagers mit der CPU-Auslastungsanzeige der DAW zu vergleichen. Die meisten DAWs stellen hier die Belastung des am stärksten ausgelasteten Kerns dar. Ist die Anzeige in der DAW stark ausgelastet, während die Auslastung im Taskmanager deutlich niedriger ist, läßt sich die Last nicht optimal auf alle Kerne verteilen. Sind beide Auslastungen in etwa gleich, dann schon. Man kann auch den ASIO Puffer so klein setzen, dass das Projekt beginnt die typischen Dropouts zu produzieren. Zeigt jetzt der Taskmanager eine Auslastung nahe 100%, verteilt sich die Last gleichmäßig auf alle Kerne. Wichtig bei allen Tests ist, dass das System bzgl. DPC Latenzen keine Probleme macht.
Wie die aktuellen CPUs bei DAWs performen kannst du hier nachlesen. Wichtig ist dabei zu wissen, dass es sich um ein hochparalleles Benchmarkprojekt handelt. Also den Best-case für CPUs mit vielen Kernen. Was daran liegen dürfte, dass die Kunden von solchen Systemhäusern zu großem Teil aus der Film- und TV Branche kommen, wo oft mit hunderten, wenn nicht mehreren Tausend Spuren für Orchestersätze gearbeitet wird. Bzgl AMD/Intel wird klar, dass AMD vor allem bei niedrigen ASIO-Latenzen die eigentlich vorhandene Rohleistung nicht so gut auf die Strasse bringt. Im NI Kontakt Test ist bei niedrigen Latenzen auf einmal ein i5 8400 mit Werkstakt so schnell wie ein übertakteter Ryzen 2700X und das trotz der hohen Parallelisierung, wo eigentlich der Ryzen mit seinen 16 vs 6 Threads deutlichst überlegen sein müsste. Hoffentlich bessert sich das mit der neuen Ryzen Generation, die im Sommer erscheint. Wie auch immer, soweit mal die graue, leider etwas komplizierte Theorie.

Planst du einfach über Kontakt Standalone Klavier zu spielen? Oder geht das Anwendungsfeld bei dir übers reine Klavierspielen hinaus? Also dass du mehrere Spuren aufnimmst und dann dazu spielst? Setzt du nach dem VST Instrument noch weitere Plugins ein? Falls du es in beide Richtungen nicht übertreibst, dürften deine Anforderungen bzgl der CPU nicht hoch sein. Überlege dann aber auch nochmal ob das in Zukunft so bleiben wird.

Für einfache Anforderungen dürfte ein i3 8100, ein i5 9400(F) oder ein Ryzen 2400G ausreichen (prinzipiell läuft Kontakt auch auf einem älteren Dualcore nur kann man dann nicht so viele Spuren/Noten gleichzeitig abspielen). Ansonsten haben die Ryzen 6-Kerner rein auf die CPU Leistung bezogen ein gutes Preisleistungsverhältnis. Sie geraten aber ins Hintertreffen, wenn wie hier die interne Garfik der Intel CPU ausreicht. Will man eine halbwegs aktuelle Grafikkarte nachrüsten, die auch mal auf Youtube jenseits von Full HD Video beschleunigen kann, landet man schon wieder bei einer 1030 für min 70€. Und wenn dann ist nach derzeitigem Stand für eine DAW eher eine AMD Grafikkarte zu empfehlen. Also rund 90€ für eine RX 550 einplanen.

Da du live spielst, wirst du mit geringen ASIO-Latenzen arbeiten. Wichtig sind erstmal ein gutes Audiointerface mit performanten Treibern und ein Mainboard, dessen BIOS und Treiber die DPC Latenzen nicht stören.
Ich kann jetzt nicht viel zum Komplete Audio 2 sagen, ausser dass ich selber das Komplete Audio 6 besitze und sich damit bei kleinen ASIO Puffern ordentlich arbeiten läßt. Klar reicht das bei weitem nicht an die RMEs heran, aber es ist solide. Ob das jetzt beim 2er auch so ist, kann ich dir leider nicht sagen.
Beim Board kannst du dich einerseits an den Builds von professionellen DAW-Systemhäusern orientieren, oder du durchforstest den entsprechenden Thread auf gearslutz nach den entsprechenden Infos, bzw fragst da einfach mal nett nach. Hier ist das Thema leider den meisten ziemlich egal bzw das Wissen darüber wenn dann nur spärlich vorhanden. Seiten wie Anandtech testen die DPC Latenz in den Mainboard-Reviews wenigstens oberflächlich mit. Das dürfte dazu geführt haben, dass die Hersteller inzwischen ein wenig mehr Acht geben, aber es gibt immer wieder mal Ausreisser, wo Boards doch mehr als 300us DPC Latenz haben.

Den Rest des Systems kann man in etwa so machen wie im alten Thread angedacht. Je nachdem ob sich noch was ändert.

So weit mal.
 
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