News Bei Störungen: Vectoring erhält Vorrang vor Glasfaseranschlüssen

fdgr6r5dfghfdtg schrieb:
Generell noch mal, statt hier 400 oder 1GB für jedermann zu verlegen sollte man mal schauen dass auch abgelegenere Gebiete halbwegs vernünftig versorgt sind.

Wären denn 400 oder 1 GB für jedermann keine vernünftige Versorgung?
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arvan schrieb:
Naja, von Keller bis Wohnung kostet es nun wirklich nicht mehr viel

Ach, ist das so? Haben also Netcologne und Mnet nur lauter unfähige Idioten unter Lohn? Dann solltest Du keine Zeit verschwenden und sofort anrufen um denen das zu erklären. Zögere bitte nicht, die warten sicher nur darauf dass ihnen jemand erklärt was sie bisher übersehen haben und wo sie vollkommen unnötig Geld für eine Brückentechnologie ausgeben. Ich kann da nichts versprechen - aber womöglich ist ein Orden für Dich drin?

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Blutschlumpf schrieb:
Das haben vermutlich auch viele gesagt als DSL (768kbit) aufkam und 64kbit ISDN ersetzt hat.

Die Bitraten von DSL sind seitdem von 768 Kbit (Maximum) auf 250 Mbit (Maximum) gestiegen. Die Downloadmengen von 4,7 Gbyte (DVD) auf ca. 100 GByte (Spieledownload).

Bandbreite Faktor 300. Download Faktor 25.
Oder andersrum: Video mit SD war "damals" bei maximal 12 Mbit (DVB-S). VIdeo heute ist bei maximal 50 Mbit (UHD). Faktor 5.

Die nachgefragte Bitrate ist enorm gestiegen, aber nur deshalb weil sie "damals" einfach nur unterirdisch niedrig lag. Während damals der 0,7 Mbit Anschluß von vornherein zwar viel, aber letztlich erkennbar zu wenig war ist die heutige Bitrate deutlich mehr als benötigt wird. Und es spricht einiges dafür dass die notwendige Bitrate bei weitem nicht mehr linear steigen wird sondern der nachgefragte Zuwachs (*) nur noch sehr flach ausfällt.

(*) nachgefragt nicht im Sinne von "Aber Mami....ALLLE anderen Kinder haben bereits einen Gigabit Anschluß!!!111einseinseins" sondern im Sinne von "Sie wollen also 10 Euro mehr für 500 statt 100 Mbit Download? Ok, wo muss ich unterschreiben?")
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DeusoftheWired schrieb:
@h00bi Als das Gerangel um den Nahbereich losging

Gerade eben ging es um Vectoring, warum kommst Du nun plötzlich mit dem Nahbereichsausbau?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hayda Ministral schrieb:
Wären denn 400 oder 1 GB für jedermann keine vernünftige Versorgung?
Wenn denn dann jeder hätte, aber anfangen zu verlegen schließt ja ersteres noch nicht ein. Klarer ausgedrückt: Statt in städtischen Gebieten noch weiter auszubauen, sollte eher in kleineren überhaupt mal was gemacht werden.
 
Hayda Ministral schrieb:
Gerade eben ging es um Vectoring, warum kommst Du nun plötzlich mit dem Nahbereichsausbau?

Das hat h00bi in #237 aufgegriffen.
 
xexex schrieb:
Was soll denn nach 4K kommen? 8K?
Dass 8k irgendwann kommt ist ja jetzt nichts wofür man ne Glaskugel braucht.
Was danach kommt weiß ich nicht. Aber ich finde es interessant, dass das für dich total abwegig scheint, dass es etwas jenseits von 50MBit Streams jemals geben kann.
Vielleicht kommt in 10 Jahren ne Technik raus bei der man 3D-Hologramme a la Star-Wars projeziert und die 2GBit braucht.
Vor 30 Jahren hätten dich die Leute vielleicht ausgelacht wenn du denen gesagt hättest, dass du heute 1080p Filme über Netflix auf dem Smartphone gucken kannst.

Spiele mit 100, 200 oder gar 500GB, sollte es in 10 Jahren dazu kommen, ist kein praktikabler Ansatz!
Du klingst verwirrt, warum ist das nicht praktikabel? Geilere Grafik braucht mehr Daten und die Zeit der physikalischen Medien ist vorbei.
100GB Spiele wird es nicht vielleicht in 10 Jahren geben, die gibts heute schon (Red Dead Redemption 2).
Die Frage "ob" stellt sich da gar nicht, natürlich sind wird bald bei 200GB und irgendwann bei 500GB für einzelne Spiele und die wirste runterladen müssen..

Niemand lädt jeden Tag solche Spiele herunter und die Reduzierung der Downloadzeiten ist letztlich nur ein gewisser Luxus. Dann wartest du halt statt 3 Stunden, 5 Stunden und kommst genauso mit niedrigeren Raten zurecht.
Die Begründung ist Unsinn.
Dann kann ich auch bei 16MBit bleiben, dann muss der 4k Film halt ne Stunde puffern und der Spiele-Download dauert vielleicht 2 Tage.
Wir reden hier nicht von Trinkwasser oder nicht, klar ist das alles Luxus.

Es ist wie jetzt schon heute bei der Bahn. Solange du einen Ort erreichen kannst, ist doch letztlich alles egal. Wer das Geld hat, kauft sich ein ICE Ticket und wer etwas sparen möchte fährt mit der RB. Blöd wird es immer nur wenn die Bahn den Ort gar nicht anfährt.
Nen Telefonanschluss bekommt in Deutschland afair jeder, ergo geht auch 56k via Modem. Problem gelöst, dauert nur alles länger. ;)
 
Blutschlumpf schrieb:
Du klingst verwirrt, warum ist das nicht praktikabel? Geilere Grafik braucht mehr Daten und die Zeit der physikalischen Medien ist vorbei.

Ich glaube es genau erklärt zu haben. Jemand mit einem langsameren Anschluss kann von bestimmten Streamingangeboten ausgeschlossen werden. Hier kann etwas nicht genutzt werden, weil die Leitung nicht die benötigte Bandbreite hat.

Ein Spiel zur offline Nutzung herunterzuladen kannst du theoretisch auch mit einem 1Mbit Anschluss und selbst wenn Spiele irgendwann 1TB haben sollten, was ich in den nächsten 10 Jahren für absolut unwahrscheinlich halte, wären diese mit einer 250Mbit Leitung in knapp 9h heruntergeladen.

Blutschlumpf schrieb:
Dann kann ich auch bei 16MBit bleiben, dann muss der 4k Film halt ne Stunde puffern

Streamingdienste puffern nicht unendlich. Entweder erfüllt deine Leitung die Voraussetzungen oder du kannst sie oder die gewünschte Qualität nicht nutzen.

Blutschlumpf schrieb:
Vielleicht kommt in 10 Jahren ne Technik raus bei der man 3D-Hologramme a la Star-Wars projeziert und die 2GBit braucht.

Das mag sein, aber so eine Technik gibt es derzeit nicht und fast alle bisherigen Angebote bieten nur asynchrone Bandbreiten an. Das ist auch einer meiner größten Kritikpunkte an allen bisherigen Lösungen.

Wenn wir von Zukunft reden, dann reden wir über überall verfügbare synchrone Datenraten und nicht über ortsgebundene asynchrone Datenleitungen.
 
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DeusoftheWired schrieb:
Das hat h00bi in #237 aufgegriffen.

Das hab ich tatsächlich übersehen. Mein Fehler, sorry.
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Blutschlumpf schrieb:
Vielleicht kommt in 10 Jahren ne Technik raus bei der man 3D-Hologramme a la Star-Wars projeziert und die 2GBit braucht.

Das ist der Punkt, "Vielleicht...".

Die Asiaten haben kurz nach 2000 angefangen mit FTTB und FTTH. Haben vor geraumer Zeit angefangen, 1 Gbit Anschlüsse anzubieten. Was ist dabei bisher rum gekommen? Man kann jetzt Pokemon in UHD sehen. Toll.

Gleichzeitig ist seit 2000 die Glasfaser leistungsfähiger geworden, ist die Spleißtechnik leistungsfähiger und billiger geworden, sind optische Übertragungssysteme für den Heimanschluß leistungsfähiger und billiger geworden. Auf Vorrat und "Vielleicht..." zu kaufen hat sich nicht wirklich gelohnt, für die Asiaten. Auch die ganzen unglaublich innovativen Firmen wie Amazon, Netflix, Ebay,... sind komischerweise nicht in irgendeinem Glasfaser-Wunderland entstanden und beheimatet sondern in Amerika dessen durchschnittlicher Anschluß auch heute noch auf Kupfer basiert.

So what? Die Bitraten werden steigen, daran gibt es wohl keinen Zweifel. Aber es spricht einiges dafür dass die große Welle nun rum ist, das schon mit dem Sprung auf 50 Mbit eine Grundversorgung der Privathaushalte gewährleistet ist. Mehr geht immer, mehr ist auch im Angebot. Mehr werden aber vorerst nur wenige % der Kunden ordern und also kann in Ruhe nachschieben. Die Glasfaser an der Straßenecke ist eine gute Voraussetzung für bedarfs- und situationsgerechtes FTTB/FTTH.
 
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Wir sind hier kein Dritte-Welt-Land und wollen vermutlich auch keines werden.
Mal eben ca. 40Mio Anschlüsse auf LWL umbauen wenn man an Tag x feststellt, dass Kupfer jetzt doch nicht mehr reicht, funktioniert einfach nicht.
Dann stehen wir da und müssen 10-20 Jahre lang alles auf LWL umbauen und alle heulen rum warum denn die Politik versagt hat und warum Deutschland so rückständig ist.
Da müssen wir vielleicht einfach mal etwas Mut aufbringen und präventiv ausbauen, auch auf die Gefahr hin, dass es 10 Jahre später vieleicht 3% billiger funktioniert hätte.
Wir reden hier ja auch nicht von Dingen für die nächsten 2,3,5,10 Jahre, sondern eher um Investitionen für die nächsten 50 Jahre.

@Hayda Ministral:
Was hat sich an den Fasern denn deiner Meinung nach so sehr verbessert?
Ich muss zugeben, dass ich nichts dazu sagen kann wie sich die LWL-Verlegung für Hausanschlüsse in den letzten Jahren verbessert hat (vermute mal heute wie damals: Loch bohren, Faser durchschieben, abdichten, Faser auf Pigtail in Anschlussdose splicen), aber ich arbeite seit 2002 im Netzwerkbereich (RZ, Colocation, Hosting), da hat sich faserseitig nicht sehr viel getan.
SC/PC ist größtenteils bei Neuinstallationen verschwunden und LC/PC Standard geworden (Weil kleiner, nicht wil besser ), E2000/APC wird dank des Staubschutzes bei den Leistungsprovidern und RZ-Betreibern in den Patchräumen immer beliebter.
Aber an den Fasern an sich hat sich kaum was geändert sofern man kein CWDM benutzt (Water-Peaks, in der Praxis total irrelevant).
Wenn die in Asien vor 20 Jahren normale 9/125 SMF in normalen Längen Ende zu Ende (also ohne WDM Add-Drop) verlegt haben, dann sollten die da von ner etwas höheren Dämpfung bedingt durch die Alterung der Faser keinen Nachteil zu heute verlegten Fasern haben und da 10GBit mit ner 15 Euro Optik (oder 50 Euro als Bidi bei Simplex-Fasern) durchbekommen.
Zumindest hier (Deutsche Glasfaser) wird übrigens kein WDM benutzt, sondern eine Faser Ende zu Ende (afaik simplex).
Und die Dämpfung ist auf den Streckenlängen, um die es hier geht doch lachhaft.
Lass da auf 2km mal 3dB incl. Splices und Stecker zusammenkommen

Die mit weitem Abstand größten Kosten bei der LWL-Verlegung dürfte eh der Tiefbau verursachen und nicht das Splicing der Fasern.
SMF werden afaik immer noch von Hand gespliced (hatte vor 2 Jahren mal mit nem Techniker gesprochen, der das macht.
Der sagte mir MMF geht auch per Roboter, aber bei SMF müsse man noch manuell per Kamera ausrichten, damit Core auf Core genau passt.)
Da der knapp 600 Splices in 2 Tagen (bulk-Faser auf Pigtail) geschafft hat, dürfte das den Braten aber auch nicht fett machen.
 
Blutschlumpf schrieb:
Aber an den Fasern an sich hat sich kaum was geändert sofern man kein CWDM benutzt (Water-Peaks, in der Praxis total irrelevant).

Die Technik hinter der in Deutschland verbauten Glasfasern ist GPON.
https://www.glasfaser-internet.info/technik/aon-pon-gpon.html
https://www.elektronik-kompendium.de/sites/kom/1403181.htm

Ich lasse mich gerne eines besseres Belehren, aber die Technik unterscheidet sich wesentlich von dem was in Rechenzentren verbaut wird und die Kosten sowieso.

Der Standard ist nicht neu, wenn man jedoch an die früheren Versuche mit OPAL zurück denkt, lohnt es sich manchmal durchaus auch mal zu warten.
 
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Blutschlumpf schrieb:
Wir sind hier kein Dritte-Welt-Land und wollen vermutlich auch keines werden.
Mal eben ca. 40Mio Anschlüsse auf LWL umbauen wenn man an Tag x feststellt, dass Kupfer jetzt doch nicht mehr reicht, funktioniert einfach nicht.

Und für wie wahrscheinlich hältst Du es dass wir, sagen wir mal am 30.7.2025, plötzlich und über Nacht feststellen dass 40 Mio Anschlüsse nicht mehr der Datenrate auskommen die bis zum 29.7.2025 noch ausreichend war?

Ich halte das für puren FUAD. Was passieren wird ist das gleiche wie das was wir seit Einführung DSL erleben. Dort wo heute bereits eine "vernünftige" Bitrate vorhanden ist wird diese im Lauf der Zeit immer mehr als "zu langsam" empfunden. Gleichzetig, aber nicht unbedingt direkt gekoppelt, wird die Bereitschaft steigen für ein "Mehr" an Bitrate auch mehr Geld auszugeben. Dieses Mehr wird zu einem Ausbau führen und die Schwelle für dieses Mehr wird gleichzeitig niedriger liegen als heute, weil die Glasfaser eben schon bis an der Straßenecke liegt.
Der Unterschied heute zu 2025: Heute ist die Anzahl der Haushalte die nicht einmal Glasfaser bis an der Straßenecke haben noch viel zu hoch. Diese Lücke wird reduziert werden.

Was hat sich an den Fasern denn deiner Meinung nach so sehr verbessert?

Resistenz gegen Zug-, Druck- und Biegebelastung. Robustheit des Coating, Robustheit des Mantels. Beständigkeit gegen Feuchtigkeit, Dispersion, Breite und Güte des optischen Fensters, Reinheit der Faser,....

Diese Parameter haben sich seit 2000 massiv verbessert (gegenüber 199x sind es wirklich Welten). Sind natürlich für 1 oder 2,5 Gbit Links schon damals mehr als Ausreichend gewesen, gewinnen aber nun an Bedeutung wenn es in Richtung 10 Gbit und mehr geht.

Ich muss zugeben, dass ich nichts dazu sagen kann wie sich die LWL-Verlegung für Hausanschlüsse in den letzten Jahren verbessert hat (vermute mal heute wie damals: Loch bohren, Faser durchschieben, abdichten, Faser auf Pigtail in Anschlussdose splicen), aber ich arbeite seit 2002 im Netzwerkbereich (RZ, Colocation, Hosting), da hat sich faserseitig nicht sehr viel getan.

Betrachte es nicht aus der Sicht des Technikers der eine Faser spleißt sondern (würg) aus der Sicht des Schlipsträgers der die Kosten für 100.000,...1 Mio.,...10 Mio. Spleiße betrachtet. 1 Min. Gespart durch eine neue Spleißkassette (wert frei erfunden) mal x . 1 Minute Gespart beim Erstellen des OLT mal 10 Mio. Kunden. Es ist die Masse, die hier die Kosten wesentlich mitbestimmt. Auch Dämpfungswerte sind keineswegs so unkritisch wie man glauben möchte. Sie bestimmen die Reserven beispielsweise beim Altern der Systeme und bei nicht ganz so 100prozentigen Spleißen.


Die mit weitem Abstand größten Kosten bei der LWL-Verlegung dürfte eh der Tiefbau verursachen und nicht das Splicing der Fasern.

Beim verlegen - ja. Danach ändern sich die Verhältnisse. Der Schlipsträger kriegt leuchtende Augen wenn Du ihm vorrechnest dass Du mit dieser Spleißkassette oder dem neuen Kabel im Schnitt 0,2% weniger Fehler hast und dass Du über 20 Millionen Kunden so und so viele Tausend Mannstunden einsparst.

Da der knapp 600 Splices in 2 Tagen (bulk-Faser auf Pigtail) geschafft hat, dürfte das den Braten aber auch nicht fett machen.

Wie gesagt, wechsle die Perspektive und betrachte es über x Millionen Spleiße. (Spleiße == Splices? Bin nicht sattelfest beim Wording)
 
xexex schrieb:
Ich lasse mich gerne eines besseres Belehren, aber die Technik unterscheidet sich wesentlich von dem was in Rechenzentren verbaut wird und die Kosten sowieso.
Die Technik vielleicht, aber auch die Faser? Das klingt für mich alles nach normaler SMF.

Die Technik hinter der in Deutschland verbauten Glasfasern ist GPON.
Ganz Deutschland oder ganzes Telekom-Netz?
Ich hab bei ner Veranstaltung der Deutschen Glasfaser hier nachgefragt, da wurde mir gesagt die legen vom Haushalt 1:1 zum Patchraum mit dem aktiven Equipment.

Der Standard ist nicht neu, wenn man jedoch an die früheren Versuche mit OPAL zurück denkt, lohnt es sich manchmal durchaus auch mal zu warten.
Und wo lag das Problem bei Opal?
Richtig, es wurde nicht Ende zu Ende Faser verlegt, sondern die letzten Meter über Kupfer (klingt irgendwie wie heute). Und Deshalb funktionierte DSL nicht.
In 10 Jahren sind vermutlich die meisten OPAL-Haushalte glücklich weil man die Faser jetzt doch nutzen kann, z.B. weil die DTAG an den ehemaligen Converterstellen jetzt Kisten hinbaut, die VDSL oder später mal g.fast können.


Hayda Ministral schrieb:
Und für wie wahrscheinlich hältst Du es dass wir, sagen wir mal am 30.7.2025, plötzlich und über Nacht feststellen dass 40 Mio Anschlüsse nicht mehr der Datenrate auskommen die bis zum 29.7.2025 noch ausreichend war?
Es wird nicht über Nacht passieren, nicht über eine Woche und auch nicht über einen Monat.
Es reicht ja auch, dass es über 2, 3 oder 5 Jahre passiert, auch das wäre deutlich weniger Zeit als man für den dann notwendigen Ausbau brauchen wird.


Ich halte das für puren FUAD. Was passieren wird ist das gleiche wie das was wir seit Einführung DSL erleben. Dort wo heute bereits eine "vernünftige" Bitrate vorhanden ist wird diese im Lauf der Zeit immer mehr als "zu langsam" empfunden. Gleichzetig, aber nicht unbedingt direkt gekoppelt, wird die Bereitschaft steigen für ein "Mehr" an Bitrate auch mehr Geld auszugeben.
Bis dahin korrekt.

Dieses Mehr wird zu einem Ausbau führen und die Schwelle für dieses Mehr wird gleichzeitig niedriger liegen als heute, weil die Glasfaser eben schon bis an der Straßenecke liegt.
Der Unterschied heute zu 2025: Heute ist die Anzahl der Haushalte die nicht einmal Glasfaser bis an der Straßenecke haben noch viel zu hoch. Diese Lücke wird reduziert werden.
Das hier sehe ich anders.
Je höher die Bandbreiten werden, desto geringer wird auch der Anteil der Haushalte, die wirklich bereit sind mehr zu zahlen.
Das sieht man hier in der Ecke wunderbar. Die Deutsche Glasfaser hat hier alles ausgebaut wo sich 40% der Haushalte verpflichtet haben für 2 Jahre zu unterschreiben.
Resultat:
Dörfer ganz ohne DSL oder irgendwas bis 2MBit (also quais von der Außenwelt abgeschnitten) haben teilweise 70% erreicht (obwohl da Unmengen an Rentnern leben).
Dörfer mit 6MBit haben nur teilweise und knapp die 40% geschafft.
Hier in meinem Wohngebiet (Neubau, fast alles junge Familien) hat die DTAG kurz vor der Unterschriftensammlung den VDSL-Ausbau angekündigt, vorher gabs 16MBit. Wir sind gerade mal auf was Region 20% gekommen.
In 10 oder 20 Jahren wird sich die fehlende Weitsicht der Bewohner hier vermutlich rächen.
Niemand wird hier auf absehbare Zeit noch Faser verlegen weil der Leidendruck lange Zeit nicht hoch genug sein wird.
Sowas wird dann auf Dauer zum strukturellen Nachteil.

Am Ende des Tages werden die Kosten für den Ausbau in 2 Stufen höher liegen als direkt alles auszubauen.
Es wird nicht günstiger nur weil sich die Kosten auf mehrer Zeitpunkte verteilen, egal wie man sich das schönrechnet.

Resistenz gegen Zug-, Druck- und Biegebelastung. Robustheit des Coating, Robustheit des Mantels. Beständigkeit gegen Feuchtigkeit, Dispersion, Breite und Güte des optischen Fensters, Reinheit der Faser,....
Dazu hätte ich gerne einen Link, das klingt nämlich eher wie ne Auflistung aller Glasfaser-Attribute, die du finden konntest.
Unabhängig davon, dass die meisten Punkte für den Einsatzzweck als Faser für die letzten 2 km eh uninteressant sind, egal ob 1, 10 oder 100GBit.

Diese Parameter haben sich seit 2000 massiv verbessert (gegenüber 199x sind es wirklich Welten). Sind natürlich für 1 oder 2,5 Gbit Links schon damals mehr als Ausreichend gewesen, gewinnen aber nun an Bedeutung wenn es in Richtung 10 Gbit und mehr geht.
Interessant. Wenn du heute ne Dark Fibre über längere Distanzen anmietest, bekommst du nämlich sehr oft Fasern aus dem Jahrtausendwechsel (also in den Jahren vor dem Platzen der dotcom-Blase), da wurde nämlich die Masse der Fasern verlegt.
Habe da noch von keinen Problemen gehört. Und mittleweile ist 10GBit pro Kanal ja schon der Einstieg, 100Gbit auf einem Kanal gibts auch schon für ein paar Tausend Euro.

Zu deinen Schlipsträgern:
Der LWL-Ausbau scheitert nicht an ein paar Cent mal x Millionen Anschlüssen oder den Splicekosten, sondern an den mehreren Hundert bis Tausend Euro Tiefbaukosten pro Haushalt, die bei DSL und co nicht anfallen.
Da sitzt keiner und rechnet, dass man 2 Euro pro Anschluss spart wenn man erst in 10 Jahren ausbaut.
Da sitzt einer und rechnet, dass sich ein Ausbau auf LWL erst nach xx Jahren lohnt und was das an Marketing kostet die Leute davon überzeugen kann, dass LWL unnötig ist.
Operativ dürfte LWL nachher nämlich deutlich besser darstehen. Da werden nämlich all die Kunden nicht anrufen, die aktuell ne Kupferleitung am Limit haben, die Ihre gebuchte Bandbreite nicht erreichen, die Probleme mit Übersprechen oder Einflüsse von anderen Medien (z.B. g.fast oder DLAN) haben.
 
@Blutschlumpf Die Telekom benutzt GPON. Konkurrenten nehmen auch mal Point to Point. Hab leider keine Statistik zur Häufigkeitsverteilung beider Techniken gefunden.
 
Blutschlumpf schrieb:
Und wo lag das Problem bei Opal?

OPAL hat mehr gekostet, als es heutzutage notwendig wäre um ganz Deutschland mit Glasfaser anzubinden. Die beteiligten Unternehmen haben das als Spielwiese genutzt und schon ein paar Jahre später wollten sie von der damals verbauten Technik nichts wissen.
Freude im Westen, dank ADSL geht's mit 768 Kilobit durchs Netz. Ärger im Osten, denn im nach Experten-Schätzungen 50 Milliarden teuren, ultramodernen Glasfasernetz ist bei ISDN-Tempo schon Schluss.
http://www.spiegel.de/netzwelt/tech/zu-gut-versorgt-im-osten-nix-neues-a-128122.html

"Richtige" Glasfaser bis zu der Wohnung gibt es auch heute von den wenigsten Anbietern.

Du solltest mal die Gesamtkosten betrachten! Selbst wenn eine Glasfaser die vor Jahren mal verlegt worden ist noch benutzbar wäre, hat die Branche in den letzten 20 Jahren nicht geschlafen. Selbst die heute üblichen Systeme, bei denen man einfach die Glasfaser durch vorhandene Rohre durchpusten kann, gibt es noch keine Ewigkeit auf dem Markt. Dazu kommen natürlich die Kosten für die Glasfaser selbst, das Messequipment usw. Du tust ja so als hätte sich in diesem Markt seit Jahren nichts getan und das ist definitiv falsch!

Vor noch nicht einmal 10 Jahren wäre übrigens an eine komplette Umstellung auf Glasfaser nicht einmal zu denken, schon alleine deshalb weil VOIP da noch in den Kinderschuhen gesteckt hat. Es gab gut Gründe dafür wieso man Glasfaser bestenfalls dazu verwendet hat die Verteilerkästen anzubinden.
 
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Blutschlumpf schrieb:
Je höher die Bandbreiten werden, desto geringer wird auch der Anteil der Haushalte, die wirklich bereit sind mehr zu zahlen.

Gleiche Eingangsvariable, unterschiedliche Schlußfolgerung. Gerade weil mit steigender Bitrate die Bereitschaft zu "more for more" sinkt wird die Nachfrage ausgehend von den 100+ Mbit so langsam steigen dass genügend Zeit für den weiteren Ausbau bleibt.
Meine Prognose daher: "Niemand" bei uns (immer bezogen auf Privathaushalte und Einzelfälle mal außen vor) wird in 10 Jahren (und noch einiges darüber hinaus) darunter "leiden" dass er "nur" 100 Mbit DSL + 300 Mbit LTE/5G hat.

Dazu hätte ich gerne einen Link, das klingt nämlich eher wie ne Auflistung aller Glasfaser-Attribute, die du finden konntest.

Leider muss ich dir den Link schuldig bleiben, hab schlicht keinen.
 
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