Akustikschaumstoff Pyramide

snickii

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Moin,

ich möchte mir solche 50x50 6cm Starken Platten kaufen.. wegen der Optik und weils vermutlich etwas die Lautstärke dämpft.
Ich bin nämlich gern mal lauter beim Zocken und in meinem Zimmer hallt es manchmal leicht.

Muss man diese Platten dicht an dicht setzen damit es etwas bringt? Ich sehe öfter das es nicht dicht an dicht ist. Ich würde es dicht an dicht setzen... sieht mMn besser aus.
Wieviel sollte man hinter dem Schreibtisch damit abdecken? Mein Schreibtisch misst 1,8 in der breite, demnach hätte ich mit 2,5m gerechnet? Und über dem Tisch wären es ~1,5m

Wäre eine Mischung aus Hellgrau und Anthrazit.
 
Hier ist die Frage was du erreichen willst.

Eine Schalldämmung des Raumes wirst du damit kaum erreichen. Die Dinger sind dafür da Reflexionen zu vermindern. Aber nicht als Schalldämmung in andere Räume. Da muss man baulich mehr tun.
 
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Ich möchte die Reflexion zur Wand hinter mir vermindern.
Es muss nicht der komplette Schall geschluckt werden, nur etwas vermindert werden.

Von der Funktion bzgl. der Dämmung wird es für mich ausreichen, mich würde eben nur mal interessieren wieviel man damit hinter dem Schreibtisch abdecken sollte damit es Sinn ergibt.
 
Wenn Du echte Schalldämmung willst schau nach basotect schallabsorber. Da muss man fast immer den Kompletten Raum auskleiden. Denn Schallwellen gehen nicht nur nach hinten sondern auch zu Seite.
 
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Mindern ist damit möglich. Man sollte aber bei wenigen Flächen kein Wunder erwarten. Hinter dem Monitor einfach ein paar Flächen anbringen und das sollte schon etwas helfen. Schall geht aber generell in viele Richtungen.
 
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Normale Schaumstoffplatten verbiegen den Frequenzgang des Raumes und betonen Mitten und Bässe, weil sie nicht breitbandig dämpfen. Pyramiden sind zudem ineffizient, da sie sehr viel Volumen verschenken. Sowas sollte man eher als Deko verstehen.
Wenn du den Klang verbessern willst, dann schau dir bspw. Basotect an. Stichwort "Breitbandabsorber".
 
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Teppich... frag mal in Ton Studios nach. Die empfehlen wie im Kino Teppich und Vorhänge.
 
Machs unkompliziert und bestell dir mal 6-10 Stück von den Pyramiden + Sprühkleber. Hab ich im Wohnzimmer auch verklebt, insgesamt 16 stück verteilt. Der Unterschied ist enorm. und auch alle mit Abstand zueinander gemacht, also nicht dicht an dicht. Das Echo wird effizient geschluckt und das bringt in meinen Augen schon am meisten. Die Lautstärke dämpfen tuts aber eher nicht, es ist nur das Echo, das vermindert wird. Es fühlt sich einfach deutlich kinomäßiger an, eine gewisse Dämpfung ist schon beim Betreten des raumes festzustellen. Zudem ein Hochfloorteppich bewirkt auch schon Wunder.

Greets
 
Roesi schrieb:
Die empfehlen wie im Kino Teppich und Vorhänge
kann man auch zuhause gut testen
ich hab im wohnzimmer eine große glasfront zur terrasse und dort hängt eine entsprechend große gardine..wenn wir die mal zum waschen abhängen hast du dort ne akustik wie im opersaal...es hallt überall :D
 
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wie bereits gesagt wurde, die Frage ist: was willst du GENAU erreichen?
mann kann das "wissenschaftlich" angehen oder einfach nur auf gut Glück etwas herum basteln...

"richtig" wäre es, wenn du erstmal den Hall (Spekrum/Dauer -> Wasserfalldiagram) misst und daran die Problemzonen ausmachst. Dann weißt du wo du bist und kannst entscheiden wie viel AUfwand du treiben musst/möchtest um zu einem bestimmten Ziel zu gelangen.

hier gibt es Diagramme zur Absorption von Basotect.
eine 50mm Platte absorbiert bei 500Hz ca. 50% bei 100Hz aber quasi gar nichts mehr.
willst du z.B. 2kHz mindern, dann brauchst du dafür keine 60mm Platten, da sind 25mm nahezu genauso effektiv.

für die Lautstärke die nach außen (in andere Räume) dringt wird das sirekt so gut wie gar nichts bewirken. Dafür ist in erster Linie der Bass zuständig und der wird eben durch solche "Plättchen" gar nicht gedämpft.
wenn allerdings die Reflexionen reduziert werden, dann wird alles deutlicher und man muss evtl. weniger laut aufdrehen.
 
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In einem normal eingerichteten Wohnraum solltest du eigentlich keine allzu großen Probleme haben. Möbel reduzieren glatte Flächen, Teppiche, Sofas, Betten und Vorhänge absorbieren (abhängig vom Volumen verschiedene Frequenzen) Schall.

Wenn du jetzt die Akustik in deinem Raum etwas verbessern willst, schau mal wo die Erstreflexion auftritt (an der Fläche gegenüber der Schallquelle), dort ist es am effektivsten Schallabsorber anzubringen.

Ausserdem hilft viel nicht unbedingt viel. Du kannst den Raum auch überdämpfen. Du musst bei einem normal eingerichteten Wohnraum eher die mittleren und tieferen Frequenzen zusätzlich dämpfen, die hohen sind durch Einrichtungsgegenstände mit geringem Volumen oft kein Problem, und zu sehr verzerren willst du die Akustik auch nicht.
 
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snickii schrieb:
Ich bin nämlich gern mal lauter beim Zocken und in meinem Zimmer hallt es manchmal leicht.

Einfachste Möglichkeit und recht günstig Waschlappen in den Mund.
 
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Der Kabelbinder schrieb:
. Pyramiden sind zudem ineffizient, da sie sehr viel Volumen verschenken. Sowas sollte man eher als Deko verstehen.
Pyramidenformen sollen den auftreffenden Schall und damit die Reflektionen zerstreuen und da ist deren Form sehr effizient.
Grundsätzlich sollte man (mindestens habe ich es so gelesen) Pyramidenakkustischaumstoff aber nur im Bereich hinter den Lautsprechern einsetzen. An den Seiten und Rückwänden ist z.B. ein Bücherregal wesentlich besser geeignet. Ein Teppischboden ist auch immer gut. Man sollte auch bedenken, dass ein zu stark gedämpfter Raum genauso schlecht wie ein gar nicht gedämpfter Raum klingt.
 
Poröse Absorber arbeiten nach dem Prinzip der Reibung, nicht Diffusion. Die Pyramidenform ist schlichtweg verschwendetes Volumen, was den Wirkungsgrad verschlechtert und den Zulieferer Material einsparen lässt. Gehört für mich in eine Kiste mit Eierkartons, nämlich in die Mülltonne. ;)
 
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@Der Kabelbinder

Du hast natürlich recht. War gedanklich irgendwie bei festen Stoffen und nicht bei weichem Schaumstoff. Da nützt die größere Oberfläche der Pyramiden leider wenig.

Der Kabelbinder schrieb:
Gehört für mich in eine Kiste mit Eierkartons, nämlich in die Mülltonne. ;)

Naja dämpfen tuen diese Platten ja auch etwas. Sie sind teurer aber optisch sehr viel schöner als einfache Platten.:)
 
reobase schrieb:
Pyramidenformen sollen den auftreffenden Schall und damit die Reflektionen zerstreuen und da ist deren Form sehr effizient.

Pyramidenschaumstoff sieht zwar funky aus, schluckt aber nur Höhen. Wie schon mehrfach erwähnt, sollte man möglichst breitbandig dämpfen. Mit 8-10cm tiefem Basotect ist man schon gut dabei, das wirkt bis in den unteren Mittelton hinein. Meistens ist der Bass aber die größte Baustelle, und wenn du nur Höhen und Mitten dämpfst, der Bass aber weiterhin rumdröhnt, bringt das eher eine Verschlimmbesserung, da du dich vom Ideal der breitbandigen Dämpfung noch weiter entfernst (Bass: hohe Nachhallzeit, Mitten und Höhen: sehr kurze Nachhallzeit). Für den Bassbereich wirst du um dicke Kantenabsorber kaum herum kommen.

reobase schrieb:
Grundsätzlich sollte man (mindestens habe ich es so gelesen) Pyramidenakkustischaumstoff aber nur im Bereich hinter den Lautsprechern einsetzen. An den Seiten und Rückwänden ist z.B. ein Bücherregal wesentlich besser geeignet. Ein Teppischboden ist auch immer gut. Man sollte auch bedenken, dass ein zu stark gedämpfter Raum genauso schlecht wie ein gar nicht gedämpfter Raum klingt.

Nein, an die Erstreflexionsflächen der Seiten- und Frontwand gehören definitiv Absorber, keine Diffusoren. Diffusoren kommen an die Rückwand hinter dem Hörplatz und bei Bedarf noch an andere Stellen des Raumes! Man nennt dies auch LEDE-Prinzip (Life End Dead End). Vor allem bei Stereophonie wird dieses Prinzip am häufigsten eingesetzt.

Der Grund dafür ist die Eindämmung von Erstreflexionen, welche die Ortungsschärfe mindern. Das sollte die erste Akustikmaßnahme sein (zuvor sollte allerdings der Bass behandelt sein, siehe oben).

Diffusion sorgt für eine Verringerung von Flatterechos und erzeugt, wie der Name sagt, ein diffuseres Klangbild. Dies ist insbesondere außerhalb des Hallradius interessant, um den Hörraum akustisch zu "vergrößern" und den Reflexionen einen lebhafteren Touch zu geben.

Die Alternative dazu ist das DEDE-Prinzip: Rundumdämmung ohne Diffusion. Dies macht man in Heimkinos und Multikanalsystemen, da man dort keine Diffusion gebrauchen kann: Die Rauminformation befindet sich im Idealfall nämlich bereits in der Aufnahme.

Das ganze Thema ist aber etwas umfangreicher, als dass man es in wenigen Sätzen erschöpfend behandeln kann.
 
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Bau dir eine kleine, schalldichte Kabine wie man sie in Tonstudios vorfindet.
Ein Raum im Raum 😉
 
Wenn du eine alte Kaltschaummatratze (dicker, offenporiger Schaum, wird also auf jeden Fall eine gewisse Wirkung haben) hast, kannst du die mal versuchen, vielleicht in der Mitte durchschneiden und die zwei ~1qm Stücke gegenüber der Schallquellen anbringen.
 
Absorber funktionieren besser, wenn sie nicht direkt an der Wand, sondern in etwa mit dem Wandabstand angebracht werden welcher der dicke des Materials entspricht. Schalldämpfung funktioniert am besten im Maximum der Schallschnelle - an der Wand befindet sich das Maximum des Drucks, was dem Minimum der Schallschnelle entspricht. Ergo ist Absorption von tieferen Frequenzen an den Wänden am ineffektivsten.
 
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