Der Bürgergeld Thread - Diskussionen rund ums Bürgergeld

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Den Deckel kannste gerne lassen, dann musst du aber auch die Beitragsbemessungsgrenze lassen. ALG I ist eine Versicherungsleistung.
 
Nö, muss man nicht beides lassen. Das ist ja nicht zwingend voneinander abhängig.
Lässt sich einfach per Gesetz regeln, muss man nur wollen.
"Das Maximum beträgt XXXX Euro, der Beitrag XX,xx Prozent".
Ist absolut kein Problem sowas als Gesetz zu machen wenn man nur will.
 
Dann ist der Gutverdiener aber definitiv weg. Warum sollte derjenige superviel einzahlen, was er niemals wieder sehen kann?

Wäre aber mal cool, wenn du auch die anderen Vorschläge mal mit aufnimmst, statt nur immer von anderen Leuten deren sauer verdientes Geld umschichten zu wollen.
 
Richtig viel Geld verdienen kann man eh nur wenn man von der Arbeitsleistung anderer profitiert und Leute hat die im Endeffekt für einen arbeiten. Alleine soviel arbeiten dass man damit extrem reich wird ist quasi unmöglich. Wer wirklich reicht ist, der hat das geschafft weil er von der Arbeitsleistung anderer profitiert. Und wer das tut der kann anderen auch gerne wieder etwas zurückgeben durch angemessene Beteiligung am Sozialsystem.

Aber so langsam sollten wir mal wieder zum Bürgergeld zurückkehren.

Was sich diesbezüglich bisher herauskristallisiert hat dürfte das hier sein:
  • Im Prinzip ist Bürgergeld nur Hartz IV / ALG2 das umbenannt wurde mit etwas höheren Sätzen.
  • Aufgrund der Inflation und der Preissteigerungen bei Miete / Energie ist das Bürgergeld immernoch zu niedrig. Die 50 Euro mehr im Vergleich zu ALG2 / Hartz IV werden von der Inflation aufgefressen.
  • Im Vergleich zur Vollzeitarbeit ist der Lohnabstand zu gering, so dass Arbeiten zum Mindestlohn nicht wirklich attraktiv ist (finanziell). Daher bräuchte es einen höheren Mindestlohn.
 
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Joker (AC) schrieb:
Wie oft soll das denn vorkommen? Ausnahme kann doch nur jemand sein, der meinethalben 30-40 Jahre malocht hat und sich was aufgebaut hat. Sparverträge, Imobilie oder was weiß ich. Dem willst du alles abnehmen? Aber die Steuerflüchtigen Unternehmen mit Billiglöhner belohnen.
Abfindungen gibt es heutzutage wohl keine mehr?

Betriebsbedingte Kündigung mit Abfindung, dann ALG1 für 12-24 Monate (je nach Alter) und in Zukunft noch zwei Jahre Bürgergeld, da das Vermögen ja anscheinend irrelevant ist. Das könnte sich durchaus zu einem "Modell" für AG entwickeln, älterer AN noch zwei Jahre früher loszuwerden wie bisher, wo es auch "passende" Vorschläge der AG gab.

D0m1n4t0r schrieb:
Bei sowas frage ich mich dann immer wie man so asozial sein kann, dass man dem Land in dem man lebt und gut verdient nichts gönnt, womit dieses Land zu einem besseren Land für alle werden könnte.
Ah ja, 44% Abgaben von meinem Bruttogehalt (die AG-Abgaben kommen noch oben drauf) sind also nichts? Rente+BV darf ich später noch versteuern und KK+PV von zahlen.

D0m1n4t0r schrieb:
Aber nur weil die reichsten und asozialsten keinen Bock haben sich auch wenigstens etwas zu beteiligen
Tolle Ausdrucksweise, da erübrigt sich jede sowieso von Dir nicht gelesen Antwort.

D0m1n4t0r schrieb:
Ich seh jetzt nicht so das Problem darin ALG1 auf ein Maximum zu deckeln um diese extrem unrealistischen Schreckensszenarien zu vermeiden.
ich wäre dafür, ALG1 komplett abzuschaffen. Jeder, der im Fall einer Arbeislosigkeit mehr wie Bürgergeld möchte, kann sich vorher aus seinem Nettolohn selber versichern. Aber da das nur die für Dich "asozialen" freiwillig machen würden, schadet das natürlich wieder den Arbeitern, die zum Mindestlohn arbeiten gehen. Zwischendrin gibt es für Dich wohl nichts.

D0m1n4t0r schrieb:
Nö, muss man nicht beides lassen. Das ist ja nicht zwingend voneinander abhängig.
Stimmt, Gerechtigkeit hört für Dich dort auf, wo sie Dich nicht betrifft.
 
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Hallo

D0m1n4t0r schrieb:
Ich seh jetzt nicht so das Problem darin ALG1 auf ein Maximum zu deckeln um diese extrem unrealistischen Schreckensszenarien zu vermeiden.
ALG1 ist doch schon...

D0m1n4t0r schrieb:
Lässt sich einfach per Gesetz regeln, muss man nur wollen.
"Das Maximum beträgt XXXX Euro, der Beitrag XX,xx Prozent".
Ist absolut kein Problem sowas als Gesetz zu machen wenn man nur will.
...gesetzlich gedeckelt:

ALG - gibt es bei der Höhe eine Deckelung? https://www.sovd-sh.de/aktuelles/meldung/alg-gibt-es-bei-der-hoehe-eine-deckelung
Zitat:
"Allerdings gibt es beim Arbeitslosengeld I eine Begrenzung. Wer mehr als 85.200 Euro brutto im Jahr verdient, erhält daraus keinen zusätzlichen Cent für das spätere Arbeitslosengeld. Im Jahr 2021 ist das die aktuelle Bemessungsgrenze für Westdeutschland. Diese liegt im Osten des Landes bei 80.400 Euro.
Wenn wir also für Westdeutschland mit einem Betrag von 7.100 Euro pro Monat (85.200 Euro im Jahr) rechnen, kommen wir auf ein maximales Arbeitslosengeld von 2925 Euro bei Steuerklasse III und Kindern im Haus. Ein sehr gut verdienender Single mit Steuerklasse I würde maximal 2237 Euro von der Arbeitsagentur erhalten."

MortyMcFly schrieb:
ALG I ist eine Versicherungsleistung.
Richtig, es gibt aber eine Deckelung, beim maximalen monatlichen Versicherungsbeitrag und bei der maximalen monatlichen Auszahlung.

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Vorschlag lautete aber, nur die Auszahlung zu deckeln, den Versicherungsbeitrag jedoch nicht. Solch ein Konstrukt würde juristisch mit Sicherheit angefochten und ich bezweifle, dass es Bestand haben würde.
 
Der Versicherungsbeitrag wird dadurch reguliert dass man jedes Jahr die Beiträge für alle anpasst, z.b. senkt.
Hat man Ausgaben von sagen wir mal 100 Milliarden im aktuellen Jahr passt man die Beiträge so an dass man im nächsten Jahr 100 Milliarden + einen Puffer an Einnahmen hat. Wäre alles machbar, gibt genug Lösungen dafür. Muss man halt nur wollen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn sich der Geschäftsführer ein "normales Gehalt" zahlt, dann kommt in seinem Unternehmen EIN Posten "normale Lohnnebenkosten" dazu.
Die sind dann natürlich etwas höher, als bei den Mini- und Midijobbern der Subunternehmer an der Basis des Unternehmens.

Dem nicht arbeiten wollen steht das nicht anständig zahlen wollen gegenüber ... beides ist ein Problem und natürlich zieht sich das durch die ganze Gesellschaft ... will der AG für die Arbeit nicht ordentlich bezahlen, kann auch der AN für Dienstleistungen und Produkte nicht ordentlich zahlen, wodurch der AG noch weniger geneigt ist, seine AN ordentlich zu bezahlen.

"Geiz ist Geil" auf voller Linie ... aber nennen wir es statt "Geiz ist Geil" doch lieber einfach "Wirtschaftlichkeit".
 
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D0m1n4t0r schrieb:
Und wer das tut der kann anderen auch gerne wieder etwas zurückgeben durch angemessene Beteiligung am Sozialsystem
Wer von der Arbeitsleistung anderer profitiert aka Leute beschäftigt zahlt Lohnnebenkosten. Ganz ehrlich die 2,4 % Prozent von meinem Gehalt werden die Sozialversicherung nicht retten. Aber klar ein ALG1 für selbständige wird sicher all diejenigen freuen die über ihre Verhältnisse leben.

Das Aufgabe sollte doch nicht sein wo man noch ein paar Kröten für ein kaputtes System abgreifen kann sondern wie man diese Leute in Arbeit bekommt. Jemand der nichts zu bewerben hat braucht nicht das dritte Bewerbertraining sondern Hardskills.
 
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BOBderBAGGER schrieb:
Das Aufgabe sollte doch nicht sein wo man noch ein paar Kröten für ein kaputtes System abgreifen kann sondern wie man diese Leute in Arbeit bekommt. Jemand der nichts zu bewerben hat braucht nicht das dritte Bewerbertraining sondern Hardskills.
Der Aspekt kommt mir ohnehin immer viel zu kurz, diese "Sinnlos-Weiterbildungen" durch das Jobcenter bei denen beispielsweise eine Sekretärin lernen soll wie man ein Schreiben für eine Bewerbung aufsetzt wurden ja wohl nur durchgeführt weil sie billig waren und die Arbeitslosen dann nicht mehr arbeitslos sind, statistisch zumindest.

Leider fällt mir der Beitrag dazu nicht mehr ein, war auf ZDF oder ARTE, es gibt ja scheinbar die Möglichkeiten echte Ausbildungen und hochwertige Weiterbildungen finanziert zu bekommen über einen sog. Bildungsgutschein. Diese aber werden nur sehr dosiert und immer weniger ausgegeben, da sie auf den ersten Blick teuer sind und es wohl auch von "Hans-Glück" abhängt ob du einen bekommst. Sprich: Bist du in einem Jobcenter was im Fiskaljahr noch ordentlich was übrig hat im Budget, werden die wohl gerne und teils auch undifferenziert rausgehauen, hast du weniger Glück und dein Jobcenter muss knausern gibt es die nicht bzw. ein "Eignungstest" wird vorne dran gesetzt dessen Ergebnis X-beliebig für den Sachbearbeiter interpretierbar ist.

Scheinbar soll es hier wirklich Verbesserungen geben, wie das aber in der Praxis dann gehandhabt wird, ist dann natürlich wieder eine andere Sache.
 
Wir könnten unsere Energie wirklich auf sinnvollere Dinge konzentrieren. Stattdessen wird mal wieder darüber gemeckert, dass Arme ja vielleicht nicht arm genug sein könnten.

Man stelle sich nur mal vor, Leute könnten ein Leben in Würde unabhängig von ihrem Arbeitsplatz führen. Ja, wo kommen wir denn da hin? Am Ende gibt es plötzlich Stellen, die keiner annehmen will, Kanalarbeiter oder was weiß ich. Wenn das dann keiner mehr zum Mindestlohn macht... Mensch Meier, dann müssen da am Ende tatsächlich moralisch vertretbare Gehälter gezahlt werden, damit einer den Job macht. Das wäre ja furchtbar!
 
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Ich bin da ganz bei dir, es muss sich aber dennoch lohnen wenn man Vollzeit arbeiten geht.

mindestlohn rauf, jeder der arbeitet muss 500€ mehr haben als jemand der es freiwillig nicht tut. Und selbst das ist bei den derzeitigen Kosten noch zu wenig. Da muss angesetzt werden.

Ich sehe das in der eigenen Familie, da hat jemand seit er 16 ist in einem schlecht bezahlten Job als Formenschlosser gearbeitet und im Endeffekt hat er jetzt ne kaputte Gesundheit und ne Rente von nichtmal 1000€. Der fühlt sich so richtig wertgeschätzt nachd 40+ Jahren Arbeit.

und da braucht jetzt niemand kommen mit "augen auf bei der Berufswahl" oder Karriereplanung oder sonstwas. Der Mann hat ein Haus gebaut, zwei Kinder großgezogen und muss von seiner Hände Arbeit einfach mehr haben
 
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OdinHades schrieb:
Man stelle sich nur mal vor, Leute könnten ein Leben in Würde unabhängig von ihrem Arbeitsplatz führen. Ja, wo kommen wir denn da hin? Am Ende gibt es plötzlich Stellen, die keiner annehmen will, Kanalarbeiter oder was weiß ich. Wenn das dann keiner mehr zum Mindestlohn macht... Mensch Meier, dann müssen da am Ende tatsächlich moralisch vertretbare Gehälter gezahlt werden, damit einer den Job macht. Das wäre ja furchtbar!

Du musst jetzt noch beantworten, wie das alles bezahlt werden soll?
Wer nicht arbeiten will, darf also zu Hause bleiben und darf ein Leben in Würde führen.
OK. Wer bezahlt das?

Dann muss man in Zukunft für den Kanalarbeiter viel mehr Stundenlohn bezahlen, weil es sonst keiner mehr machen will.
Hier Ebenfalls die Frage, wie man das finanziert?
 
MichaelaRegena schrieb:
Du musst jetzt noch beantworten, wie das alles bezahlt werden soll?
Wer nicht arbeiten will, darf also zu Hause bleiben und darf ein Leben in Würde führen.
OK. Wer bezahlt das?
Ich mag mich irren, aber ich behaupte, das sind Peanuts im Bundeshaushalt. Wenn wir für zig Milliarden spekulierende Banken retten können und Energieversorger aus der Scheiße ziehen, welche den Steuerzahler nie an ihren Gewinnen beteiligt haben, können wir es uns auch leisten, ein paar arme Schlucker nicht verhungern zu lassen. Behaupte ich einfach mal so.

Ansonsten bin ich auch stark für höhere Steuern im oberen Einkommensbereich. Sehr viel höher. So FDP-Albtraum-mäßig.

MichaelaRegena schrieb:
Dann muss man in Zukunft für den Kanalarbeiter viel mehr Stundenlohn bezahlen, weil es sonst keiner mehr machen will.
Hier Ebenfalls die Frage, wie man das finanziert?

Wer auch immer der Betreiber ist, zahlt das. Wenn es an Alternativen fehlt, wird das auch zwangsläufig passieren. Wenn es keine Lohnsklaven mehr gibt, kann auch niemand ausgebeutet werden. Wenn unser ganzer Kack nur mit moderner Sklaverei funktioniert, sollten wir uns mal ganz grundsätzlich Gedanken machen. Es kann aber nicht angehen, dass wir von einigen Menschen verlangen, sich für die fetten Mittelstandsärsche aufzuopfern.

Ich behaupte auch ganz grundsätzlich, es ist mehr als genug da. Es wird nur falsch verteilt. Jeder Millionär ist ein Fehler im System. Hat irgendein schlauer Mensch kürzlich gesagt. Hab vergessen, wie er hieß.

Corto schrieb:
Der Mann hat ein Haus gebaut, zwei Kinder großgezogen und muss von seiner Hände Arbeit einfach mehr haben
Bin ich voll dafür. Nur hat derjenige auch nix davon, wenn wir munter nach unten treten und die Armen so arm wie möglich halten.
 
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OdinHades schrieb:
Bin ich voll dafür. Nur hat derjenige auch nix davon, wenn wir munter nach unten treten und die Armen so arm wie möglich halten.

nee sag ich und du und er ja nicht, nur das der Arbeiter mehr haben muss, deutlich mehr. Und das obwohl der Leistungsbezieher über die Runden kommt.

Aus meinem persönlichen Umfeld kenne ich auch nur Fälle in denen die Leute nicht mehr arbeiten können. Alleine 2 die mit Long Covid jetzt so richtig gearscht wären wenn das Bürgergeld nicht kommt, weil sie dann nach 10+ Berufsjahren erstmal ihr Erspartes drauftreiben könnten ohne das Schonvermögen.
Das sind dann ka 30000€ die sie sich angespart haben, das ist erarbeitet und gehört nicht angetastet wenn man unverschuldet in solche Not gerät.
 
OdinHades schrieb:
Ansonsten bin ich auch stark für höhere Steuern im oberen Einkommensbereich. Sehr viel höher. So FDP-Albtraum-mäßig.

Damit wir den letzten Anreiz nehmen, dass sich jemand fortbildet, selbstsändig macht, wirtschaftliche Risiken eingeht?
 
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Der Großteil der Selbstständigen kommt doch nicht mal in die Nähe der Einkommen, von denen hier die Rede ist.... Und in DE ist der Anteil der selbstständigen trotz aller Unkenrufe nicht grade gering.

Ist wie mit der Erbschaftssteuer. Da argumentieren Leute dagegen, die niemals auch nur in die Nähe von Erben kommen, die über die Freibeträge hinausgehen. Beides Beispiele, wieviel sich da manipulieren und vor den Karren spannen lassen von Herren wie Merz oder Lindner, die solche Narrative bedienen um ihren eigenen privilegierten Stand damit zu zementieren.
 
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Erkekjetter schrieb:
Darf sich der Bub nun freuen dass er die armen Schweine ab Tag 1 sanktionieren darf und es keine Vertrauenszeit gibt.
 
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