Chinas Technik - ein Segen oder doch ein Fluch? - eure Meinung dazu

Discovery_1 schrieb:
So sieht es aus. Uns gehen die innenpolitischen Verhältnisse anderer Länder auch gar nichts an. Nur die Menschen in diesen Ländern selbst können sich gegen evtl. geltendes Unrecht zu wehr setzen. Wir können nur auf dem Wege der Diplomatie versuchen, diese Menschen dabei zu unterstützen.
Naja, das sehe ich auch etwas anders. Natürlich geht uns das auch was an oder machst Du mit allem oder jedem Geschäfte? Sollte man nicht. Hätte der Rest der Welt mit Hitler Geschäfte machen sollen, weil es einen ja nichts angeht? Damit unterstützt man doch nur die Unterdrückung. Wenn keiner beim Sklavenhändler kauft, bringen ihm die Sklaven nichts. Daneben stehen, applaudieren und sagen, der Sklave kann sich ja selbst befreien, bringt nichts. Und noch schlimmer man unterstützt nicht nur die Unterdrückung, sondern bestraft die anderen, die sich redlich verhalten.
Mal bezogen auf Ökologie und Wirtschaft. Wen willst Du unterstützen? Das Unternehmen, dass klimaneutral produziert oder das, das die Umwelt opfert weil es egal ist? Wenn Du letzteres unterstützt, wird im Ergebnis ersterer Pleite gehen und letzterer wird sich durchsetzen.
Wen unterstützt du, das Unternehmen, das unterm Mindestlohn Leute beschäftigt, Menschen versklavt oder das was halbwegs vernünftige Standards einhält und einer großen Gruppe ein gutes Leben ermöglicht.?
Versklaven ist übrigens das richtige Wort. Letztens habe ich einen Bericht gesehen, wo es um moderne Sklaverei ging. Das war erschütternd. Oft Behinderte werden regelrecht für ein Kopfgeld von der Straße weggefangen und in die Sklaverei geschickt. Länder: China und Indonesien. Oft Minderheiten wie die Uiguren, die entrechtet und versklavt werden. Hier ist ein Beitrag dazu: https://www.focus.de/politik/auslan...uf-chinas-baumwoll-plantagen_id_12775068.html
Das sollte uns keinesfalls egal sein.
Ergänzung ()

Mustis schrieb:
Ich kürz das mal ab. Du musst mir da nicht widersprechen. ICh sage nichts von kuscheln. Nur gar keine Geschäfte zu machen, weil man sonst heucheln würde, ist eben keine Option. Alles was du dann beschreibst, ist ja das, worauf ich hinaus wollte: wirtschaftliche Verflochtenheit bringt Abhängigkeiten auf beiden Seiten. Und auf diesen basierend kann ich dann auch Einfluss nehmen. Ohne nicht. Das beduetet aber eben nicht, dass man mit China kuscheln sollte.

das mit den 1/3 hast du natürlich recht. XD Ich wollte erst 1/4 schreiben, was eben leicht zu hoch ist. Wollt es kleiner machen um eins. 3 kleiner 4 weisste? Nur halt blöd, dass es bei Brüchen halt so nichts funzt. Nimmst du als Begründung an, dass ich noch kein Kaffee hatte beim verfassen? ^^
Alles gut. Das mit den Zahlen ist auch schwer, gerade ohne Kaffee :D:schluck:. Wollte auch nicht Korinthenkacker sein, es aber auch nicht einfach unkommentiert lassen.

Gar keine Geschäfte machen, ist auch nicht die Option, auf die ich hinauswollte. Anstatt sich aber nur für bessere Geschäftsbeziehungen mit China (im Alleingang an Europa vorbei, mit dem Ergebnis, dass Europa dagegen veto einlegt und damit Deutschland und Europa blamiert sind) stark zu machen, sollte Deutschland die Produktionsbedingungen im eigenen Land endlich besser machen. Eben mit günstiger Energie, wirtschaftlicher Unterstützung der "eigenen" Unternehmen. Einfach um das Land auch für die Produktion interessant zu machen. Dass ein ehemaliger Primus der Halbleitertechnologie, ein Hochtechnologieland wie Deutschland kaum noch selbst fertigt, bestenfalls noch entwickelt, in manchen Technologiezweigen komplett den Markt aufgegeben hat, ist besorgniserregend. Es ist ja nicht so, dass wir keinen Background hätten.
Vorgestern war eine Übersicht. Von den 10 größten Onlineseiten/Onlineriesen sind 7 aus den USA und 3 aus China. Warum gibt es kein deutsches "Amazon" oder "Alibaba"? Gerade in einem Exportland wie Deutschland für mich absolut nicht nachvollziehbar. Dass wir selbst kein 5G Netz auf die Beine gestellt bekommen und auf Huawei zurückgreifen müssen, (dass wir das überhaupt in Erwägung ziehen, wo wir wissen, dass China Weltmarktführer der Wirtschaftsspionage ist) ist ein Armutzeugnis. Europa hat doch die Expertise? Das ist das, was mich echt wütend macht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das die EU (Deutschland allein halte ich für sinnfrei da zu klein, es kann aber ja in der EU eine Vorreiterrolle einehmen) im Bereich IT dringend sich um Innovation, Fertigungskapazitäten und eigene Produkte kümmern sollte, ist völlig richtig, aber ein anderes Thema was auch in meinen Augen weniger mit CHina zu tun hat sondern man sich da eher von den USA emanzipieren müsste.

klingt banal, aber ne EU Suchmaschine, Social Media aus der EU etc. wäre schon mal ein Anfang. Selbst Russland hat eigene Social Media Plattformen...
 
Mustis schrieb:
Na ja, wer soll sonst die Konsequenzen deiner Forderungen erklären?
Ich fordere nicht, ich stelle den Ist-Zustand fest.

Mustis schrieb:
Viele Produkte wären, würde man auch indirekt keine Geschäfte mit diesen Ländern machen, schlicht nicht mehr zu produzieren bzw. nur noch zu preisen, dass sie de facto für den durchschnittlichen Westbürger nicht mehr kaufbar wären.
Und darin siehst du kein Problem?

Mustis schrieb:
Stichwort seltene Erden und vor allem Produktionskapazitäten, welche auch in Jahren so nicht in der westlichen Welt aufgebaut werden könnten, schon gar nicht nachhaltig ökologisch.
Es ist technologisch möglich Produkte zu produzieren die den Einsatz von wesentlich weniger seltenen Erden erfordern. Insofern würden auch Abhängigkeiten vermieden werden können. Recycling als anderer Stichpunkt.

Produktionskapazitäten können sehr schnell geschaffen werden, wenn eine Notwendigkeit bestünde. Beispiel Corona-Impfstoffe. Jetzt im Moment ist es natürlich noch einfacher Umwelt und Menschenrechtliche Probleme auszulagern, siehe u.a. auch Emmisionshandel. Gäbe es z.B. politische Vorgaben die ganz klar den Handel von derartigen Gütern (stärker) sanktionieren würden, wären Unternehmen sehr wohl in der Lage diese Nachfrage zu stillen. Aus dem gesamten Wirtschaftsraum EU/D wird sich kein Unternehmen leichtfertig zurückziehen.
Hier wird natürlich auch das Thema Nachhaltigkeit berührt, was mich fragen lässt ob nicht ohnehin eher früher als später ein Wandel einsetzen muss. Warum also nicht jetzt schon innovativ handeln?
Die EU/D etc. ist leistungsfähig genug um dahingehende Entwicklungen zu stärken.

Mustis schrieb:
Mit diesen Ländern zu handeln ist keine Heuchlerei, sondern der beste Weg überhaupt einen Einfluss auf sie zu nehmen.
Inwiefern nimmt die EU/D Einfluss auf China/Russland etc.? Mehr als blose „Ermahnungen“ finden doch defacto kaum statt?
 
SE. schrieb:
Konsequent wäre es aus meiner Sicht wirtschaftliche Interessen hinten an zu stellen.
Das ist der Ist-Zustand? Äh? Natürlich ist das eine "Forderung". Du unterstellst nämlich, es sei inkonsequent, mit Ländern Geschäfte zu machen, die Menschenrechte etwas anders auslegen als wir.

SE. schrieb:
Und darin siehst du kein Problem?
Doch, und weiter?. Seltene Erden kommen nunmal zum aller überwiegend Teil aus China und das wird sich nicht ändern, denn anderswo auf der Welt gibt es sie so nicht. Man kann natürlich deutlich schwerer zu erreichende Vorkommen angehen bzw. auch alle Produktionskapazitäten in den Westländern neu aufbauen. Nur ist das nicht im Ansatz ökologisch umsetzbar. Zudem vergisst du, dass viele weitere Rohstoffe aus Ländern kommen, die diese auch nur unter Beteiligung chinesischer/Russischer Produkte fördern. Das meinte ich mit indirekt. Man kann natürlich hergehen, und keine direkten Geschäfte machen mit China, weiterhin aber alle dann über 3. weiter beziehen. Nur, wo wäre das sinnig oder weniger heuchlerisch?

Wenn du konsequent ALLES mit China/Russland einstellst, kommt kein land dieser Welt mehr zu Recht. Warum denkst du gibt es internationalen Handel in der FOrm? Weil die Staaten theoretisch autark arbeiten könnten? Schau dir doch mal an, wo die Rohstoffe dieser Welt herkommen.

SE. schrieb:
Recycling als anderer Stichpunkt.
Und wo kommt das Zeug her was wir recyclen? aus China... Also jetzt wo wir "genügend" haben, stellen wir die GEschäfte ein. Das ist dann nicht heuchlerisch?
SE. schrieb:
Produktionskapazitäten können sehr schnell geschaffen werden, wenn eine Notwendigkeit bestünde.
Nein, in den Bereich, von denen wir sprechen nicht. Bitte infromiere dich wie lange es zum Besipeil dauert große Chipfabriken aufzubauen und die dazugehörigen Produktionsanalgen für Silizium und Co. Du kommst mit einem Gegenbeispiel, wo es ausschließlich um ein (relativ) simples Endprodukt sich dreht. Die Thematik ist aber, dass wir ganze Ketten umbauen müssten, von der Rohstofferzeugung (wo überhaupt möglich) über die gesamte Kette der Vorarbeiten, die nötig ist, um einen Chip als Beispiel zu produzieren.

SE. schrieb:
Mehr als blose „Ermahnungen“ finden doch defacto kaum statt?
Wenn du das denkst, solltest du dich dringend informieren. Es ist schon etwas mehr als bloße Ermahnung.

PS: Wer China/Russland derart behandelt, muss natürlich auch die Arabischen Länder entsprechend behandeln. Und dann möchte ich sehen, wo Gas und Öl für den Westen herkommt. ^^ Und nicht mit E-Automobilität anfangen, weder Batterien noch die stromerzeugenden Anlagen wären ohne diese Länder umsetzbar...

Und wenn wir schonmal dabei sind, solltest du dich auch mit dem Thema Sand als Rohstoff befassen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
SE. schrieb:
Okay. Erklär mir bitte warum es für dich Unterschiede gibt.
Entweder es gibt Menschenrechtsverletzungen oder eben nicht. Das in den genannten Fällen „alles“ sauber lief/läuft und immer die höchsten moralischen Standards galten/gelten bezweifle ich ob der bekannten Informationen.
Ääh, du hast mein Posting aber schon gelesen....!?
Sorry, versteh deinen Einwand gerade nicht!
 
Mustis schrieb:
Du unterstellst nämlich, es sei inkonsequent, mit Ländern Geschäfte zu machen, die Menschenrechte etwas anders auslegen als wir.
Ja, und? Daraus ergibt sich nicht zwangsläufig eine Forderung. Ich sage was ist, beschreibe den aktuellen Stand. Wie die involvierten Nationen und deren jeweiligen Regierungen agieren kann ich (hier) nicht beeinflussen. Das was ich tun kann mache ich, diese Handlung findet aber auf anderen Ebenen statt.
Konkret versuche ich z.B. eben möglichst wenig/keine Ware aus Gebieten oder von Herstellern zu kaufen die z.B. Menschenrechtsverletzungen tolerieren. Das ist meine Entscheidung die ich niemanden aufzwinge, wer unbedingt (Discounter-)Ware aus Kinderarbeit oder Zwangslagern kaufen will kann das meinetwegen weiterhin tun.
Mustis schrieb:
Seltene Erden kommen nunmal zum aller überwiegend Teil aus China und das wird sich nicht ändern, denn anderswo auf der Welt gibt es sie so nicht.
Seltene Erden gibt es auch in anderen Teilen der Welt (Wikipedia) und es wird nach Alternativen gesucht (Beispiel). Wenn China den Export noch stärker beschränkt und der Bedarf dennoch da ist steht dann der nächste Krieg an, oder wie? Gut, gabs schon andernorts wegen anderen Rohstoffen, wäre also keine wirkliche Überraschung.
Mustis schrieb:
Wenn du konsequent ALLES mit China/Russland einstellst, kommt kein land dieser Welt mehr zu Recht.
Hab ich irgendwo einen totalen Boykott gefordert? Natürlich nicht. Müssen sämtliche (Konsum-)Güter in China hergestellt werden? Auch nicht.
Achtung, Forderung. Eine Rückverlagerung könnte Sinn machen genauso wie die Förderung und den Ausbau vorhandener Strukturen hier in D/EU/etc.
Mustis schrieb:
Und wo kommt das Zeug her was wir recyclen? aus China... Also jetzt wo wir "genügend" haben, stellen wir die GEschäfte ein. Das ist dann nicht heuchlerisch?
Nö, ich würde es eher zuvorderst nachhaltig und rücksichtsvoller Umgang mit endlichen Ressourcen etc. nennen.
Mustis schrieb:
Die Thematik ist aber, dass wir ganze Ketten umbauen müssten, von der Rohstofferzeugung (wo überhaupt möglich) über die gesamte Kette der Vorarbeiten, die nötig ist, um einen Chip als Beispiel zu produzieren.
Yup, dann könnte man ja mal langsam anfangen. Weil sonst wächst die Abhängigkeit noch mehr.
Mustis schrieb:
Wer China/Russland derart behandelt, muss natürlich auch die Arabischen Länder entsprechend behandeln.
Hier im Thread gehts um China, aber ja.
@mo schrieb:
Sorry, versteh deinen Einwand gerade nicht!
Kein Problem, ich formuliers mal um.
Warum sollten menschenrechtliche Fragen differenziert betrachtet werden und wieso können große Staaten nicht moralisch und politisch einwandfrei handeln können deiner Meinung nach?
 
SE. schrieb:
Ich sage was ist, beschreibe den aktuellen Stand
Nein tust du nicht. ^^ Es ist eben nicht inkonsequent sondern notwendig und sinnvoll. Warum habe ich dargelegt.
SE. schrieb:
Seltene Erden gibt es auch in anderen Teilen der Welt
Das habe ich doch auch nie bestritten. Aber schau dir doch bitte deine eigene Quelle an, dort steht schwarz auf weiß, dass der überwiegend große Teil (von 130.000 Tonnen sind 105.000 aus China...) aus China kommt und das war meine Aussage. Und dort sieht man ebenso, das China auch einen Großteil der Vorräte hält (Russland und China deutlich mehr, als der gesamte Rest der Welt!) die anderen nennenswerten sind Russland (fällt auch weg), Vietnam und Brasilien und nun kannst du mir mal erklären, wie man aus den beiden ländern ökologisch die erden abbauen will. Dreimal darfst du raten, wo dort nämlich diese Erden lagern....
SE. schrieb:
Hab ich irgendwo einen totalen Boykott gefordert?
Nicht? Also nurn bisschen weniger inkonsequent sein oder wie? Wenn ich diese Festellung treffe, dass jemand inkonsequent agiert und das anprangere ist die Lösung doch nicht, die Inkonsequenz nur zum Teil abzustellen oder nicht?
SE. schrieb:
Nö, ich würde es eher zuvorderst nachhaltig und rücksichtsvoller Umgang mit endlichen Ressourcen etc. nennen.
Dann sollte man tunlichst die Rohstoffe wie seltene Erden weiterhin aus China kommen lassen und nicht neue Orte erschließen. In China ist die NAtur ohnehin bereits unrettbar geschädigt, wo die seltenen Erden abgebaut werden. Würde man diese im größeren Stile anderswo abbauen, beispielsweise Brasilien und Vietnam werden unweigerlich große Umweltzerstörungen die Folge sein.
Auch die Herstellungsketten in nennenswerten Kapazitäten zurückzuholen bedeutet einen rieseigen Aufwand in Ressourcen und an Energie, was massive CO2 Ausstöße zur Folge hat. Erheblich effektiver ist es da, China stückweise die Daumenschrauben anzulegen. Im übrigen hat China bereits deutlich mehr Bereitschaft in sachen Umwelt gezeigt als die meisten Westländer. Ist dir beispielsweise Chinas grüne Mauer ein Begriff?
SE. schrieb:
Yup, dann könnte man ja mal langsam anfangen. Weil sonst wächst die Abhängigkeit noch mehr.
Das passiert ohnehin, weil man gemerkt hat, dass die langen Lieferketten aus China auch nachteilig sein können. Weil man gemerkt hat, dass sowas unweigerlich einen Know How Abfluss zur Folge hat. Etc. pp. Nur, auch wenn die Erkenntnis bereits einige Jahre alt ist. Sowas dauert. 10-20 Jahre locker.
SE. schrieb:
Hier im Thread gehts um China, aber ja.
Und um Konsequenz. ;)
 
Warum geschlechtsverkehren so viele Menschen fremd?

Weil der Mensch eben nicht perfekt ist, sondern zu weiten Teilen eben immer eigene Interessen verfolgt.

Staatengebilde verhalten sich also exakt so, wie auch die Menschen, die sie geschaffen haben und aufrecht erhalten.

Das muss man nicht gut finden, es ist einer Diskussion aber dienlich, wenn man das einfach anerkennt.
 
SE. schrieb:
Kein Problem, ich formuliers mal um.
Warum sollten menschenrechtliche Fragen differenziert betrachtet werden und wieso können große Staaten nicht moralisch und politisch einwandfrei handeln können deiner Meinung nach?
Das differenziert betrachten bezog sich ja auf die 3 genannten Personen. Davon sind halt 2 ehemalige Sicherheitskräfte der USA und einer der damit gar nichts zu tun hatte.

Tja, warum können sie das nicht? Ich sag mal so, ein Blick auf die Geschichte lässt vermuten, dass es anders kaum möglich ist.
Hätten die Siedler/Auswanderer in die neue Welt, sich moralisch einwandfrei gegenüber den nativen Einwohnern verhalten, hätten sie sich wohl wieder verabschieden müssen. Haben sie natürlich nicht und quasi unrechtmäßig Land in Besitz genommen aus dem dann eine Art Schmelztiegel verschiedener Ethnien entstand, der so wehrhaft wurde, dass er die z.T. fragwürdigen Methoden auch außerhalb seiner Grenzen anwendete.
Auch Russland und China sind aus einer Orgie von Gewalt entstanden, die aber im Vergleich zu den USA wesentlich mehr (eigene) Menschenleben gekostet hat.

Wie realistisch ist es also, dass solche Nationen einen so hohen Maßstab an Moral und Integrität anlegen, dass sie sämtliche fragwürdigen Methoden nicht anwenden? Insbesondere vor dem Hintergrundwissen, dass der politische Gegner das garantiert ausnutzt zum Nachteil der eigenen Nation.

Ich behaupte ja nicht, dass die Welt nur schlecht ist, ich weiß nur, die USA ist es bestimmt nicht. Mit China habe ich halt so meine Probleme. Ich gebe zu, dass ich Kommunisten die einen staatsmonopolitischen Kapitalismus betreiben grundsätzlich nicht über den Weg traue. Andererseits sind sie mir lieber als Steinzeitkommunisten a la Kim. Als Handelspartner sind sie natürlich willkommen, als Investoren in alles und jedes eher weniger. In alles, was zu große Abhängigkeiten schafft.

Von daher sehe ich unseren Platz fest in EU und NATO als eine Art Lebensversicherung. Über gelegentliche Unzulänglichkeiten unserer Partner muss man auch hinweg sehen können oder halt nicht gleich die moralische Keule schwingen. Mit uns ist/war es schließlich auch nicht immer einfach!
 
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Mustis schrieb:
(...)sondern notwendig und sinnvoll.
Eine generelle Notwendigkeit bezweifle ich nach wie vor. Bisher kam von dir auch noch kein Argument was verfängt.
Mustis schrieb:
Aber schau dir doch bitte deine eigene Quelle an, dort steht schwarz auf weiß, dass der überwiegend große Teil (von 130.000 Tonnen sind 105.000 aus China...) aus China kommt (...)
Mustis schrieb:
Dann sollte man tunlichst die Rohstoffe wie seltene Erden weiterhin aus China kommen lassen und nicht neue Orte erschließen.
Ja, und deshalb könnte z.B. hier jetzt doch an Alternativen geforscht werden oder eben Recycling und Rückführung in den Kreislauf stattfinden?
Was passiert den wenn China entscheidet ab morgen das Zeug für sich zu behalten, weil Parteitagsbeschluss?
Mustis schrieb:
Wenn ich diese Festellung treffe, dass jemand inkonsequent agiert und das anprangere ist die Lösung doch nicht, die Inkonsequenz nur zum Teil abzustellen oder nicht?
Sowas hat sogar einen Namen – Verhandlungen.
Mustis schrieb:
Erheblich effektiver ist es da, China stückweise die Daumenschrauben anzulegen.
Aha – und wann passiert das Daumenschrauben anlegen? Du darfst mir gern aktuelle Beispiele verlinken, falls da was in den letzten zwei Jahren stattfand, kann ja meiner Aufmerksamkeit entgangen sein.
Bisher habe ich noch nicht gelesen das es eine Verbesserung ebenda in Menschenrechtsfragen
gibt. Hast du mal einen Blick nach Hongkong oder Taiwan geworfen? China bzw. dessen Parteiführung eskaliert gerade (wiedermal) fröhlich und unbeschwert.
<Zwinkersmiley>

Idon schrieb:
Das muss man nicht gut finden, es ist einer Diskussion aber dienlich, wenn man das einfach anerkennt.
Und man kann anerkennen das wir nicht als Einzelgänger in Höhlen leben und in Folge auch zivilisatorische Entwicklungsschritte und Errungenschaften stattfanden. Zwei sind Menschenrechte und Pressefreiheit, hoffentlich werden beide künftig nicht noch mehr von EU und USA (oder anderen) aus den Augen verloren.
@mo schrieb:
Wie realistisch ist es also, dass solche Nationen einen so hohen Maßstab an Moral und Integrität anlegen, dass sie sämtliche fragwürdigen Methoden nicht anwenden?
Danke für deine Erklärung, ich kann jetzt besser nachvollziehen was du meinst.
Im großen und ganzen sehe ich es so ähnlich wie du, nur wünsche ich mir eben auch weiterhin Verbesserungen bei uns und unseren Partner (wie eben USA) da wo es im Moment eben nicht so toll aussieht, Menschenrechte und Pressefreiheit sind zwei Punkte.
 
Menschenrechte und Pressefreiheit sind gute Gedanken von Menschen, die sich das leisten können. So wie Öko.

Der verhungernde Bauer in Myanmar, der Kindersoldat im Sudan oder ein Shipwrecker in Indien interessieren sich null dafür. Die wollen einfach nur den nächsten Tag erleben.


Und sobald man global agiert und nicht wie Liechtenstein lokal, muss man eben auch mit solchen Umständen arbeiten und Lösungen finden. Und das sind dann eben oft auch kulturell anders bedingte Lösungen als wir das kennen.

Hat zuletzt Afghanistan gezeigt: Dort ist kulturell einfach kein Wandel nach westlichem Vorbild gewünscht, egal ob es dann dem Land und seinen Leuten viel besser gehen würde oder nicht. Das muss so schlicht akzeptiert werden.
 
Idon schrieb:
Hat zuletzt Afghanistan gezeigt: Dort ist kulturell einfach kein Wandel nach westlichem Vorbild gewünscht, egal ob es dann dem Land und seinen Leuten viel besser gehen würde oder nicht. Das muss so schlicht akzeptiert werden.
Leider ja! Ich fürchte nur, die Frauen hat keiner gefragt.
 
Dass sich auch Frauen mit diesem Unsinn identifizieren und voll dahinter stehen sieht man doch in Europa an den Irren, die nach Syrien etc. gereist sind.
 
Eigentlich wollte ich mich aus dem Thread raushalten. Die Threaderöffnung riecht mir noch immer zu sehr nach Aluhut. Aber ich finde Geopolitik einfach spannend - und ohne China geht aktuell keine globale Politik :)

Ob der gute @modiple nun von China staatlich gelenkt und fremd gesteuert werden wird - die Frage lasse ich mal außen vor.

Mustis schrieb:
Es geht weder Fertigungstechnisch noch ressourcentechnisch ohne China und Russland heutzutage.... Und auch politisch kann man ohne diese Staaten einzubeziehen keinen Blumenstrauß gewinnen.

Ich finde eben dieser Umstand, dessen ich auch überzeugt bin, hebt das ganze noch mal auf eine ganz andere Bühne.

Durch eben diese globale gegenseitige Abhängigkeit von Zulieferern und Abnehmern wird im starken Maße für einen Frieden unter den großen Nationen gesorgt. Das Fazit: "Krieg ist einfach zu teuer".

Ich hoffe sehr, dass dieser Umstand so lange wie möglich anhält und man nie wieder in Nationalstaaten zurückfällt (man kommt ja nicht drum herum die "Angst" vor Veränderung im rechten und konservativen Flügel zu bemerken), wo jeder nur noch sein eigenes Süppchen kocht... Dann sind Kriege und Konflikte erst recht garantiert.

China ist, neben Indien, ein aufstrebendes Powerhouse, dass oft nicht in Einklang mit unseren Wertvorstellungen gebracht werden kann. Wie auch? Vollkommen andere Kulturen und Denkweisen.

Oft vergessen wir (oder haben noch nie daran gedacht), dass wir aus ähnlichen oder gar den selben Verhältnissen kommen, aus denen wir unsere wirtschaftliche Macht überhaupt erst etablieren konnten. Wir waren schlicht nur schneller. Schwierig (oder "einfach") aus dieser Position heraus über andere zu urteilen....

Mit der Zeit, und davon bin ich überzeugt, wachsen wir über die nächsten Jahrzehnte und Jahrhunderte alle zusammen. Die bessere Herrschaftsform wird sich auf lange Sicht so oder so unweigerlich durchsetzen.

-> https://ourworldindata.org/democracy
-> https://ourworldindata.org/war-and-peace
-> https://ourworldindata.org/trade-and-globalization

Am Ende gibt es dann keine Süppchen mehr, sondern hoffentlich nur noch einen großen leckeren Eintopf mit regionalen Geschmacksnoten :)

Mein Schlusswort:

China strebt, wie jede andere Nation auch, nach Fortschritt. Möge der bessere gewinnen. Konkurrenz belebt das Geschäft.

- Und ich habe wieder Hunger :(
 
Zuletzt bearbeitet:
Die letzte Heute Show hat das Thema China ziemlich anschaulich illustriert.
Scheint aber gerade in Mode zu sein, das Macht,Reichtum und korrupte Politiker sich die freie Gesellschaft zur Beute machen wollen.
Wurde übrigens auch erwähnt (Tesla.)
Passend zum Thema Fluch oder Segen.
 
manche scheinen sich der konsequenz, die sich aus der forderung "kein handel bei menschen/völkerrechtsverstössen" ergibt, nicht so ganz klar sein. viele länder bleiben nämlich dann nicht mehr übrig zum handeln, die grössten handelspartner sind weg und wenn dann noch die wenigen übrig gebliebenen handelspartner sich entscheiden, ihrerseits nicht mehr mit solchen staaten zu handeln, gehts hier ganz stramm richtung mittelalter. autarkie ist reine utopie, dafür ist deutschland zu rohstoffarm.
 
acc schrieb:
manche scheinen sich der konsequenz, die sich aus der forderung "kein handel bei menschen/völkerrechtsverstössen" ergibt, nicht so ganz klar sein. viele länder bleiben nämlich dann nicht mehr übrig zum handeln, die grössten handelspartner sind weg und wenn dann noch die wenigen übrig gebliebenen handelspartner sich entscheiden, ihrerseits nicht mehr mit solchen staaten zu handeln, gehts hier ganz stramm richtung mittelalter. autarkie ist reine utopie, dafür ist deutschland zu rohstoffarm.
Wenn wir nur noch nach dem kleinsten Preis entscheiden, werden wir irgentwann selbst zum Schnäppchen.
Und wenn wir uns Abhängig machen, entscheidet bald ein Land ohne Menschenrechte uns nicht mehr mit Handelsgüter zu beliefern, die jetzt noch unser Leben achso bequem machen.
Ein guter Weg wäre, die Bürokratie Verliebtheit in D zu beseitigen.
Das würde schon erheblich die Kosten senken können, für jene die immer noch in D produzieren.
In Sachen Rohstoffe würde ich mich verstärkt um gute Beziehungen zu Russland bemühen.
Man könnte auch dort produzieren lassen, und würde gleichzeitig der dortigen Mafia das Wasser abgraben, was langfristig zu einer Normalisierung der dortigen Verhältnisse führen würde.
Zudem gibt es dort das Potenzial auf einen Gigantischen Markt, in jeder Hinsicht.
 
xxlrider schrieb:
Ein guter Weg wäre, die Bürokratie Verliebtheit in D zu beseitigen.

xxlrider schrieb:
In Sachen Rohstoffe würde ich mich verstärkt um gute Beziehungen zu Russland bemühen.
Man könnte auch dort produzieren lassen,
Na super, wir tauschen die deutsche Bürokratie gegen die russische Korruption!


xxlrider schrieb:
und würde gleichzeitig der dortigen Mafia das Wasser abgraben, was langfristig zu einer Normalisierung der dortigen Verhältn
Dream on!
xxlrider schrieb:
Zudem gibt es dort das Potenzial auf einen Gigantischen Markt, in jeder Hinsicht.
Welcher gigantische Markt? Das BIP ist nicht Mal halb so groß wie unseres und 1/8 von China.
 
@mo schrieb:
Welcher gigantische Markt? Das BIP ist nicht Mal halb so groß wie unseres und 1/8 von China.

das würde ich nicht unterschätzen, ohne china ist volkswagen weg vom fenster und vw ist der größte steuerzahler in deutschland.
 
capitalguy schrieb:
das würde ich nicht unterschätzen, ohne china ist volkswagen weg vom fenster und vw ist der größte steuerzahler in deutschland.
Das ist zumindest teilweise richtig! Meine obige Anmerkung bezog sich aber auf Russland und das kann China nicht Mal ansatzweise ersetzen.
 
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