Heimnetzwerk ausbauen - Leerrohre? Patchpanel? Keystones? Bin lost

SifAstora

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Hallo zusammen,

wir haben uns in unserem Haus jahrelang mit einer schwachen und instabilen DSL Leitung der Telekom rumgeschlagen, welche dann auch noch über Powerline(TP Link) und Powerline Repeater betrieben wurde, weil keiner Kabel verlegen wollte. Katastrophal.

Seit gestern haben wir nun endlich ein aktives Glasfasernetz von der Deutschen Glasfaser bekommen (400 Mbit/s), jetzt überlege ich es ordentlich zu machen, da wir wahrscheinlich so oder so bohren müssen.

Naja wie auch immer, erstmal kurz zur Ist-Situation:
Im Keller ist der "HÜP" wo Glasfaser von außen reinkommt und der "NT" an dem ein RJ45 Anschluss ist, welcher wohl mit dem Router verbunden werden soll. Als Router haben wir die Fritzbox 7590. Der Router war bis bis jetzt im Raum genau oben drüber (im "Büro") und hat von dort aus die Endgeräte mit vielen TP Link Powerline Adaptern/Repeatern über das Stromnetz versorgt.

Die Anforderungen bzw. die Geräte sind momentan ziemlich überschaubar:
Erdgeschoss: 1x Smart TV, 1x Drucker
Obergeschoss: 3x Smart TV, 3x Spielekonsole, 1x PC
Plus WLAN für Smartphone/Tablet/Notebooks etc. im (ganzen) Haus

Der PC soll definitiv per LAN angeschlossen sein, für alles andere reicht theoretisch auch WLAN, obwohl LAN natürlich auch nicht schlecht wäre wenn man aufm Smart TV 4K Netflix streamt oder auf der Konsole zockt, denke ich.

Die erste Idee war:
Wir bohren einfach ein Loch vom Keller ins EG, ziehen ein Patchkabel durchs Loch und belassen den Router da wo er ist (im EG Büro). Drucker wird am Router angeschlossen. Dann bohren wir von dort aus direkt weiter ins Obergeschoss und legen ein Patchkabel vom Router zum PC und ein weiteres zu einem AVM WLAN Mesh Repeater im OG. Cheap, easy, quick and dirty.

Zweite Idee nachdem ich etwas gegoogelt hab:
Router im Erdgeschoss lassen, kann ja nicht schaden dort WLAN zu haben. Dazu noch ein 24 Port Patchfeld und Switch. Dann, wenn ichs richtig verstanden habe, vom Patchfeld jeweils zwei (oder sogar vier) Cat7 Verlegekabel in die jeweiligen Zimmer. Im EG und OG jeweils ein AVM WLAN Mesh Repeater. Wenn ich mir das richtig zusammengerechnet habe komm ich jedoch auf locker 600€. Ist natürlich im Vergleich zur Idee #1, wo man quasi nur einen Repeater und drei Patchkabel braucht, etwas teurer und aufwendiger.

Zu meinen konkreten Fragen:
- Ist die zweite Idee etwas überdimensioniert für das was wir hier brauchen, oder wie würdet ihr das ganze angehen an meiner Stelle?

- Hab ich das richtig verstanden, dass ich generell für Verlegekabel, Netzwerkdosen und Patchpanel "Keystones" nutzen sollte? Patchpanels für Keystones hab ich bereits gefunden, werden auch spezielle Netzwerkdosen für Keystones benötigt oder ist das egal?

- Sorry für die dumme Frage: Brauche ich Leerrohre für die gebohrten Löcher zwischen Keller - EG - OG? Wenn ja, wie kann ich mir das vorstellen, ich leg so ein Schlauch aka Leerrohr in das gebohrte Loch und dann schmeiß ich da die ganzen Verlegekabel rein? Stören die Kabel sich nicht gegenseitig wenn sie so nah aneinander liegen? Also kann ich einfach 20 Kabel in ein Leerrohr packen oder wie?

- Irgendetwas was ich noch beachten sollte? Irgendwas offensichtliches vergessen?

Danke schonmal im Voraus.
 
Wie wäre es mit einer Unterverteilung im Obergeschoss in Form eines weiteren Switches? Dann müssen nicht tausende Kabel vom Keller dorthin verlegt werden. Ansonsten gilt natürlich, je mehr Geräte verkabelt sind, desto besser.
 
Leerrohr ist eher eine Entscheidung, was da noch kommen soll und welcher Aufwand das bohren bedeutet.
für eine Leitung die du nachher nie wieder anfasst, mag das übertrieben sein, wenn das allerdings nachher ein riesiger Aufwand sein sollte, schadet es nicht für die Zukunft Möglichkeiten zu haben.
sollte man in fünf Jahren die Idee haben, den Anschlusspunkt doch vom Keller in das OG zu versetzen, wäre es toll jetzt ein Leerrohr zu nutzen, weil es dann sehr einfach wird.
Wenn du jetzt keinen 24 Port Switch brauchst, dann spar ihn dir. Allerdings macht es Sinn, die Arbeiten jetzt so vorzubereiten, das es möglich ist, ihn später kaufen zu können und einzubauen.
Mein Vorschlag:
Jetzt Leerrohre und Duplex Leitung vom Keller ins EG und ins OG und fertig anschließen.
 
Ich würde den Router in den Keller direkt ans Glasfaser hängen, dann per Leerrohr/Cat7 Kabel (nur 1 Kabel) ins EG dort einen Switch hin und weiter verteilen.
vom EG->1 Stock auch nur 1 Kabel und da nochmal ein Switch hin.

Also nochmal vereinfacht:
Keller: Router
EG: Switch
1 Stock: Switch

bei den Switches Empfehl ich Netgear ich hab einen seit knapp 5 Jahren laufen musste den noch nie neustarten Lan funktioniert wie am ersten Tag, die Teile sind unkaputtbar zumindest die von früher ^^

https://www.amazon.de/gp/product/B000092RRM/ref=ppx_yo_dt_b_search_asin_title?ie=UTF8&psc=1

mal als Beispiel dann hättest 6 Lanslots pro Erdgeschoss mit dem(1 belegt durch Kabel vom Router, 1 belegt der zum nächsten Switch geht)
 
Zuletzt bearbeitet:
Kleine Tipps bzgl. Leerrohren und Netzwerkkabel, sowie Aufbau aus meiner Erfahrung:
  • nie mehr als ein Bogen, sonst wird das ziehen später zur Qual, wenn mehr benötigt wird dann bitte Ziehdosen setzen sowas z.B. und nicht die Kleinste wählen
  • die Rohre lieber eine Nummer größer wählen, sonst ist manchmal doch das gewünschte nicht mehr möglich, weil voll (aktuelles Beispiel von meinem Bau: ich nutze 3x 40er Leerrohr vom Keller bis ins DG für genügen Platz für LAN und TV; ein weiteres vom Keller ins 1.OG, ein Zweites ist noch geplant an anderer Stelle; EG wird aus dem Keller auch noch angefahren an den entsprechenden Stellen im Nachgang)
  • als Leerrohe keine verwenden, die auf der Innenseite geriffelt sind, da bleiben die Kabel zu gern hängen
  • TV-Kabel, falls benötigt, können ebenfalls mit durchgezogen werden
  • Netzwerkkabel kann man so viele man will nebeneinander legen, man sollte aber schon gute Verwenden, ich nutze immer solche, gibt es auch als Duplex
  • am Besten an einem zentralen Punkt die Verteilung anlegen, wenn Fehler zu suchen, dann nur dort und nicht an X Stellen im Haus (es muß ja nicht gleich ein großer Switch hin)
  • gleich mit einplanen, von wo aus man WLAN verteilen möchte und dort auch Kabel hinziehen und die APs gleich über PoE versorgen, spart man sich die Steckdose in der Ecke oder hat diese für anderes frei
  • man kann nie zu viele Netzwerkdosen haben, vor allem in der Nähe vom Fernseher, da ja doch oft noch Konsolen oder Bluray-Player dabei stehen, oder auch mal noch ein PC
  • von Switch-Kaskaden rate ich, soweit möglich, ab in so einem kleinen Projekt

Nun wünsche ich viel Spaß beim Überlegen, wo wie viele Netzwerkkabel benötigt werden und der nachfolgenden Bauphase. Es lohnt sich am Ende ;)
 
Ich habe vor zwei Monaten ein Haus aus den 60ern saniert, wir haben dort auch direkt in nahezu jedes Zimmer Cat 7A Kabel gezogen und zwei Anschlüsse gesetzt, da wir die Elektrik auch neu gemacht haben, wurde alles unterputz verlegt.

Bei mir ist der Sammelpunkt im Keller, auch die TAE Dose ist dorthin gewandert und ich habe Router, Switch & Patchpanel in einem kleinen Netzwerkschrank an die Wand gedübelt.
Switch ist bei mir aktuell ein Zyxel GS-1900 24E mit dem ich auch sehr zufrieden bin, ist allerdings ein Modell ohne PoE.
Aktuell habe ich WLAN über Linksys Meshrouter aus meiner alten Wohnung realisiert, über kurz oder lang werden diese aber Access Points weichen, die kommen dann in Flur und Treppenhaus, dort habe ich auf ca. 2,2m Höhe unter der Decke einen Anschluss gesetzt und die werden dann über PoE betrieben.

Keystones kann man machen, bei mir haben wir darauf verzichtet und die Kabel sind direkt in einer Dose angeschlossen, Keystones sind teurer, dafür ist man etwas flexibler und die Installation ist etwas einfacher, vorausgesetzt man hat genügend Platz.
Bei mir hat es ein befreundeter Elektriker gemacht, mit entsprechendem ist beides gut umsetzbar.
Wenn du das selbst machen willst, besorg dir ein Auflegewerkzeug, ohne wird das ansonsten schnell zum Krampf, außer du verwendest Werkzeugfreie Keystones, die kosten aber Aufpreis.
Im Endeffekt ist es eine Übungssache, ich hab mit Werkzeug mehrere Minuten für einen Anschluss gebraucht, da hat der erfahrene Elektriker direkt ne Hand voll fertig gehabt.

Um in andere Etagen zu kommen, bietet sich auch ein stillgelegter Kaminschacht an, das war bei mir ein sehr einfacher weg vom Keller in EG, OG und unter das Dach zu kommen, ohne durch Decken bohren zu müssen.

600€ kann problemlos hinkommen, bei mir haben die 170m Cat 7A Duplex schon knapp 300€ gekostet, dazu dann noch die Anschlüsse, Switch lag bei knapp 100, Netzwerkschrank bei knapp 70 und Patchpanel um 20.
 
Es bedeutet einfach jede Menge Dreck sowas Unterputz zu verlegen, letztendlich ist es aber die sauberste Lösung. Und wenn man sowas macht dann unbedingt mit Leerrohr, Dreck ist da, es ist teuer, schei.. auf die paar Euro und den halben Staubsaugerbeutel, man ist dann auf der sicheren Seite für ein paar Euro Aufpreis. Bohrt einer ins Kabel, reisst die Dose ab, egal nachziehen, noch ein dezidiertes Kabel für die Verbindung zu Skynet, egal nachziehen.

Die zweite Idee ist nicht überdimensioniert weil WLAN zwar super funktioniert aber nicht ohne Latenz, und auch nicht so stabil, (je mehr Bandbreite desto höher die Frequenz, desto störungsanfälliger,) sowas kann in Zukunft noch sehr wichtig werden (home-office). Wie der Vorredner sagte, gleich mehrere Leerrohre verwenden, mindestens 2. Direkt an der Kante/Ecke bohren und in die Wand einen Schlitz ziehen, das Rohr auf gewünschter Höhe aus der Wand schauen lassen und mit neuem zum nächsten Stockwerk ansetzen. In die einzelnen Zimmer dann jeweils mit einem eigenen (mit weniger Durchmesser abgehen) abgehen. Kann man auch im nachhinein machen. Aber die Hauptleerrohre müssen dafür üppig ausgelegt sein, aber egal, denn Pfusch kostet dich 90% Aufwand und 80% Euros für 40% Lösung.

Die Kabel sind geschirmt, aber wenn du das Waschmaschinenkabel daneben legst ist das nicht perfekt. Im Idealfall hast du 3 Leerrohre. Ich kann nur den Tipp bekräftigen zusätzlich ein paar reissfeste Nylonstrippen zusätzlich in die Rohre mit zulegen. Das auflegen macht ein geübte Fachkraft mit 1 Minute pro Dose, würde ich überlegen machen zu lassen, wenn man am Ende ein gescheites Prüfprotokoll bekommt, aber vorher fragen ob die einen ordentlichen LAN Tester haben, Kabellänge, Frequenz, Widerstand, Bandbreite.

@mykoma
Mit 600€ kann man hinkommen, da gebe ich dir Recht. Aber mMn ist das definitiv die unterste Grenze mit der der TE lieber nicht rechnen sollte, eher erstaunt festellen das er in dem Bereich gelandet ist, denn sie beinhaltet auch einiges. Erstens es ist alles Werkzeug da, bzw kann kostenlos geliehen werden, zweitens man hat einen befreundeten Elektriker (ganz wichtig), ohne dumme Fragen oder mal einen Blick auf die Arbeit und einen Hinweis kann man das sicher auch komplizierter lösen, drittens genug Erfahrung bzw Wissen was langt ohne existenzielle Abstriche bei Leerrohr, Dosen, Elektronik, usw, zu machen. Ohne das genaue 100% Wissen immer lieber einen Euro mehr ausgeben als die Arbeit drei mal zu machen, ist am Ende immer günstiger. Veranschlage lieber das doppelte und freue dich über jeden Euro den es weniger gekostet hat, aber rechne lieber trotzdem noch einen Puffer ein. Mykoma ist vermutlich so ein Heimwerker dessen Werkstatt gut gefüllt ist. Musst du Maschinen leihen und/oder Schrauben kaufen etc kommt noch schnell ein großer Batzen an Kleingeld hinzu.
 
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wenn es Dein Haus ist und der Haushaltsvorstand das mitträgt gebe es noch die Option die Kabel über die Außenwand zu führen (in Kabelkanäle)
 
Als grundsätzliche Überlegung würde ich den Router ins KG stellen, sowie einen Switch und Patchpanel dorthin. Als Alternative (weniger Deckendurchbrüche) kann man in jedes Stockwerk quasi eine Steigleitung ziehen und dort jeweils einen kleinen Switch und damit alle Anschlüsse des Stockwerks versorgen. Von dort nicht zu knappe oder zu lange (Ecken) Leerrohre in die Räume legen. Als Standard würde ich in jeden Raum zwei gegenüberliegende Doppeldosen (mit Zwillings CAT 6/7) setzen; nicht vergessen auch Stromdosen (ev. auch doppelt). Wenn auch noch transportable Geräte (auch Handy) über WLAN/Mesh versorgt werden sollen, dann empfiehlt es sich auch in die Haupträume zusätzlich (tunlichst an der Decke) einen Anschluß für einen Accesspoint zu setzen.
 
Wenn möglich Unterverteilung (kleiner Switch) sparen und direkt Kabel ziehen, die zentral zusammen laufen. Rest wie oben beschrieben. Der Aufwand lohnt insofern, dass ein Nachbar der denkt ein 80MHz breites WLAN in einer dicht bebauten Siedlung brächte ihm was deine Geräte nicht stört. Alleine dieser Fakt rechtfertigt den Aufwand. Alles an Kabel was irgendwie geht. Und wenn schon Wände offen lieber großzügig planen. (Meine 8 Anschlüsse im Wohnzimmer sind immer 6-7/8 ausgelastet... Klang auch viel am Anfang.)
 
was vom Aufwand her hier nicht zielführende ist sind die Vorschläge, im Erdgeschoss einen extra Switch zu setzen und von diesem ins Obergeschoss zu gehen. Das ist der selbe Aufwand, wie jeweils ein Kabel vom Keller in die Stockwerke zu legen.

Ich würde mir überlegen, ob der PC zwingend LAN braucht. Fritz WLAN Repeater spannen dir eine sehr starkes wlan im Haus auf.

ansonsten ist der bauliche Aufwand um Kabel zu ziehen halt immer der gleiche.
 
Moin, ich habe sehr viel Erfahrung mit Leerohren, da ich in der Schweiz lebe und arbeite als Elektriker. Hier ist das Vorschrift. Ich würde dir DRINGEND empfehlen, ÜBERALL hin welche zu verlegen.

Am besten : https://www.fraenkische.com/de-DE/p...t=electrical-systems#product-detail-downloads

Und dann bitte auch HOCHWERTIGE Kabel benutzen. Du machst die Arbeit sicher nur 1 mal, für die nächsten 20 Jahre. Zum Beispiel : https://www.kabelmeister.de/kabel/n...000mhz-duplex-awg23-frnc-b-orange-100m?c=3445

Dann überall Doppeldosen, beim TV im Wohnzimmer oder Büro (wenn es eins geben sollte), am besten sogar 2x Doppeldose oder sogar 3x.

Auf jedem Stock, noch eine Dose für ein WLAN-AP Sender, wäre auch von Vorteil.

Schließt du die Kabel selber an? Dann müsste man sich noch ein Messgerät zulegen, was die Anschlüsse kontrolliert. https://www.kabelmeister.de/netzwer...ter-mit-remote-einheit-logilink-wz0015?c=3014

Kabelmeister ist nur ein Beispiel, man kann das Zeug auch woanders kaufen, aber die haben halt alles.

Gibt es eventuell einen alten Kamin, in dem man fahren könnte, mit den Schläuchen? Das würde die Arbeit enorm erleichtern.

Eine Zeichnung vom ganzen Projekt, würde die Beratung hier, enorm erleichtern. Muss nicht professionell sein.

Gruss
 
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Prime2k schrieb:
Du machst die Arbeit sicher nur 1 mal, für die nächsten 20 Jahre.
Ja und nein.

Ja, die Leerrohre legt man nur einmal. Nein, weil die Rohre bleiben wenn Du willst auch sechzig Jahre drin. Häuser stehen nun mal lange und wenn sie gepflegt sind machen sie auch im Alter noch Freude.

Cat 7 ist in meinen Augen auch keine "Zukunftslösung". Grund: Gigabit Ethernet ist seit Jahren an der Grenze, jetzt schafft man zwar auch 2,5GBit darüber etc - ABER: auf dem Weg dorthin hatten wir auch jahrelang fibre ethernet als "Zukunftslösung". War halt teuer. Wer damals aber fibre verlegt hat und jetzt weiter ausbaut, bleibt auf fibre und den Kosten - oder macht wieder alles neu um auf günstigeres CAT umzurüsten. Der neueste heiße Scheiß sind hohle Glasfasern. Insofern: das Einzige was für mich zukunftssicher ist, sind Leerrohre. Bei allem anderen muss ich sagen: zehn Jahre sind in der IT eine verdammt lange Zeit...

Kurz: Leerrohren ist sowas scheissegal. Wenn Du zwischendrin andere Kabel verlegen willst, ist der Aufwand erträglich. Es sinkt auch die Hemmschwelle sich mit Notlösungen wie powerLAN rumzuschlagen und stattdessen vernünftige Dinge zu installieren. Kann also sein dass in zehn Jahren das nächste Kabel eingezogen wird. Aber mit Leerrohren kann man ja.

Zwei Dinge: Du wirst dennoch WLan brauchen, smartphones, tablets, Kühlschrank, whatever...
Du bist jetzt nicht mehr auf die Fritzbox angewiesen da deren Modem eh nicht genutzt wird. Genauso das Telefonmodul. Vlt auch alternative WLAN-Systeme anschauen. Von ASUS über entsprechende Router mit community-Firmware oder Torris, Ubiquity... da bekommt man schon mehr Leistung.

Und: ich würde in jedem Stockwerk wenigstens ein Leerrohr so bis zur Decke legen dass nie ein Schrank davor steht, zum Beispiel zwischen Türrahmen und Lichtschalter. Und wenn ich jemanden habe der sich auskennt, gleich Strom rein.
Grund: Dann kann man gleich nen Accesspoint unter die Decke an die Wand hängen. Je nach Größe des Schlosses halt auch zwei APs...
 
Dein erster Ansatzpunkt, den Router im Raum über dem Keller zu belassen, ist völlig richtig. Router im Keller sind sinnfrei, es sei denn dort laufen alle Kabel auf.
Deine einfache Verkabellung per Patchkabel kann man so machen, ist halt low cost und funktioniert auch.
Wer nun glaubt das es besser ist Geld in die Hand zu nehmen, weil man dann alles auf neuestem Stand hat und über Jahre Ruhe ist, der irrt. War in der Vergangenheit nicht so und wird auch in Zukunft nicht so sein. Das einzige was da Sinn macht sind Leerrohre, damit man alles wieder austauschen kann.
Die Technik ändert sich ständig, besonders WLAN Standards ändern sich alle paar Jahre. Besonders wegen der Weg-Werf-Geräte mit Akkus drin.
Ich würde die low cost Variante bevorzugen und Kabel legen, wenn Räume renoviert werden, hinter Fussleisten usw. Dein Patchkabel hoch zum OG muss ja in einen Kabelkanal auf Putz. Den würde ich auf jeden Fall größer wählen, ebenso das Loch was gebohrt wird, damit nach installiert werden kann. Patchfelder rechnen sich ab 5 LAN Kabel. Bei 4 LAN Kabeln kann man auch 2 Zwillingsdosen AP setzen.
Unterverteilungen für jede Etage bei Einfamilien-Häusern. sind sinnloses Gedöns, was eher zu Fehlern führt als das es Vorteile hat. Je mehr Steckverbindungen je mehr Fehler können entstehen. Sicherlich würde man für Bürogebäude Unterverteilungen je Etage setzen, aber nicht für Einfamilien-Häusern.
In Deine Überlegungen einbeziehen solltest Du vorhandene Telefonkabel als LAN Kabel zu nutzen. ggf tote Schornsteine für LAN Kabel-Verlegung.
 
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@TenDance Gebe ich dir Recht, dass man über die Wahl der Kabel diskutieren kann. Mit Cat7a schaffst du halt, auch über längere Strecken 10Gbe. Bei ner Doppeldose, dann auch 20Gbe. Wichtig ist IMMER das Rohr. Ich würde mir alle Standorte GENAU anschauen und dann mit 100% Reserve alles verrohren. Zu den Dosen, IMMER ein 32er Rohr.
 
Für was braucht man 10Gbit/s LAN? TVs und Spielekonsolen mit solchen LAN Adaptern gibt es nicht. Die Mehrzahl der TVs hat sogar nur 100Mbit/s LAN Ports. Die meisten Lappies können eh nur bis zu 800Mbit/s WLAN.
TE will 400Mbit/s Glasfaser Internet verteilen, keine NAS oder Server aufstellen.
Selbst wenn er 5 Kids hätte, die alle im OG Streams schauen wollen, würde eine Gigabit Anbindung dorthin reichen.
Vorsichtig muss man da eher bei Power-Gamern sein und bei Home-Office, Home Scooling sein. Aber das wäre der Flaschenhals eher die Glasfaser und up-load.
Nein das ist eher Mentalität der Installateure, in die Zukunft zu schauen und das maximal mögliche Anzubieten.
Ob die Zunkunft für Verkabellungen in Gebäuden nun Glasfaser wird, ist vom Preis der Hardware abhängig. Der Preis für Hardware ist von Neuerungen abhängig. Wenn also die nächste Geräte-Generation kommt, erzielt die Spitzenpreise und die vorherige Generation wird verramscht. Was also nach Glasfaser kommt, lässt sich noch nicht absehen. Deshalb derzeit die Spitzenpreise für Glasfaser-Hardware und 10Gbit/s LAN Hardware.
 
Zuletzt bearbeitet:
Erstmal vielen Dank für die zahlreichen Antworten in so kurzer Zeit, das hab ich echt nicht erwartet!!

Switche kaskadieren macht denke ich keinen Sinn, wenn ich dann auch einfach ein zweites Kabel verlegen kann. Generell finde ich die Idee mit den kleineren Switches pro Etage tatsächlich gar nicht so schlecht.

Was ich noch dazu sagen sollte: Ich habe keine Ahnung vom Bohren, Kabelverlegen oder sonstigen Bau/Elektrikarbeiten. Ich habe jedoch ein-zwei Personen im Bekanntenkreis die sowas öfters machen, die auch meinten die würden mir da helfen, da sie selbst in ihrem Haus die Glasfaserleitung bekommen haben und das jetzt verkabeln. Die machen das aber nicht Hauptberuflich und auch deshalb wollte ich mir ein paar Infos einholen, bevor ich denen komplett freies Spiel lasse und als Laie nur komplett Ahnungslos daneben stehe.
Für welche Variante ich mich genau entscheide hängt also auch ein wenig davon ab, was die Bekannten bereit sind zu tun bzw. in wie fern die mich unterstützen können.

Vielleicht nochmal eine andere dumme Frage: Wenn ich mich für die "einfache" Variante entscheide und, sagen wir mal, im EG den Router hinstelle und im OG einen Switch, lege ich dann durch die Leerrohre normale Patchkabel und verbinde den Router direkt den beiden Switches, sodass das Kabel "lose" aus dem Boden herauskommt, oder sollte ich in dem Fall trotzdem auf Verlegekabel setzen und dann zu Netzwerkdosen in der Wand (bzw. im Boden?) greifen?

Karre schrieb:
Ich würde mir überlegen, ob der PC zwingend LAN braucht.
Auf dem PC wird gezockt, meine letzte Info ist, dass man da definitiv kabelgebunden verbunden sein sollte.

Prime2k schrieb:
Gibt es eventuell einen alten Kamin, in dem man fahren könnte, mit den Schläuchen? Das würde die Arbeit enorm erleichtern.
Nicht, dass ich wüsste. Das Problem ist, das Haus ist etwas älter, die die es gebaut haben sind schon lange verstorben und keiner hier hat eine Ahnung wo bereits vorhandene Leerrohre sein könnten, oder was es sonst hier noch im Haus gibt. Im EG und OG ist Sat Kabel verlegt mit so Dosen in der Wand (zwei nebeneinander im Wohnzimmer, eins im OG) mit 4 Anschlüssen: "SAT, SAT, TV, PR". Im Zimmer oben links und rechts liegt das Coaxialkabel einfach "lose" da und geht in die Wand rein (siehe Zeichnung). Das alles bringt aber auch nichts, glaube ich, da das ja alles in die Satellitenschüssel aufm Dach geht.

Prime2k schrieb:
Eine Zeichnung vom ganzen Projekt, würde die Beratung hier, enorm erleichtern. Muss nicht professionell sein.
Hab mal eine sehr sehr einfache Zeichnung in Paint erstellt und angehängt. Keine Ahnung ob die irgendwie hilft, ich bin eine richtige Niete im Zeichnen 😅 Die Verbindungen sollen nur aufzeigen, was womit verbunden ist, nicht wie die tatsächlichen Strom und Coxialkabel verlegt sind. Die Anzahl der Zimmer und die Dimensionen passen auch nicht so ganz^^ Der Soll Zustand ist, dass der PC im rechten oberen Zimmer per LAN verbunden ist und alles andere guten WLAN Empfang hat. Das ist zumindest das Minimum. Plus-Punkte wenn TV und Konsolen auch per LAN verbunden sind, muss aber nicht unbedingt. Unabhängig ob der Router in den Keller oder ins EG kommt, muss ich ja so oder so nach oben/unten bohren.
 

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TenDance schrieb:
Du bist jetzt nicht mehr auf die Fritzbox angewiesen da deren Modem eh nicht genutzt wird. Genauso das Telefonmodul. Vlt auch alternative WLAN-Systeme anschauen.
Aber er kann doch über die Fritzbox 7590 gut WLAN verteilen. Die Bix hat doch gute Antennen, warum also nicht nutzen? Stehe gerade vor einer ähnlichen Entscheidung.
 
Viele Antworten gehen scheinbar davon aus dass du generalsanieren willst.
So wie ich das lese wird das in einer im Ist-Zustand bewohnten Umgebung gemacht.
Daher kann ich nur ganz klar raten so wenig Kabel wie unsichtbar möglich zu ziehen.

Erste Prüfung wäre zum Beispiel ob die die alte Telefonleitung vom APL im Keller zur TAE Dose im EG durch ein Netzwerkkabel ersetzen kannst.
Dann bräuchtest du nur eine Deckenbohrung ins 1.OG.
Wie du von dort aus dann zum PC kommst kann man dir aus der Ferne nicht sagen.

Wenn möglich, dann immer Verlegekabel und Keystones.
Notfalls (wirklich nur notfalls) kann man auch Patchkabel da rein pfuschen. Stecker crimpen ist aber gar nicht so leicht wie sich das viele vorstellen und bei feldkonfektionierbaren Steckern oder Keystones muss man drauf achten dass diese mit Litzendraht kompatibel sind.
 
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