Datenablage, Server, Eigenbau oder gekauft?

Da ich Faulheit nicht unterstütze und ich dir doch ein gewisses Maß an Selbstständigkeit zutraue (sonst würdest du nicht selbst frickeln wollen) schaffst du es bestimmt auch so, den "Guide" durch zu klicken: https://www.synology.com/de-de/support/nas_selector
QNAP und andere Hersteller dürften vermutlich etwas ähnliches im Programm haben. Alternativ nimmst eine Preissuchmaschine deiner Wahl und wählst die gewünschten Kriterien aus, dann hast auch eine Vorauswahl an in Frage kommender Geräte.

Bitte erläutere uns doch kurz was du dir von einem teureren Board mit x470 Chipsatz erhoffst was ein B350/450 nicht kann und nur einen Bruchteil kostet.

Wenn du noch die 16 GB RAM übrig hast und weiter verwenden kannst klar warum nicht. Bei Neuanschaffung würde ich ernsthaft überlegen ob du das brauchst...
So als erdender Realitätsabgleich:
  • vServer, 2 dedizierte Kerne, 6 GB RAM:
    • CPU langweilt sich, average sysload bei 0.5
    • RAM sind 2,5GB belegt, weitere 2,2 GB sind als Buffer/Cache in Nutzung
    • es laufen dort (alles in knapp 20 Docker Containern) ein Mailserver mit Spam- & rudimentärem Virenfilter, Webmailer, Nextcloud mit paar Erweiterungen, ein VPN-Server und alle Webdienste hinter einen Reverse Proxy der TLS Terminierung und ein bisschen WAF macht
  • vServer, 2 shared Kerne, 4 GB RAM (wird bei Bedarf gestartet, automatisch installiert und bei Nichtnutzung abgeschossen):
    • average sysload bei 1.7
    • RAM 2 GB belegt, weiteres 1 GB als Buffer/Cache
    • ebenfalls in Docker laufendes Jitsi Meet stabil bisher bei bisher maximal 12 getesteten Teilnehmern
  • NAS, Pentium G4600 (2C4T), 32 GB RAM:
    • CPU langweilt sich, average sysload bei 0.4
    • 26 der 32 GB RAM sind read-cache des genutzten ZFS, bleiben real 6 GB übrig, davon sind vom OS und den folgenden VMs und sonstigen laufenden Services 4,2 GB insgesamt belegt und die restlichen 1,8 GB sind komplett frei. Sollte wider Erwarten mehr benötigt werden schrumpft einfach der read-cache vom ZFS
    • 2x kleine VMs mit je 1 Kern und 512 MB RAM für ne kleine SQL und ein Monitoring für die verschiedenen Systeme & Server
    • 1x VM mit 2 Kernen und 4 GB RAM mit Ubuntu inkl. GUI
Schau dir einfach mal die Ausstattung der meisten fertigen NAS-Systeme an und dann vergleiche dies mal mit deinem verschwenderischen Vorschlag. Okay klar wenn du irgendwelche komplexen auf Windows Server laufenden Dienste hochziehen willst brauchst vermutlich etwas mehr weil allein das OS 2x vCPUs und 2 GB Ram verschlingt aber nicht für die ab und an genutzten Spielereien.
cosamed schrieb:
Es soll natürlich auch ständig überprüfbar bleiben, einen derart hohen Frustfaktor brauche ich auch nicht. Es gibt ja auch sowas wie Serverdienste, Email usw. Ich habe auch einen gewissen Spaß am Konfigurieren.
Dir ist bewusst, dass sich diese zwei Sätze komplett widersprechen, oder?
Entweder etwas ist überschaubar und keinen hohen Frustfaktor dann hat es aber in der Regel auch nur wenig Einstellungsmöglichkeiten und du nutzt eher den bereit gestellten Dienst.
Letzteres, sprich Spaß am herum frickeln bedeutet eher den Dienst betreiben.
Als Beispiel Email: Bei o365 oder gmail oder mailbox.org oder protonmail oder was auch immer ist es simpel, überschaubar, es funktioniert einfach.
Betreibst du aber deinen eigenen Mailserver garantiere ich dir wenig Spaß bei den unzähligen Konfigurationsmöglichkeiten bis das System stabil und vor allem sicher läuft und dann reden wir nur vom aufsetzen, nicht vom Betrieb (Updates, Config-Änderungen einpflegen wo nötig, anpassen an geänderte Situationen, Backups, etc).

Bevor man aber auch nur ansatzweise realistisch Empfehlungen zur Hardware geben kann musst du deine Anforderungen klar und deutlich benennen können.
1. Es besteht das Bedürfnis nach etwas (ich hätte gern...)
2. Aus dem Bedürfnis lassen sich klare Anforderungen formulieren (Die Lösung sollte X, Y und Z können/erfüllen)
3. Aus den Anforderungen ergeben sich klare harte Fakten und Kriterien (Features A, B und C sollen da sein, Anzahl paraleller Benutzer, etc)
4. Anhand der Kriterien lässt sich recherchieren, welche Software sinnvoll ist
5. Anhand der Software ergibt sich die Umgebung (nutzbares OS, CPU Infrastruktur [x86 und/oder ARM]
6. Die Umgebung (OS + Software) definiert welche Anforderungen an die Hardware (Anzahl Kerne/Threads, Takt, RAM, Storage, Netzwerk, etc) gestellt werden.
7. Die benötigten Hardware Ressourcen geben vor, was dann speziell gekauft werden kann oder muss.

Du hast mal grob minimalste Anforderungen genannt plus die große Unbekannte (ich will irgendwas virtualisieren, lernen, frickeln und weiß aber nicht was genau) und fabulierst dann welche Hardware denn direkt sinnvoll wäre.
Beim obligatorischen Autovergleich würde ich sagen: Ich brauch was zum in der Stadt herum fahren (Datenablage) aber vielleicht will ich damit auch schnell von A nach B kommen oder aber auch mal etwas mehr transportieren. Hole ich mir jetzt einen $beliebiges-schnelles-Auto oder einen $Kombi oder einen nichts richtig erfüllenden $sportlicher-pseudo-SUV?
Während alle um mich herum sagen: Hol dir ein eBike/Moped/$beliebiger-Kleinwagen als tägliches praktisches und sinnvolles Gefährt und für die gelegentlich stattfindenden weiten Strecken oder Transporttouren nimmst entweder das schon vorhandene alte Auto oder leihst du dir das dann notwendige und kommst am Ende günstiger und besser weg.

Wenn du NAS + Bastelumgebung zusammen in einer Hardware betreiben willst dann muss diese per Definition so leistungsstark dimensioniert sein, dass sie ab und an deinem Basteltrieb genug Leistung liefert die dann die komplette restliche Zeit brach liegt.
Daher bleibe ich bei meinem Vorschlag: Ein passendes NAS für die Daten und für deinen Spielereien nimmst entweder den 6700k mit den vorhandenen 16 GB RAM.
cosamed schrieb:
Proxmox erscheint mir erstmal im Moment zu mächtig. Besser wäre hier eine einsteigerfreundliche Lösung?
Auch wenn du das ggf. nicht hören/lesen möchtest: Proxmox ist eine vergleichsweise einsteigerfreundliche Lösung für vergleichsweise komplexe Themen wie Virtualisierung und Containerisierung. Egal für welche Lösung du dich am Ende entscheidest: Sobald etwas nicht beim ersten Klick funktioniert ist Grundlagenwissen notwendig wenn du auf Fehlersuche gehen willst bzw. musst denn um zu verstehen warum etwas nicht funktioniert muss man zuerst verstehen wie es hätte normal funktionieren sollen. Oder man macht das, was auch sonst überall im Leben gilt und tauscht Zeit (und Wissen) gegen Geld.
Wenn Virtualisierung eher nebensächlich ist und du den Fokus auf das Thema NAS legen willst sind die üblichen Verdächtigen OpenMediaVault (omv), unraid, $beliebiges-Win-oder-Linux + Snapraid oder nur bei gewissen und speziellen Anforderungen FreeNAS und sonstige ZFS verwendende Lösungen oder solche Frickeleien wie XPenology.

ABER: Ein Selbstbau ist nur mit etwas Glück in der Anschaffung billiger aber in der Regel immer deutlich ineffizienter im Unterhalt und du hast den Mehraufwand der Pflege des gesamten OS.
Ein Selbstbau kann auch dann sinnvoll sein wenn es keine fertige Lösung gibt, die die eigenen Anforderungen erfüllt und/oder es keine bessere Alternative gibt.

Das ist meine sachlich-realistische Einschätzung. Wenn du unbedingt auf biegen und brechen einen Selbstbau umsetzen willst dann mach das und sieh es als teures Hobby an. Wenn es aber kein Selbstzweck und Hobby ist dann nimm etwas, das sinnvoll ist. Aber höre auf beide Welten, stabile und sichere Datenablage und Hobby-Bastel-Lern-Umgebung, unbedingt vermischen zu wollen. Früher oder später sind deine Daten alles aber nicht mehr stabil und zuverlässig aufbewahrt.
 
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Keine Sorge, faul bin ich nicht. Eher unwissend zum Teil noch und daher fragend. Alles in allem eine gute und gesunde Mischung. Ich geh aber erstmal auf deine Fragen ein.

Was an Hardware vorhanden ist. Athlon 200GE, Gigabyte X470 Aorus Ultra Gaming, besagter 6700 PC, Ram Kits, Netzteile und Kühler. Auch boxed. Einem testweise Aufbau stünde da nix im Wege.
Sicherer wäre wahrscheinlich ein NAS. Spart Zeit, Geld und viel an Fragen. Und das wichtigste. Es wird wahrscheinlich laufen, sogar besser als jeder Selbstbau. Ich könnte in der Tat beides realisieren so nach und nach. Ein Nas anschaffen und dann einfach paralell dazu mir einen Server aufziehen. Gut nennen wir es Spielwiese und Sammeln von Erfahrungen. Kann frusten wird es auch und muss in der Tat dazugehören. Auch damit kann ich leben.
Schau dir einfach mal die Ausstattung der meisten fertigen NAS-Systeme an und dann vergleiche dies mal mit deinem verschwenderischen Vorschlag.
Hab ich gemacht und gesehen das sehr viele CPU's sich zu meinem 6700K eher am unteren Ende bewegen. Okay das hab ich gerafft. Es ist nicht viel Leistung erforderlich, also je nachdem was ich machen will. Entweder mehr oder weniger CPU Leistung.
1. Es besteht das Bedürfnis nach etwas (ich hätte gern...)
2. Aus dem Bedürfnis lassen sich klare Anforderungen formulieren (Die Lösung sollte X, Y und Z können/erfüllen)
3. Aus den Anforderungen ergeben sich klare harte Fakten und Kriterien (Features A, B und C sollen da sein, Anzahl paraleller Benutzer, etc)
4. Anhand der Kriterien lässt sich recherchieren, welche Software sinnvoll ist
5. Anhand der Software ergibt sich die Umgebung (nutzbares OS, CPU Infrastruktur [x86 und/oder ARM]
6. Die Umgebung (OS + Software) definiert welche Anforderungen an die Hardware (Anzahl Kerne/Threads, Takt, RAM, Storage, Netzwerk, etc) gestellt werden.
7. Die benötigten Hardware Ressourcen geben vor, was dann speziell gekauft werden kann oder muss.
Also natürlich hätte ich gerne: das die Telefonie über den Server abläuft und der AB. Das wenn ich Inhalte konsumiere wie Netflix, Amazon oder yt. Das auch die darüber zu steuern sind oder aufrufbar, möglichst komfortabel. Musik ist auch so eine Sache. Irgendwann werde ich sicherlich meine CD's digitalisieren und möchte die dann auch abspielen können. Das wie wäre dann wieder eine andere Frage. Emails eines Anbieters wären natürlich auch willkommen, wenn ich die dort ablegen könnte, archivieren etc. Ebenso meine Fotos und Urlaubsvideos. Ablegen und sortieren, bei Bedarf übers Handy mal zeigen. Dafür ist doch so ein oller Server gut. Kann ich meinen Internerverkehr über den laufen lassen, per firewall schützen und die DNS Auflösung über den machen?
Wünsche habe ich wie ein jeder von uns. Es kommt nur drauf an, wie man das ganze umsetzen kann und in welchem Rahmen. Es geht ja nicht darum etwas auf Biegen und Brechen zu machen. Natürlich hört sich Virtualisation nett an. Aber was sollte ich denn virtualisieren?
Ich kann mich aber genauso gut in ein NAS einlesen, mittels des Links was du gepostet hast und alles andere wäre dann eher "eine private Spielwiese". Da mir gewissermaßen beruflich Wissen fehlt was selbiges bei mir kompensieren könnte(sonst müßte ich nicht soviel fragen). Bin ich nur allzu gern bereit Dinge umzusetzen, die umsetzbar sind und alles andere sein zu lassen, weil zuviel Zeit , zuviel Geld und der Nutzen in keinem Verhältnis steht.
Was natürlich ausser Frage steht wenn du sagst das proxmox eine gute Lösung ist, will ich das gar nicht abstreiten. Ich habe mir nur die Videos von apfeltalk bei yt angesehen und finde es beachtlich welcher Aufwand für einzelne Aufgaben betrieben werden muss.
 
cosamed schrieb:
Hab ich gemacht und gesehen das sehr viele CPU's sich zu meinem 6700K eher am unteren Ende bewegen. Okay das hab ich gerafft. Es ist nicht viel Leistung erforderlich, also je nachdem was ich machen will. Entweder mehr oder weniger CPU Leistung.
Die NAS Hersteller sind da halt auch etwas (zu) großzügig bei ihrer Definition eines NAS. :D

So ein Einsteiger NAS mit einem ARM Dual Core mit 2 GHz ist in der Regel völlig ausreichen für ein NAS mit einigen Festplatten - also für im Netzwerk bereitgestellten Speicher.

Allerdings kamen die Hersteller dann irgendwann auf die Idee ihr Geschäftsfeld zu erweitern und man kann auch ein (relativ kleines) "NAS" für 2000€ kaufen. Das dient dann eben nicht mehr nur dem bereitstellen von Daten, sondern beinhaltet auch einen Webserver, virtuelle Maschinen, Media Transcoding, und noch tausend andere Sachen.

Ich persönlich trenne lieber meine Dienste von meinen Daten. Heißt: Das NAS muss überhaupt nichts können und kann dementsprechend auch mit der Hardware vom einem GameBoy Color betrieben werden. Und auf einem zweiten Rechner mit deutlich mehr Power laufen dann die Server Dienste, die auf das NAS zugreifen. Einziger "Nachteil" ist, dass der Datenzugriff dann eben durch die Ethernet-Verbindung limitiert ist - was im Heimbereich aber weitaus dramatischer klingt als es wirklich ist.
 
Ja in der Tag kann ich mir das auch gut vorstellen. Ein NAS zur Datenablage. Und für das allerwichtigste an Daten zusätzlich noch zwei externe Platten.
Was setzt du denn daheim ein fürn Server und wie hast du das Ganze umgesetzt? Wenn du mir die Frage gestattest.
 
cosamed schrieb:
Wenn du mir die Frage gestattest.
Ich kann ja mal eine Ausnahme machen :D

cosamed schrieb:
Was setzt du denn daheim ein fürn Server und wie hast du das Ganze umgesetzt?
Vielleicht ist "Server" etwas zu hochtrabend. Das eine ist ein Rasbperry Pi 3B+, der als Always-On-Server dient. Inzwischen läuft darauf eigentlich nur noch PiHole und eine Reihe von Datenbanken und Webservern für private Projekte in Docker, und GitLab. NextCloud war auch mal eine Zeit lang drauf und hat quasi Teile vom NAS ins Internetz freigegeben. Aber im Endeffekt hab ich's nie wirklich benutzt und dann wieder gelöscht.
Und die andere Kiste hat einen i5 6500 (oder 6400?) mit 16GB RAM und wird nur eingeschaltet, wenn sie benötigt wird. Jetzt wo ich drüber nachdenke, kann das Teil eigentlich weg :D Ich hab ihn mir irgendwann als Medien Server / Transcoder für Plex, iTunes und co. hingestellt. Aber das war noch eine Zeit wo nicht jedes Abspielgerät mit jedem Format zurecht gekommen ist, und wo ich mir tatsächlich noch Filme auf physischen Datenträgern gekauft habe.
Also: Wenn ich möchte, kann ich also das Teil einschalten und dann Videos aus meinem Heimnetzwerk streamen und/oder transkodieren. Aber eigentlich könnte ich das auch auf meinem Desktop Rechner machen. Der Unterschied ist eigentlich nur ob ich beim einen Rechner den Power Schalter drücke, oder beim anderen Rechner "Plex + Enter" eingebe.
Du siehst: Ich hab die Kiste schon länger nicht mehr wirklich benutzt :D Bestimmt sind auch noch andere Dienste drauf, die ich offensichtlich auch nicht mehr benötige.
Und an dem Punkt bin ich dann auch wieder ganz froh, dass ich das komplette Gerät jetzt einfach weggeben kann, ohne dass dadurch mein Netzwerkspeicher beeinflusst wird.

EDIT: Den Raspberry wollte ich aber auf absehbare Zeit durch ein kleines x86 System (Intel NUC oder ähnliches) oder was anderes mit etwas mehr Leistung ersetzen. Ab und zu fehlt's dem Teil dann doch etwas an Rechenpower, und der Ethernet Port läuft nur über USB 2 mit max. 480 Mbit/s. Man kann damit leben, aber es könnte eben auch noch etwas besser laufen. Man sollte von so einem 40€ Gerät aber auch nicht zu viel erwarten.
 
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Ich seh schon, da beisst sich die Maus selber in den Schwanz oder war es die Katze. Na auch egal. Das ganze scheint wohl auch recht komplex zu sein. Nachdem ich mich durch Apfeltalk gewühlt, teqqyde verschlang und mir noch den anderen Channel ansah( Eu usw). War mir klar, man sollte vielleicht auch beruflich mit der Materie zu tun haben. Dann hat man es leichter und kann es sich so einrichten wie man will.
Ich werde auf jeden Fall den Ratgeber von synology bemühen. Vielleicht ist so ein Fertig NAS auch genau das, was ich suche und brauchen könnte.
 
cosamed schrieb:
Telefonie über den Server abläuft und der AB
Gefühlte Standardfunktion jeder Fritzbox. Willst du das wirklich selbst betreiben reden wir von Asterisk oder einer darauf basierenden Lösung.
Läuft auf jedem modernen Raspi.
cosamed schrieb:
Inhalte konsumiere wie Netflix, Amazon oder yt. Das auch die darüber zu steuern sind oder aufrufbar, möglichst komfortabel
Du beschreibst einen Mediaplayer wie z.B. den fireTV oder Nvidia Shield. Das hat nix mit einem Server zu tun.
Server kommt von dem englischen Wort 'to serve', also dienen. Ein Server stellt einen Dienst bereit den andere Geräte, also Clients' bedienen.

Musik: Fast jedes NAS kann Medien per upnp/dlna wiedergeben und streamen.

E-Mails: welchen Mehrwert oder weiteren Nutzen erhoffst du dir wenn die Mails (zusätzlich) dort liegen, abgesehen von einem Backup wobei du ja sowieso Backups deines PCs dort ablegen willst?

Fotos/Daten ablegen/ansehen/teilen: Kann ebenso jedes bessere NAS und hat dafür fertige Apps im Angebot. Voraussetzung ist dafür ggf ein brauchbarer Internetanschluss ohne DS-lite. Ansonsten kann man sich dafür immer noch Webspace mieten, Nextcloud o.ä. drauf und fertig. Keine Notwendigkeit für den Aufwand und die Kosten eines kompletten Servers mit allen Rechten und vor allem allen Pflichten.
cosamed schrieb:
Internerverkehr über den laufen lassen, per firewall schützen und die DNS Auflösung über den machen?
Ja, nennt sich VPN. Die meisten NAS bieten dies per OpenVPN Software, alternativ OpenVPN oder Wireguard auf den Raspi packen. DNS inklusive Filterung von Werbung per pi-hole.
VPN und DNS kannst kombinieren, einfach nach "pivpn pi-hole" suchen...
Zur Firewall: auch das kann hat und macht jede Fritzbox oder vergleichbarer Router, zumindest die üblichen Anforderungen die auch der ambitionierte Anwender hat. Ebenso wird der Nutzen einer (klassischen Paket-basierten) Firewall oft maßlos überschätzt. Die regelt ja auch nur ob eine IP:port erreichbar ist oder nicht. Wenn der erreichbare Dienst unverschlüsselt und ohne Authentisierung arbeitet hilft da auch keine Firewall.
Oft genug lassen sich auf vielen NAS Systemen bereits kleine VMs oder Container betreiben mit denen dann pi-hole o.ä. umgesetzt werden können.

Virtualisierung: hat mehrere Vorteile:
1. Unabhängig von Hardware. Geht diese kaputt kann man deutlich einfacher die virtualisierten Systeme woanders starten bzw weiter laufen lassen.
2. Trennung von Diensten. Niemand (im geschäftlichen Umfeld) der bei Verstand ist packt gerne und freiwillig mehrere Dienste zusammen sondern trennt diese. Klassisches Beispiel Webseite: Die besteht oft schon aus drei Servern. Ein System mit dem eigentlichen Webserver, ein System für die Datenbank und ein System wo die ganzen Inhalte wie Bilder, Videos etc liegen. So kann man deutlich besser einzelne Dienste skalieren, austauschen und erleichtert oft die Fehlersuche.
3. Bei der heutigen Leistung von Computern wäre ein Dienst pro Blech natürlich Verschwendung. Mit Virtualisierung kannst voneinander unabhängige und getrennte Systeme auf der gleichen Hardware laufen lassen und diese somit effizienter betreiben.

Fassen wir zusammen: alle genannten Anforderungen lassen sich mit einem NAS alleine oder einem NAS und ein oder zwei Raspi 3B/3B+/4 betreiben.
Wo genau ist da jetzt noch gleich der übertriebene große Server notwendig?^^
cosamed schrieb:
Vielleicht ist so ein Fertig NAS auch genau das, was ich suche und brauchen könnte.
Trommelwirbel Überraschung, dieser Thread reiht sich ohne Unterschied in die lange und unendliche Liste der anderen Threads zu dem Thema ein ohne erkennbaren Mehrwert. Naja du hast eingesehen, dass du ggf doch nicht Geld raus schmeißen musst und ein NAS doch reicht^^ Also doch etwas Mehrwert, zumindest für dich.
Aber mit lesen bestehender Threads und Selbstreflektion wäre es vermutlich auch so gegangen, oder meinst nicht auch? :D

Ja, IT ist komplex, die Lernkurve sehr steil und hört nie auf und gerade den mittel- bis langfristigen Betrieb und Unterhalt von Systemen ist aufwendig, erfordert viel mitdenken und trotzdem eine vergleichsweise unspektakuläre Aufgabe.
Aus den gleichen Gründen fangen auch die wenigsten an sich ihr eigenes Auto zu bauen sondern kaufen/leasen Fertiglösungen und bringen es bei Problemen zum Fachpersonal in die Werkstatt.
 
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Ich gebe zu das das ganze doch einen erheblichen Mehrwert hat. Mein thread mag sich jetzt nicht vielleicht groß von anderen unterscheiden aber du hast mir mit deiner präzisen Art und Weise dargelegt was sinnvoll ist und was nicht. Ich habe es zwar nicht angegeben dennoch mir auf yt Videos von Apfeltalk angesehen und auch bemerkt, das je komplexer ein System wird wie ein proxmox. Auch mehr Zeit in so ein Unterfangen reinfliesst. Es ist doch dann umso besser wenn ein NAS dafür besser in Frage kommt. Ich möchte auch nichts auf biegen und brechen machen. Um dann herauszufinden das es zwar geht ich aber einen Haufen Strom, Zeit und Platz verschwende. Wenn ich es doch dann Besser haben kann.
 
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cosamed schrieb:
Um dann herauszufinden das es zwar geht ich aber einen Haufen Strom, Zeit und Platz verschwende. Wenn ich es doch dann Besser haben kann.
Das ist immer der übliche Tradeoff: Entweder du zahlst mehr Geld, oder du musst mehr Zeit reinstecken. Mit dem "mehr Geld" werden halt andere Leute bezahlt, die diese Zeit aufwenden.
Das sieht auf den ersten Blick immer unverhältnismäßig aus: "400€ mehr für etwas das ich auch selbst machen kann?". Und als armer Schüler/Student stimmt das natürlich auch. Aber irgendwann kommt man halt in ein Alter wo man diese Geräte einfach nur noch benutzen will und sie funktionieren müssen. Wo man keine Lust (oder Zeit) mehr hat, sich tagelang im Keller einzusperren, um danach etwas zu haben was man an jeder Straßenecke kaufen kann.

Mir ist bewusst, dass auch bei mir noch diverse Bastellösungen herumstehen. Aber es werden jedes Jahr weniger. Immer wenn irgendwo ein großes Update ansteht, oder irgendwas auf unabsehbare Zeit Kompatibilitätsprobleme hat, fliegt wieder ein Stück DIY raus.
Sowas gibt's bei den großen Herstellern eher selten. Und falls es doch mal passiert, hat man einen Ansprechpartner, und jemanden der sich darum kümmert das schnellstmöglich zu beheben. Das ist mir (inzwischen) mehr wert als ein paar gesparte Euros.
 
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