News Clear Linux: Intels Linux-Distribution fällt fristlos dem Rotstift zum Opfer

Es gab zwei Riesen im PC-Markt, welche diesen führend gestaltet haben. Intel und MS.
MS hat diese Rolle z.B. für Gamer verspielt, seit Upscaler, FG usw. nicht als Bestandteil von DirectX fungieren. Jetzt haben wir diesen Salat.
Und Intel war in vielen weiteren Bereichen ein Anker, nicht immer oder oft genug mit Kritik behaftet, aber dennoch ein Anker. Nicht nur für Linux, auch sonst wird dieser Anker sehr wackelig. Intel muss sich zwar neu struktuieren, aber wenn sie es nicht schaffen, während dieser Tag eine Richtlinie von sich zu geben, damit man Bescheid weiß, was Sache ist, wird das Ganze noch unsicherer.
Vielleicht wissen sie selber nicht vollständig, wie das alles ausgehen wird.
 
Skysnake schrieb:
[...]
Kann man so sehen, wobei solche Dinge auch das Intel Ökosystem mit getragen haben. Mal hier ein kleiner Helfer mal dort ein paar Probleme weniger und da auch mal etwas Mehrperformance wegen einer Optimierung. Das macht in Summe schon extrem viel aus. Intel wirft das aber aktuell alles weg. Gerade zu dem Zeitpunkt an dem ihnen die Soften Anforderungen noch den Arsch retten könnten bei Beschaffungen.

[...]

Aber Intel war lange Zeit bezüglich Software wie Compiler, MPI usw schon ein extremes Brett.

Vor allem bei der MPI waren sie nach dem Sterben von PlatformMPI eigentlich die goto Lösung.

Das haben Sie in meinen Augen im wesentlichen verspielt. Ich sehe inzwischen Intel nicht mehr als sicheren Hafen sondern als Garant für Probleme. Das ist schon erschreckend und sollte Intel zu denken geben. Denn am Ende kostet Sie das Deals.

Überschrift ist: "Intels Linux-Distribution fällt fristlos dem Rotstift zum Opfer", mehr nicht.

Davon das Compiler, Tools, Linux Support eingestellt werden steht da nichts, das werden die auch noch, ggf. reduziert, weiter machen.
Da das "Intel Ökosystem" aktuell droht komplett unter zu gehen, dürfte das einstellen einer Intel Linux Distribution absolut verständlich sein, auch wenn das ein paar Leute nicht freuen wird, weil es ihnen weh tun wird.
Momentan wird Intel so agieren müssen: alle nice to have Sachen stoppen, die Alternative wäre der Untergang.
Was nice to have sein wird, wird Intel mit hoffentlich glücklichem Händchen definieren, das werden wir dann alle hinnehmen müssen.
Sein wir ehrlich, Intel gefällt das auch nicht, denen wird klar sein das man Kunden mit den Aktionen verärgert.
 
Naja, klar steht da nichts über Compiler usw. Aber es wurden in den letzten Jahren soo viele Dinge gekillt das man eh schon ungute Gedanken hat und die Einschlägt kommen immer näher. Das ist einfach keine vertrauensbildende Maßnahme.
 
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Die Kürzungen in Kernel und Userland gehen bei Intel diese Woche übrigens unverändert weiter.
TechFA schrieb:
mae schrieb:
Aber wie man liest, gibt's bei Intel ja auch noch andere Einsparungen.
Ja, es sind seit September/Oktober bei Intel etliche kritische Linux-Entwickler, Project-Maintainer und Treiber-Entwickler im Linux-Bereich entweder freiwillig gegangen, oder aber wurden ohne große Vorwarnung entlassen.

Phoronix: Intel Discontinues High-Speed, Open-Source H.265/HEVC Encoder Project (21. Aug '24)
lore.kernel.org: Maintainer-Wechsel Intel Analytics Accelerator (IAA), Weggang Tom Zanussi (27. Sep '24)
lore.kernel.org: Maintainer-Wechsel Intel Management Engine (IME), Weggang Tomas Winkler (30. Sep '24)
lore.kernel.org: Maintainer-Wechsel Intel In-Field Scan (IFS) driver, Weggang Ashok Raj (1. Okt '24)
Phoronix: Some Intel Linux Driver Maintainers Have Left The Company (2. Okt '24)
Phoronix: Linus Torvalds Growing Frustrated By Buggy Hardware & Theoretical CPU Attacks (21. Okt '24)
Phoronix: Curious Intel Linux Driver Maintainer Changes In Recent Days (9. Feb '25)
Phoronix: Another Longtime Intel Linux Engineer Leaves The Company (Kirill's Abgang vor ein paar Tagen)

Sind etliche weitere Änderungen, die Linux und Intel betreffen, aber ich hab' hier keine Lust mehr …

Jedenfalls sind solche Verluste an leitendem Personal (i.S.v Abteilungs- & Projektleitung) und Entwicklungskompetenz, welche oftmals nicht einmal zwangsläufig immer irgendwelche Führungspositionen (i.S.v. Personalführung/Manager-Ebene) bekleiden müssen, kann keine Firma wirklich kompensieren.

Phoronix.com: Additional Intel Linux Drivers Left Orphaned & Maintainers Let Go (8. August 2025)

lore.kernel.org: Orphaned (de facto) Intel Ethernet RDMA-driver, Weggang Mustafa Ismail (8. Aug '25)
lore.kernel.org: Orphaned Intel FPGA DFL ToD-driver, Weggang Tianfei Zhang (8. Aug '25)
lore.kernel.org: Orphaned Intel WWAN IOSM-driver, Weggang M Chetan Kumar (8. Aug '25)
lore.kernel.org: Orphaned (de facto) Intel Keem Bay DRM-driver, Weggang Unbekannt (8. Aug '25)
lore.kernel.org: Orphaned Intel Kernel probes-code, Weggang Anil S Keshavamurthy (8. Aug '25)
lore.kernel.org: Orphaned Intel T7XX 5G WWAN-driver, Weggang Unbekannt (8. Aug '25)
lore.kernel.org: Orphaned Intel T7XX 5G WWAN-driver, Weggang Unbekannt (8. Aug '25)

@Kaito Kariheddo Ich würde ja sagen, daß ist eher Hintergrundrauschen, aber vielleicht seht Ihr das anders, weil es Relevanz bei den Linux-Meldung hat (Linux-News der Woche) oder sowas vielleicht eher in die entsprechende Meldung von den Entlassungswellen gehört.
 
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Definitiv nichts über das man sich freuen kann. Am Ende vom Tag führt das nur dazu das es mehr Probleme und/oder weniger Performance mit Intel gibt.

Sie graben sich ihr eigenes Grab immer tiefer.
 
@rollmoped Jep... Clear Linux selbst ist ja wirklich verzichtbar (wenn auch schade), aber wenn es um Hardwaresupport geht, der damit gefährdet wird, dann muss man sich wirklich fragen, was da gerade abgeht. Ohne Betriebssystemunterstützung verkauft sich Hardware so schlecht...
 
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Die Frage ist doch, wo soll Intel sparen? Mein Vorschlag: Aufsichtsrat und CEO!
 
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@Deinorius Ich wäre ja endlich mal dafür, bei diesen dämlichen Töpfen ihrer Market Development Funds¹, oder besser gesagt Schmiergeld-Zahlungen (zur unverhohlenen Bestechung der OEMs) anzusetzen und dort das Sparen zu beginnen, um etliche Milliarden mehr pro Quartal in der Kasse zu haben.

Daran wird Intel aber wahrscheinlich selbst am Tag der Einreichung ihres Insolvenzantrages noch festhalten wollen.

Und wo wir hier gerade von selbsternannten Möchtegern-Königen sprechen (die zudem noch dem Untergang geweiht sind): Derzeit befindet sich Intel nämlich in einer ziemlich stressigen und verdammt prekären Lage, in der es zwischen zwei brutalen Übeln wählen muß
  • Entweder die OEMs weiterhin subventionieren, damit sie wie bisher Intel-Produkte anbieten (oder Xeons zum Selbstkostenpreis oder sogar mit Verlust verkaufen, um Verträge zu halten). Und damit versuchen, den Marktanteil zu halten (was zumindest im Serverbereich jedes Quartal Milliarden kostet, genau in Höhe der Xeon-Einnahmen bei praktisch null Gewinn!)
    Marktanteile halten, aber Geld verbrennen.
  • Oder die Subventionierung und die ständigen Bestechungsversuche einstellen, das gesamte Geld lieber zu behalten und stattdessen die finanziellen Mittel so weit wie möglich beisammen zu halten, welche nötig sind, um so lange wie möglich über Wasser zu bleiben, damit die alten Glühbirnen für irgendeine Zukunft weiter leuchten bleiben können.
    Marktanteile verlieren, aber finanziell über Wasser bleiben.
Das Problem ist für Intel mittlerweile bloß, daß sie, egal für welche Option sie sich entscheiden, …
  • Entweder wissentlich und willentlich jedes Quartal Milliardenbeträge bewußt verbrennen (allein durch interne Quersubventionierung), indem sie Gewinne gegen Bestechungsgelder eintauschen und weiter OEMs bezahlen, um ihre Designs wie seit jeher auf den Markt zu bringen … während sie dennoch trotzdem mit jedem neuen Quartal zunehmend (wenn auch weniger) Marktanteile verlieren, mit unvermeidlichen zukünftigen Marktanteilsverlusten in jedem weiteren Quartal.
  • Oder zumindest an allen eingehenden Geldern festzuhalten (um so lange wie möglich über Wasser zu bleiben), jedoch mit einem sofortigen Einbruch der Marktanteile konfrontiert werden … was wiederum selbst unvermeidlich zu einem Einbruch ihrer Einnahmequellen (und damit der Einnahmen selbst) führen wird, da die Einstellung der Subventionierung ihrer Produkte bei den OEMs und die Korruption des Marktes zu ihren Gunsten mit ihren minderwertigen Produkten natürlich sofort dazu führen wird, daß ihre Produkte wie heiße Kartoffeln bei OEMs fallen gelassen werden.
So oder so, und egal für welche Option sie sich entscheiden, Intel befindet sich hier in einer Zwickmühle monumentalen Ausmaßes und ist in der Klemme sitzend genötigt, gezwungenermaßen die Wahl zwischen Hölle und Fegefeuer zu treffen. Also gefangen zwischen den einzigen Wahloptionen Pest (Grove's Geist) und Cholera (als Big Blue 2.0 unterzugehen) …

Und damit entweder den Darwin-Award (für das Hochhalten der Bestechungskarte in Santa Clara bis zum letzten Tag) oder zumindest die Qualifikation für den nicht viel weniger dämlichen Moore-Preis danach (für das Zurückhalten von Geld im Tausch gegen Zeit, nur um letztendlich doch wieder ihren Gordon zu enttäuschen).

Ironischerweise sind die Chancen, daß Intel zusammenbricht und untergeht, nur um zu einem schicken, blau getönten Feenstaub namens Smart Dust™ reduziert zu werden, bevor IBM (als ehemaliges Big Blue 1.0) die Lichter ausgeknipst werden und aus dem Geschäft gedrängt wird und letzten Endes das Zeitliche segnet, definitiv höher denn je!

Da in einem weiteren Lächeln vom ewigen Gevatter Zeit·Los das andere und ursprüngliche Big Blue 1.0 als IBM noch lange nicht tot ist und weiterhin wie eh und jeh bloß im Hintergrund als Mighty Blue Electron umherschwebend Alles überblickt – Lebendiger denn je und quietschfidel auf Allzeithoch!

Sowas kannst Du dir einfach nicht ausdenken!
Die Ironie bei dem Ganzen kann einen nur zum Schmunzeln bringen.


Tja … Aber das ist eben die Folge davon, wenn das Geschäftsmodell ausschließlich darauf basiert, den Markt zu bestechen, um diesen über Jahre oder gar Jahrzehnte hinweg mit minderwertigen Produkten zu fluten, um überlegene Produkte auszustechen – Intel muß entweder weiterhin OEMs bezahlen, oder ihr Marktanteil wird unmittelbar mit dem Ende dieser Praxis zusammenbrechen und über Nacht implodieren.

@Cr4y Soviel zum Thema letztens, daß Intel sich zu Tode subventioniert und sich an OEMs bankrott schmiert.

¹ Intel.com – ¹Unterstützung für Marketing Development Funds (MDF)
 
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Autsch. Da muss man sich auch echt nicht wundern warum die davon kaum was verkaufen. Würde ich auch nur mit der Beißzange anfassen
 
@stefan92x Gerade diese Maintainer-Position läßt eigentlich vermuten, daß Intel Gaudi also solches als End-Produkt schon aufgegeben hat – Krasse Sache das, wo es doch ihr einziger HPC/GP/KI-Beschleuniger ist!

Und ich sehe gerade, daß das jetzt schon der 4. Maintainer-Wechsel bei Gaudi ist!
Oded Gabby war der alleinige Original-Maintainer von Habana-Labs und ist Anfang 2024 gegangen, dann kam für etwa 2 Monate Ofir Bitton, welcher dann abgegeben hat an den jetzt wieder gehenden Yaron Avizrat.

Der Knaller überhaupt ist, Intel's Linux Gaudi Kernel-Driver unterstützt noch nicht einmal Gaudi 3!
 
Zuletzt bearbeitet:
Wäre schön wenn sie alles an Quellcodes und Patches veröffentlichen würden, damit andere weitermachen können.
 
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