Bedingungsloses Grundeinkommen für jeden

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DerOlf schrieb:
Habe ich was anderes behauptet?
DerOlf schrieb:
Genau ... deswegen gibts an der Börse auch nur Startups und keine Traditionsunternehmen.
Ja? Weil letzteres genau das impliziert, dass es dort Start Ups gibt?
DerOlf schrieb:
Ich behaupte A, du verstehst B und bastelst daraus dann den Vorwurf der Ahnunglosigkeit.
Du sprachst von Geldgebern! Immer wieder. Siehe eben Post #6431. Ein Investor kann das sein, aber eben auch anderes. An der Börse sind die meisten nicht als Geldgeber unterwegs, sondern als Kapitalanleger. Wie bereits geschrieben, die ganze Zeit eine Bedeutung meinen, dann eine andere. So nicht.
 
DerOlf schrieb:
Ich dachte, nach der Gründungsphase wären Investoren nicht mehr wichtig. Wenn ein Unternehmen danach also noch Geld von anderen braucht, dann macht es scheinbar was falsch.
Oder sind auch für etablierte Unternehmen Investoren plötzlich doch nicht so unwichtig, wie @Mustis zu glauben scheint?

Davon rede ich doch die ganze Zeit, die Unternehmen brauchen die Aktionäre, um liquide Mittel zur Verfügung zu haben ... ohne könnten auch die Mitarbeiter und Materialien nicht bezahlt werden.
Vielleicht sind die Aktionäre nicht ganz so wichtig, wie ich denke, die Mitarbeiter sind aber eben in den meisten (nicht in allen) Firmen auch nicht das aller wichtigste.

Mal zur Aufklärung:
-> bei einem IPO - initial public offering, gibt ein Unternehmen Aktien aus und bekommt von den Investoren=Aktionären Geld
-> vom weiteren Kursverlauf der Aktie profitiert danach ausschließlich der Investor/Aktionär
-> das Unternehmen kann nur durch Ausgabe neuer Aktien zu Geld kommen

Regelmäßige Geldgeber für Unternehmen sind somit Banken für Unternehmenskredite oder das Unternehmen emittiert Schuldverschreibungen um darüber Geld einzusammeln.
Der Aktionär hat somit nur beim IPO eine wesentliche Finanzierungsfunktion ... danach durch Kapitalerhöhungen - aber diese geschehen nicht zur Finanzierung des Tagesgeschäft.
 
Hallo

DerOlf schrieb:
Deinen Tellerrand kennen wir.
Was ist denn mit deinem Tellerrand ? Nur weil du keine Arbeitsstelle bekommst ist der Arbeitsmarkt schlecht und alle Arbeitgeber sind Verbrecher und Ausbeuter.
Mir fallen viele Bereiche/Branchen ein (neben der Medizintechnik) wo das Material (deutlich) teurer als die Lohnkosten ist.
Die Arbeitswelt besteht nicht nur aus Handwerkern die mit günstigen Materialien (Kloschüsseln, Tapeten und Glühbirnen) arbeiten.

DerOlf schrieb:
Wie Tomi schon feststellte, sind in diesen Bereichen die Mitarbeiter auch ein sehr wichtiger Faktor ... Maschinen sind eben nicht kreativ, da muss man wohl oder übel in die Menschen investieren, die die eigenen Produkte entwickeln sollen.
Das siehst du völlig falsch und wie immer viel zu negativ, nur weil dich keiner einstellen will heißt das noch lange nicht das es allen Arbeitnehmern/Bewerbern so geht.
Mitarbeiter sind nicht auch ein sehr wichtiger Faktor, Mitarbeiter sind der wichtigste Faktor ohne die nichts geht, ein Unternehmen ohne Mitarbeiter ist nur ein leeres Gebäude und kein Unternehmen.
Hilfsarbeiter und Geringqualifizierte kann man sehr schnell und einfach austauschen oder durch Maschinen ersetzen, bei hoch qualifizierten Mitarbeitern ist das nicht so einfach bis fast unmöglich.
Du kannst dir wahrscheinlich nicht vorstellen das es unzählige Fachkräfte/Spezialisten gibt, die...
...von mehreren Unternehmen umworben werden und permanent Arbeits-/Abwerbungsangebote erhalten.
...sich keine Gedanken um Arbeitslosigkeit machen müssen solange sie nicht das Tafelsilber klauen.
...bei Bedarf (und wenn es nur die Lust auf etwas neues ist) mit weniger als 5 Bewerbungen eine neue Arbeitsstelle haben.
...mit Ihren Chefs privat befreundet sind und ein Bier trinken gehen und wo es beruflich wie auch privat keine von oben herab Behandlung gibt.

DerOlf schrieb:
Ich entschuldige mich, dass ich versucht habe meinen Standpunkt zu erklären ... genau das ist bei solchen Dikskussionspartnern einfach hoffnungslos.
Da ist er wieder der Geisterfahrer auf der Autobahn, der im Radio von einem Geisterfahrer hört und sich denkt "Einer ? Nein alle !".

Grüße Tomi
 
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Mustis schrieb:
Ja? Weil letzteres genau das impliziert, dass es dort Start Ups gibt?
Ok, wenn ich gewusst hätte, dass dich Sarkasmus und Ironie überfordern, dann hätte ich das etwas anders formuliert.
Sorry.

@_killy_:
Erstmal danke für die Erklärung.
Aber trotzdem ist es für ein Unternehmen eher nicht so gut, wenn viele Kleinanleger ihre Anteile abstoßen, die Kurse sinken (wegen höherem Angebot UND sinkender Nachfrage nach den Aktien).
Dann kann man nämlich auch kein neues Kapital erheben, indem man Aktien emititiert ... das klappt doch eher dann, wenn die Aktionäre nachfragen, statt anzubieten.
Wenn deine Anleger ihr Geld lieber in andere Anlagen stecken, dann hat dein Unternehmen auch von neuen Aktien-Emissionen nicht viel.
Genau deswegen habe ich ja auch auf die Wichtigkeit der Atracktivität einer Aktie hingewiesen.
Von Zeit zu Zeit kann es eben nötig sein, neue Aktien zu emittieren ... und das tut wohl auch jede größere AG ... und in dem Fall ist es wohl auch nicht unpraktisch, wenn die Aktie eine gewisse Nachfrage auf sich zieht.

Oder läuft der Aktienmarkt nicht nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage?
 
@DerOlf

Ich helf gerne bei BWL Themen aus. :D

Kleinanleger sind für Unternehmen wenig interessant, das Volumen was sie handeln ist sehr sehr gering. Interessanter sind größere Investoren, bspw. Versicherungen, Fondsgesellschaften etc.

Der Aktienkurs ist schon interessant, aber Kapitalerhöhungen funktionieren auch wenn der Kurs der Aktie gefallen ist. Man muss als Vorstand seinen Aktionären nur erklären, was man vorhat und warum diese mitmachen sollten. Kapitalerhöhungen müssen durch die Aktionäre vorher genehmigt werden - da kann der Vorstand somit nicht schalten und walten wie er will.

Angebot und Nachfrage bestimmen "lediglich" den Kurs der Aktie, Kapitalerhöhungen werden vorgenommen und zum Beispiel Firmenübernahmen zu finanzieren. Da ist der eigentliche Kurs der Aktie per se erstmal egal. Teilweise Fusionieren sich die Unternehmen ja gesund.*

*und teilweise verlangen Investoren wieder den Split der Unternehmen, da zu groß am Ende auch negative Skaleneffekte haben kann. Bspw. Trennung der PKW und LKW Sparte für den VW Konzern. Es kann sein, dass sie durch die Trennung nachher effizienter arbeiten, einfach weil der Fokus klarer ist und weniger Meldewege vorhanden sind.
 
DerOlf schrieb:
Ok, wenn ich gewusst hätte, dass dich Sarkasmus und Ironie überfordern, dann hätte ich das etwas anders formuliert.
Sorry.
Sorry, hätte ich gewusst, das dir absolute Grundlagen an Wissen fehlen (und dass das Wort Investor diverse, teils in ihrer Bedeutung sehr differenzierte, verschiedene Bedeutungen hat, ist für mich eine solche Grundlage) was den Kapitalmarkt angeht, dann hätte ich jedwede Diskussion zu dem Thema mit dir ignoriert. Das man dir wie killy hier erst mal in aller Ruhe die simpelsten Grundlagen der Wirtschaftswelt in großen Teilen erklären muss, war mir nicht klar. Ich bin bei deinen ausschweifenden Kritiken und Ergüssen zu dem Thema davon ausgegangen, dass du dich wenigstens in den Grundlagen auskennst. Mit fehlt für sowas ganz ehrlich die Geduld und bei jemanden wie dir, der mit Urteilen, Kritiken etc. nur so um sich schmeißt auch ganz offen das Verständnis. Man sollte von dem, was man diskutiert, doch schon ein wenig wissen haben. Was sonst passiert, sieht man exemplarisch hier und allgemeiner in der öffentlichen Diskussion. Es wird abgelehnt und kaputt geredet, was man weder versteht noch deren Grundlagen man kennt. Dabei könnte man sich, wenn es wirklich um Erkenntnisgewinn geht, sich heute so einfach einlesen. Aber hier scheitert es bereits oft, weil all zu oft die geliebten "Kritiker" schon hierbei versagen und lediglich das lesen zum Thema, was zu bereits bestehenden Meinung passt, bzw. jenes aktiv und nahezu unkritisch annehmen, anderes, was dieser gefassten Meinung nicht entspricht jedoch ablehnen und übermäßig "kritisch" gegenüberstehen.

Sich jetzt hier zum Beispiel auf Sarkasmus zu beziehen, halte ich für eine Ausflucht.
 
@DerOlf
gerade die "Traditions-Unternehmen", die börsennotiert sind, werden Investitionen in den seltensten Fällen durch Aktienverkäufe (und schon ganz und gar nicht durch Kleinaktionäre) generieren. Wenn dann generiert man vielleicht aus Anteilsverkäufen neues Kapital (Unternehmen/Unternehmer/Scheich oder ähnliches X steigt bei Unternehmen Y ein) und bekommt für Summe Z einen Anteil von ....)
Die meisten Investitionen wird ein Unternehmen aber aus dem laufenden Geschäft stemmen, schon um etwaige Gewinne und damit Steuerpflichten zu reduzieren.
Natürlich ist es nicht das oberste Ziel eines Unternehmens, möglichst vielen Menschen Arbeit zu geben. Das ist Quatsch und hat auch keiner behauptet (soweit ich das sehe). Unternehmen sind keine Wohltäter, sondern wirtschaftliche Institutionen, die bestmögliche Gewinne aus bzw. mit den Mitarbeitern generieren wollen. Das heißt aber gerade heute nicht, dass Unternehmen ihre Mitarbeiter einfach so rauskanten, nur weil das Geschäft mal schlecht läuft. Ein solches Unternehmen wäre sehr schlecht beraten und ziemlich blöd, denn heutzutage findet sich eben mal nicht einfach so ein neuer Mitarbeiter, der einen qualifizierten loyalen ersetzen kann. In vielen Bereichen (und Regionen) wird händeringend gesucht. Und das wird sich in den nächsten Jahren noch verstärken. Da ist man froh, wenn man die Stellen überhaupt alle besetzen kann. Stellenabbau ist nicht = Entlassung, sondern oft Umstrukturierung und Neuordnung wegen anderer Prioritäten oder Geschäftsfeldaufgabe/neuer Geschäftsfelder.
Ergänzung ()

zum Thema,
"Berlin" will im nächsten Jahr das "Solidarische Grundeinkommen" testen (zumindest was "Berlin" darunter versteht). Als Berliner sage ich, dass spätestens jetzt klar sein sollte, dass das ein Flop ist, wie so vieles, was hier angepackt wird
https://www.rbb24.de/politik/beitra...9-in-berlin-solidarisches-grundeinkommen.html
(wobei ich von einem solidarischen GE deutlich mehr halte, als von einem BGE)

Edit:
Geil ist vor allem wieder die Idee, dass das der Bund zahlen soll. Ich dachte H4 ALG etc. sind Ländersache oder nicht? So kann man ja auch seine Verantwortung abschieben. Was der Müller so treibt ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit Berlin als Geburtsstadt und lange dort lebend kann ich über die Regierung in den letzten Jahren dort nur den Kopfschütteln. Wenn das das Beispiel sein soll, wie eine Linke Regierung ind er BRD aussieht, kann man nur heilfroh sein, das hier "nur" ein Bundesland runtergewirtschaftet wird. Als habe man aus der DDR her nix gelernt....
 
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Dem kann ich als gebürtiger und in Berlin lebender Berliner leider nur zustimmen.
Die Regierung gibt immer mehr ein armseliges Bild ab.

EDIT:
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Auch wenn Berlin selbst natürlich eine total schöne, lebendige, offene und einfach geile Stadt ist, in die ihr unbedingt fahren müsst. :love::daumen::lol:
Sie hat aber eine deutlich bessere politische Arbeit verdient, als sie gegenwärtig erfährt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich befürworte diesen Test eines solidarisches Grundeinkommens, denn :"
Demnach sollen Arbeitslose ein solidarisches Grundeinkommen erhalten und im Gegenzug eine gemeinnützige Arbeit annehmen. Müller erhofft sich davon, Menschen dauerhaft aus Hartz IV zu holen.

Die betreffenden Personen sollen in verschiedenen Bereichen eingesetzt werden: als Begleitservice im Nahverkehr, Integrationslotsen, Haushaltshilfen und als Assistenten in Kitas und Schulhorten."


Die Kosten des solidarischen GE sind nicht viel höher als ALG2, bringen aber gesellschaftlich mehr Nutzen.
 
An sich finde ich die Idee ja auch gut. Nur warum soll der Bund dafür herhalten? Das ist Ländersache. Wieder diese Typische Einstellung von links. Ich will was, aber zahlen bitte jemand anderes. Daher stösst es im Zusammenhang mit der ansonsten desaströsen Führung in Berlin auf.

Und zumindest als Assistenzen in Kitas und Horts möchte ich irgendwie nicht jeden H4 Empfänger sehen. Das mag in gewiss erweise ein Vorurteil sein, aber erst gibt man sich wahnsinnig Mühe, dass die dort arbeitenden eben keine unausgebildeten Hausmütterchen sind (zu Recht) und nun torpediert man es auf diesem Wege wieder. Hier muss also schon sehr genau geschaut werden = hoher Aufwand und somit Kosten. Halt mal wieder nicht zu Ende gedacht, wie so vieles in Berlin derzeit. Ebenso wichtige, aber unbequeme Jobs sind komischerweise nicht auf der Liste. Dabei stünde ein wenig Müllaufsammeln Berlin an sehr vielen Ort sehr zu Gesicht.
 
Die Finanzierung eines solidarischen Grundeinkommens soll ja grundsätzlich über den Bund erfolgen, deshalb logischer Weise auch dieser Testversuch.
Das es für Arbeitsverhältnisse in Kitas u.ä. Einstellungsvoraussetzungen gibt (Führungszeugnis, Eignung), sollte Dir auch bekannt sein. Es gibt genügend geeignete freie Leute.

Ich denke, diese Stellen des Pilotversuches werden zur Bewerbung ausgeschrieben und nicht zwangsweise zugeteilt und es wird genügend Bewerbungen hierfür geben.
 
Eben das glaube ich angesichts der sonstigen Projekte in Berlin eben nicht. Und wer entsprechend geeignet ist, würde auch ohne dieses Pilotprojekt einen Job finden im Kita/Hort Bereich. Dort werden nämlich überall händeringend Menschen gesucht...

Die IDee an sich wie gesagt hat meine Unterstützung. Ich gehe nur davon aus, dass die Umsetzung eklatant hapern wird.
 
Es geht doch um 1000 völlig neue Stellen, bezahlt mit 10,50 €/h.
Dafür melden sich keine ausgebildeten Erzieher, wenn es auch reguläre freie Stellen mit Tarifbezahlung öffentlicher Dienst gibt.
So viel verkehrt machen kann man bei diesem Testprojekt doch gar nicht. Wo Personal fehlt dürfte unstrittig sein und dann gibt es eine Stellenauswahl und Stellenausschreibungen und dann den Eingang von Bewerbungen hierfür.

Vielleicht kommt bei dem Projekt heraus, dass es doch nicht so gut für bestimmte Probleme geeignet ist.
Wer es nicht ausprobiert, wird es nicht praktisch erfahren. Deswegen bin ich für diesen Test.
 
Hallo

Das ganze hat nichts mit einem BGE zu tun und ich finde die Idee nicht so toll, weil:
1. Es gilt nur für ALG1 Bezieher und melden werden sich wahrscheinlich nur welche die kurz vor dem Rutsch in Hartz4 stehen.
2. Wenn ich mir die Liste der möglichen Tätigkeiten ansehe stellt sich mir bei manchen Tätigkeiten die Frage ob diese den Lebenslauf eines ALG1 Empfängers ab- oder aufwerten.
3. Wenn ich mir manche Tätigkeiten ansehe dann sollte sich das eher an ALG2 Empfänger und nicht an ALG1 Empfänger richten.
4. Bei 10,50€ Brutto die Stunde ist das nicht wirklich mehr als Hartz4 plus ein 1€ Job.
5. Damit werden potentielle Arbeitsplätze mit richtiger Bezahlung vom Markt genommen und mit Billiglöhnern besetzt.

Grüße Tomi
 
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Wobei die Gehälter in den sozialen Berufen steigen, wie z. B. Kitas. Dort geht in Berlin und der Osten auch nicht mehr unter 2500 Brutto arbeiten. Vor wenigen Jahren waren es noch 1800,-. Ich sehe hier kein Ersetzen von Hilfsarbeitern, denn diese dürfen mit den Menschen nicht unter Aufsicht arbeiten. Die diakonischen Einrichtungen suchen händeringend Fachkräfte.

Öffentliche Kitas gib’s es auch immer weniger.

Aber das Thema Fachkräfte interessiert das BGE wohl eher nicht.
 
@Tomislav2007:
Menschen, die immer nur von Job zu job rutschen, brauchen ganz allgemein keine staatliche Förderung, um am Arbeitsmarkt erfolgreich zu sein.
Bei solchen Projekten kann es - wenn überhaupt - nur um die gehen, die eben nicht nahtlos in die nächste Anstellung finden.

Natürlich wäre es besser, wenn ein solcher versuch aus den kommunalen Töpfen gespeist werden würde .... oder wenn diese Menschen auch ohne staatliche Förderung eine Stellen finden würden.
Aber wenn man sich den Zustand unserer Strassen, Schulen und Ämter ansieht, dann sind die Kommunen offensichtlich nicht gerade gut aufgestellt, was die Finanzen angeht ... und wenn die Wirtschaft diese Stellen schaffen können wollte, dann wäre auch ein solches Projekt unsinnig.

Möglich ist aber auch, dass die Berliner Regierung damit schon mal auf den nächsten Wahlkampf hinarbeitet ... ich lebe zwar seit Jahren mit und von H4, aber wenn ich das nicht nötig hätte, ich hätte wohl eine heiden Angst, in H4 abzurutschen ... da lieber ne "quasi"-ABM, auch wenn man davon nicht viel mehr hat, als den H4-Regelsatz, man schleppt wenigstens nicht dieses Sigma mit sich rum. Und sich aus so einer Stelle heraus zu bewerben, ist sicherlich etwas vielversprechender, als wenn man unbesehen zu den "Faulen und Dummen" gerechnet wird, die auf H4 angewiesen sind, obwohl sie arbeiten könnten.

Ich denke, dass hier auch ein stückweit mit der Angst des deutschen Arbeitnehmers vor der Arbeitslosigkeit gespielt wird. Dass 5000 Stellen (bundesweit) eigentlich eher ein Witz sind, spielt ja im Wahlkampf erstmal keine so große Rolle.
 
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Tomislav2007 schrieb:
Hallo

Das ganze hat nichts mit einem BGE zu tun und ich finde die Idee nicht so toll, weil:
1. Es gilt nur für ALG1 Bezieher und melden werden sich wahrscheinlich nur welche die kurz vor dem Rutsch in Hartz4 stehen.
2. Wenn ich mir die Liste der möglichen Tätigkeiten ansehe stellt sich mir bei manchen Tätigkeiten die Frage ob diese den Lebenslauf eines ALG1 Empfängers ab- oder aufwerten.
3. Wenn ich mir manche Tätigkeiten ansehe dann sollte sich das eher an ALG2 Empfänger und nicht an ALG1 Empfänger richten.
4. Bei 10,50€ Brutto die Stunde ist das nicht wirklich mehr als Hartz4 plus ein 1€ Job.
5. Damit werden potentielle Arbeitsplätze mit richtiger Bezahlung vom Markt genommen und mit Billiglöhnern besetzt.

Grüße Tomi
Ich stimme Dir teilweise zu und teilweise nicht.
Vorteil ist, dass die ALG I Empfänger nicht in die Langzeitarbeitslosigkeit rutschen. Das ist auf Dauer sicher der größte Vorteil.
Die Bezahlung selbst finde ich jetzt auch nicht so schlecht. Wir reden hier von Löhnen über dem aktuellen Mindestlohn, was ich für einfache Hilfstätigkeiten jetzt nicht gerade (zu) wenig finde. So mancher Selbständige zB Taxifahrer würde sich wahrscheinlich die Finger danach lecken. Und knapp 2000 Eur brutto = ca 1500 Eur netto ist schon mehr als H4 + 1 Eur Job (vor allem wenigstens etwas auch für die Rente).
Was mich am meisten nervt und da stimme ich dir wiederum zu, ist der Punkt 5. Bereiche, die mitunter schon subventioniert werden (zB ÖPNV in Berlin jährlich mit knapp 700Mio Eur) schaffen es nicht mal, Sicherheitsleute ordentlich zu beschäftigen und in ihrem Geschäftsbereich zu unterhalten? Nee da müssen jetzt noch staatlich finanzierte Helfer her? Man finanziert kein Polizisten mehr, sondern "Integrationshelfer"? Klingt alles irgendwie nach "Notlösung" und wird sicher auch zusätzlichen Druck auf so manch anderen (bereits bestehenden) Arbeitsplatz ausüben.
 
DerOlf schrieb:
Dass 5000 Stellen (bundesweit) eigentlich eher ein Witz sind, spielt ja im Wahlkampf erstmal keine so große Rolle.
Sehe ich anders. Wir leben ja nicht in einer Planwirtschaft.
 
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