Banana Pi 4 als Glasfaser-Router

Die wilde Inge

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Hi,

ich habe überlegt meinen Glasfaser-Modum durch einen Glasfaser-Router zu ersetzen, ich brauche aber eine zweite SFP+ Schnittstelle, da ich mit der Glasfaser noch weiter will. Zwei SFP-Schnittstellen bietet nur der BananaPi 3 und 4. Erfahrung mit OpenWRT habe ich reichlich.

Ich würde jetzt gerne wissen, ob hier irgendwer im Forum so ein Setup bereits betreibt. Ich habe ältere Threads im BananaPi Forum gefunden und da hatte auch schon jemand das SFP Modul von Zyxel im Einsatz, welches auch von der Telekom selbst vertrieben wird.
Mit dem Update von OpenWRT 21.xx auf 24.xx funktioniert das dann aber nicht mehr, weil das Modul nicht mehr erkannt wurde und danach verliert sich leider die Spur.

Ich möchte nicht Geld und Zeit investieren, nur um dann festzustellen, dass es technisch gar nicht geht. Daher wäre mir lieb wenn sich jemand finden würde, der einen BananaPi als Glasfaserrouter nutzt, dann weiß ich zumindest schon mal welche Hardware ich bestellen muss.

Danke vorab,
 
Ich kann mir gut vorstellen, dass es an der Freischaltung des Banana Pi als ONT / Router durch den Provider scheitert.
 
Hi, das wird kein Problem sein. Es gibt eine Hotline wo man anruft, die Seriennummer vom SFP Modul durchgibt und dann wirds freigeschaltet, fertig. Gibt dazu diverse Beiträge. Der BananaPi ist ja nicht das ONT, sondern das SFP Modul.
 
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Ich habe mir auch mal überlegt direkt ein SFP-Modul bei der Telekom zu nutzen, habe mich aber letztendlich dagegen entschieden. Als Router nutze ich eine Ubiquiti Dream Machine SE und als Modem das Telekom Glasfaser Modem 2. Warum kein SFP? Als Privatperson bekommst du bei der Telekom aktuell 1000Mbit, ggfs. auch 2000Mbit falls du in einer passenden Region wohnst. Für 1000Mbit brauchst du ein GPON-Modul und für 2000Mbit ein XGS-PON-Modul, jedes kostet ca. 80€. Dem gegenüber stehen 30-40€ für das Glasfaser Modem. Einen Unterschied in der Verbindungsqualität merkt man nicht, daher habe ich einfach das billigere genommen.

Vom Router geht es dann bei mir ebenfalls per Glasfaser zu einem Switch (Ubiquiti Pro-Max-24-PoE). Das habe ich aber auch nur getan, weil Switch und Router beide in einem Rackmount sind und das Glasfaserkabel nur minimal mehr als ein LAN-Kabel kostet, wirklichen nutzen hat man damit aber auch nicht.

Daher die Frage, was versprichst du dir von deinem Vorhaben? Die Kette aus Modem -> Router -> Switch ist meist eh auf 1000Mbit limitiert, daher würde ich eher das Geld sparen und ggfs. schauen, dass ein paar Endgeräte sich mit 10Gbit am Switch verbinden, hier ist der Nutzen irgendwie größer.
 
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Die wilde Inge schrieb:
ich habe überlegt meinen Glasfaser-Modum durch einen Glasfaser-Router zu ersetzen, ich brauche aber eine zweite SFP+ Schnittstelle, da ich mit der Glasfaser noch weiter will.
Kann man mit der Faser nicht passiv weitergehen und dann Modem/Router dort setzen, wo dann tatsächlich das Ende der Glasfaserstrecke ist? Oder möchtest Du bereits vorher etwas abzweigen bzw. liegen nicht kompatible Fasern?

Vielleicht gibt es ja noch eine ganz andere Lösung, was die Fragestellung obsolet macht. Deswegen frag ich grad so dumm. :)
 
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@thom53281 @blablub1212 Ich würde gerne Fiber to the Desk realisieren. Deswegen muss es zwingend ein zweiter SFP-Port sein, sonst bin ich auch nicht besser dran als jetzt.

Wenn man mich vor ein paar Wochen gefragt hätte, hätte ich gesagt, dass FTTD niemand braucht, aber dann habe ich den BananaPi entdeckt und irgendwie hat sich der Gedanke festgesetzt. Da ich ohnehin noch mal etwas am Netzwerk verändern möchte (kaputtes Verlegekabel, ungünstige Router-Positionierung), wollte ich alle Themen auf einen Schlag erledigen. Der BananaPi als Glasfaser-Router im Keller wäre dazu in der Lage. Über die Sinnhaftigkeit von FTTD brauche ich keine Diskussion. Der Fachinformatiker braucht halt seine Projekte :-D

Aufgrund der völligen Abwesenheit von bezahlbaren Routern mit zwei SFP-Ports gehe ich zudem davon aus, dass FTTD ein völliges Nischenthema ist, was es umso reizvoller macht. Bin auch gespannt auf die Latenz, die damit (vielleicht) erreichbar ist, wenn kein Kupfer mehr eingesetzt wird und zwei Hops im Netzwerk wegfallen.
 
Die wilde Inge schrieb:
Bin auch gespannt auf die Latenz, die damit (vielleicht) erreichbar ist, wenn kein Kupfer mehr eingesetzt wird
Das ist absolut irrelevant auf den kurzen Strecken.
 
Die wilde Inge schrieb:
Aufgrund der völligen Abwesenheit von bezahlbaren Routern mit zwei SFP-Ports gehe ich zudem davon aus, dass FTTD ein völliges Nischenthema ist,
Absolut. Im Normalfall realisiert man das über einen Switch, der im gleichen Rack/Raum wie der Router ist und seine Anbindung via RJ45 bekommt ;)
Die wilde Inge schrieb:
Bin auch gespannt auf die Latenz, die damit (vielleicht) erreichbar ist, wenn kein Kupfer mehr eingesetzt wird und zwei Hops im Netzwerk wegfallen.
Da würd ich mir aber auch nichts von erhoffen.
 
@rezzler genau genommen wäre es dann aber ja auch wieder keine FTTD, wenn zwischendurch RJ45 eingesetzt wird.

Wie angesprochen, über die Sinnhaftigkeit brauchen wir nicht diskutieren, es ist ein Bastlerprojekt bei dem es um techn. Machbarkeit geht. Zudem fahre ich damit nicht teurer als würde ich mir ne FritzBox Fiber holen und dann gebe ich das Geld lieber für ein bisschen Bastelspaß aus.
 
Ich werde das Thema wohl doch wieder beerdigen. Wäre zwar interessant gewesen, aber man findet keinerlei verlässliche Daten, welche SFP-Module am Erde wirkliche kompatibel sind. Und wenn mir Tracert dann noch anzeigt, dass der erste Hop bis zum Router <1ms beträgt, dann ist auch mit FTTD keinerlei Latenzgewinn mehr drin. Von daher hat das Projekt etwas an Strahlkraft verloren :freak:
 
Weil ich gerade darüber "gestolpert" bin:
Die wilde Inge schrieb:
[…] dann ist auch mit FTTD keinerlei Latenzgewinn mehr drin.
Es ist sowieso eher das Gegenteil der Fall, die Laufzeiten im Medium Kupfer sind etwas geringer als im Medium Glas(faser).

Ich verstehe sowieso nicht, weshalb es immer noch Leute gibt die denken mit Glasfaser hätte man (grundsätzlich) geringere Latenzen. Vermutlich historisch bedingt aus Zeiten wo z.B. an xDSL-Anschlüssen zur Fehlerkorrektur Interleaving genutzt wurde (was natürlich auf Kosten der Latenz geht).

Aber seit bei den meisten (leider immer noch nicht allen) xDSL-Anschlüssen Interleaving Geschichte ist (entweder weil man Fastpath nutzt und/oder stattdessen auf das modernere G.INP zur Fehlerkorrektur setzt) spielt die Mediumart des Anschlusses (Kupfer oder Glasfaser) keine primär relevante Rolle mehr bzgl. der Latenz.
Das wirklich wichtige für die Latenz ist einerseits die Entfernung zum Übergabepunkt des Provider (das kann z.B. i.V.m. L3-BSA auch mal sehr ungünstig sein wenn es nur wenige Übergabepunkte gibt) und andererseits die Entfernung zum Ziel und/oder auch das Routing dahin (und u.a. eben auch das Peering).

Aber ob man Zuhause vom Modem/Router zum Client Kupfer, Glas oder Funk nutzt, spielt dabei i.d.R keine messbare Rolle…

Edit:
Klar, Fehlerkorrekturverfahren und/oder Puffer machen einem auch die Latenz "kaputt", je nach verwendeter Technologie oder Protokoll (xDSL, xPON, DOCSIS, WLAN usw.) mal mehr oder weniger. Aber wenn man mal von dem "schlimmen" Interleaving bei xDSL absieht, spielt das eher eine Nebenrolle, genauso wie die Laufzeit im jeweiligen Medium da eher eine Nebenrolle spielt.
Das wichtige für die Latenz ist letztlich die Distanz bzw. genauer Wegstrecke zum Ziel in km, Stichwort Lichtgeschwindigkeit bzw. genauer Signallaufzeit im jeweils verwendeten Übertragunsmedium (die jeweils etwas geringer ist als die Lichtgeschw. im Vakuum). Das beste was man dbzgl. einsetzen könnte wäre da wohl letztlich Funk statt Kupferkabel oder Glasfaser, weil so i.d.R. die kürzeste Wegstrecke i.V.m. mit der geringsten Laufzeit möglich ist.

Und natürlich ist die Verwendung Paketvermittlungs basierter Protokolle wie TCP/IP da auch nicht so gut wie stattdessen die Verwendung von TDM basierter. Aber damit muss man wohl leben (weil TDM wieder andere Nachteile mit sich bringt, u.a. bzgl. Effizienz)…
 
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Interessant, eine solche Verringerung habe ich letztens bei einem Wechsel von V-VDSL2 @1und1 L2-BSA zu GPON @1und1 L2-BSA nicht bemerkt. Das einzige was sich verbessert hatte war die Bandbreite (vom 50/20Mb/s-Tarif auf 150/50Mb/s-Tarif)

Edit:
Zumal ja bei GPON auch noch ein Zeitmultiplexverfahren (im US) zum Einsatz kommt um den Traffic auf die versch. Anschlüsse zu verteilen, was u.a. auch negativen Einfluss (wenn auch gering bzw. <1ms) haben kann. Ich vermute die 3ms Gewinn könnten eine andere Ursache haben?
 
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