Flatsteff schrieb:
Naja, so spontan ist natürlich blöd, wenn man sowas produktiv einsetzt, aber dass eine Linuxversion wegfällt, ist generell doch einfach nur egal, ich lese da nichts, was nicht 10 andere auch mehr oder weniger so bewerben?
Naja kommt drauf an wie stark du das in deine Automation integriert hast und wie speziell das ist. Da gehen schon ganz schnell mehrere Arbeitstage an Aufwand drauf für einen Wechsel ganz ohne Evaluation einer Alternative.
Das Hauptproblem ist das sofortige Ende. Das zwingt sich halt aiach sofort mit der Migration zu beginnen. Ganz gleich ob gerade die Hütte anderweitig brennt oder nicht. Das ist ein Unding und dann auch noch zu Beginn der Urlaubszeit. Das ist mega assist...
JoergB schrieb:
Was wir da leider sehen ist der Kampf um das nackte Überleben und da muss alles über Board was das Schiff unnötig nach unten zieht.
Kann man so sehen, wobei solche Dinge auch das Intel Ökosystem mit getragen haben. Mal hier ein kleiner Helfer mal dort ein paar Probleme weniger und da auch mal etwas Mehrperformance wegen einer Optimierung. Das macht in Summe schon extrem viel aus. Intel wirft das aber aktuell alles weg. Gerade zu dem Zeitpunkt an dem ihnen die Soften Anforderungen noch den Arsch retten könnten bei Beschaffungen.
chillipepper schrieb:
Dann gäbe es höchstwahrscheinlich einen Schub bei den Firmen, Linux für Hard/Software Entwicklung in Betracht ziehen zu können, weil es dann einen Standard gibt, den man wesentlich einfacher supporten könnte.
Als kommerzieller Softwareanbieter musst du für Geschäftskunden nur genau drei Linux Distributionen supported. RedHat und Ubuntu für den Großteil und dann noch SLES. Damit hast du fast den gesamten kommerziellen Enterprise Markt erledigt. Je nach Branche bzw Anwendungsbasis vielleicht noch Debian aber das wars dann auch.
und für Privat nimmst du SteamOS, Ubuntu und vielleicht noch RedHat und das wars dann auch.
chillipepper schrieb:
Aber in produktiven oder komplexen Umgebungen, insbesondere bei Servern, Studios, Forschung, Embedded oder Enterprise, ist das schlicht realitätsfern.
oh man du hast Ahnung... schau dir doch mal einfach die ganzen Supportmatritzen kommerzieller Softwareanbieter aus dem CAD, EDA Bereich usw an. Selbst SAP ist easy.
Da kommt z.b. noch Oracle Linux als RedHat Downstrram dazu wegen der Ontegration mit Oracle Produkten hinzu und fertig ist der Drops.
chillipepper schrieb:
Da entscheidet man sich nicht „spontan nach Gusto“, sondern sucht nach Standardisierung, langfristigem Support und maximaler Planbarkeit – genau das, was durch 800 Distributionen mit wechselndem Fokus und Lebensdauer konterkariert wird.
Und damit ist es überhaupt kein Problem. Es gibt Gates nicht so viele Distributionen für sie du Support einkaufen kannst.... du kreierst Probleme wo es gar keine gibt....
chillipepper schrieb:
Dass du diesen Unterschied nicht erkennst, zeigt nur, dass du die Problematik offenbar noch nie in einem ernsthaften Kontext erlebt hast.
ähm... ich glaub bei dir ist die Autobahn auch immer voller Geisterfahrer und nicht nur einer Unterwegs....
Ich betreue Unmengen an kommerzieller Software im Linux Umfeld und das ist echt die einfachste Frage überhaupt. Ganz zu schweigen das ich auch kommerzielle Software entwickelt habe im Linux Umfeld und diese Frage nach dem was man supported auch beantworten musste.
Und der Wegfall von CentOS war jetzt wirklich nicht so einfach zu beantworten auf was man beim Support setzen soll. Ging aber auch.
chillipepper schrieb:
Und auch Du erkennst nicht das eigentliche Problem. Nämlich dass Hunderte Linux-Distributionen verhindern, dass Firmen in Erwägung ziehen, ihre Produkte für einen Wildwuchs von Linux-Distributionen zu entwickeln und zu supporten.
Nur bei Firmen die absolut keinen Plan haben oder krampfhaft nach Ausreden suchen warum das nicht geht bzw warum man es nicht macht weil man ehrlicherweise gar kein Interesse dran hat. Windows ist halt doch ein schöner Dongel...
chillipepper schrieb:
Aber es gibt eine Menge an Standard-Applikationen die in bestimmten Bereichen nicht wegzudenken sind, wo man leider immer noch auf Windows (oder auch macOS) angewiesen ist, weil Linux nicht supported ist.
Selbst Schuld. Man kann sich fortbewegen, wenn der Bereich sich aber in seiner Abhängigkeit sult dann wird sich auch nichts ändern. Aber wenn Icon Platzierung oder Farbe schon uunüberiwndbareHürden darstellen dann weiß man auch sofort wie ehrlich die Motivation ist was anderem ne Chance zu geben.
Aber da sage ich immer lasst euch ruhig melken. Ihr habt es nicht anders verdient.
Tsu schrieb:
Wer aber im HPC Umfeld tätig ist (oder CDNs, oder…), der greift sich eine Untermenge raus, das volle Clear Linux muss es nicht sein.
Ja, Clear Linux habe ich aber eher im Container/Cloud Umfeld gesehen.
Habe es mir ehrlicherweise jetzt nicht für HPC angeschaut. Die Tunings vom Kernel kennt man ja im wesentlichen. Bzw schnappt hier mal was auf und mal dort. Das war aktuell gut genug und andere Aufgaben wichtiger. Aber klar damit ist ne Quelle der Inspiration weg. Bzw ein Vergleich wie viel Potential man liegen lässt weil man nicht weiter optimiert. Und das war schon sehr nützlich.
chillipepper schrieb:
Und das ist ein Problem, so kann Linux nicht zu einer wirklichen Windows-Alternative heranwachsen, wenn man bestimmte HW oder kommerzielle Applikationen einsetzt
Bullshit. Das ist Whataboutism
chillipepper schrieb:
Die Hersteller können nicht vorhersehen, welche Distributionen nachher im Support auf sie zukommen.
Ach aber sie können vorhersehen welches Windows du benutzt? Gibt ja noch genug Windows 95 und XP im Einsatz....
Was ein Whataboutism schon wieder...
chillipepper schrieb:
Es gibt so viele User, die haben so gut wie Null Ahnung von Rechnern. Für die muss der Support mitdenken oder sagen, was sie wo zu klicken oder zu tippen haben. Das geht aber nicht in vertretbarer Zeit, wenn die Unterschiede der Systeme im Detail zu groß sind
und wo ist dss Problem? Supportdump und oder ins /etc/osrelease schauen und im Zweifel das Supportticket mit Verweis auf die Supportmatrix schließen.
Das sind doch die liebsten Supporttickets. Der User bezahlt und bekommt keinen Support.
B.Basilius schrieb:
Der Verlust an der Distro selbst dürfte gering sein, aber der Verlust von Vertrauen in Intel und deren Softwarelösungen umso mehr.
Absolut. Das sollte man nicht unterschätzen. Wegen genau solcher Aktionen sehe ich aktuell die IntelMPI und andere Intel Produkte auf dem Abschussliste bzw mit einem großen Fragezeichen versehen. Wenn ich deren Produkte im kommerziellen bzw genauer Enterprise Umfeld verwende, dann will ich eine gewisse Zuverlässigkeit weil meine Prozesse die Zyklen für Veränderungen länger machen. Ich will da eigentlich min 1 Jahr im Voraus wissen was Sache ist
andy_m4 schrieb:
Wer hat denn wirklich Vertrauen in Intel gehabt?
In letzter Zeit immer weniger.
Aber Intel war lange Zeit bezüglich Software wie Compiler, MPI usw schon ein extremes Brett.
Vor allem bei der MPI waren sie nach dem Sterben von PlatformMPI eigentlich die goto Lösung.
Das haben Sie in meinen Augen im wesentlichen verspielt. Ich sehe inzwischen Intel nicht mehr als sicheren Hafen sondern als Garant für Probleme. Das ist schon erschreckend und sollte Intel zu denken geben. Denn am Ende kostet Sie das Deals.