Leserartikel Antec LanBoy Air

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Danksagungen
Einen herzlichen Dank möchte ich Antec - und insbesondere Christoph, als netten Kontakt - aussprechen, weil mir durch die Bereitstellung eines Testsamples, dieses Review erst ermöglicht wurde!


Inhaltsverzeichnis
Zur optimalen Darstellung des Layouts empfehle ich die breite Darstellung der ComputerBase Seite zu verwenden.
Die Bilder in den einzelnen Kapiteln lassen sich alle per Mausklick vergrößern.


  1. Einleitung
  2. Technische Daten
  3. Erster Eindruck
  4. Design
    • Optik
    • Innenraum
  5. Betrieb
    • Einbau der Komponenten
    • Testszenario
    • Airflow
    • Maximale Länge der Grafikkarte
    • Maximale Höhe des CPU-Kühlers
    • Subjektive Lautstärke
  6. Qualitätseindruck
  7. Fazit
  8. Weiterführende Links


1. Einleitung
Antec hat sich mit dem neuen Gehäuse namens LanBoy Air strikt am Sprichwort „form follows function“ orientiert. Das LanBoy Air soll sich nicht unbedingt durch elegante Linienführung oder besonders edle Materialien auszeichnen, sondern mit Hilfe von bis zu fünfzehn Lüftern brachiale Kühlleistung liefern und sich durch Details wie beispielsweise Tragegriffe und die volle Modularität für den Einsatz bei LanPartys eignen.
Ob das Konzept aufgeht und das LanBoy Air ein potentieller Kandidat für die Unterbringung Deiner Hardware sein könnte, wird sich im folgenden Test zeigen, bei welchem das Gehäuse gründlich unter die Lupe genommen wird.


2. Technische Daten

  • Gehäusetyp: Midi-Tower
  • Abmessungen (in mm)
    • Breite: 222
    • Höhe: 518
    • Länge: 490
  • Gewicht: 9,2 kg
  • Netzteilposition: wählbar (oben oder unten)
  • Anzahl der Einbauschächte
    • 5,25 Zoll extern: 3
    • 3,5 Zoll (intern / extern): 6 / 0
    • 2,5 Zoll (intern / extern): 2 / 0
  • Gehäuselüfter
    • Vorinstalliert:
    • 120mm: 5 (2x blaue TriCool LED-Lüfter vorne, 1x blauer TwoCool LED-Lüfter rückseitig, 2x blaue TwoCool LED-Lüfter seitlich)
    • Zusätzlich optional:
    • 120mm: 10 (2x seitlich zur CPU-/ RAM-Kühlung, 6x seitlich zur HDD-Kühlung, 2x oben)
    • Maximale Lüfteranzahl: 15
  • Frontpanel-Anschlüsse
    • 1x USB 3.0
    • 2x USB 2.0
    • 2x 3,5mm Klinkenbuchsen
  • Besonderheiten
    • Vollmodulares Gehäuse
    • Open-Frame Mesh Panel Design
    • Ausziehbarer Mainboardschlitten
    • AirMount HDD Aufhängung
    • Hochleistungskühlsystem (bis zu 15 Lüfter)
    • Wasserkühlungssupport intern und extern
    • CPU-CutOut (zur einfachen Installation von CPU-Kühlern)
    • Schwarze Innenlackierung



3. Erster Eindruck
Verpackt wurde das LanBoy Air in einem überwiegend weiß gehaltenen Karton, der gut bebildert Auskunft über die Features des Gehäuses bietet.
Frontal findet man das Case vor, bei dem alle demontierbaren Teile gelöst wurde, was zur Veranschaulichung der absoluten Besonderheit dient – die volle Modularität, auf die ich im Subkapitel „Einbau der Komponenten“ noch einmal näher eingehen werde.
Auf der Oberseite befinden sich die zuvor genannten Spezifikationen, rückseitig werden die drei Schlagworte – Modularität, Flexibilität, Anpassbarkeit - des LanBoy Air näher erläutert.
Außerdem ist seitlich das thermische Konzept abgedruckt.
Wer Antec Gehäuse kennt, für den sind die Schutzmaßnahmen innerhalb der Verpackung bekannt. Stöße werden durch eine Art Schaumstoff abgefangen, Klebefolie verhindert Macken an transparenten Kunststoffteilen und eine Folie, welche das komplette Gehäuse umschließt, schützt es vor optischen Beschädigungen.



Der Lieferumfang gestaltet sich ebenso gewohnt. Enthalten ist nämlich keine vollständige Bedienungsanleitung (diese kann von der Antec Homepage via Download bezogen werden) sondern nur eine kurze Produktbeschreibung, sowie zwei Blätter, die anschauliche Montagehilfen zur Befestigung von SSDs am Gehäuseboden, des USB 3.0 Anschlusses und des Erdungskabels bieten.
Des Weiteren werden die benötigten Schrauben und Entkoppler, sechs Paare der Festplattenbefestigung und insgesamt fünf wiederverwendbare Kabelbinder dem LanBoy Air beigelegt.





4. Design
Optik
Sofort fällt das ungewöhnlich Design und das rundum aufzufindende Mesh in Auge. Das Grundgerüst des LanBoy Air besteht wahlweise aus einem blauen oder gleben Stahlrohrrahmen (ähnlich wie bei der Automobiltechnik), das größten Teils durch Lochblech abgeschlossen wird. Dadurch wird das thermische Konzept erheblich beeinflusst, denn die Hardware bekommt durch dieses luftdurchlässige Material von allen Seiten Frischluft, noch verstärkt durch die große Anzahl an montierbaren Lüftern (15) innerhalb des Gehäuses.
Der Name und der Verwendungszweck lässt es vermuten, dass Antec beim LanBoy Air nicht den größten Wert auf Optik gelegt hat, sondern eher die zuvor erwähnten Aspekte wie Flexibiltät und Kühlleistung in den Vordergrund gerückt hat.

Vorne befinden sich zwei vom Gehäuse abstehende Boxen, welche jeweils einen 120mm LED-Lüfter enthalten. Bedauerlicher Weise wurden keine Luftfilter eingearbeitet, sodass während des Betriebs höchstwahrscheinlich relativ viel Staub angesaugt werden kann (verhindert werden soll das durch den positiven Luftdruck innerhalb des Gehäuses). Unten rechts an jeder dieser kleinen Boxen befindet sich ein kleiner schwarzer Regler, mit Hilfe dessen man die Drehzahl der Ventilatoren stufenlos regeln kann.
Oberhalb davon sind die 5,25 Zoll Laufwerksblenden festgeschraubt, einen externen 3,5 Zoll Laufwerksplatz sucht man bei diesem Gehäuse vergeblich – dafür sind intern mehr als genug vorhanden. Lüftersteuerungen oder ähnliche Hardware mit abstehenden Reglern lassen sich problemlos verbauen, da keine Klappe die Knöpfe verdeckt.
Wer die im Lieferumfang enthaltenen Schrauben sucht, der wird sie in einer kleinen Box unterhalb der vorderen Lüfterplätze entdecken. Sehr praktisch, um kleine Schraubenzieher und die dazugehörenden Schrauben (oder ähnliches Zubehör) mitzunehmen.

Antec hat das Input/Output-Panel genau da untergebracht, wo sie meiner Meinung nach hingehört: oben und nach vorne ausgerichtet. Dies ermöglicht die Verwendung von USB-Sticks, auch wenn das Case unter einer Tischplatte oder ähnlichem untergebracht wurde.
An Anschlüssen befinden sich zwei USB 2.0 Anschlüsse, genauso viele 3,5 Millimeter Klinkenbuchsen und das moderne USB 3.0 an der Front.
Außen an beiden Seiten vom I/O-Panel wurde zum einen der obligatorische Power-Knopf zum anderen ein Reset-Switch integriert.

Am Deckel, welcher im Auslieferungszustand durch abziehbare Klebefolie geschützt wurde, lassen sich bis zu zwei 120 Millimeter große Ventilatoren anbringen.
Auch an der Rückseite kann ein Lüfter montiert werden – ab Werk ist dieser Platz auch durch einen ausblasenden Lüfter belegt. Alle Lüfter, die Antec diesem Gehäuse spendiert hat, werden durch vier blaue LEDs beleuchtet und sollen das LanBoy Air so zu einem Blickfang machen.
Mittlerweile gehört die kleine zweistufige Lüftersteuerung mit den Schiebereglern zum Standard bei Antec Gehäusen, so ist diese auch beim LanBoy Air vorhanden.
Neben der I/O-Blende fürs Mainboard, welche ich eigentlich als ziemlich überflüssig erachte, kann man noch zwei gummierte Öffnungen für eine externe Wasserkühlung entdecken. Zudem sind, statt wie üblich sieben, gleich acht Slotblenden zur Montage von beispielsweise Grafikkarten vorhanden.




Innenraum

Im Grunde herrscht im Innern des LanBoy Airs der klassische Aufbau eines ATX-Gehäuses – nämlich vorne ist der Platz den Laufwerken reserviert, während hinten Mainboard und Netzteil untergebracht werden. Besonders ist dagegen, dass man die Position des Netzteils (oben oder unten) und abhängig davon die des Mainboards frei wählen kann. Das gleiche gilt für sämtliche Laufwerke. Dadurch kann jeder die Hardware so positionieren, wie es favorisiert wird.
Oben können bis zu drei 5,25 Zoll Laufwerke installiert werden, während das Case die doppelte Anzahl an hervorragend entkoppelten 3,5 Zoll Festplatten aufnehmen kann. Aber das Gehäuse ist auch SSD kompatibel, denn am Gehäuseboden lassen sich nebeneinander bis zu zwei 2,5 Zoll Festplatten entkoppelt verschrauben.
Insgesamt lassen sich schließlich maximal 11 Laufwerke verbauen.
Das Netzteil ruht in einer Art Käfig, der sich nach dem Lösen eines Thumbscrews blitzschnell aus dem Gehäuse ziehen lässt. An Stauraum für Kabel mangelt es dem LanBoy Air offensichtlich ebenso nicht, denn nicht nur hinter dem Mainboard-Tray, bei dem es Ösen für Kabelbinder gibt, kann man die Kabelstränge verteilen, sondern auch im restlichen Teil des Gehäuses. Der Fantasie der Kabelunterbringung sind also keine Grenzen gesetzt!
Bei der Befestigung der Komponenten setzt Antec voll und ganz auf Schrauben. Schnellspanner und werkzeuglose Montage-Elemente sucht man vergeblich. Ob das als Nachteil anzusehen ist, bleibt jedem selbst überlassen.
Im Motherboard-Tray klafft außerdem noch ein riesiges Loch, um den Einbau von CPU-Kühlern zu erleichtern, welche mit einer Backplate rückseitig an der Hauptplatine verschraubt werden müssen. Dadurch bleibt den Bastlern der Ausbau des Mainboards bei einem Kühlerwechsel erspart.


 
Zuletzt bearbeitet:
5. Betrieb
Einbau der Komponenten
Die Montage der Hardware beschreibe ich teilweise auf Basis des voll ausgebauten Zustands (siehe Subkapitel Innenraum).
Da mehr als genügend Raum im LanBoy Air vorhanden ist, ist die Reihenfolge des Einbaus der Hardware ziemlich egal. Meinen persönlichen Ablauf des Einbaus der Komponenten werde ich im Folgenden näher erläutern und gleichzeitig auf Besonderheiten beziehungsweise Schwierigkeiten hinweisen.

Als ersten Schritt bietet es sich an ein DVD-Laufwerk zu verbauen. Dazu muss man einfach nur die Blende vom Gehäuse abschrauben und das Laufwerk einschieben. Anschließend verschraubt man es noch an allen Seiten, um diesen Arbeitsschritt zu beenden.
Möchte man das Laufwerk anders als in der Standardeinstellung verbauen, muss man die Schrauben der Halter zu beiden Seiten entfernen und diese dann in der gewünschten Position wieder anschrauben.

Um eine Festplatte im Gehäuse zu installieren, öffnet man zuerst das vordere Abteil des Gehäuses, nimmt zwei der mitgelieferten HDD-Aufhängungen und schraubt die Festplatte an ihnen fest. Danach entscheidet man sich für eine Richtung, in der die HHD aufgehängt werden soll, und hakt sie in die entsprechenden Löcher ein.
Durch die elastischen Seile werden Vibrationen der Festplatte stark gedämpft.
Wenn man ein oder zwei 2,5 Zoll Laufwerke ins System integrieren möchte, so greift man zu den weißen Gummientkopplern und den dazugehörenden langen Schrauben. Dazu muss man beispielsweise die SSD nur auf den Boden über die Schraublöcher legen und diese von der Unterseite aus verschrauben.

Vor der Montage der Hauptplatine gilt es vorher wiedermals eine Entscheidung zu treffen – soll das Netzteil oben oder unten im LanBoy Air platziert werden? (Ich persönlich habe mich für die Variante der Bodenplatzierung entschieden, weil dort das Netzteil zuverlässiger gekühlt wird.)
Falls man also doch von der ursprünglichen Platzierung des Netzteils abweichen möchte, so muss man folgende Arbeitsschritte mit einplanen.
Zunächst löst man den untersten Thumb-Screw, die den Netzteil-Käfig fixiert, und zieht diesen dann auch heraus. Auch die fünf weiteren Schrauben, welche die Mainboard-Rückblende halten, müssen aus ihrem Gewinde geholt werden. Nachdem die Rückseite nun völlig offensteht, kann man bei der Gelegenheit den Motherboard-Tray aus dem Gehäuse ziehen, um die Hauptplatine darauf zu verschrauben. Primär ist darauf zu achten, dass man die restlichen drei der neun Abstandshalter befestigt und das mitgelieferte I/O-Panel aus der Halterung drückt, dann kann auch das Mainboard wie üblich installiert werden.

Damit das Netzteil nach oben wandern kann, müssen auch diesmal Schrauben gelöst werden – diesmal die der Mainboard- und Netzteil-Schienen. Während man die Motherboard-Schienen zwei Schraublöcher weiter unten wieder ansetzt, muss die Halterung für den Netzteilkäfig oben um 180° gedreht angebracht werden.
Wenn man es bisher noch nicht gemacht hat, dann muss man spätestens jetzt das Netzteil in den Käfig platzieren.
Diese Prozedur wird abgeschlossen, indem das Motherboard-Tray und der Käfig für den Stromversorger in die dafür vorgesehenen Schienen geschoben werden und man alle weiteren gelösten Schrauben wieder in ihre Position bringt.
Achtung: Bevor man die Rückblende wieder verschrauben möchte, sollte man zuerst die silberne Slotblende für das USB3.0-Kabel entfernen, denn sonst kann man die Rückblende nicht korrekt positionieren.



Zum Schluss fehlt nur noch die Verkabelung (die sich sicherlich besser als auf den Bildern lösen lässt). Diese ist äußerst einfach zu bewerkstelligen, denn für einen Midi-Tower ist in dem Gehäuse äußerst viel Platz. Zudem lassen sich die Kabel hinter dem Mainboard-Tray unterbringen, in dem auch noch Ösen für die Anbringung von Kabelbindern ausgestanzt wurden.

Zusätzlich sollte man bei der Front-Panel Verkabelung beachten, das USB3.0-Kabel durch die Slotblende mit der Öffnung zu den externen Hauptplatinen-Anschlüssen zu führen.
Außerdem gibt es noch ein Erdungskabel, welches an einer der Netzteil-Schrauben mit angebracht werden soll.



Testszenario
In den folgenden Testdurchläufen wird die Qualität des Kühlkonzepts ermittelt, in dem die Temperaturen der Hardware in verschiedenen Lastzuständen abgelesen werden.
Sie werden aus den Chiptemperaturen abzüglich der Raumtemperatur ermittelt (beim Prozessor wird davor noch das arithmetische Mittel der Kerntemperaturen ermittelt).
Gekühlt von einem Prolimatech Armageddon „Wind Edition“ wird ein Intel Core 2 Duo E8400, dessen VCore auf 1,25 Volt festgesetzt wurde und mit Prime95 eine 100%ige Auslastung erreicht. Ausgelesen wird dessen Temperatur mit Hilfe der Software "Hardware Monitor" von CPUID. Weiters wird dem System mit der Sapphire TOXIC HD4870 eingeheizt, die durch Furmark auf eine 100%ige Auslastung gebracht wird und mit einer Lüftergeschwindigkeit von 8% (1000 U/Min) die Hitze im geschlossenen Gehäuse verteilt.
Die Belüftung wird von den im Gehäuse vormontierten Standardlüftern übernommen.
Mit Strom versorgt werden die Komponenten mit dem Antec TruePower New TP-550.

Ein Testdurchlauf dauert 30 Minuten. Wird innerhalb dieser halben Stunde eine kritische Temperatur von einer der Komponenten erreicht, so ist das Gehäuse in diesem Testlauf durchgefallen und die Temperaturwerte werden nicht in die Diagramme eingetragen.

Im Folgenden findet ihr die Liste der verwendeten Hardware, die ich zuvor näher erläutert habe:

  • CPU: Intel Core 2 Duo E8400 (@ 3600 MHz, 1,25 VCore)
  • Kühler: Prolimatech Armageddon „Wind Edition“
  • Grafikkarte: Sapphire TOXIC Radeon HD4870, 1024 MB
  • Mainboard: GigaByte GA-EP45-UD3 Rev. 1.0
  • Arbeitsspeicher: OCZ Platinum XTC Edition 4GB DDR2-1066
  • Festplatte: Western Digital Caviar Blue 640GB
  • Netzteil: Antec TruePower New TP-550


Airflow
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Die Kühlleistung des LanBoy Air lässt alles andere als zu Wünschen übrig. Dieses Gehäuse holt in beinahe allen Wertungen Spitzentemperaturen. Im Speziellen bei der Grafikkarte und der Northbrigde ist dies den beiden seitlich angebrachten Lüftern zu verdanken. Wer also den letzten Bruchteil an Temperatur nach unten hin herausholen möchte, der kann beruhigt zu diesem Midi-Tower greifen.


Maximale Länge der Grafikkarte
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Auch zukünftig kommende Grafikkarten in Überlänge sollten sich ins Antec LanBoy Air verbauen lassen, denn an die 40cm Platz kommt selbst die längste heutige Grafikkarte nicht annähernd heran.


Maximale Höhe des CPU-Kühlers
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In der Kategorie „Maximale Höhe des CPU-Kühlers“ gibt sich das LanBoy Air keine Blöße. Zwar ist der potentielle Einbau des zurzeit höchsten Flüssigmetallkühlers von Danamics äußerst knapp kalkuliert worden, aber dennoch möglich. Da normale Luftkühler nicht dermaßen viel Platz benötigen, sollte das Gehäuse alle gängigen Luftkühler aufnehmen können.


Subjektive Lautstärke


Geräusche werden zwar über das Lochgitter, welches beinahe rundum an diesem Antec Gehäuse verbaut worden ist, ungefiltert übertragen, trotzdem ist die Geräuschkulisse auf dem niedrigsten Drehzahlniveau leise (es ist nur leichtes Luftrauschen zu hören). Wählt man die Performance-Geschwindigkeit über die Lüftersteuerung, so nimmt die Lautstärke extrem zu. Dementsprechend ist dann auch die Kühlleistung.


6. Qualitätseindruck

Dafür, dass das Gehäuse zum größten Teil nur aus einem Stahlrohrrahmen besteht, wurde ich bei der Verwindungssteifigkeit doch sehr überrascht, denn das LanBoy Air hinterlässt hier einen durchaus gelungenen Eindruck. Zur Verarbeitung und der allgemeinen Qualität lässt sich sagen, dass sich Antec wieder einmal keine Blöße gegeben hat. Hinzu zu fügen ist, dass sich auch der blaue Lack des Stahlrohrrahmens als ziemlich kratzfest erweist.
Der Eindruck setzt sich auch im Innenraum fort, da ich beim Einbau keinerlei Schnittkanten oder sonstige Verletzungsgefahrenquellen entdecken konnte.


7. Fazit
Zu Beginn der Zusammenfassung möchte ich erst einmal betonen, dass Antec mit dem LanBoy Air ein Gehäuse geschaffen hat, das wahrlich nicht den Mainstream-Markt ansprechen soll.
Wenn man dies bedenkt und das Gehäuse sachlich nüchtern betrachtet, muss man sagen, dass hier ein äußerst überzeugendes Gesamtpaket geschaffen wurde – ins besondere für Lan-Party-Besucher und Spieler, die das meiste aus ihrem (mit Luft gekühlten) System herausholen möchten.
Das LanBoy Air zeichnet sich durch eine schier unbegrenzte Flexibilität, toller Festplatten-Entkopplung, dem neuen USB3.0-Anschluss und - nicht zu verachten - die wirklich simple Montage der Hardware inklusive der Verkabelung aus. Dazu gesellt sich eine brachiale Kühlleistung durch gleich fünf mitgelieferte Lüfter.

Nachteile muss man teilweise mit der Lupe suchen, aber trotzdem gibt es sie. Zum einen ist die gering höhere Lautstärke Stahlgehäusen gegenüber zu nennen. Zwar erweist sie sich nicht als störend, wenn man die Lüfter komplett herunterregelt oder sie durch noch leisere ersetzt. Jedoch wirkt Mesh viel weniger geräuschisolierender als Stahlblech.
Wer statt dem von Antec vorgeschlagenen Kühlkonzept (alle Lüfter reinblasend) das herkömmliche (kalte Luft vorne rein, warme hinten heraus) verwendet, der wird schnell Probleme mit Staub bekommen, weil keine Luftfilter in diesem Gehäuse integriert wurden. Außerdem wird nicht jeder bereit sein, den Preis von ungefähr 160€ zu zahlen.


Pro
+ Kühlleistung
+ Anpassbarkeit
+ Grafikkartenlänge
+ HDD-Entkopplung
+ Tragegriffe
+ Kabelmanagement
+ Lüftersteuerung
+ komfortabler Einbau


Contra
- Preis
- Mesh



8. Weiterführende Links
 
Zuletzt bearbeitet:
Sehr ausführliches und spannendes Review - Leider überhaupt nicht mein Geschmack in Sachen Casestyle^^
Sehr schön fande ich, dass du das Ding im wahrsten Sinne des Wortes "auseinander genommen" hast ;)
Super Bilder!
Mehr davon!
Grüße
B!G-P!nK-3lephanT
 
Zuletzt bearbeitet: (Deutsche Sprache - schwere Sprache ...)
tolles Review,:daumen:

aber das Case ist nichts für mich. Durch die ganzen Löcher da kännte man den PC auch ohne Gehäuse betreiben. Ein KO-Kreterium bei entsprechendem Design wäre dann immer noch die fehlenden Staubfilter die schon mein Asgar (30€) hat.
 
Erstmal an alle vier ein großes Dankeschön für das Lob! :)

@ shaft19: Wenn man den PC ohne Gehäuse betreiben würde, wären die Temperaturen schlechter, die Gefahr von unbefugten Zugriff wird verhindert, und einen offenen Pc zur Lan-Party zu schleppen ist auch unpraktisch. Fehlende Staubfilter hab ich deshalb nicht als Contra Argument aufgeführt, weil durch den Überdruck im Gehäuse der Staub wieder aus dem Case geblasen werden soll (näheres im Langzeittest). Schließlich kosten Staubfilter Kühlleistung. ;)

@ L.y.n.x: Reicht die Beschreibung im Kapitel "Subjektive Lautstärke" nicht? Es ist leise aber nicht unhörbar.
 
Sehr schönes Review.

VIELEN DANK! :)
 
@ Dreamliner: Nichts zu danken, eher hab ich zu danken! :D

@ Banger: Danke! Ein Gehäusekauf hängt halt vom Geschmack oder dem Einsatzzweck ab.

@ bigkiller: So kann man's auch sagen. :D
 
sehr gut bebildertes review, toll beschrieben, du solltest noch weitere gehäuse testen :)

darf ich das in meine reviewliste aufnehmen?
 
Danke! :)
Klar, gerne. Und wenn du schon dabei bist, schau dir doch mal mein Review des Antec DF-35 an. ;)
 
Update zum Staubvorkommen innerhalb des Gehäuses (31.12.2010)

Nach rund 8 Wochen intensiven Betriebs, möchte ich heute – am Sylvestertag – ein kurzes Resümee zum Überdruckkonzept vom LanBoy Air ziehen, welches den Staub durch die fünf hereinblasenden Lüfter über die vielen Öffnungen herauspusten soll. Innerhalb des Zeitraums hab ich das Gehäuse weder innen noch außen absichtlich kaum angerührt (und schon gar nicht mit einem Wischtuch ;) ).
Zuerst werfe ich einen Blick auf die Außenansicht, besonders an die Stellen, an denen die Lüfter sitzen. An dem Foto kann man bei genauerem Hinsehen erkennen, dass sich gröbere Staubflusen am Mesh verfangen haben.



Aber viel spannender ist doch wie es im Innenraum aussieht – und dort gab es zu meiner Überraschung weniger Staub als ursprünglich erwartet. Die einzige Stelle, welche deutlich sichtbar von einer feinen Schicht überzogen wurde, ist der Netzteilkäfig mit dem verbauten Netzteil gewesen.



Aber Angesichts der Tatsache, dass es oben außerhalb des Gehäuses staubmäßig ungefähr genauso aussah, halte ich die Menge des Staubs im Innenraum in Relation zu dem vielen Mesh für vernachlässigbar.



Also: Alles in allem scheint sich der Großteil des Staubs aus dem Gehäuse fernzuhalten. Es ist nämlich kein großer Unterschied zwischen externer und interner Staubmenge festzustellen.
Bedenken, dass sich im Vergleich zu anderen Gehäusen übermäßig viel Staub absetzen könne, sollten aus dem Weg geräumt sein.
 
Jaa... Sehr guter Bericht. Danke!

Ich find das Gehäuse super!!!

Danke nochmal....
 
Danke für den ausführlichen Review! Die vielen Bilder sind gut, damit man es sich selber optimal vorstellen kann ;)
 
Danke zuerst einmal für die netten Antworten! :)

@ Geforce 3: Auf der höchsten Lüfterstufe ist die Lautstärke wirklich sehr laut. Die niedrigste Stufe kühlt den PC auch nicht unhörbar, aber mit nicht nervigem Luftrauschen.
 
Sehr schöner Erfahrungsbericht, allerdings wäre dieses Gehäuse absolut nichts für mich.
Aber die Geschmäcker sind ja bekanntlich verschiede, also was solls.
 
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