News Breitbandausbau: Engpässe beim Tiefbau verhindern Glasfaser-Ziele

@Nanatzaya wird auch gerne Richtung Ost Europa ausgelagert. Die verdienen sich damit eine goldene Nase, auch wenn die Qualitätsansprüche teils andere sind.

Ein anderes Problem ist auch, dass viele Städte immer das gleiche Unternehmen beauftragen. Das hat einen einfachen Grund. Das Unternehmen muss auf die Arbeit Gewährleistung geben. Somit bekommt kein anderes Unternehmen so fix einen Auftrag in einem bereich, wo ein anderes Unternehmen vor kurzem zu Gange war. Man schließt also viele potentielle Anbieter aus.

Auch große Firmen wie VW etc. haben oft Verträge mit einer bestimmten Firma. Man nutzt also schon gar nicht die gesamten Kapazitäten aus.
 
War ja klar... jetzt ist der Tiefbau schuld... eine Politik von Bremsern wird auch nie wirkklich brauchbare Lösungen schaffen - wenn man bedenkt, "wie lange" jetzt schon "rumgeeiert" wird, dann kann man sich nurnoch an den Kopf greifen (Facepalm)!
 
Shoryuken94 schrieb:
Ist leider wirklich so. Heute macht jeder Hans und Franz Abi und studiert danach. Am besten BWL, weil einem sonst nichts einfällt und alles andere zu anspruchsvoll ist. Und dann wundern sie sich, dass sie in der Sparkasse sitzen und nur minimal mehr verdienen, als jemand der da ne Bänkerausbildung gemacht hat.

Gerade das Handwerk stirbt in Deutschland leider zunehmend weg. Viele Betriebe (auch erfolgreiche) finden keine Nachfolger. Im Tiefbau herrscht aktuell wirklich ein großer Mangel. Zum einen fehlt es an Leuten, zum anderen scheitert es oft auch einfach an einer vernünftigen Ressourcenplanung.

Na ein großes Problem (unabhängig ob IT, Handwerk oder sonstwo) ist ja auch einfach die Tatsache, dass Deutschland zum Niedriglohnland umgebaut wird. Von den Almosen, die einem da teilweise wohl angeboten werden kann man sich grade mal so über Wasser halten - wieso sollten sich unter solchen Bedingungen Nachwuchskräfte um die Stelle reisen?
 
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sini schrieb:
Hier da den Masterplan gibt es gratis, jetzt macht endlich hinne.

Sage ich seit Jahren, leider gibt es dabei so riesige Hürden im Kartellrecht das dies zu ändern alleine wohl 5-10 Jahre dauern würde. Ist ja immerhin keine Banken Rettung. Und ein Projekt über 2 Regierungen hinweg ist Utopie die bekommen ja in einer Legislaturperiode nur das aller aller nötigste nicht ganz hin.
 
Wann kommen meine 250 Meter Glasfaser dran? - Entfernung vom DSLAM zum Haus. - 100 Mbit hab ich schon.
 
sini schrieb:
Meine Fresse, das ist doch wahrlich kein Hexenwerk. Die Netzbetreiber sollten gemeinsam eine zentrale Firma gründen die alle Netze verwaltet.

Es ist Hexenwerk. Wer mal in einer Bauanlaufberatung mit zehn Teilnehmern aus Stadtwirtschaft, Regionalverwaltung, Privatwirtschaft, Straßenbauamt, der Telekom, einem Abwasserzweckverband und am besten noch den Gasfritzen gesessen hat, weiß, wie sich solche Sachen hinziehen können, bis man einen Termin und eine Vorgehensweise erreicht, bei der sich niemand auf den Schlips getreten fühlt und auch ja alle seine Projekte der nächsten fünf Jahre berücksichtigt sind.

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Der Mangel an Tiefbaukapazitäten ist durchaus vorhanden und das ganz schön ordentlich. Wie schon weiter vorn angesprochen, werden normale Aufträge an Subs aus Polen oder Tschechien vergeben, weil deutsche Tiefbauer mit ihren Kapazitäten auf Jahre gebunden sind. Für die ist grad das goldene Zeitalter angebrochen, die können sich vor Aufträgen nicht mehr retten, die Preise diktieren und sich Auftraggeber aussuchen. Selbst die Telekom hat mal nach Tiefbaukapazitäten bei meiner Muttergesellschaft nachgefragt, so weit ist es schon gekommen.
 
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Termy schrieb:
Na ein großes Problem (unabhängig ob IT, Handwerk oder sonstwo) ist ja auch einfach die Tatsache, dass Deutschland zum Niedriglohnland umgebaut wird. Von den Almosen, die einem da teilweise wohl angeboten werden kann man sich grade mal so über Wasser halten - wieso sollten sich unter solchen Bedingungen Nachwuchskräfte um die Stelle reisen?
Das ist natürlich auch ein großes Problem! Und es ist ein Hausgemachtes Problem unserer Regierung. Merkt man alleine schon an unserem Steuersystem.

Es gibt nur wenige Firmen, wo Leistung honoriert wird. Wer etwas auf dem kasten hat und nicht in so einer Firma gelandet ist, der wandert oft aus oder macht sich selbstständig. Ab einem gewissen Stand ist ein Angestelltenverhältnis in Deutschland unattraktiv. Deshalb werden auch große Deutsche Firmen mehr und mehr abgehängt. Nur wenige haben darauf Lust ihre halbe Zeit mit Verwaltung zu verbringen und dann nichts nach Hause zu bringen. Da nutzt man doch lieber sein Potential und arbeitet selbstständig. Unseren Konzernen entgeht dadurch eine Menge Knowhow. In den USA, Schweiz etc. bindet man die Leute mit Geld und entsprechenden Arbeitsbedingungen und erkennt den Wert hinter der Arbeit
 
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Ich kann es nur von Österreich berichten, da hat man oft die Vorstellung vom Haus im Grünen fernab der Masse aber dennoch perfekte Anbindung mit Straße, öffentlichem Verkehr und natürlich Highspeed-Internet ohne an sich mit den Nebenwirkungen wie Lärm, Stau, etc. belästigt zu sein, weil, es ist ja der öffentliche Auftrag das man, egal wohin man zieht, es immer alles geben muss. :rolleyes:

Leute, das kann nicht funktionieren: wie immer besteht das Leben aus Kompromissen und ich kann verstehen, dass eine solide Grundversorgung das eine aber die Vorstellungen überall Glasfaser in jedem noch so entfernten Ort zu haben, einfach (wirtschaftlich) wagemutig ist (auch wenn technisch möglich). Die Steuertöpfe sind nicht unendlich und Erhöhungen sind weder bei den Wählern noch bei den zu Wählenden in kurzen Legislaturperioden beliebt (außer man dichtet sie immer seinen Vorgängern an).

Soll heißen, die vor allem durch unser Verhalten Entfernung des Wohn- zum Produktionsort durch immer schnellere Verbindungen mit dem MIV zu kompensieren, entstandene zersiedelte Landschaft haben wir uns schon selbst eingebrockt und jetzt wundert man sich, dass es wahnwitzig ist, wie zerstreut und aufwendig das Bereitstellen oder Nachziehen von essentieller Infrastruktur für die Zukunft ist?

Also, ein wenig realistisch muss man schon bleiben - viele Probleme sind absolut hausgemacht seit den späten 50er- und 60er-Jahren. Von den Umweltproblemen als externe Effekte ganz zu schweigen ...

Wer sich mal mit den Wirkungen der Exklusivitäts- oder Nivellierungsstrategie und der Einbettung in den politischen Kontext beschäftigen mag, hier ein gutes Standardwerk hinsichtlich Raum und Infrastruktur: Theorie der Raumplanung
 
Ich dachte das Problem wäre die letzte Meile? Man versucht mit Vectoring, Supervectoring und G.Fast noch so viel wie möglich rauszuholen aber GBIT/s geht nur mit Koax und Glasfaser?

Kann man das mit Tiefbau und Microtrenching lösen?

Andererseits, mein Koax bietet "nur" 200/50 MBIT/s. Liegt das an fehlenden Glasfaser die via Tiefbau ausgebaut werden müsste?
 
DeusoftheWired schrieb:
Es ist Hexenwerk. Wer mal in einer Bauanlaufberatung mit zehn Teilnehmern aus Stadtwirtschaft, Regionalverwaltung, Privatwirtschaft, Straßenbauamt, der Telekom, einem Abwasserzweckverband und am besten noch den Gasfritzen gesessen hat, weiß, wie sich solche Sachen hinziehen können, bis man einen Termin und eine Vorgehensweise erreicht, bei der sich niemand auf den Schlips getreten fühlt und auch ja alle seine Projekte der nächsten fünf Jahre berücksichtigt sind.

This!

Wenn ich überlege, dass die koordinierten Maßnahmen aus Anfang 2017 jetzt so langsam mal in die Ausführung gehen.. Gerade im Straßenbau ist das leider üblich, noch viel schlimmer im Brückenbau.

@Wattwanderer
Microtrenching ist de facto nur in Nebenflächen ohne Oberbau zu gebrauchen. Sobald du Oberbau oder Gehwegplatten hast wird kein Wegewart oder Straßenmeisterei dir das trenchen genehmigen.
So zumindest meine Erfahrung im Bereich Hamburg mit dem Verfahren.
 
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Mustis schrieb:
Krasse Rechtsauffassung! Gilt vermutlich auch nur solange der Betroffene nicht man selbst oder die Familie ist. Gott sei Dank ist das in DE möglich, auch wenn es bremst. Alles andere wäre nämlich Entrechtung und eine Diktatur der Masse. Gott sei Dank muss in Deutschland auch ein Einzelner nicht auf seine Rechte verzichten zu Gunsten von Vielen.

Und jetzt müssen Viele auf Ihre Rechte verzichten wegen Einzelner. Solange es eine angemessene Entschädigung gibt, sehe ich da (für mich persönlich) kein Problem.

Also ich sehe schwarz für Deutschland, denn das bremst die gesamte Wirtschaft und auch Forschung. Wenn unser Autoexport mal wegbricht was bleibt dann? Ein paar reiche Schnösel die den ganzen Fortschritt gebremst haben und jede Menge Arme Billiglohnarbeiter die sich jetzt schon das Leben nicht mehr leisten können trotz 2-3 Jobs.

Das bremst nämlich überrall. Sei es Infrastruktur (nicht nur Internet sondern auch Straßen + Schienen, Flughafen usw.) oder Forschung.
 
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Die Telekom hat doch eh das Recht sich an jede Tiefbaumaßnahme heran zu wanzen die sie findet und das kostenlos. Die können bei jeder Baustelle ankommen und ihre Kabel mit legen, wenn sie wollen. Sie müssen nur die Kosten für die Einbringung zahlen. Loch buddeln und zuschütten ist für die kostenlos.
 
Falc410 schrieb:
Und jetzt müssen Viele auf Ihre Rechte verzichten wegen Einzelner. Solange es eine angemessene Entschädigung gibt, sehe ich da (für mich persönlich) kein Problem.
Auf welches Recht den? Und was ist angemessen? Schon aus deinem Satz ergeben sich 2 gar nicht so simple zu beantwortende Fragen....
 
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Weyoun schrieb:
"Mangel an Fachkräften". Jetzt bekommen wir die Quittung dafür, dass niemand mehr auf dem Bau arbeiten will und alle unbedingt studieren müssen.;)

Wer soll es den Menschen verübeln?
Das Medianeinkommen spricht eine sehr deutliche Sprache, ein Hochschulabschluss ist im Laufe des Lebens statistisch mehrere Hunderttausend Euro wert.

Man kann nicht jahrzehntelang das Gehalt in Bereichen wie Bau und Gastronomie durch das Importieren und Ausnutzen von Zuwanderern gegen 0 drücken und sich anschließend beschweren, dass das kein Einheimischer mehr machen möchte.

Aktuell geht es vielen Handwerksunternehmen blendend. Hohe Nachfrage und deutlich weniger Angebot führen zu astronomischen Preisen. Vor 10-15 Jahren ging es den meisten dreckig, die Preise waren komplett am Boden und das hängt der Branche bis heute nach.

Die Auszubildenden, die heute erfahrene Gesellen oder auch Meister wären, gab es kaum. Vom Handwerk hat jeder Ewigkeiten abgeraten. Es würde mich nicht wundern, wenn sich der Trend fortsetzt, das Einkommen in vielen akademischen Berufen durch das Überangebot sinkt und das Handwerk wieder attraktiver wird. Bis das aber bei Jugendlichen und deren Eltern ankommt, dauert es.

Bis dahin bewirbt sich bei den meisten Handwerksunternehmen nur der widerwillige Rest, der einfach aus seiner Sicht nichts Besseres gefunden hat. Und solche Leute wollen wiederum viele Handwerker nicht, weil sie nichts taugen.
 
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Creeed schrieb:
Die Telekom hat doch eh das Recht sich an jede Tiefbaumaßnahme heran zu wanzen die sie findet und das kostenlos.

Das Recht hat nicht nur die Telekom, sondern jeder Telko, der ausbaut, nach Diginetzgesetz, um das es in den letzten Monaten enigen Wirbel gab.

Prinzipiell eine gute Idee, wird es leider manchmal mißbraucht (siehe verlinkter Heise-Artikel). Dazu kommt, daß es den Tiefbau nicht komplett erspart, sondern eben nur Teilstrecken und die von Dritten sind nie vollständig dort, wo man selbst entlangbauen würde.
 
Creeed schrieb:
Die Telekom hat doch eh das Recht sich an jede Tiefbaumaßnahme heran zu wanzen die sie findet und das kostenlos. Die können bei jeder Baustelle ankommen und ihre Kabel mit legen, wenn sie wollen. Sie müssen nur die Kosten für die Einbringung zahlen. Loch buddeln und zuschütten ist für die kostenlos.

Kannst du deine Aussage in irgendeiner Form belegen?
Absoluter Quatsch. Die Telekom hat laut TKG das Recht sich Trassen im öffentlichen Grund genehmigen zu lassen.
Wenn die Telekom sich in einen vorhandenen Graben "dazu legt" muss sich die Telekom natürlich auch an den Tiefbaukosten beteiligen. Zwangsläufig wird der Graben breiter, ggf. tiefer oder höher, ggf. muss ein verbau gemacht usw.
Von kostenfrei dazu legen ist also keine rede.
 
Falc410 schrieb:
Und jetzt müssen Viele auf Ihre Rechte verzichten wegen Einzelner. Solange es eine angemessene Entschädigung gibt, sehe ich da (für mich persönlich) kein Problem.
Welches Recht sollte das sein? Irgendwo im Niemandsland wohnen und dennoch Glasfaser, Autobahn und Supermarkt vor der Türe zu haben? Aus dem Scheitern der Entscheidungsveranwortlichen kann man noch kein Recht ableiten, nur an der Urne Alternativen wählen, so es sie denn gibt.
 
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