Arabische Welt - Viva la Revolution

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AW: Tunesien - Viva la Revolution

Ich bewundere den Mut der Menschen, da sieht man mal wieder das man was riskieren muss um etwas zu erreichen. So schlimm es klingt, die Zahl der Todesopfer ist furchtbar aber wenn es einen ernsthaften Umschwung in diesem Land bringen würde wäre das Opfer "tragbar" (Mir fällt kein wirklich passender Begriff ein da es sich um Menschenleben handelt), da sich dadurch das Leben fast aller verbessern würde
 
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Unser Nachbar (Tunesier mit deutscher Staatsbürgerschaft) bangt momentan um seine Familie und Angehörigen.
Sein Vater arbeitete bis vor kurzem für den Staat und bei den sind sie schon eingebrochen, wollten ihn mit der Pistole hinrichten. Zum Glück kamen da zum rechten Zeitpunkt Nachbarn und den Typen zu vertreiben.

Total krass was da abgeht, seine Familie isst die ganze Zeit nur wenige Nudeln und trauen sich nicht raus :(, weil sie umgebracht werden könnten.

Mal schauen wie es dort drüben mit der Übergangsregierung aussehen wird.
In Syrien ist doch auch son Diktator an der Macht. Bin mal gespannt wie lang der noch halten wird.
 
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>|Sh4d0w|< schrieb:
Total krass was da abgeht, seine Familie isst die ganze Zeit nur wenige Nudeln und trauen sich nicht raus :(, weil sie umgebracht werden könnten.

Polizei -> Personenschutz?
 
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Ganz interessant finde ich ja, dass sich die Frau von Ben Ali mit 1,5 Tonnen Golde aus der Nationalbank, in Richtung Saudi Arabien verdrückt hat, der Bankier wollte die zwar anfangs nicht rausrücken, aber nachdem Ben Ali aus SA angerufen hat, hatte er doch nachgegeben. Nunja, die Familie Ben Alis bzw die Trabelis (bild mir ein so heißt die familiäre Seite seiner Frau) haben sich Jahrzehnte lang bedient, jetzt werden sie einfach noch schnell alles zusammen gerafft haben und begnügen sich damit.


Am aller "lustigsten" finde ich jedoch wie Gaddafi darauf reagiert, ihm amüsiert das ganze - man kann nur hoffen dass die Lybier auch endlich wach werden und ihm das Maul stopfen...
 
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Ich glaube nicht, dass Gaddafi das so lustig findet wenn in einem direkten Nachbarland ein politischer Umbruch hin zur Demokratie statt findet.

Lustig finde ich allerding, wenn man zur Bank mit einem Hubwagen oder Gabelstabler kommt um damit sein "erspartes" zu holen.

Was ich aber wiederum nicht lustig finde ist, dass abgesetzte Diktatoren bzw Präsidenten es immer schaffen mit der Beute in ein anderes Land zu flüchten.
 
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22.1

In Algerien hat die Polizei mit einem Großeinsatz eine Kundgebung der Oppositionsbewegung RCD in der Hauptstadt Algier aufgelöst.
Bei Auseinandersetzungen mit den Sicherheitskräften in der Hauptstadt Algier seien 42 seiner Anhänger verletzt worden, sagte der Präsident der Oppositionspartei RCD, Saïd Sadi. Verletzt worden sei auch der RCD-Fraktionsvorsitzende im algerischen Parlament, Othmane Amazouz. Bei der Kundgebung seien zudem viele Demonstranten festgenommen worden. Die algerische Nachrichtenagentur APS sprach von fünf festgenommenen Demonstranten. Nach Polizeiangaben wurden auch sieben Beamte verletzt, zwei von ihnen schwer.
Unter dem Eindruck des Wandels im Nachbarland Tunesien waren mehrere hundert Demonstranten im Stadtzentrum Algiers zusammengekommen. Sie setzten sich damit über das geltende Versammlungsverbot hinweg. Die Menschen forderten die Freilassung von Gefangenen und die Wiederherstellung individueller Freiheiten. Seit der Verhängung des Ausnahmezustands 1992 sind in Algerien Kundgebungen verboten.


[...]


Algerische Gewerkschaften haben für den 9. Februar zu einer Großkundgebung aufgerufen. Die sozialen Unruhen waren zum Jahresbeginn ausgebrochen. Daraufhin hatte die Regierung Preissenkungen für Grundnahrungsmittel wie Zucker und Speiseöl angekündigt.
http://www.tagesschau.de/ausland/weltspiegel338.html



26.1



Wenn Ägyptens Opposition in der Vergangenheit zu Demonstrationen aufrief, folgte ihr nur eine kleine Zahl von Menschen. Doch ermutigt vom Beispiel Tunesien protestierten nun Zehntausende bis in die Nacht. Die Polizei schritt rigoros ein. Drei Menschen kamen ums Leben.
Auch in den Küstenstädten am Mittelmeer, bis nach Assuan in Oberägypten und auf dem Sinai sind die Leute auf die Straße gegangen. viele von ihnen zum ersten Mal in ihrem Leben. Die Ereignisse in Tunesien haben ihnen Mut gemacht, sich endlich zu wehren gegen ständig steigende Preise, die hohe Arbeitslosigkeit, offensichtlich gefälschte Parlamentswahlen im letzten Herbst und die Willkür einer Polizei, die ihre Aufgabe nicht mehr erfüllt: "Es gab Zeiten, da hat die Polizei die Ägypter beschützt", sagt ein Mann. "Aber heute bekämpft die Polizei die Ägypter, sie hält das System aufrecht, das ist alles was sie macht, sie schützt das System."
http://www.tagesschau.de/ausland/aegypten192.htmlAllen

Experten zum Trotz nehmen andere Völker sich Tunesien zum Vorbild.
Doch die Tunesier sind hart geblieben. Sie haben sich auch von Polizeieinsatz und Gewalt nicht abschrecken lassen. Die Frage ist, wie weit gehen die Ägypter und Algerier ? Haben sie den nötigen Biss sich durchzusetzen ? Vereinzelte Demonstrationen bringen nichts, sie müssen dauerhaft stattfinden. Die Tunesier haben es in 6 Wochen geschafft. Die hatten aber eventuell auch den Vorteil, dass Ben Ali langsam Müde wurde und seinen Lebensabend genießen wollte.

Ich glaube allerdings, sollten die Ägypter und Algerier ihre Sache durchziehen und es zu dauerhaften Massenprotesten kommen, dann könnte dies tatsächlich auf die gesamte Region übergreifen. Es bleibt nun zu hoffen, dass sich die Menschen in den beiden Ländern zusammentun und geschlossen bleiben.
 
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Das ganze erinnert mich an die französische Revolution und deren Dominoeffekt in Resteuropa.
Wär ja echt Hammer, wenn das noch größere Ausmaße nimmt.


PS: Vive la révolution!
 
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Habe vorhin auf dem Weg vom Dojo nach Hause im Radio gehört,
dass sie jetzt einen internationalen Haftbefehl ausgestellt haben,
um den Ex-Präsidenten und seine holde Gattin wegen Bereicherung
und anderer sehr netter Dinge anklagen zu können.
Mir scheint, da drüben werden jetzt Nägel mit Köpfen gemacht.
 
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Aus Algerien hört man momentan leider nicht mehr soviel, dafür umso mehr aus Ägypten.
http://www.ibtimes.com/articles/104...row-airport-in-london-unconfirmed-reports.htm

Angeblich ist Mubaraks Frau, ihr Sohn und seine Familie schonmal "vorsorglich" aus dem Land geflohen. Sowas macht man nicht, wenn man glaubt, noch alles unter Kontrolle zu haben.

In der Nacht gab es weitere Proteste und mittlerweile mischen sich diverse Staaten ein, die zu mehr Demokratie mahnen. Allerdings fehlt laut Tagesschau in Ägypten momentan noch eine Leitfigur, welche die Massen mobilisieren kann. Hoffnungen werden da wohl auf den Oppositionspolitiker ElBaradei gesetzt, welcher heute nach Kairo reisen will um sich den Protesten anzuschliessen. Es könnte interessant werden.
 
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Wow, zwei Länder kicken ihre Regierung raus.
Das wär doch mal was Großes!

Eigentlich könnte man bei der Gelegenheit auch gleich Gaddafi mit absetzen.
 
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Ja da stimme ich zu, Lybien sollte sich mal ein scheibchen von Tunesien abschneiden. Was glaubt ihr, werden tatsächlich noch weiter Nachbarstaaten folgen?
 
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Deutschland sollte sich mal ne Scheibe von Tunesien abschneiden. Aber wahrscheinlich muss es bei uns erst auch so weit kommen, dass fast alle arm und arbeitslos sind.
 
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In Ägypten sieht es momentan auch ziemlich schlimm aus. Meine Schwester wohnt derzeit in Kairo und hat sich auch - in friedlichen Absichten - mit ihren ägyptischen Freunden an einer Demonstration beteiligt.
Ich kann ja mal auszugweise aus ihrer letzten E-Mail nach Hause wiedergeben, ich denke, damit ist vieles gesagt:

Thema Versammlungs- und Demonstrationsfreiheit:

- Die Behörden haben das Mobilfunknetz in von Demonstrationen betroffenen Gebieten gesperrt
- Twitter und Facebook sind nicht mehr zugänglich
- Das Internet ist sehr instabil, fällt zeitweise aus

Sie war auf einem großen Platz in Kairo, auf den sich die Menschen friedlich niedergalssen haben und mit Sprechchören Stimmung gemacht haben, die Polizei bewacht in Viererreihen den Platz, soweit nichts ungewöhnliches, bis die Polizei den "Zugriff" startete. Die Polizisten marschierten auf die Demonstranten los, setzten Sirenen, Tränengasbomben (Mitten in die Massen gefeuert) und Schusswaffen ein. So wird gegen friedlich Demonstrierende vorgegangen!

Die Polizei drängt die Demonstranten also vom Platz weg in die Stadt, um sie zu zerstreuen. Sie schießt auch weiterhin. Man muss sich hier überlegen, dass nicht eine Gruppe von Menschen gejagt wird, sondern Hunderte, evtl. Tausende, sowas kann auch eine Massenpanik auslösen und am Ende passieren Szenen wie in Diusburg, wenn der Platz knappt.
An einem groesseren „Platz“ angekommen, blieben wir stehen, suchend, wartend. Menschen kamen uns entgegen gerannt. Schuesse. Noch mehr Schuesse. Und wieder rennen. Ich wusste nicht wo die Polizei ist, wohin sie schiessen.

Mitten drin flüchteten viele auch mit dem Auto, was natürlich inmitten der Tausenden eine "kleine" Gefahr darstellt. Dazu ständig noch Tränengas, was nach ihrer Aussage nach sehr brennend, atemraubend, schmerzhaft und zermürbend ist. Ein Demonstrant ist sogar daran erstickt und gestorben!

Ziemlich heftig wie ich finde. Ich fands gut es mal von einem Augenzeugen zu hören, weniger gut fand ich es, dass es meine Schwester war. Immerhin haben die Kerle scharf geschossen und sie war auch gestürtzt und lag dann unter den Nachflüchtenden, konnte aber von ihren Freunden wieder hochgezogen werden (zum Glück). Die Regierung scheint es also sehr nötig zu haben, sich mit allen Mitteln an der Macht zu halten.
 
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Nossi schrieb:
In der Nacht gab es weitere Proteste und mittlerweile mischen sich diverse Staaten ein, die zu mehr Demokratie mahnen.

Im Iran hat man gesehen, wohin das führt, wenn der Westen solche Staaten zu mehr Demokratie ermahnt. :rolleyes:

Langfristig wird das Ergebnis in Tunesien und den übrigen arabischen Staaten das Gleiche sein: Die Islamisten werden die Macht übernehmen und die Demokratiebewegung zerschlagen und deren Anhänger töten.

Da sind mir pro-westliche Diktaturen lieber, denn die tollsten Demokratien sind nicht fähig Armut und Arbeitslosigkeit zu bekämpfen, wenn sich die Bevölkerung wie die Karnickel vermehrt (Verdopplung alle 25-30 Jahre; rund 50% der Araber sind unter 25 und fast drei Viertel sind arbeitslos).

Aber vielleicht wird sich das bessern, wenn monatlich zehntausende Moslems in Europa einfallen, um an unserem - schon schwindenden - Reichtum teilzuhaben.
Immerhin waren sie ja schonmal in Südspanien und standen vor Wien. :rolleyes:
 
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@Chaosmayhemsoap
Eine sehr oberfläche und vorurteilbehaftete Aussage - was genügend aussagt wie du die Situationen in Ländern wo der Islam einen hohen Anteil besitzt, einschätzt.

Sowohl Tunesien als auch Ägypten haben gebildete Menschen, beide sind keine Länder mit nicht vorhandener Infrastruktur und bitterer Armut wie Afgahnistan oder Somalia oder Yemen - wo die Not einem zu Terrorismus führt statt zu gemeinsamen Massenprotesten (die Mobilfunk und Internet brauchen) um die Regierung zu stürzen, die einem politische und wirtschaftliche Teilheibe, Freiheit in Wort, Schrift sowie im öffentlichen und teils privaten Raum verbieten. Dagegen wird zurecht aufgelehnt!
Tunesien und Ägypten sind geprägt von jungen Generationen die eine Sackgasse sehen und nur mit dem Sturz der Dikataturstrukturen Hoffnung sehen.
Irgendjemand hat mal gesagt für Regierungen ist die Jugend ganz und gar hinderlich und die größte Gefahr die es für die Politik gibt.
Solange das nicht im Bewusstsein ist bei Politik, wo an der Jugend am meisten gespart wird, die Hoffnungslosigkeit und Nicht-Teilhabe am ausgeprägtesten ist (Generation 600 in Griechenland, Generation Ni Ni in Spanien) muss es zurecht früher oder später zu Bewegungen von diesen Menschen kommen um die Regierungen zum Umdenken bringen bzw. stürzen.

Allerdings muss man sehen wie die Großmächte reagieren werden.
Tunesien ist eine kleine Hausnummer, die die Mächte bislang ziemlich verschlafen haben aber Ägypten ist eine ganz andere Kategorie - beispielsweise ist dieses Land ein wichtiger Partner für die USA im Kampf gegen den Terror.
Clinton hat schon einmal bewiesen das die USA nicht wirklich hinter den Willen der Ägypter steht - man fordert die Diktaturregierung auf doch lieber auf die Forderungen der Demonstrationen einzugehen. Worte von Freiheit, Demokatie und blabla wie man es vom Westen kennt kamen nicht über Clintens Lippen - das sagt viel aus.
Der Versuch Einfluss zu nehmen wird von den "global Playern" in Ägypten mekrlich ausgeprägter sein als in Tunesien - dazu brauch man keine offiziellen News um das zu wissen.
 
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Shader schrieb:
Sowohl Tunesien als auch Ägypten haben gebildete Menschen, beide sind keine Länder mit nicht vorhandener Infrastruktur und bitterer Armut
Tja, das war der Iran auch nicht. :rolleyes:

Die Muslimbruderschaft kommt nunmal aus Ägypten und hat dort schon diverse Anschläge verübt und ihr politisches Ziel sollte auch klar sein.

Shader schrieb:
Tunesien und Ägypten sind geprägt von jungen Generationen die eine Sackgasse sehen und nur mit dem Sturz der Dikataturstrukturen Hoffnung sehen.
Wie ich schon geschrieben habe, kann die tollste Demokratie das Problem der Überbevölkerung (Ägypten: + 1 Mio. Menschen pro Jahr), Arbeits- und Perspektivlosigkeit nicht lösen.

Und dann werden die Islamisten die Macht übernehmen, denn schließlich ist Demokratie ein westliches Konzept der verhassten Ungläubigen.
Die Hinwendung zur Religion ist auch nichts Neues, das gab's schon nach der Rückeroberung von Südspanien und es ist auch nicht nur typisch für den Nahen Osten:
In den USA greift der "white trash" gern zur Bibel bzw. unterstützt die Tea Party Bewegung, weil die Dumpfbacken inzwischen von den Einwanderern abgehängt werden.

Ich weiß nicht was daran oberflächlich sein soll, ich bin einfach nur realistisch.
 
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Es geht doch nicht um

"WESTLICHE DEMOKRATIE"

wie es hier einige immer abfällig erwähnen

Es gibt auch andere Modelle und nicht jede Demokratie ist die gleiche

Ich glaube zB das die Republik oder ein Föderalstaat eine Gute Lösung für viele dieser Länder gut wären.

Es geht um Rechtstaatliche Strukturen worauf man eine Moderne Gesellschaft aufbauen kann, und das ist doch das was am meisten in diesen Islamischen Ländern fehlt.

Da Herrscht zu viel Vettern Wirtschaft ob es jetzt im Iran die Geistlichen oder wie in Tunesien und Ägypten so Urstein Machthaber sind.

Im Irak zu Zeiten Saddams, hatten die Sunniten die Macht obwohl sie nur ca 30% der Bevölkerung ausmachen. Als Schiite hatte man es schwer im Staat auf zusteigen.
 
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Genau wie auch Tunesien ist Ägypten ein Urlaubsland.
Die werden sich hüten, sich ihre große Einnahmequelle selbst abzugraben, indem sie auf fundamentalistische Fanatiker hören. Auch diese Menschen wollen nur Freiheit und Wohlstand. Religiöse Fanatiker haben nur da eine Chance, wo die Menschen verzweifelt sind und keine Perspektive haben. Ist genau das selbe wie bei uns mit den Herren von der NPD ;)

Ist natürlich nur meine Laienmeinung ;)

Übrigens gute Nachrichten aus Tunesien:

Die "tunesische Revolution" - wie sie die Menschen in dem Land selbst bezeichnen - hat offenbar Erfolg: Zwei Wochen nach der Flucht des gestürzten Präsidenten Zine El Abidine Ben Ali wird die junge Übergangsregierung massiv umgebaut. So bleibt zwar Ministerpräsident Mohammed Ghannouchi an der Spitze, doch zentrale Ministerposten, die bislang Vertraute des gestürzten Präsidenten innehatten, werden neu besetzt.

Die Menschen bleiben hart und setzen ihren Willen durch.
Das spornt sicher auch die Ägypter und Albanier an.
Quelle wie immer Tagesschau.
 
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MrPsst schrieb:
Es geht doch nicht um "WESTLICHE DEMOKRATIE" .
Demokratie ist nunmal ein westliches Konzept. ;)
MrPsst schrieb:
Es geht um Rechtstaatliche Strukturen worauf man eine Moderne Gesellschaft aufbauen kann, und das ist doch das was am meisten in diesen Islamischen Ländern fehlt.
Tja, auch das sind westliche Konzepte.
MrPsst schrieb:
Da Herrscht zu viel Vettern Wirtschaft
In Afghanistan oder im Irak etwa nicht? Und da wollte der Westen sogar beim Aufbau der Demokratie helfen.
Aber machen wir uns nichts vor, auch in westlichen Ländern gibt es Korruption und Vetternwirtschaft, auch wenn das nicht unbedingt solche Ausmaße annimmt.

Ist es so abwegig, wenn ich daher nicht glaube, daß die Leute, die jetzt in Tunesien und Ägypten ihre Art von demokratischem Wandel wollen, es besser machen als die vorherigen Machthaber?
Haben es die 3. Welt Länder jemals geschafft eine Demokratie oder einen Rechtsstaat zu etablieren? Oder wurde da bisher stets nur eine Diktatur durch eine andere ersetzt?

Und dann bleibt noch immer das Problem der Vermehrung.
Was, wenn die tolle Demokratie, die sich jetzt die Leute in Tunesien od. Ägypten wünschen, nicht genügend Jobs schaffen kann?
Ist es so abwegig zu glauben, daß dann die Islamisten dort an die Macht kommen?

Nossi schrieb:
Genau wie auch Tunesien ist Ägypten ein Urlaubsland.
Jeder Tourist der dorthin reist, verbraucht deutlich mehr Resourcen als die Einheimischen. Das Wasser, das die Bauern brauchen, benutzt schon der Tourist, der in der Hitze dieser Länder 2-3x täglich duscht (dazu noch der Hotelpool).

=> Wassermangel, Hunger, Nahrung muß importiert werden und die Bauern werden arbeitslos.

Und was ist mit den Einnahmen?
Die Landbevölkerung wird bestimmt nichts davon sehen. :rolleyes:
 
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CHAOSMAYHEMSOAP schrieb:
Ist es so abwegig, wenn ich daher nicht glaube, daß die Leute, die jetzt in Tunesien und Ägypten ihre Art von demokratischem Wandel wollen, es besser machen als die vorherigen Machthaber?
Haben es die 3. Welt Länder jemals geschafft eine Demokratie oder einen Rechtsstaat zu etablieren? Oder wurde da bisher stets nur eine Diktatur durch eine andere ersetzt?

1988 wurde Südkorea - auch wenn kein klassisches "Dritte Welt Land" - von einer Militärdiktatur zu einem demokratischen Staat.
Südafrika wurde 1994 zu einer Demokratie, nach Jahren der Apartheid.
Ghana ist nach vielen Jahren dauernder Militärputsche 1992 zu einer Demokratie geworden.
Das nur als Beispiele.
 
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