News Clear Linux: Intels Linux-Distribution fällt fristlos dem Rotstift zum Opfer

Tja, da brennt wohl der Hut bei Intel. Immer unschön wenn quasi übernacht Software eingestellt wird, vor allem bei so großen Firmen. Da es immerhin open source war/ist, gehem die Erkenntnisse immerhin nicht komplett verloren.

mae schrieb:
ein xmms2-Paket gibt's auf Debian auch nicht mehr
Ein apt-cache search xmms bringt mir auf meiner debian 13/unstable maschine eine menge:
1753086233011.png


Evtl. contrib und/oder non-free repo einstellen.
 
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caruniom schrieb:
Ein apt-cache search xmms bringt mir auf meiner debian 13/unstable maschine eine menge:

xmms2 kommt und geht auf Debian scheinbar: Eine Paketsuche zeigt, dass es auf oldstable (11) und testing/unstable (bald 13) existiert, aber nicht auf stable (12).
 
xmms2 hat in Debian keinen Maintainer mehr, ist also verwaist (siehe https://tracker.debian.org/pkg/xmms2). Entweder findet sich jemand, dem das Paket wichtig genug ist, um es zu pflegen. Oder es wird es nicht in die nächsten Debian releases schaffen.
Persönlich gefällt mir audacious besser als xmms.

Auch wenn die meisten Installationen sicherlich auf den bekannten großen Distributionen beruhen, gibt es doch immer wieder interessante neue Ansätze, die sich manchmal auch etablieren können. So war Ubuntu am Anfang auch nur ein kleiner Debian Fork mit Fokus auf Benutzerfreundlichkeit. Oder Gentoo als reine Source Distribution. Oder jetzt eben NixOS.
 
Mondgesang schrieb:
Genau so ist es. Wenn performance der ausschlaggebende Punkt wäre, wären alle Firmenwagen Lamborghini Aventadors. Sind aber alles 2.0 TDi Octavias oder Passats. Einfach weil die laufen und laufen und laufen und die Hersteller existieren und existieren und existieren.

In der Linuxwelt ist eigentlich schon alles da, was man braucht und was es noch nicht gibt, kann man sich mit einigen Handgriffen an DEM WAS SCHON DA IST, selbst frickeln. Da muss man nicht jedes mal die zehntausendste Distro erfinden.

Enterprise nimmt eben seine Giganten wie RHEL, Ubuntu Pro oder SuSE Linux Enterprise. Einer ist eher US amerikanisch, einer eher britisch, einer eher deutsch. Bitteschön und los gehts.
Noch viel besser: du nimmst 2. Wir haben Ubuntu und SLES.
Bei deinem Autovergleich muss ich übrigens an den Hilti Passat denken 😝
 
Ist ja nicht das erste Mal das Intel einen Unternehmenszweig spontan und ohne Abwicklung/Frist einfach sterben lässt. Selbst in ganz Produktiven Arbeitsbereichen hat Intel gezeigt, dass deren Support ganz schnell sich in Luft auflösen kann. Ich selbst kenne viele Vermessungsbüros die damals beim Ende der Intel Drohnen dann ohne Support da standen. Das Management zeigt hier immer wieder wie Rücksichtslos und ohne ordentliche Kommunikation Produkte eingestampft werden. Ich meine andere Konzerne dieser Größe lassen auch regelmäßig Produkte sterben (Google z.B.), aber ohne vorherige Ankündigung ist das eine Unverschämtheit.
 
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Flutz schrieb:
Ich meine andere Konzerne dieser Größe lassen auch regelmäßig Produkte sterben (Google z.B.), aber ohne vorherige Ankündigung ist das eine Unverschämtheit.
Also ist die Konsequenz, als default-policy große Konzerne zu vermeiden.
Finde ich vernünftig.
Ergänzung ()

chillipepper schrieb:
„Ausprobieren und das Passende nehmen“ ist ein legitimer Ansatz für Privatnutzer mit viel Zeit und niedrigen Anforderungen. Aber in produktiven oder komplexen Umgebungen, insbesondere bei Servern, Studios, Forschung, Embedded oder Enterprise, ist das schlicht realitätsfern.
Wie? Die machen keine Analyse, welches System am meisten für sie taugt?
Das halte ich jetzt mal für ein Gerücht.
Wenn mans ernsthaft produktiv einsetzen will mit Planbarkeit und allem zipp und zapp, dann bleiben doch letztlich sowieso nur 2 oder 3 Distributionen übrig.
Und damit klappt auch Deine Argumentation ob der vielen, vielen Distributionen und welche Probleme das bringt, zusammen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Xedos99 schrieb:
Scheinbar steht Intel eine Insolvenz bevor, wenn man nicht zu härtesten Mitteln greift.
Intel ist noch zu groß, als dass so früh eine Insolvenz bevorstünde. Wahrscheinlicher darf der Gewinn für die shareholder nicht zu niedrig ausfallen und Intel muss sich neu orientieren, um in der neuen Realität (nicht nur durch AMD ausgelöst!) überstehen zu können.

chillipepper schrieb:
Dann gäbe es höchstwahrscheinlich einen Schub bei den Firmen, Linux für Hard/Software Entwicklung in Betracht ziehen zu können, weil es dann einen Standard gibt, den man wesentlich einfacher supporten könnte.
Von wegen! Wovon redest du? Nur vom Desktop Linux oder allgemein? Bevor es bei ersterem überhaupt so weit kommen kann, muss die Verbreitung von Linux deutlicher voranschreiten. Im Rest passt es schon, läuft.
Möchte man heute unter Linux ein Desktop-Programm mit möglichst wenig Support entwickeln, kann man ja flatpak verwenden und im Zweifel noch eine ubuntu-Version supporten. bottles und OBS lassen grüßen.
Und welche 800 Distros? Die existieren zwar theoretisch, sind aber irrelevant. Es gibt im Großen und Ganzen ein, zwei Handvoll und fertig. Für Anfänger gibt es Linux Mint, sonst vielleicht unbuntu/flavours, Manjaro wird noch immer genannt. TuxedoOS und PopOS finden sich vorinstalliert auf Geräten. Für Spieler gibt es SteamOS, bazzite, CachyOS und nobara. Das ist alles schön übersichtlich. Dem Rest kann man sich widmen, wenn man will und Interesse hat, ansonsten spielt alles andere keine Rolle. Und im beruflichen Umfeld weiß man, wonach man Ausschau hält.
Die Kritik zu den Standards ist falsch, diese existieren, diese sind aber nicht allein oder noch verbesserungswürdig und das ist die eigentliche Kritik, wieso Linux Desktop allgemein noch einen Weg vor sich hat, bevor man zu einer Empfehlung nicht auch ein "aber" hinzufügen muss.

mae schrieb:
Die sind sehr aehnlich bis gleich, schon kommend von Unix (FHS), und dann noch durch LSB.
NixOS könnte man gewissermaßen als Ausnahme betrachten.

ReactivateMe347 schrieb:
Offenbar hat Clear auch deutlich nachgelassen
Ich würde eher sagen, die anderen haben entsprechend ziemlich aufgeholt. Also gute Nachricht.

Mondgesang schrieb:
MX, NixOS, Garuda, Bunsen, Antix, Bodhi, Schmodhi blaaa blaa blaaa, ist alles Debian, Fedora oder Arch drunter.
Also gerade NixOS mit den klassischen Distros in einen Topf zu werfen, ist höchst fragwürdig. Selbst die Ordnerstruktur ist mit anderen nicht vergleichbar.
 
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Deinorius schrieb:
Von wegen! Wovon redest du? Nur vom Desktop Linux oder allgemein? Bevor es bei ersterem überhaupt so weit kommen kann, muss die Verbreitung von Linux deutlicher voranschreiten. Im Rest passt es schon, läuft.

Sorry, wenn ich das so sage, aber ...
Träum weiter, genau das hat doch in den vergangenen 33 (!) Jahren nicht funktioniert.
 
Termy schrieb:
Das dürfte es dann mittelfristig mit Intel gewesen sein :freak:
Ganz sicher nicht. Intel hat ein unfassbar dickes Finanzpolster angefressen. Und es gibt die bedingungslosen Freunde Dell , Microsoft und HP. Und den Kompatibilitätszwang zB in der Virtualisierung.
Hinzu kommen die Fanboys im RZ-Einkauf und in den Elektro-Discountern.
 
chillipepper schrieb:
Träum weiter, genau das hat doch in den vergangenen 33 (!) Jahren nicht funktioniert.
Die Verbreitung von Linux auf dem Desktop ist vergleichsweise dürftig. Aber man kann nicht sagen, das sich da überhaupt nichts bewegt. Selbst vor 20 Jahren war Linux noch ein Fremdwort. Heutzutage hat aber schon fast jeder zumindest davon gehört. Auch die Anzahl der Leute die Linux (als Desktop) verwenden, ist höher. Schon allein wenn man im Bekanntenkreis guckt. Früher war das kein Thema. Wenn man jetzt fragt, dann findet sich da durchaus Leute.

Außerdem haben wir hier eine sehr westlich orientierte Sicht. Da ist Windows tatsächlich dominant. Guckt man aber mal ins Ausland (China, Afrika etc.), dann sieht das da die Linux-Verbreitung zum Teil deutlich höher ist.

Außerdem hat man bei Linux das inhärente Problem den Marktanteil nicht wirklich messen zu können. Gibt ja keine Lizenzverkäufe, die man zählen könnte. Du hast sogar eine umgekehrte Verfälschung, dadurch das Windows oftmals mit Geräten verbundelt verkauft wird. Das zählt als verkaufte Lizenz weil dann nicht gesehen wird, wenn der Käufer ein Linux installiert.

Dazu kommt noch der Effekt, das der Desktop-Markt schrumpft. Weil vielen Leuten reicht heute ihr Smartphone bzw. ihr iPad und die haben gar nicht mehr das Bedürfnis unbedingt einen "PC" kaufen zu wollen.

Das macht die gesamte Bewertung etwas schwierig.
 
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andy_m4 schrieb:
Das macht die gesamte Bewertung etwas schwierig.

Es ändert nichts an der Tatsache, dass Linux den Vorsprung von Windows nicht aufholt,
weil es in zu viele Einzelbetriebssysteme zerfasert ist.

Und das ist ein Problem, so kann Linux nicht zu einer wirklichen Windows-Alternative heranwachsen, wenn man bestimmte HW oder kommerzielle Applikationen einsetzt.

Nach 33 Jahren ist das Distributions-Chaos einfach zu groß geworden.
Selbst wenn einige der exotischeren 800+-Distributionen gar nicht eine so große User-Basis haben.
Die Hersteller können nicht vorhersehen, welche Distributionen nachher im Support auf sie zukommen.

Es gibt so viele User, die haben so gut wie Null Ahnung von Rechnern. Für die muss der Support mitdenken oder sagen, was sie wo zu klicken oder zu tippen haben. Das geht aber nicht in vertretbarer Zeit, wenn die Unterschiede der Systeme im Detail zu groß sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nochmal, Clear Linux ist (war) spezialisiert auf Cloud Workloads, Microservices und Container.
Wer nicht weiß, was das sein soll und denkt, alles läuft auf Bare Metal, der denkt auch, dass Alpine Linux keine Rolle spielt.
 
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chillipepper schrieb:
Es ändert nichts an der Tatsache, dass Linux den Vorsprung von Windows nicht aufholt,
Naja. Aber mit der gleichen Argumentation könntest Du sagen, das MacOS X seit Jahrzehnten den Vorsprung nicht aufholt. Und da hast Du keine Zerfaserung. Und da hast Du auch kein doofes Bedienkonzept.
So einfach kann also die Antwort ganz offensichtlich nicht sein.

chillipepper schrieb:
weil es in zu viele Einzelbetriebssystme zerfasert ist.
Wenn eine Firma Software anbieten will, dann geht das heutzutage einfach mit Flatpak oder Snaps.
Auch davor gab es schon Möglichkeiten.

chillipepper schrieb:
Und das ist ein Problem, so kann Linux nicht zu einer wirklichen Windows-Alternative heranwachsen, wenn man bestimmte HW oder kommerzielle Applikationen einsetzt.
Naja. Linux hat sich eigentlich ziemlich flächendeckend durchgesetzt. Bis halt auf dem Desktop.
Und da hats offenbar ja auch nicht geschadet, das es viele Distributionen gibt.
Ergänzung ()

chillipepper schrieb:
Die Hersteller können nicht vorhersehen, welche Distributionen nachher im Support auf sie zukommen.
Auch das ist ein eher theoretisches Problem.
Die meisten Hersteller supporten offiziell halt nur eine oder 2 Distribution und der Rest ist dann halt "auf eigene Gefahr".
Und im kommerziellen Umfeld hat man in der Regel auch eine Enterprise-Distribution. Und da gibs eigentlich nur Redhat, SuSE und ubuntu.
 
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chillipepper schrieb:
Träum weiter, genau das hat doch in den vergangenen 33 (!) Jahren nicht funktioniert.
Das war keine Träumerei, ich habe eine Bedingung genannt. Heißt, ich gehe davon aus, dass der Fall (noch) nicht eingetreten ist. Also wie kommst du auf Träumerei?
Unabhängig davon, was jetzt eintrifft, deine Annahme hinsichtlich der vergangenen Jahre ist irrelevant. Das hat jetzt nichts damit zu tun, was ich mir wünsche, aber Bedingungen/Umstände ändern sich mit der Zeit.
Desktop Linux kann man verwenden, wenn man will, ohne "hacken" können zu müssen. Gaming ist mit Ausnahmen möglich. Das bedeutet jetzt nicht, dass Windows untergehen wird, aber ohne diese Möglichkeiten müsste man nicht mal über das Ganze reden.
Dann ist Windows 11 und das Support-Ende von W10, die politische Situation in den USA und dem Wunsch einzelner Behörden mehr Kontrolle zu erhalten, indem man Richtung Linux und LibreOffice/OnlyOffice wechselt. Valve und SteamOS sind eine eigene Kategorie. Flatpak ist eine valide Möglichkeit distro-unabhängig Software zu verbreiten und mittlerweile auch dafür Geld verlangen zu können. nix (den package manager, nicht die Distro) finde ich persönlich noch interessanter, aber was auch immer funktioniert. (Wenn flatpaks nur nicht so viel mehr Platz bräuchten ...)
Vereinzelt keine Garantien, zusammen besteht zumindest eine gewisse Chance, auch wenn ich mehrere Probleme weiterhin sehe. Dieses bisschen Träumerei erlaube ich mir, ich erhoffe es aber nicht. Linux muss Windows nicht mal verdrängen, es wäre schon ausreichend, wenn die Verbreitung auf z.B. 20 % ansteigt und dann existiert auf einmal ein essenzieller Anteil an Usern/Gamern, die man nicht mehr ignorieren sollte.

chillipepper schrieb:
weil es in zu viele Einzelbetriebssysteme zerfasert ist.
chillipepper schrieb:
Nach 33 Jahren ist das Distributions-Chaos einfach zu groß geworden.
Ach was. Dieses Chaos existiert nur in deinem Kopf. Ich weiß nicht, was du dir hier alles einbildest, aber wenn es um Distros für den Umstieg geht, reicht eine Handvoll zur Auflistung aus.
Da geht ein Wissbegieriger vielleicht auf DistroWatch (unabhängig von der gerechtfertigten Kritik), sucht sich 3-5 der Top-Auflistung aus, liest sich Zusammenfassungen durch und los geht's.
 
Don_2020 schrieb:
Welche Linux-Distri kann denn diesem Aderlass ersetzen?
Mir fällt da spontan nichts ein.
Der Verlust einer wenig verbreiteten Distribution ist nicht schlimm. Schmerzhaft ist das Abziehen oder Kündigen von Kernel-Optimierern, deren beste Arbeitsergebnisse nach Upstream gegangen waren.
 
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Wie herbe ist der Verlust denn wirklich? ist ehrlich gesagt das erste mal dass ich überhaupt von der Distro höre - wie verbreitet war da der Einsatz in der Industrie?
 
Viper_86 schrieb:
Wie herbe ist der Verlust denn wirklich?
Der Verlust an der Distro selbst dürfte gering sein, aber der Verlust von Vertrauen in Intel und deren Softwarelösungen umso mehr.
Daher kann ich den Schritt auch absolut nicht nachvollziehen, geht der Trend bei anderen Herstellern doch genau umgekehrt zu stärkerem Softwaresupport.
 
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Flatsteff schrieb:
Naja, so spontan ist natürlich blöd, wenn man sowas produktiv einsetzt, aber dass eine Linuxversion wegfällt, ist generell doch einfach nur egal, ich lese da nichts, was nicht 10 andere auch mehr oder weniger so bewerben?
Naja kommt drauf an wie stark du das in deine Automation integriert hast und wie speziell das ist. Da gehen schon ganz schnell mehrere Arbeitstage an Aufwand drauf für einen Wechsel ganz ohne Evaluation einer Alternative.

Das Hauptproblem ist das sofortige Ende. Das zwingt sich halt aiach sofort mit der Migration zu beginnen. Ganz gleich ob gerade die Hütte anderweitig brennt oder nicht. Das ist ein Unding und dann auch noch zu Beginn der Urlaubszeit. Das ist mega assist...

JoergB schrieb:
Was wir da leider sehen ist der Kampf um das nackte Überleben und da muss alles über Board was das Schiff unnötig nach unten zieht.
Kann man so sehen, wobei solche Dinge auch das Intel Ökosystem mit getragen haben. Mal hier ein kleiner Helfer mal dort ein paar Probleme weniger und da auch mal etwas Mehrperformance wegen einer Optimierung. Das macht in Summe schon extrem viel aus. Intel wirft das aber aktuell alles weg. Gerade zu dem Zeitpunkt an dem ihnen die Soften Anforderungen noch den Arsch retten könnten bei Beschaffungen.

chillipepper schrieb:
Dann gäbe es höchstwahrscheinlich einen Schub bei den Firmen, Linux für Hard/Software Entwicklung in Betracht ziehen zu können, weil es dann einen Standard gibt, den man wesentlich einfacher supporten könnte.
Als kommerzieller Softwareanbieter musst du für Geschäftskunden nur genau drei Linux Distributionen supported. RedHat und Ubuntu für den Großteil und dann noch SLES. Damit hast du fast den gesamten kommerziellen Enterprise Markt erledigt. Je nach Branche bzw Anwendungsbasis vielleicht noch Debian aber das wars dann auch.

und für Privat nimmst du SteamOS, Ubuntu und vielleicht noch RedHat und das wars dann auch.

chillipepper schrieb:
Aber in produktiven oder komplexen Umgebungen, insbesondere bei Servern, Studios, Forschung, Embedded oder Enterprise, ist das schlicht realitätsfern.
oh man du hast Ahnung... schau dir doch mal einfach die ganzen Supportmatritzen kommerzieller Softwareanbieter aus dem CAD, EDA Bereich usw an. Selbst SAP ist easy.

Da kommt z.b. noch Oracle Linux als RedHat Downstrram dazu wegen der Ontegration mit Oracle Produkten hinzu und fertig ist der Drops.
chillipepper schrieb:
Da entscheidet man sich nicht „spontan nach Gusto“, sondern sucht nach Standardisierung, langfristigem Support und maximaler Planbarkeit – genau das, was durch 800 Distributionen mit wechselndem Fokus und Lebensdauer konterkariert wird.
Und damit ist es überhaupt kein Problem. Es gibt Gates nicht so viele Distributionen für sie du Support einkaufen kannst.... du kreierst Probleme wo es gar keine gibt....

chillipepper schrieb:
Dass du diesen Unterschied nicht erkennst, zeigt nur, dass du die Problematik offenbar noch nie in einem ernsthaften Kontext erlebt hast.
ähm... ich glaub bei dir ist die Autobahn auch immer voller Geisterfahrer und nicht nur einer Unterwegs....

Ich betreue Unmengen an kommerzieller Software im Linux Umfeld und das ist echt die einfachste Frage überhaupt. Ganz zu schweigen das ich auch kommerzielle Software entwickelt habe im Linux Umfeld und diese Frage nach dem was man supported auch beantworten musste.

Und der Wegfall von CentOS war jetzt wirklich nicht so einfach zu beantworten auf was man beim Support setzen soll. Ging aber auch.

chillipepper schrieb:
Und auch Du erkennst nicht das eigentliche Problem. Nämlich dass Hunderte Linux-Distributionen verhindern, dass Firmen in Erwägung ziehen, ihre Produkte für einen Wildwuchs von Linux-Distributionen zu entwickeln und zu supporten.
Nur bei Firmen die absolut keinen Plan haben oder krampfhaft nach Ausreden suchen warum das nicht geht bzw warum man es nicht macht weil man ehrlicherweise gar kein Interesse dran hat. Windows ist halt doch ein schöner Dongel...


chillipepper schrieb:
Aber es gibt eine Menge an Standard-Applikationen die in bestimmten Bereichen nicht wegzudenken sind, wo man leider immer noch auf Windows (oder auch macOS) angewiesen ist, weil Linux nicht supported ist.
Selbst Schuld. Man kann sich fortbewegen, wenn der Bereich sich aber in seiner Abhängigkeit sult dann wird sich auch nichts ändern. Aber wenn Icon Platzierung oder Farbe schon uunüberiwndbareHürden darstellen dann weiß man auch sofort wie ehrlich die Motivation ist was anderem ne Chance zu geben.

Aber da sage ich immer lasst euch ruhig melken. Ihr habt es nicht anders verdient.

Tsu schrieb:
Wer aber im HPC Umfeld tätig ist (oder CDNs, oder…), der greift sich eine Untermenge raus, das volle Clear Linux muss es nicht sein.
Ja, Clear Linux habe ich aber eher im Container/Cloud Umfeld gesehen.

Habe es mir ehrlicherweise jetzt nicht für HPC angeschaut. Die Tunings vom Kernel kennt man ja im wesentlichen. Bzw schnappt hier mal was auf und mal dort. Das war aktuell gut genug und andere Aufgaben wichtiger. Aber klar damit ist ne Quelle der Inspiration weg. Bzw ein Vergleich wie viel Potential man liegen lässt weil man nicht weiter optimiert. Und das war schon sehr nützlich.

chillipepper schrieb:
Und das ist ein Problem, so kann Linux nicht zu einer wirklichen Windows-Alternative heranwachsen, wenn man bestimmte HW oder kommerzielle Applikationen einsetzt
Bullshit. Das ist Whataboutism

chillipepper schrieb:
Die Hersteller können nicht vorhersehen, welche Distributionen nachher im Support auf sie zukommen.
Ach aber sie können vorhersehen welches Windows du benutzt? Gibt ja noch genug Windows 95 und XP im Einsatz....

Was ein Whataboutism schon wieder...

chillipepper schrieb:
Es gibt so viele User, die haben so gut wie Null Ahnung von Rechnern. Für die muss der Support mitdenken oder sagen, was sie wo zu klicken oder zu tippen haben. Das geht aber nicht in vertretbarer Zeit, wenn die Unterschiede der Systeme im Detail zu groß sind
und wo ist dss Problem? Supportdump und oder ins /etc/osrelease schauen und im Zweifel das Supportticket mit Verweis auf die Supportmatrix schließen.

Das sind doch die liebsten Supporttickets. Der User bezahlt und bekommt keinen Support.

B.Basilius schrieb:
Der Verlust an der Distro selbst dürfte gering sein, aber der Verlust von Vertrauen in Intel und deren Softwarelösungen umso mehr.
Absolut. Das sollte man nicht unterschätzen. Wegen genau solcher Aktionen sehe ich aktuell die IntelMPI und andere Intel Produkte auf dem Abschussliste bzw mit einem großen Fragezeichen versehen. Wenn ich deren Produkte im kommerziellen bzw genauer Enterprise Umfeld verwende, dann will ich eine gewisse Zuverlässigkeit weil meine Prozesse die Zyklen für Veränderungen länger machen. Ich will da eigentlich min 1 Jahr im Voraus wissen was Sache ist

andy_m4 schrieb:
Wer hat denn wirklich Vertrauen in Intel gehabt? :p
In letzter Zeit immer weniger.

Aber Intel war lange Zeit bezüglich Software wie Compiler, MPI usw schon ein extremes Brett.

Vor allem bei der MPI waren sie nach dem Sterben von PlatformMPI eigentlich die goto Lösung.

Das haben Sie in meinen Augen im wesentlichen verspielt. Ich sehe inzwischen Intel nicht mehr als sicheren Hafen sondern als Garant für Probleme. Das ist schon erschreckend und sollte Intel zu denken geben. Denn am Ende kostet Sie das Deals.
 
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