Der Whisky-Thread

Marketing spielt da sicher auch eine Rolle.
Der Whisky ist jedenfalls zertifiziert, und damit kontrolliert.

Aber wie das bei allen zertifizierten Bioproduktion so ist: Nur weil es Bio ist, ist das Produkt als solches ja nicht automatisch besser. Lediglich dessen Herstellung ist weniger belastend für Umwelt und/oder Tiere.

Ich merke beim Deanston dass er zweifellos ein handwerklich guter Whisky ist.
Nur ob er meine geschmacklichen Vorlieben trifft, oder neue wecken kann, da bin ich mir noch unschlüssig.

Es ist ja noch genug in der Flasche um das herauszufinden 😉
 
strempe schrieb:
Danke für die ausführliche Beschreibung. Ich musste etwas schmunzeln dass neben Bio-Sprit und Bio-Bier auch Bio-Whisky existiert. Aber warum nicht. Ist bestimmt auch ein wesentlicher Marketinganteil dabei. Mich persönlich würde ja interessieren ob die das gleiche Verständnis von Bio haben wie wir oder wie das ausgelegt oder gar kontrolliert/überwacht wird.
Geht sogar noch mehr:
Die Bio Brauerei Lammsbräu in Neumarkt in der Oberpfalz wollte sogar ein Bio Mineralwasser auf den Markt bringen. Das wurde ihnen aber dann verboten.:D
 
@Spassmuskel
Ich wette da hätten dann noch als weitere Zugpferde Worte wie: Glutenfrei, Laktosefrei, Fructosefrei, Nussfrei, Freilandhaltung und vegan drauf gestanden ;)
 
Guten Abend werte Gemeinde der Genießer,

ich melde mich nun hier auch mal zu Wort. Denn ich bin der Glückliche, der @DJMadMax um seinen Dalwhinnie 15 und Cardhu 12 erleichtert hat - und dabei noch zwei Proben extra bekommen hat.

Weil er um Rückmeldung nach Verkostung gebeten hat (und mir noch mehr zum probieren gegeben hat) hier mal meine laienhaften Eindrücke der Tropfen. Fläschchen dabei blind, ohne zu wissenw as ich da habe.
Eins vorweg: Ich bin eher auf sanft und süß aus, mit zu rauchig oder gar torfig (Geräuchertes Schwein im Moor, ich schaue dich an!) kann man mich jagen - weshalb ich eigentlich Whisky ne Zeit lang den Rücken kehrte und bei diversen Rum-Sorten gelandet bin. Auch hierfür könnte ich bissl was schreiben zu den von mir probierten Sorten, falls jemand Interesse hat. ;)

Dalwhinnie 15:
riecht warm - ansonsten unauffällig. Schmeckt angenehm sanft, hat irgendwas von Getreide, Karamel und einem frischen Holz-Feuer. Für mich ist der Rauch schmeckbar aber noch nicht zu viel.
mM das Geld für die halbe Flasche wert :)

Cardhu 12:
riecht kalt, süßer als der Dalwhinnie - ich glaub meine Nase ist für sowas einfach nicht ausgelegt.
Schmekct nochmal sanfter als der Dalwhinnie, malzig irgendwie nach Hafer, cremig und lädt ein zum weitertrinken.
Bin froh, dass in der Flasche sogar etwas mehr drin ist - mehr für mich. :daumen:

Kleine Flasche:
riecht irgendwie holzig, kühl. Schmeckt fruchtig süß (marmelade?), holzig und hält lang an. Im direkten Vergleich würde ich diesen bevorzugen.
Wow, Tomatin 18 - der kann was und ist quasi der erste hochpreisige Whisky, der mir taugt.
Meine Frau wird das kotzen kriegen beim Preis, aber da muss glaub ich ne Flasche her.

Große Flasche:
riecht kalt, rauchig(er als die anderen), leicht medizinisch. Schmeckt kräftig, wie eingekocht, malzig süß, etwas mehr rauch mit einem Hauch von Torf? und kitzelt in der Nase.
Wäre für mich was für besonderere Anlässe. Lecker.
VINisky-Blend No. 7 ... muss noch schauen ob der bestellbar wäre, weil das (wie versprochen) sehr gut meinen Geschmack trifft.
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Für mich ein echter Glücksgriff, da ich nun genüsslich die Flaschen aufbrauchen kann und endlich mal ein paar Namen im Kopf habe, die mir taugen.

Steinigt ihr mich, wenn ich sage, dass mein Standard-Whisky bisher eig. immer ein Four Roses Bourbon war? :lol:

PS: ich habe den Glengoyne 10 von der letzten Seite mal zur Kenntnis genommen und gebookmarkt, damit ich ihn bei Gelegenheit auch mal probieren kann.
 
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Heyho @ImpactBlue,

freut mich, dass dir die beiden "großen" Whiskies munden und auch, dass die kleinen scheinbar deinen Geschmack getroffen haben - musste da ja blind etwas aus meinem Repertoire zusammensuchen :) Vom Tomatin 18 hätte ich dir gern auch eine etwas größere Probe gegeben, aber du hast praktisch die Hälfte von dem Rest bekommen, den ich noch hatte :) War da selbst etwas "schockiert", als ich bemerkte, wie leer der schon wieder ist (im Angebot für 59,95 im Sommer letzten Jahres gekauft - selten, dass ein Whisky bei mir so schnell leer ist).

Was den Glengoyne 10 angeht:
Der ist super für's Geld, allerdings habe ich deine Messlatte nun schon etwas angehoben ^^ Mit zunehmendem Alter werden die Glengoynes immer fantastischer, da werden selbst die knapp 100 Euro für den 21 Jährigen schnell zu einer Überlegung.

Aber ich zitiere hier mal gern einen Kommentar, den ich zuletzt erst wieder au Mydealz zu einem Whiskydeal gelesen habe:

Es ist Whisky! Geschmäcker sind verschieden.

Slainte! :)
 
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Bei mydealz wurde mir der Glen Garioch 12er empfohlen, schon jemand probiert? Ich kanns einfach nicht lassen Whisky zu kaufen. :D Muss aber erstmal einen der 3 Flaschen leer machen die ich noch offen habe
 
Nachschub! :)

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Heute Abend gibt es mal einen Glenfarclas 15. (Ok, es gibt ihn öfters :D)
Glenfarclas macht einfach spitzen Whiskys.
Ohne Schnickschnack und Sonstigem, daher auch absolut geile Preise.
 
Wir waren vor kurzem mal wieder bei den Schwiegereltern auf der Insel, und da haben wir eine Flasche Old Pulteney (den zwölfjährigen) bekommen.

Ich muss sagen, den finde ich wirklich lecker.
Balanciert, geschmacklich ein bisschen was von allem dabei ohne dabei in Belanglosigkeit unterzugehen.
Ein (für mein Empfinden) super Preis-Leistungs-Verhältnis.

Das könnte wirklich unser neuer "Alltagswhisky" werden.
 
Besteht hier eigentlich noch Interesse, angebrauchte Flaschen zu kaufen? Ich hab ja um die 70 Flaschen offen und trinke nicht jeden Whisky davon, ich kann mir heute gern mal die Arbeit machen und "durchkatalogisieren" :)

Man hat ja sonst nix zu tun in Isolationshaft und HomeOffice :daumen:
 
DJMadMax schrieb:
um die 70 Flaschen offen und trinke nicht jeden Whisky davon
Das du viele hast, hat man ja rauslesen können, aber mit der Menge hab ich nicht gerechnet :D Zumindest ist das für mein Empfinden eine echt ordentliche Menge :D
 
Hatte auf einer Whisky Messe vor Kurzem den 12er mal probiert.
Aber da fand ich den 10er und 15er besser, lag aber vielleicht auch an der Menge, die ich durch hatte.
Der 18er ist bestimmt auch interessant, vor allem wegen der 1L Flasche.
Macallan habe keine. Nicht weil es bestimmt keine guten Whiskys sind, sondern eher wegen dem Preis...leider.
 
@N_O_K_I_A
Da hast du aber was falsch gemacht! Bei uns läuft das auf den Messen immer so ab, dass nach kurzer Zeit plötzlich jeder gut schmeckt :freak: :D

Was die "offenen" Whiskies angeht:
So viele sind's gar nicht, die ich abgeben würde, habe ich gerade selbst bemerkt ^^

Primär:
Loch Lomond The Glengarry (ca. 95% Rest)
Speyburn Bradan Orach (ca. 85% Rest)
Blackstone 12 (ungeöffnet, voll)
Talisker Probierset: Skye, 10, Storm (ungeöffnet, voll)
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Ich habe zwar noch einige andere offene Flaschen, die ich so gut wie nie anrühre, aber da sind nur noch solch kleine Reste drin, dass es eigentlich keinen Sinn macht, die hier noch mit anzubieten - z.B. Glenmorangie Nectar d'Or, Ardmore Legacy, Bushmills 10 und solche Sachen.

Kommen wir zur persönlichen (!) Einschätzung der Whiskies:

Blackstone 12
- Hat mir Frauchen mal geschenkt, hatte 2 Flaschen, die erste ist nun fast leer. Blackstone gibt es immer wieder mal im Aldi zur Feiertagszeit um Ostern oder Weihnachten - in der Range gibt es auch manchmal einen 15er und sogar einen 18er (den 18er hatte ich ruckzuck leer, das war der beste Discounter-Whisky, den ich jemals hatte).
Nase: Sehr malzig, ganz wenig Alkohol, nach kurzer Zeit milde Kräuter
Mund: Mittel-milder Antritt, würzig, kein Alkohol, leichtes Butterscotch, nicht süß, leicht ölig, nach einer Weile frische Gerste
Abgang: Mittel-lang mit leichter Zartbitter-Kaffee-Note

Speyburn Bradan Orach
- Ebenfalls mal von Frauchen bekommen, den hat sie auch mal irgendwo beim Einkaufen zum Probieren mitgenommen.
Nase: Speckig (ohne Rauch), kein Alkohol, leicht würzig
Mund: Erst leicht und ölig, sehr süß, dann Fass und Malz in ausgewogener Kombination, keine Schärfe
Abgang: Mittel, ganz leichte Getreidenote, mildes, frisches Gras

Loch Lomond The Glengarry
- Auch den hat mir Frauchen mal bei einem Einkauf mitgebracht, als er im Angebot war.
Nase: Leicht würzig, Nelke, süß, erinnert an Weihnachten
---
An dieser Stelle kam meine Frau gerade rein und ich bat sie, ganz unvoreingenommen (sie trinkt kein Whisky und so gut wie nie Alkohol generell) mal ein paar Begriffe in den Raum zu werfen, was sie so aus dem gerade im Glas befindlichen Whisky herausriecht - ihre Einschätzung:

"Saurer Apfel, Klebstoff, Honig, Vanille, Holz"
Da merkt man, wie zum Einen Geschmäcker und Gerucksempfinden zwar auseinanderdriften, andererseits sich aber auch ergänzen und anders definieren lassen. Ihr "Saurer Apfel" und "Vanille" kombiniert sich bei mir wahrscheinlich eher zur leichten Würzigkeit und Nelke. Den Klebstoff empfindet sie natürlich, weil sie keinerlei Alkohol gewohnt ist. Keine Bange, ich bin nicht abgestumpft, einen Club Canadian gibt es bei mir ganz bestimmt nicht - das wäre wirklich Klebstoff pur :D

Okay, weiter im Detail:

Mund: Mild würzig, leichte Süße, dann Umschwenken auf Fass, nicht bitter
Abgang: Mittel, Fassnote mit angenehmer Würze

Keiner der bis hier genannten Whiskies hat Rauchnoten - mit Ausnahmen des:
Talisker Probiersets
- Wurde mir zu Weihnachten geschenkt. Tatsächlich kenne ich die Standard-Range von Talisker schon sehr lange und recht gut.

Hier sollte man wissen, was man tut - waren die zuvor genannten Whiskies allesamt gut für Einsteiger und eben jene geeignet, die eher milde und süße Whiskies ohne allzu viele Facetten bevorzugen, so sind die Talisker allesamt eher etwas für diejenigen, die direkt auf Pfefferkörnern rumbeißen, das Ganze mit nem Stückchen Kohle mischen und sich die Mischung daraus dann unter die Augenlieder reiben :D

Das soll nicht abwertend klingen gegenüber den Talisker, aber so unterschiedlich sind die Whiskies eben. Persönlich mag ich den Antritt fast aller Talisker nicht - lediglich den 57 North und den Port Ruighe trinke ich ganz gern aus dieser Destille (lieben Dank an @Freejack35 für die immer wiederkehrenden Mitbringsel ^^)

Auch die anderen drei Whiskies gebe ich nicht ab, weil sie billig, vom Discounter oder in einer sonstigen Art und Weise schlecht sind. Es sind einfach sehr milde, ausgewogene und unproblematische Whiskies, über die ich jedoch schon hinweg bin. Mir fällt gerade auf, es ist sauschwer, das so zu beschreiben, dass es nicht arrogant klingt :D Ich mag einfach etwas komplexere und wildere Whiskies, ich trinke ja u.A. auch Fassstärken über 60% unverdünnt.

Deshalb nochmal: die oberen drei Whiskies in den großen Flaschen kann ich uneingeschränkt für jeden Anfänger oder eben jeden Whisky-Liebhaber empfehlen, die milde, süße und ölige Whiskies bevorzugen, die einem nicht den Mund zusammenziehen und auch hintenraus keine unangenehmen Überraschungen bieten. Das Talisker-Probierset sollte nur an Talisker-Liebhaber oder eben generell Islay-Erprobte Whiskytrinker gehen, andernfalls könnte man hier eine böse Überraschung erleben :)

Wenn Interesse besteht, einfach ne PN - preislich wird das alles nicht teuer, keine Bange.
 
Zuletzt bearbeitet: (Schreibfehler sind Ehrensache ^^)
Ich vermute eher an den vorherigen Whiskys ;) da waren noch einige sehr gute und intensive dabei, vermutlich fehlte dann beim 12er.
Ich hatte gegen Ende einen Springbank 15 im Glas.
Während ich am riechen war, fragte mein Kollege ob jemand neben und Blähungen hat.
Dabei war es der Whisky, der so schwefelig war... ekelhaft. Musste den wirklich wegkippen. Hab mich immer gefragt was Leute mit schwefelig meinen, jetzt weiß ich's...
 
Also den 12er Springbank als Fassstärke finde ich fantastisch! Leider ist der heutige Cask Strength recht weichgespühlt, dem fehlen vorneweg 2-3 Volumenprozente zum Pendant von noch vor etwa 5-6 Jahren. Dennoch ist das kein Schlechter.

Springbank hat nur eine leicht rauchige Note, ist es das, was dir - evtl. in Verbindung mit der präsenten Fassnote - nicht gefällt? Trinkst du generell gar keine rauchigen Whiskies?
 
Ja grundsätzlich bevorzuge ich eher Speyside und Highlands. Gegen eine dezente Rauchnote habe ich nichts einzuwenden. Gerne auch einen Talisker DE. Habe aber auch einen Ardbeg zu Uigeadail zu Hause, der ist mir im Moment aber zu heftig.
Der Springbank hatte aber eine richtige schwefelige Note...ging auch in Richtung verfaulte Eier...
Wenn da Rauch war, habe ich den nicht mehr wahrgenommen.
 
@N_O_K_I_A du hättest mir gerne den Rest des Springbank 15J schicken können. :D
Oft hilft es aber bei schwefeligen Whiskys die geöffnete Flasche ein paar Wochen oder Monate stehen zu lassen. Das war bei mir auch einmal bei einem Glenfarclas 15J der Fall (die sind leider in letzter Zeit auch dafür bekannt oft Schwefelnoten inne zu haben).

Bei dezenten Rauchnoten wärst du ja bei Highland Park richtig aufgehoben.;)
 
Spassmuskel schrieb:
Bei dezenten Rauchnoten wärst du ja bei Highland Park richtig aufgehoben.;)

Copy that! Der 12er ist bereits herrlich ausgewogen und bezahlbar. Wenn's dann noch die konsequente und wirklich gelungene Steigerung sein soll, muss der 18er her.
 
@Spassmuskel
Nicht falsch verstehen!
Es war nur eine Probe, keine ganze Flasche. Die hätte ich dann weitergegeben. :)
Ich habe aktuell 2 Glenfarclas 15er Flaschen hier. Die eine ist auf jeden Fall frei von Schwefel.
Mein 10er ebenso.

Ja den 12 hatte ich Mal als kleine Miniflasche und der gefiel mir ganz gut :)
 
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