Erfahrung Patchpanel - LSA / Keystone

MasterJM

Cadet 4th Year
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Hallo,

ich habe schon etwas gelesen, gesucht, gefunden. Aber so richtig, je mehr... desto verwirrender wird es und da die Preise ja auch eine deutliche Spanne haben... frage ich mich schon, was nun.

Ich habe ein EFH verkabelt, also bis jetzt sind die Datenkabel verlegt, Cat7. Dosen habe ich (LSA), 19" Schrank auch.

Ich bin mir derzeit nicht sicher, was ich als Patchpanel kaufe, will eigentlich mal Keystone.
Welche Panels machen Sinn und welche Module passen da rein? Gibt es da Standards? Reichen solche Module wie Digitus, oder macht Telegärtner Sinn - was sind da genau die Unterschiede?

Ich will da nicht ewig was ändern, sprich die derzeit 30m Ports (2 mal 24 Panel will ich nutzen), werden maximal ergänzt.

Welche Werkzeuge machen Sinn? LSA+ hab ich noch von der alten Wohnung. Aber z.B. zum Abisolieren nichts.
Hat da jemand Erfahrung, kann mir noch was raten?

Danke
 
Patchpanel per LSA. Warum sollte man eines mit Stecker / Kupplung Verbindung nehmen?
 
Bei LSA wird doch nur reingedrückt, da wird nix abisoliert?
Oder meinst du den Mantel und die Schirmung?

Da gibt's auch Zangen, die das auf einmal können.
 
Tja, um die Verwirrung zu erhöhen, bin ich da mit dem Vorposter unterschiedlicher Ansicht. Lange Zeit war ich Verfechter von LSA+, bin aber inzwischen bei Panelen mit geringer Mediendichte (aka wenige Ports - wie z.B. im EFH) und bei Dosen eher bei Keystones. Technisch ist LSA+ m.E. immer noch im Vorteil. ABER - wenn Du mal was rangieren musst auf dem Etagenpanel, kannst Du ein Keystone-Modul einfach ausklinken und z.B. an einen anderen Platz stecken. Bei LSA musst Du dann leider auch neu patchen (mit dazugehörigem Kabelablängen). Wie immer ist das Ganze eine Abwägungssache und beides hat Vor- und Nachteile.

Für normale 1Gbit/s reicht Digitus vollkommen aus (m.Mn.). Bei Keystone brauchst Du im Endeffekt keine Werkzeuge außer einer Mantelschere, um den äußeren Mantel sauber ohne Schildbeschädigung zu öffnen. Bei LSA+ brauchst Du ein vernünftiges Anlegewerkzeug. Leider sind die LSA-Werkzeuge, die was taugen auch etwas teurer und das lohnt für zuhause kaum. Frag den Elektriker Deines Vertrauens, ob er Dir eines ausleiht...
Notfalls macht es aber auch ein Billigwerkzeug aus der Bucht oder Ama* - der Aufwand ist dann höher aber die Verbindung bekommst Du bei sorgfältiger Vorbereitung dennoch 100% hin.

Ich kann Dir auch nur empfehlen, wenn Du Kabel legst, nimm gleich Doppelkabel, die sind platzsparender. Leider sind sie in Biegungen etwas steifer und benötigen etwas größere Biegeradien.
Für die Verbindung von Etagen würde ich heute bei Neubau auch über Glasfaser nachdenken. Auf der Etage bin ich heute noch für Kupfer.

Verlegeprofis sind da aber womöglich anderer Meinung und ich würde im Zweifelsfalle auf die hören. Ich bin nur Konsumer :)
 
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BlubbsDE schrieb:
Patchpanel per LSA. Warum sollte man eines mit Stecker / Kupplung Verbindung nehmen?
Er meint keine Kupplung-Stecker-Verbindung. Das Keystone-Modul wird auf dem Verlegekabel montiert und in das Panel gesteckt. Auf der Gegenseite kann man das genauso machen. Dafür gibt es Rahmen in denen die Keystone Module gehängt werden.
Elioth schrieb:
Verlegeprofis sind da aber womöglich anderer Meinung
Nein bin da deiner Meinung. Gerade in Firmen wird das genau so gehandhabt. Man ist viel flexibler. Setz mal einen Bodentank um oder zieh Aufputzdosen aufgrund von Neumöblierung zurück. Jeder Elektriker würde davon laufen, wenn er immer Netzwerkdosen rausschrauben, zurückziehen, Rahmen neu setzen, Kabelkanäle anpassen muss und am Ende noch das Panel rausschrauben darf für die Arbeiten.

Zudem kannst du bei Keystone auch andere Module als Netzwerk einsetzen. USB, Antennenkabel etc.
 
Der Bodentank ist aber das andere Ende...

Alles was Switch / Panel angeht, da wirst Du auch im Enterprise Bereich keine Keystones stehen. Sie ergeben da keinen Sinn.

Technisch ist LSA+ m.E. immer noch im Vorteil. ABER - wenn Du mal was rangieren musst auf dem Etagenpanel, kannst Du ein Keystone-Modul einfach ausklinken und z.B. an einen anderen Platz stecken. Bei LSA musst Du dann leider auch neu patchen (mit dazugehörigem Kabelablängen). Wie immer ist das Ganze eine Abwägungssache und beides hat Vor- und Nachteile.

Und der Vorteil erschließt sich mir auch nicht. Switch und Panel stehen da, wo sie immer stehen. Die räumt man nicht herum. Und wenn, dann stehst Du mit Deinen Keystones genauso dumm da. Die Kabellänge ist keine anderes ob man LSA oder Keystone Panels nutzt.
 
BlubbsDE schrieb:
Der Bodentank ist aber das andere Ende...
Ich geb dir untenstehend gerne ein sehr realistisches Beispiel für das andere Ende :)
BlubbsDE schrieb:
Alles was Switch / Panel angeht, da wirst Du auch im Enterprise Bereich keine Keystones stehen. Sie ergeben da keinen Sinn.
Genau das Gegenteil ist der Fall. In dem Laden in dem ich arbeite, ist das Konzernstandard und mit 200k-Leuten (exkl. der dazugehörigen Marken) ist der Laden nicht gerade klein :) Würdest du mir noch die nicht vorhandene Sinnhaftigkeit genauer erläutern?
BlubbsDE schrieb:
Und der Vorteil erschließt sich mir auch nicht. Switch und Panel stehen da, wo sie immer stehen. Die räumt man nicht herum. Und wenn, dann stehst Du mit Deinen Keystones genauso dumm da. Die Kabellänge ist keine anderes ob man LSA oder Keystone Panels nutzt.
Die Kabellänge ist natürlich immer dieselbe aber kein Elektriker legt das Kabel auf 10cm genau. Du hast immer mehrere Meter Luft.

Ein Beispiel: Gebäude mit mehreren Mietparteien aber nur einen Hauptverteilerraum (teils sogar auf einem Stockwerk). Mieter ziehen aus und die eigene Firma bezieht den Rest der Flächen, muss die Netzwerkverkabelung der Datenverteiler aber ändern, da sie nicht dem Standard entspricht (Anordnung der Panel, auf genauer Höhe im Schrank ist vorgegeben). Das Panel hinter allen aktiven Komponenten mit deren Stromkabeln usw herumzuwurschteln ist meist nicht möglich oder zu riskant.

Oder einzelne Kabel müssen aufgrund Messfehler oder mangelhafter Toleranzen die in der Firma vorgegeben sind (weil beispielsweise Produktion oder Entwicklung daran hängt mit maximalen Latenzen etc.) geändert werden.

Oder aber der Elektriker wurde vorher nur für 36 Leitungen beauftragt. Panel soll jetzt voll gemacht werden - ergo muss es immer angefasst werden.

Auch die angesprochene Neumöblierung kommt immer häufiger zu tragen. Mehr/andere Möbel führen zu mehr Mengengerüst bei Anschlüssen. Kabel ziehen und Keystone-Modul ins Panel einbauen ist somit viel einfacher als das ganze Panel herauszunehmen.
 
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Seh ich ähnlich. Normale LSA-Panels werden von keinem unserer gepartnerten Elektriker mehr verbaut, und wenn wir mal das eine oder andere Panel selber füllen, dann auch mit Keystones.
Die Vorteile liegen auch auf der Hand: Deutlich flexibler (eben die erwähnte Umpositionierung).
Außerdem einfacher zu montieren: Ein 24er Bündel von Installationskabel ist einfacher zu terminieren, wenn du jedes einzelne Kabel bequem im Stehen machen kannst, statt irgendwie das Panel irgendwo abzulegen damit du Gegendruck für das Tool hast. Mach das mal auf einer Leiter wo keine Hebebühne hinpasst. Und wehe dir, du hast die Kabel nicht alle korrekt ausgedreht und willst jetzt das Panel in den Schrank einbauen/eindrehen ^^.
Und bezüglich der Umpositionierung: Wenn der Netzwerkschrank mal nicht an der richtigen Stelle sein sollte und umpositioniert werden muss, kannst du bei Keystones einfach alle Module ausklipsen und aus dem Schrank einzeln rausziehen, ohne die Terminierung zu stören. Später dann einfach wieder in den Schrank einführen, einklippsen und gut. Bei LSA-Panels wirst du nicht mal eben so das gesamte Panel inkl. der Installationskabel rausziehen können, so dass du nahezu unweigerlich ALLE Kabel vom Panel abtrennen und anschließend neu auflegen darfst.

Auch noch so ein Ding: Bei LSA-Panels kann man in einen Serienfehler beim Auflegen verführt werden, wenn man seine Disziplin schleifen lässt: Du mantelst alle 24 Kabel ab. Führst alle Kabel in die Zugentlastung. Dann legst du das erste Kabel auf. Anschließend orientierst du dich bei den restlichen 23 Kabeln an der Anordnung vom jeweils vorherigen Kabel anstatt an den Markierungen auf den Schneidleisten weil zunehmend die Klemmen-Markierungen schlechter sichtbar werden und der "Nachbar" doch gleich da ist... Leg da mal eine Ader am Anfang von der Reihe falsch auf ^^
Ist bei Keystones eher kein Problem, weil du die Sortierung der Adern ohnehin pro Keystone machen musst. Du bist also quasi gezwungen bei jedem Keystone dich an der Markierung vom Sortierer neu zu orientieren.

Keystones/Module sind pro Port sicherlich teurer als bei LSA-Panels, aber die Kosten sind im Großen/Ganzen eines Netzwerkprojekts vernachlässigbar, vor allem wenn man die theoretische Zeitersparnis mit einbezieht. Die Vorteile überwiegen hier einfach.

Ein Nachteil sollte aber nicht unerwähnt bleiben: Aufputzdosen mit 45° Auslass können bei LSA-Dosen relativ flach realisiert werden. Bei Keystones ist das prinzipbedingt nicht möglich, weil sie halt nach "hinten" etwas ausladender sind.
 
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Hallo, danke soweit für eure Postings.

Ja, richtig geht um das Abisolieren der Datenkabel, also Mantel dort. Ob nun LSA+ oder KS, da wird dioe Ader ansich ja reingedrückt.

Hätte da gerne mal Werkzeuge (Hersteller, Modell) und Panels, Module, die ihr empfehlt da bekannt und selber einsetzt.

Danke,
Gruß
 
Werkzeuge die gerne genutzt werden (ist weiterhin immer eine Glaubensfrage):

  • Krone LSA Plus (Auflegewerkzeug)
  • Jokari wird gern empfohlen wenn es um abisolieren geht (ich persönlich hab seit 15 Jahren was von Knipex)
  • Panel, Dosen oder Keystone-Module setze ich von Metz oder Telegärtner ein oder ggf. noch Rutenbeck

Das wären jetzt so meine Favoriten aus dem bisherigen Alltagsleben.
Natürlich kann man auch im Heimgebrauch auf günstigere Alternativen wie Digitus setzen.
 
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ich kann bisher für den Heimgebraucht nur Gutes über Digitus Module und Zubehör sagen
 
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