dahum
Lt. Commander
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- Juli 2005
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So, nun habe ich mich selbst auch mal breitgeschlagen, Vista auszuprobieren, in der Ultimate 64bit Version. Nur falls ich mal in Zukunft ein Spielchen darauf wagen möchte und um mal zu sehen, ob es wirklich so schlecht ist, wie ich erwartet habe. Und hier mein Erfahrungsbericht, die 1. Stunde mit Vista, bei der, vorweg gesagt, eigentlich alles glattging, also wie von Microsoft geplant. Und dennoch -- :
Die Installation war problemlos und schnell, aber dann begrüßt mich Vista mit der Leistungsanalyse, die eine glatte 1.0 ergibt. Schön, denke ich, 1.0 ist ja sehr gut. Aber nein, nach längerem Lesen der Hilfe schwant mir, das das sehr schlecht ist, und es liegt natürlich an der Grafikkarte, die Vista trotz allen Updates nicht kennt. Wieso zur Hölle muss ich minutenlang auf den Test warten, wenn sowieso nur 1.0 herauskommen kann, solange keine Treiber installiert sind? Pure Idiotie.
Interessant auch, dass Vista schon ohne jegliche Treiber und Programme, und damit auch ohne Superfetch schon 1,2 GB Ram belegt, und dabei laut Anzeige schon den Kernel teilweise ausgelagert hat. Von wegen, mit 64bit lassen sich endlich meine 4GB nutzen, es bleiben 2,8 übrig, etwa genausoviel wie bei XP32, das nur 3GB erkennt. Das Argument fällt also schon mal weg.
Was mir dann auffiel, das die CPU ständig auf 50% Last lief, und der Taskmanager wie üblich keinen aktiven Prozess anzeigte. Durch Zufall deaktiviere ich die Sidebar, und schon ist wieder alles in Ordnung. Super Idee von Microsoft, einen unsichtbaren Prozess standartmäßig zu aktivieren, der z.B. ein Singlecoresystem per default von Anfang an lahmgelegt hätte und einen weniger versierten Nutzer in den Freitod treiben könnte.
Sodenn, erstmal Treiber herunterladen, mit dem wunderschönen neuen Explorer. Und schon poppen die bekannten Warnungen auf, und ich klicke und klicke und klicke: erlauben, erlauben, ja, doch, ganz sicher, erlauben, ja doch! ERLAUBEN! ERLAUBEN!!! Puh, geschafft, nur 20 Klicks, um die nividia Seite darzustellen. Treiber runterladen.... nichts passiert. Bis ein freundliches Popup mich darauf hinweist, dass ich mal nach oben schauen soll. Tue ich, und lese in einem weiteren Popup, dass das ganze nicht vertrauenswürdig ist. Also noch mal zweimal bestätigen, und dann lädt er endlich.
In der Zeit sehe ich mich ein wenig um, und finde als erfahrener XP Nutzer kaum was wieder. Nun ja, im Prinzip ja nicht schlecht, immerhin ist bei XP ja auch alle wesentlichen Funktionen quer über alle möglichen Menüs und Systemsteuerungspunkte verteilt, vielleicht hat man da ja etwas Ordnung geschaffen. Leider ist das Gegenteil der Fall, man hat einfach noch mehr Menüs und Unterpunkte gemacht, die sich noch kryptischer verbergen. Allein um die Auflösung zu verstellen muss man sich durch zahllose Menüs hangeln, die gleichzeitig Verzweigungen zu allen möglichen anderen Punkten beinhalten. Ein schönes Labyrinth hat Microsoft da geschaffen, ich versuche, Aero zu aktivieren und lande bei der virtuellen Speichernutzung... Besonders toll: nach dem ich mir einige Pfade gemerkt habe, und später Aero aktiviert habe, veränderten sich einige Menüs, so dass ich wieder von neuem suchen musste. Kontextsensitive Menüs, das ist wohl die Betriebssystemversion von "Where's Waldo?". Was kommt als nächstes, Menüs mit eigenem Tagesablauf, morgens unter Systemsteuerung, mittags links unterm Desktop, abens auf'm Sonnendeck...?
Endlich ist der Treiber da, und ich mache erste Erfahrungen mit dem Windows Explorer. Wer hätte gedacht, dass ich dort nun wirklich gar nichts mehr erkennen kann, wieder ein komplett sinnfreier Aufbau, überall Laufwerke, Bilder und Symbole, bei denen man nicht mehr erkennen kann, ob sie Verknüpfungen oder Dateien oder sonst was sind. Also suche ich verzweifelt die fehlende Menüleiste, um mir Dateiendungen und versteckte Dateien anzeigen zu lassen, das übliche Prozedere wie bei XP also. Aber wie das so ist bei fehlenden Menüleisten, sie fehlen. Trotzdem finde ich irgenwann das altbekannte Menü, und aktiviere alle versteckten Ansichten. Mit dem Ergebnis, dass mir nun auf dem Desktop auch alle Dateien angezeigt werden, d.h. diverse User.inis. Kann man als Entwickler wirklich so dämlich sein, was hat denn der Desktop mit einem Dateibrowser zu tun? Meine Schläfenadern schwellen langsam an und pochen...
Dann doch noch den Treiber gefunden, doppelklick, erlauben, erlauben, trallala, und nach der Installation, was ist das? Ein gänzlich neues Popup, das mir nahelegt, das die Installation wohl nicht richtig gelaufen ist. Ich traue meinen Augen nicht, jetzt soll ich armer User entscheiden, ob sie doch richtig gelaufen ist. Woher soll ich denn das wissen? Also sag ich mal, jup, ist alles in Ordnung, und habe damit einen weiteren Konditionierungsschritt in dem Spiel vollzogen, das Microsoft "Sicherheit" nennt: vor jeder Aktion wird um Erlaubnis gefragt, und jede richtig gemachte Aktion wird nochmal bezweifelt. Und der Nutzer wird zur Skinner-Taube- immer schön aufs Kästchen picken, wenns aufleuchtet. Dumm nur, dass man eigentlich nie weiß, welche der beiden Optionen nun richtig ist, ein normaler Mensch wird bei sovielen Warnungen wahrscheinlich irgenwann völlig aufgeben, mein Vater z.B. hätte längst den Notruf gewählt.
Gut, nach einer Stunde ist also ein Treiber installiert und etwa 100 mal "Erlauben" angeklickt, nachdem mich Vista erst beleidigte, das meine Grafikkarte zu schlecht für Aero ist, dann das Aufrufen der Treiberseite verhindern wollte, dann den Download der Treiber verhindern wollte, dann das Installieren verhindern wollte, und nach dem Installieren mich dazu bringen wollte, die Treiber doch lieber zu deinstallieren. Nebenbei gesagt wurde mir während der ganzen Zeit in noch viel mehr Popups diverse Hilfestellungen bei der Installation von Geräten angezeigt, die ich weder kannte noch wollte. Rein aus Spaß bin ich einer Hilfe (Samsung Gerät 1.0.0.0.0.0.????) mal durch zahllose Untermenüs gefolgt, mit dem Ergebnis, das sie mich nirgendwo hinführte. Ist wohl eine Ablenkungstaktik, damit man nicht die Treiber installieren kann, die man wirklich braucht. Das ist Benutzerfreundlichkeit 2.0, oder wie?
Trotzdem, ich habe mich nicht beirren lassen, doch leider sieht Vista immer noch traurig aus. Nicht nur die Hintergrundbilder sind wirklich schlecht, unscharft, künstlich, und mit dicken Komprimierungsartefakten scheinen sie überhaupt nicht auf Nutzer mit vernünftigen Monitoren ausgelegt zu sein. Auch die Aero Oberfläche sieht kaum besser aus als die Windows-XP Themen, die man schon seit Jahren aus dem Netz laden kann. Ich bin kein bischen beeindruckt.
Und woher kommen langsam diese Kopfschmerzen? Oh, ja, die Schrift ist unscharf, wie interpoliert, mit unregelmäßigen Abständen, schmierigen Konturen, farbigen Säumen, auf beiden Monitoren. Auflösung stimmt, beginnt die Suche nach den entsprechenden Menüs, eine lange Reise, die mich schließlich auf drei unterschiedlichen Wegen durch die Minen von Moria auf drei verschiedene Menüs bringt, die die Schrifteffekte regeln. Doch weder die Deaktivierung von Clear Type noch der ganze ander Kram bringt etwas, es liegt wohl an der Schriftart.
An diesem Punkt fange ich an, meinen Blutdruck in den Ohren zu hören. Mircosoft hat also tatsächlich eine Standartschriftart verwendet, die zumindest von TFTs nicht scharf dargestellt werden kann. Ein großer Wurf, wirklich. Und folgt offenbar dem Motto, nur ein blinder Kunde ist ein zufriedener Kunde.
Da hatte ich genug, ich musste ja eh in XP nachsehen, welche Schriftart ich denn nun einstellen könnte. Das teste ich dann morgen, und die Woche darauf versuche ich herauszubekommen, wie ich meine XFI zum laufen bringe, mit einem Treiber ist es dort ja nicht getan, da kann ich erstmal zwischen vier Möglichkeiten, vielleicht auch alle zusammen oder hintereinander in bestimmter Reihenfolge, wer weiß? Ich glaube, bald bieten die ersten Unis einen Lehrstuhl dafür an...
Und bis zum Herbst schaffe ich es vielleicht, alle Sicherheitsvorkehrungen abzuschalten und das erste Spiel zu installieren, zum Arbeiten taugt das alles ja nicht wirklich, ich komme ja nicht mal an meine Daten ran, dazu fehlen mir dutzende Programme, die ich wieder alle neu kaufen müsste, wenn es sie denn gibt.
Die Installation war problemlos und schnell, aber dann begrüßt mich Vista mit der Leistungsanalyse, die eine glatte 1.0 ergibt. Schön, denke ich, 1.0 ist ja sehr gut. Aber nein, nach längerem Lesen der Hilfe schwant mir, das das sehr schlecht ist, und es liegt natürlich an der Grafikkarte, die Vista trotz allen Updates nicht kennt. Wieso zur Hölle muss ich minutenlang auf den Test warten, wenn sowieso nur 1.0 herauskommen kann, solange keine Treiber installiert sind? Pure Idiotie.
Interessant auch, dass Vista schon ohne jegliche Treiber und Programme, und damit auch ohne Superfetch schon 1,2 GB Ram belegt, und dabei laut Anzeige schon den Kernel teilweise ausgelagert hat. Von wegen, mit 64bit lassen sich endlich meine 4GB nutzen, es bleiben 2,8 übrig, etwa genausoviel wie bei XP32, das nur 3GB erkennt. Das Argument fällt also schon mal weg.
Was mir dann auffiel, das die CPU ständig auf 50% Last lief, und der Taskmanager wie üblich keinen aktiven Prozess anzeigte. Durch Zufall deaktiviere ich die Sidebar, und schon ist wieder alles in Ordnung. Super Idee von Microsoft, einen unsichtbaren Prozess standartmäßig zu aktivieren, der z.B. ein Singlecoresystem per default von Anfang an lahmgelegt hätte und einen weniger versierten Nutzer in den Freitod treiben könnte.
Sodenn, erstmal Treiber herunterladen, mit dem wunderschönen neuen Explorer. Und schon poppen die bekannten Warnungen auf, und ich klicke und klicke und klicke: erlauben, erlauben, ja, doch, ganz sicher, erlauben, ja doch! ERLAUBEN! ERLAUBEN!!! Puh, geschafft, nur 20 Klicks, um die nividia Seite darzustellen. Treiber runterladen.... nichts passiert. Bis ein freundliches Popup mich darauf hinweist, dass ich mal nach oben schauen soll. Tue ich, und lese in einem weiteren Popup, dass das ganze nicht vertrauenswürdig ist. Also noch mal zweimal bestätigen, und dann lädt er endlich.
In der Zeit sehe ich mich ein wenig um, und finde als erfahrener XP Nutzer kaum was wieder. Nun ja, im Prinzip ja nicht schlecht, immerhin ist bei XP ja auch alle wesentlichen Funktionen quer über alle möglichen Menüs und Systemsteuerungspunkte verteilt, vielleicht hat man da ja etwas Ordnung geschaffen. Leider ist das Gegenteil der Fall, man hat einfach noch mehr Menüs und Unterpunkte gemacht, die sich noch kryptischer verbergen. Allein um die Auflösung zu verstellen muss man sich durch zahllose Menüs hangeln, die gleichzeitig Verzweigungen zu allen möglichen anderen Punkten beinhalten. Ein schönes Labyrinth hat Microsoft da geschaffen, ich versuche, Aero zu aktivieren und lande bei der virtuellen Speichernutzung... Besonders toll: nach dem ich mir einige Pfade gemerkt habe, und später Aero aktiviert habe, veränderten sich einige Menüs, so dass ich wieder von neuem suchen musste. Kontextsensitive Menüs, das ist wohl die Betriebssystemversion von "Where's Waldo?". Was kommt als nächstes, Menüs mit eigenem Tagesablauf, morgens unter Systemsteuerung, mittags links unterm Desktop, abens auf'm Sonnendeck...?
Endlich ist der Treiber da, und ich mache erste Erfahrungen mit dem Windows Explorer. Wer hätte gedacht, dass ich dort nun wirklich gar nichts mehr erkennen kann, wieder ein komplett sinnfreier Aufbau, überall Laufwerke, Bilder und Symbole, bei denen man nicht mehr erkennen kann, ob sie Verknüpfungen oder Dateien oder sonst was sind. Also suche ich verzweifelt die fehlende Menüleiste, um mir Dateiendungen und versteckte Dateien anzeigen zu lassen, das übliche Prozedere wie bei XP also. Aber wie das so ist bei fehlenden Menüleisten, sie fehlen. Trotzdem finde ich irgenwann das altbekannte Menü, und aktiviere alle versteckten Ansichten. Mit dem Ergebnis, dass mir nun auf dem Desktop auch alle Dateien angezeigt werden, d.h. diverse User.inis. Kann man als Entwickler wirklich so dämlich sein, was hat denn der Desktop mit einem Dateibrowser zu tun? Meine Schläfenadern schwellen langsam an und pochen...
Dann doch noch den Treiber gefunden, doppelklick, erlauben, erlauben, trallala, und nach der Installation, was ist das? Ein gänzlich neues Popup, das mir nahelegt, das die Installation wohl nicht richtig gelaufen ist. Ich traue meinen Augen nicht, jetzt soll ich armer User entscheiden, ob sie doch richtig gelaufen ist. Woher soll ich denn das wissen? Also sag ich mal, jup, ist alles in Ordnung, und habe damit einen weiteren Konditionierungsschritt in dem Spiel vollzogen, das Microsoft "Sicherheit" nennt: vor jeder Aktion wird um Erlaubnis gefragt, und jede richtig gemachte Aktion wird nochmal bezweifelt. Und der Nutzer wird zur Skinner-Taube- immer schön aufs Kästchen picken, wenns aufleuchtet. Dumm nur, dass man eigentlich nie weiß, welche der beiden Optionen nun richtig ist, ein normaler Mensch wird bei sovielen Warnungen wahrscheinlich irgenwann völlig aufgeben, mein Vater z.B. hätte längst den Notruf gewählt.
Gut, nach einer Stunde ist also ein Treiber installiert und etwa 100 mal "Erlauben" angeklickt, nachdem mich Vista erst beleidigte, das meine Grafikkarte zu schlecht für Aero ist, dann das Aufrufen der Treiberseite verhindern wollte, dann den Download der Treiber verhindern wollte, dann das Installieren verhindern wollte, und nach dem Installieren mich dazu bringen wollte, die Treiber doch lieber zu deinstallieren. Nebenbei gesagt wurde mir während der ganzen Zeit in noch viel mehr Popups diverse Hilfestellungen bei der Installation von Geräten angezeigt, die ich weder kannte noch wollte. Rein aus Spaß bin ich einer Hilfe (Samsung Gerät 1.0.0.0.0.0.????) mal durch zahllose Untermenüs gefolgt, mit dem Ergebnis, das sie mich nirgendwo hinführte. Ist wohl eine Ablenkungstaktik, damit man nicht die Treiber installieren kann, die man wirklich braucht. Das ist Benutzerfreundlichkeit 2.0, oder wie?
Trotzdem, ich habe mich nicht beirren lassen, doch leider sieht Vista immer noch traurig aus. Nicht nur die Hintergrundbilder sind wirklich schlecht, unscharft, künstlich, und mit dicken Komprimierungsartefakten scheinen sie überhaupt nicht auf Nutzer mit vernünftigen Monitoren ausgelegt zu sein. Auch die Aero Oberfläche sieht kaum besser aus als die Windows-XP Themen, die man schon seit Jahren aus dem Netz laden kann. Ich bin kein bischen beeindruckt.
Und woher kommen langsam diese Kopfschmerzen? Oh, ja, die Schrift ist unscharf, wie interpoliert, mit unregelmäßigen Abständen, schmierigen Konturen, farbigen Säumen, auf beiden Monitoren. Auflösung stimmt, beginnt die Suche nach den entsprechenden Menüs, eine lange Reise, die mich schließlich auf drei unterschiedlichen Wegen durch die Minen von Moria auf drei verschiedene Menüs bringt, die die Schrifteffekte regeln. Doch weder die Deaktivierung von Clear Type noch der ganze ander Kram bringt etwas, es liegt wohl an der Schriftart.
An diesem Punkt fange ich an, meinen Blutdruck in den Ohren zu hören. Mircosoft hat also tatsächlich eine Standartschriftart verwendet, die zumindest von TFTs nicht scharf dargestellt werden kann. Ein großer Wurf, wirklich. Und folgt offenbar dem Motto, nur ein blinder Kunde ist ein zufriedener Kunde.
Da hatte ich genug, ich musste ja eh in XP nachsehen, welche Schriftart ich denn nun einstellen könnte. Das teste ich dann morgen, und die Woche darauf versuche ich herauszubekommen, wie ich meine XFI zum laufen bringe, mit einem Treiber ist es dort ja nicht getan, da kann ich erstmal zwischen vier Möglichkeiten, vielleicht auch alle zusammen oder hintereinander in bestimmter Reihenfolge, wer weiß? Ich glaube, bald bieten die ersten Unis einen Lehrstuhl dafür an...
Und bis zum Herbst schaffe ich es vielleicht, alle Sicherheitsvorkehrungen abzuschalten und das erste Spiel zu installieren, zum Arbeiten taugt das alles ja nicht wirklich, ich komme ja nicht mal an meine Daten ran, dazu fehlen mir dutzende Programme, die ich wieder alle neu kaufen müsste, wenn es sie denn gibt.