Also halten wir doch mal fest:
Es gibt unterschiedliche Server-Anwendungen. Sehr viele davon werden stark durch den IO Flaschenhals eingeschränkt. Was helfen mir 3 Milliarden Taktzyklen pro Sekunde, wenn ich nur 100 mal pro Sekunde auf die Festplatte zugreifen kann, und meine Anwendung das erfordert (z.b. ein Webserver mit sehr vielen Dateien, die nicht alle gecached werden können). In so einem Fall bringen mir zwar 4 cores auch nicht wirklich viel, meine Vermutung ist aber, dass sich so dennoch die vielen Anfragen besser abarbeiten lassen. Sind die Daten nämlich einmal gelesen können vier Anfragen gleichzeitig versorgt werden. Ganz davon abgesehen, was da alles im Hintergrund laufen könnte. Ein Kern könnte sich um Software-Raid5 kümmern. Hätte ich die Platten verschlüsselt, könnte ein anderer die Daten ent-/verschlüsseln.
Wenn ich 4 "yes" Prozesse laufen lasse (yes ist ein Unix/Linux Programm, welches nichts anderes macht als den Buchstaben "y" gefolgt von einer neuen Zeile ausgibt) und sonst nichts auf dem Computer, dann ist sogar ein 1.9Ghz Quadcore schneller als ein 4.1Ghz Dualcore, weil der Dualcore halt ständig Prozesswechsel hat, bei denen immer Register gesichert werden müssen und so weiter.. (zumindest solange das Betriebssystem genug Prozesswechsel pro Sekunde zulässt)
Es kann doch nur gut sein, wenn man wählen kann, zwischen verschiedenen CPUs und sich die aussuchen kann, die am besten auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnitten ist.
Wenn du (brauna1) gerne die Zahl pi und die Zahl e gleichzeitig berechnen möchtest, dann nimmst du halt den schnellen Dualcore. Die Leute die mehr als 2 CPU-lastige Prozesse gleichzeitig ausführen wollen, nehmen halt nen schnellen Quadcore. Und wenn jemand viele nicht so CPU intensive Prozesse ausführen will, dann nimmt er vielleicht diese neue AMD CPU.
Fertig aus.