DT 990 Pro am Receiver sinnvoll?

DJMadMax schrieb:
Damit will ich aber nicht sagen, dass jeder ausnahmslos auf so etwas achten soll und muss. Es ist vollkommen legitim, in diesem ganzen audiophilen Gedöhnse nicht so tief abzudriften und einfach nur Musik zu hören, ohne es zu überanalysieren. Dennoch schadet es nicht, sich einfach mit gewissen Gegebenheiten vertraut zu machen. Fakten wegzuignorieren oder zu versuchen, wild darüber zu diskutieren, macht eben noch weniger Sinn.

Das gute alte Vinyl... Ich habe das Konvolut meiner/meines Vaters Schallplattensammlung vor gefühlten Ewigkeiten verkauft. Inklusive etlicher Raritäten, nach deren heutigen Preisen ich gar nicht erst auf Ebay und Co. schaue, denn was weg ist, ist halt weg. Grund des Verkaufs war eben die praktischere Handhabung digitalen Materials.

Ansonsten bin ich da auch völlig bei dir. Nicht jeder entwickelt zwangsläufig einen "Audio-Fimmel", hat man denn mal die Gelegenheit zum Hören über hochwertiges Equipment. Das spart dann nicht unbeträchtlich Geld, welches man in der Regel für jenen audiophilen Anspruch hinblättern muss. Da will ich auch gar nicht bewerten, was da nun dem Voodoo zuzuordnen ist und was tatsächlich hörbar ist. Letztendlich entscheidet eh der Geldbeutel bzw. der persönliche Geschmack.
 
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wobei ich einwerfen möchte, dass man das bitte nicht so verstehen sollte, als dass "höherwertiges technisches Format" (half speed recording usw.) automatisch besser ist!
ich gehe soweit zu behaupten, dass die eigentliche Technik dahinter zu vernachlässigen ist und sich tatsächlich nur die Abmischungen unterscheiden.
gerade bei der Brothers in Arms haben sich über die Jahre verschiedene Dilettanten verewigt, am besten an (einer) der 5.1 SACD (da gibt es auch mehrere Versionen) zu hören.
dort wurde der Bass auf die Stereo Kanäle UND zusätzlich auf den LFE gemischt. Der LFE muss allerdings bei der Produktion per Tiefpass limitiert werden und jedes Filter erzeugt Phasenfehler. "Eigentlich" gibt es für den Ton-Techniker Tabellen, mit welchem Delay er bei welcher Trennfrequenz und Filtersteilheit arbeiten muss (natürlich ist ein Delay keine 100% Korrektur für Phasenfehler, bzw. nur bei einer Frequenz aber man "mittelt sich an").
Hier ist es so, dass ausgerechnet die Basedrum auf dem LFE um ziemlich genau 180° Phasenverschoben zu dem Signal auf dem Subwoofer gelandet ist und sich somit auslöscht. Theoretisch, auch hier ist wieder so: je "besser die Anlage", desto präziser ist die Phase und desto stärker löscht sich die Basedrum aus. Bei einer Anlage wo eh Hopfen und Malz verloren ist, fällt das nicht weiter auf.

ich persönlich halte ja von Vinyl ... so ziemlich gar nichts.
wenn man tatsächlich mal selber versuchen möchte mögliche Unterschiede zwischen verschiedenen Tonformaten (bei identischer Basis) zu "erhören", dann empfehle ich eine gute Scheibe von 2L, ich habe z.B. die Ole Buhl Violin Concertos. Erstmal gibt es da ein Booklet mit den Bildern der Aufnahme in der Kirche und wie/wo da die Mikrofone positioniert waren und die Musik selber gibt es als CD, HiRes PCM, HD Mehrkanal und DSD/SACD. Da kann man sich austoben ;)
 
@Mickey Mouse Klar, wenn das Quellmaterial pfuscht, ist der Tonträger irrelevant und wenn man gut abmischt, kann man auch mit nahezu jedem Tonträger ordentliche Ergebnisse erzielen.

Fakt ist aber, dass du bei einer Half Speed Recording eben auch deutlich mehr Informationen in die Tonspur (die "Grooves" der Platte) bekommst. Der Bass ist zweifellos straffer und besser definiert als in der MFSL, wobei wir hier nicht von gigantischen Unterschieden reden. Es sind eher Nuancen, die man schon im Direktvergleich suchen muss, aber sie sind eben da. Hier spielt vielleicht öfter die Tatsache, dass man es überhaupt "weiß", eine Rolle, als die Tatsache, dass man es tatsächlich heraushört. Ohne direkten Vergleich könnte ich dir im Blindversuch auch nicht sagen, um welchen Tonträger bzw. welches Mastering es sich nun handelt. Hört man die gleichen markanten Stellen in einem Lied aber innerhalb weniger Sekunden / Minuten gezielt im Direktvergleich und achtet bewusst drauf, so merkt man es auch.

Das meinte ich auch in meinem vorherigen Beitrag mit dem "Überanalysieren". Man muss da einfach aufpassen, nicht in einen Bereich abzudriften, wo die Musik an sich gar keinen Spaß mehr machen kann, weil alles nur noch Esoterik und Schlangenöl nach sich zieht.

Ich würde auch nicht behaupten, dass Vinyl besser klingt oder man generell bei gleichen Voraussetzungen mehr rausholen kann als bei digitalen Tonformaten (zu welchem ja auch die CD gehört). Durch den verhältnismäßig langen, großen analogen Verarbeitungszweig beim Hören von Schallplatte kommt zwangsweise sehr viel Charakteristik durch die verschiedenen Gerätekombinationen hinzu - und wenn es nur eine andere Cartridge (also die Nadel) am Tonabnehmer ist. Das kann durchaus Spaß machen, wenn man sich hier durch die verschiedenen Möglichkeiten durchtestet und dabei spürbar miterlebt, wie sich das auf die liebsten Lieder auswirkt. Deshalb ist es aber nicht per se besser - höchstens subjektiv.
 
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DJMadMax schrieb:
Das meinte ich auch in meinem vorherigen Beitrag mit dem "Überanalysieren". Man muss da einfach aufpassen, nicht in einen Bereich abzudriften, wo die Musik an sich gar keinen Spaß mehr machen kann, weil alles nur noch Esoterik und Schlangenöl nach sich zieht.

Das sehe ich auch so. Meine kleine Sammlung an Kopfhörern ist mit einer Mischung von zur Probe hören und dem für mich auch sehr wichtigen Tragekomfort zustande gekommen. Der für mich am besten klingende Kopfhörer davon ist ein Denon AH-D9200, der einfach "Liebe auf das erste Hören" war und dessen Tragekomfort/Haptik mir wirklich großen Spaß macht. Da sind mir dann auch Kritiken aufgrund der Messergebnisse seitens irgendwelcher "Gurus" im Netz völlig egal, denn ich allein muss den Kopfhörer mögen, sonst niemand. Wobei meine Frau den Denon auch gerne mal aufsetzt, weil sie dessen Klang und Tragekomfort angenehm findet.

Also unabhängig davon, was man individuell für Audio zu bezahlen bereit ist, sollte der Spaß am Musik hören absolut im Vordergrund stehen, finde ich. Kritik auf allerhöchstem Niveau zu üben ("Überanalysieren") mag für einige eine Art Hobby sein, mir fehlt jedoch der Sinn dafür.
 
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Mickey Mouse schrieb:
also...
so wie ich das im Schaltplan sehe, werden beim Denon tatsächlich nicht (wie ansonsten bei AVR üblich) die LS Endstufen für den KH Ausgang angezapft, sondern da ist ein KHV in einem "Mega Käfer" integriert. Allerdings liegen auch hier 470Ohm in Reihe.
Egal wie man es dreht oder wendet, man kommt nicht auf eine niedrigere Ausgangsimpedanz als diese 470 Ohm.

Machbar ist das schon - einfach einen Zwischenstecker mit parallel zu den Hörkapseln geschalteten Widerständen basteln. Mit 120 Ohm parallel hat man eine Ausgangsimpedanz von ca. 100 Ohm.

Nachteil: der Pegel wird ebenfalls deutlich reduziert.
 
JMP $FCE2 schrieb:
Machbar ist das schon - einfach einen Zwischenstecker mit parallel zu den Hörkapseln geschalteten Widerständen basteln. Mit 120 Ohm parallel hat man eine Ausgangsimpedanz von ca. 100 Ohm.

Nachteil: der Pegel wird ebenfalls deutlich reduziert.
du sprichst in Rätseln?!?

am Ausgang des AVR/Amp liegen 470...560Ohm "in Reihe" (zwischen der eigentlichen Endstufe und dem KH Ausgang), die sind da, an denen kommst du nicht vorbei, egal was du "außen" noch herumbastelst.
 
Mickey Mouse schrieb:
du sprichst in Rätseln?!?

Netzwerkrechnung.

Aus der idealen Spannungsquelle mit Serienwiderstand wird durch den Widerstand nach Masse eine ideale Spannungsquelle mit nachgeschaltetem Spannungsteiler. Und die Ausgangsimpedanz dieser Kombination entspricht der der Parallelschaltung der beiden Widerstände, also ca. 96 Ohm (1/470+1/120=1/96).

Kleiner Haken: der Pegel ohne Last fällt mit dem 120 Ohm-Widerstand um fast 14 dB. Mit angeschlossenem KH fällt der Pegelverlust geringer aus.
 
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