Entscheidungshilfe NAS/HomeServer

bingdu

Cadet 2nd Year
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Hallo zusammen,

ich stelle mir gerade einen Ersatz für mein Billig-"NAS" zusammen, also eine Art Homeserver, welcher als zentraler Datenspeicher und Backup sowie insbes. als Medienserver dienen soll. Weitere Zwecke wie OwnCloud, DVB-T-Videorekorder o.ä. sind optional. Ich habe jetzt ewig recherchiert und kann mich nicht entscheiden zwischen einer schwächeren und stärkeren Lösung und habe noch ein paar Extrafragen.

Das Ding soll in einem Wohn-/Arbeitsbereich stehen und eher klein sein (aus Platz- und optischen Gründen, muss aber keine Brotbox sein), bei Leerlauf sehr leise, bei niedriger Last leise sein (sonst lass ich ihn dann doch wieder nicht an weil mich das Hintergrundgeräusch nervt bzw. ich könnte auch gleich meinem Haupt-PC anlassen - genau das will ich aber nicht), gutes Powermanagement umsetzen (spin-down, sleep, Lüftersteuerung = geräuschlos). Es hört sich vielleicht komisch an, aber Wichtig ist die Performance als Medienserver für Musik.

Ich habe derzeit ein Medion-"NAS" mit ARM11-CPU und 128 MB RAM. Für Videos + Fotos reicht das vollkommen - mit XBMC auf dem Raspberry Pi (für HD) bzw. auf dem Apple TV2, die am Fernseher hängen. Ich habe aber eine große Musiksammlung (~60K Musikstücke, ~10K Interpreten (!), ~4K Alben, ~350GB) und die soll der DLNA/UPnP Server bei Veränderungen zügig indizieren bzw. die Datenbank bei Abfragen durch DLNA/UPnP Clients zügig browsen/durchsuchen lassen (bis zu zwei Clients gleichzeitig). Das Medion-NAS mit alt-Twonky wirft schon beim Indizieren das Handtuch, vermutlich wg. begrenztem RAM/Caching. Ich kann leider nicht genau die Anforderungen an die Performance der CPU beziffern. Jeder bessere ATOM mit genügend RAM würde vermutlich laufen, aber nicht unbedingt schnell. Das Browsen der Musiksammlung auf meinem Haupt-PC mit Core i5 via DLNA/UPnP Client (Samsung S3 Android Handy) ist flott, wenn auch nicht perfekt bei großen Listen ("alle Interpreten"...); ob das an den Grenzen der Client-Hardware oder der Server-Software liegt, weiß ich nicht. Wie es zwischen ARM11 und i5 aussieht ist unklar...

Ich hatte zunächst an ein Linux-System mit Twonky gedacht, jetzt tendiere ich aber zu einem Windows-System, da dann mein mir wichtiges MediaMonkey 3 mit nur einer Datenbank für PC und Server zum Einsatz kommen kann und nur einmal Playlisten, Medien-Baum, Ratings, Playcounts usw. verwaltet werden. Das ist zwar ärgerlich wegen der KOsten und Wartung für Windows, aber dennoch derzeit mein Favorit.

Zwei Hauptvarianten konkurrieren:

A)
- AsRock B75M-ITX
- Sockel-1155-CPU, z.B. i3-3220T oder G2020
- be quiet! System Power 7 300W oder be quiet! Straight Power E9 400W
- 4 GB RAM
- 1-2 HDD (entweder 2 oder 1 plus externes Backup via USB3/eSATA), optional kleine SSD.
- z.B. InterTech ITX E-M5

zur Not: größeres (=billigeres) Gehäuse, größeres (=billigeres) µATX board.
optional: flaches, tiefes HTPC Gehäuse, dann passts ins Wohnzimmer unters TV und ich könnte ab und an mal was einfaches mit der Freundin drauf Spielen (so Rayman oder Mario Cart mäßig, Casual Games bzw. Einfaches für zwei, hab keine Konsole).

B)
- ITX board mit Celeron 847, z.B. GIGABYTE GA-C847N Celeron 847
- z.B. InterTech Mini ITX E-i7
- picoPSU oder externe PSU von o.g. Case
- in das Case passen 2 HDD, sofern es nicht zu warm wird.

Dazu folgende Fragen:

1) CPU

Wie gesagt, leider sind meine CPU-Anforderungen unklar. Da ist guter Rat teuer. Wie gesagt, für die Kern-Anforderungen (flotter Musik-Server) reicht vermutlich schon ein Celeron 847, ich will aber nicht schon wieder ein "zu billiges" NAS/Home Server kaufen.

Kandidaten:

Typ, Passmark, TDP, Preis:
i3-3220 4239 55 100
i3-3220T 3813 35 117
Pentium G2020 2873 55 52
Pentium G630T 2154 35 70
G1620 2793 55 50
Celeron 847 1044 17 0

Um einen leisen=kalten Rechner zu erreichen habe ich auf die TDP geachtet. Der Stromverbrauch an sich ist irrelevant. Der Celeron 847 ist einfach passiv kühlbar, ggf. auch die "T"-Modelle, wobei der Kühler ins Case passen und nicht zu teuer sein sollte. Der Rechner wird wochentags 2-3 h und am Wochenende 6-24 h pro Tag an sein - idle, außer: stundenweise, manchmal am WE auch lange, Musik streamen, ab und an mal einen HD-Film; kaum unter Last außer für Sekunden die Datenbank durchsuchen, ggf. ab und an mal ein DVB-T-Signal kodieren, vielleicht auch mal öfter Video transkodieren. Unter Vollast ist der Geräuschpegel egal. Ich habe gelesen, dass die T-Modelle nur keine Reserven für Leistungsspitzen haben und im Regelbetrieb nicht sparsamer als die regulären Modelle sind. Letztere wären demnach für meine Zwecke in Ordnung (zumal i3-3220 günstiger als i3-3220T), wenn ich einen preiswerten, sehr leisen CPU-Lüfter benutzen würde. Ein i3-3220T passiv wäre natürlich leiser...?!?

Stimmt das so?

Auf Grund des Preises und der vermutlich unnötig hohen Leistung habe ich noch die anderen CPUs aufgeführt, insbes. der Pentium G2020 sticht hervor (nur halb so teuer, gute Wahl wenn TDP von 55 nicht zu hoch zum günstig-leise-kühlen), und dann natürlich - leistungsmäßig eine andere Klasse - der Celeron 847. Reizvoll ist, dass ich außer einem Gehäuselüfter keine Lüfter benötige und fast 200 EUR Unterschied zur teuersten o.g. Variante (wg. Onboard CPU und Case mit externem Netzteil dabei).

2) RAM

4 GB RAM sollten reichen für o.g. Anforderungen inkl. Windows, richtig? Ich würde normalerweise am RAM nicht sparen, aber wenn's reicht, reicht es. RAM mit Heatspreadern oder Undervolten habe ich nicht auf dem Plan. In Tests heißt es, man sollte sich auf andere Maßnahmen konzentrieren, da gäbe es mehr Effekte fürs Geld. Ist das so richtig in meinem Fall?


3) SSD (zusätzlich zu HDD)

Nachteile: 64 GB SSD kosten wieder 54 EUR und Platz. Schneller Booten ist für mich irrelevant, wie auch Videos schneiden usw. Laut Tests mehr Stromverbrauch (?? =wärmer??).

Vorteile: Schöne Hardware-Trennung von (NAS-/Backup-) Daten und System für etwaige Umbauten/Ersatz später. Leise - bringt aber kaum Vorteil, da die Medien-Daten wg. Größe auf HDD müssen und ohne Medien-Streaming das System eh i.d.R. die HDDs schlafen lassen kann. Laut i/o-Performance-Benchmark bis zu 70% schnellere Performance bei Database Applications. Mediamonkey nutzt eine SQLite-DB, also keine Client-/Server-DB - die Frage ist, ob das hierbei gilt oder nicht. Dann könnte ich die DB-Datei auf die SSD legen und die Musik selbst auf die HDD. Ich weiß aber auch nicht, ob ein paar hundert MB Datenbank nicht eh im Hauptspeicher gehalten werden.

4) M5-Case: ich schätze zwischen PSU und Mainboard liegen so um die 12cm (??), ich hoffe das reicht für einen anständigen Kühlkörper bzw. leisen Lüfter (Big Shuriken 2 oder Kozuti, ich denke andere sind zu groß?). Ein kleineres Gehäuse ginge mit nur 1 statt 2 HDD und je nach Lüfter; ein größeres ungern.

5) Reichen bei den Model-T-CPUs passive Kühlkörper und ein Gehäuselüfter, oder sogar kein Gehäuselüfter, oder ein CPU- und Gehäuselüfter (PSU bläst ca. auf CPU).

6) Das be quiet! System Power 7 300W liegt bei 15-20 dbA (33 EUR), das be quiet! Straight Power E9 400W bei 11 dbA (idle) glaub ich (67 EUR, Silent Wings). Lohnt der doppelte Preis dafür? Leistungsmäßig ist beides eh zuviel, mir gehts um ein leises Netzteil (passive zu teuer, es sei denn das wäre der letzte Stein zum Unhörbaren).

7) HDD

Ich sollte die Seagate (ST1500DL003, 5900rpm, 12ms, 64MB Cache, SATA) aus meinem Medion-NAS nehmen wegen der Kosten, auch wenns nur 1,5 TB sind. Dazu könnte ich für Backup-Zwecke jetzt oder später eine weitere, andere kaufen - ist auch gut wg. Generationenproblem. Ergänzend würde ich eine WD 1,5 oder 3 TB kaufen. Green oder Red. Die Red wurde ja sehr gut getestet hinsichtlich Robustheit und Abwärme, die Frage ist nur zählt mein System schon als "Dauerbetrieb", zumal ich keine permanenten Zugriffe/Seek habe, richtig? Die Zugriffszeiten bei den Red sind ja schlechter, aber spielt das bei mir eine Rolle? Laut "1Hz" reichen ja die 5900er wenn man eine SSD hat.

Die zweite HDD soll Backups dienen, kein RAID. Am einfachsten wäre eine interne Platte, wegen Abwärme ode Casegröße könnte sie aus extern sein (eSATA/USB3 - hab allerdings keine externe USB3-Platte übrig). Welche Rolle spielt eine zweite HDD, sagen wir Red, bzgl. Hitze (=Lautstärke)? Die Platte würde ja im Idealfalle i.d.R. schlafen. Vermutlich reicht sogar wöchentliches Backup.

Entkoppeln? Aufhängen?

Ich vermute im M5-Case werden HDDs auf den Boden geschraubt. Ist nicht so leise, oder?

8) Optional das Ganze in ein HTPC-Gehäuse packen (max. 1 HDD), i3-3220T nehmen, das teurere Netzteil und unters TV ins Regal stellen (SilverStone Milo ML03 schwarz (SST-ML03B)). Dann könnte man wie o.g. ab und an was kleines zocken. Das würde der Leistung des i3 auch gerecht. Problem: Ich bezweifle, dass das so leise ist, dass ich es dauerhaft im Wohnzimmer anlasse (als NAS/Homeserver), auch ohne es zu nutzen. Und dann ist es eben kein NAS/Homeserver mehr. Oder ich muss doch zwei Systeme bauen, ein Celeron 847 mit HDDs für Dauerbetrieb und ein i3 als HTPC/Spielen. Oder reicht der Celeron für einfache Spiele? ;-)

9) OS

Siehe Einleitung. Welches Windows? WHS wird für diese Zwecke oft empfohlen, aber ist doch abgekündigt, oder? Habe noch eine Win7-Lizenz über. Welches ist Ressourcenschonender (dient ja eh nur als Untersatz für Medienserver)? Optional: läuft auf WHS Steam und kann man Controller anschließen? ;-)

Achja: Im Wohnzimmer steht neben dem TV ein kleiner 19" Serverschrank, der allerdings als Bar dient. Ich hab mal nach Komponenten geschaut, 2U-Cases sind aber eher teuer (aber eins für 85 EUR gesehen), PS/2 bzw. 2U PSUs nicht leicht aufzutreiben, Luftzirkulation unklar (steht auf dem Boden, oben abgedeckt).... das lass ich lieber. ^_^

AAaah!! :-|
 
die t modelle kannst du dir sparen
die CPU der wahl ist hier klar der G1610

Reichen bei den Model-T-CPUs passive Kühlkörper und ein Gehäuselüfter, oder sogar kein Gehäuselüfter, oder ein CPU- und Gehäuselüfter (PSU bläst ca. auf CPU)

bei mir läuft ein G860 unter einem noctua nhc12p semipassiv
Entlüftung über das Netzteil (mit nem langsamen noiseblocker) + 2 80er allerdings heizt da auch noch eine semipassive 6870 mit :)
Der celeron sollte mit sowas wie dem samuel17 oder axp 100 locker passiv laufen auch wenn ich mit den den Lammelenabständen nicht ganz sicher bin.

Das milo hat über der CPU einen Entlüftung und an der Seite ist es auch offen, da kannst du dir vermutlich alles an Gehäuselüftern sparen.

Als NT würde ich eine Pico PSU einsetzten so hast du auch kein Problem mehr mit Lärm.
http://www.amazon.de/PicoPSU-150-XT...=UTF8&qid=1366906310&sr=8-1&keywords=pico+psu
http://www.amazon.de/Netzteil-12V-5...=UTF8&qid=1366906310&sr=8-4&keywords=pico+psu

Bleiben noch die Festplatten ordentlich enrkoppeln und ggf dämmen.
zur entkopplung kannst du je nach Gehäuse sowas Benutuzen wenn das gehäuse nicht bewegt wird kannst du die auch einfach nur drauflegen.
 
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Danke. Sonst irgendwelche Anmerkungen zu den Fragen?
 
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