T
Tankred
Gast
Hier mal zur Abwechslung ein Erfahrungsbericht zu einer TV-Karte, namentlich der "Leadtek WinFast TV2000XP Global mit FM", die es für zirka 30 Euro derzeit im Handel gibt.
Ich habe noch eine WinTV-Karte von Hauppauge mit einem Hardware Encoder, weshalb diese Karte recht gut zum Vergleich taugt.
Als erstes ist mir aufgefallen, dass die Leadtek viel leichter und mit weniger Bauteilen bestückt ist, als die Hauppauge. Bei dieser ist der Tuner-Teil riesig, Leadtek hat hier hingegen etwas extrem kleines verbaut. Gut finde ich auch, dass man den Sound nicht nur außen per Klinkensteckerkabel an die Soundkarte ausgeben kann, sondern die Karte wahlweise auch intern direkt mit dem Soundeingang auf dem Motherboard bzw. der Soundkarte verbinden kann. Seltsam ist allerdings bei der Leadtek, dass sie zwar über einen FM-Tuner verfügt, dieser aber einen proprietären Anschluss hat. Für diesen Klinkenstecker ähnlichen Anschluss ist auch eine FM-Wurfantenne beigelegt, allerdings verhindert das den Anschluss von Kabelradio.
Soweit erstmal meine ersten Eindrücke, nun zur Inbetriebnahme.
Die Karte ist im PCI-Slot schnell eingebaut, den Sound habe ich intern mit dem Motherboard verbunden und extern das analoge Kabelfernsehen angeschlossen. Nach dem Start des Computers starte ich das 3 MB kleine Steup-Programm, das alle erforderlichen Treiber installiert. Nachdem dies völlig problemlos von statten gegangen ist, will das Setup den PC neu starten. Danach installiere ich die Software "PVR2", die alle Funktionen der Karte bedient. Danach ist erfreulicherweise nicht einmal ein Neustart erforderlich.
Die Software PVR2 erinnert ziemlich an eine Mischung aus PowerDVD und WinDVD. Oben das Fenster mit dem Videobild, unten ein Panel, über das sich die Wiedergabe steuern lässt. Alles sieht ziemlich aufgeräumt und damit übersichtlich aus.
Der erste Kanalsuchlauf wird nicht automatisch gestartet, man findet die Option aber leicht über das erwähnte Panel. Der Suchlauf ist sehr schnell, aber leider auch nicht sehr sorgfältig. Zwar erkennt das Programm automatisch, in welchem Land man sich befindet und ob es sich um Kabelfernsehen handelt, in der fertigen Kanalliste finden sich aber auch haufenweise rauschende Senderplätze. Auch die Sendernamen muss man manuell vergeben, der Aldi-Fernseher meiner Eltern kann das bereits automatisch.
Bezüglich des Fernsehbildes kann man verschiedene Render-Modi auswählen. Automatisch ist Overlay ausgewählt, das aber ein etwas krisseliges Bild ergibt. Besser sind VMR bzw. VMR9, die ein sehr gleichmäßiges und schönes Bild ergeben. Probleme mit Bewegungsartefakten gab es in keinem Modus.
Eine wesentliche Funktion von der Software ist das Aufnehmen des Programms. Dafür bietet PVR2 reichlich Formate, darunter MPEG 1 und 2, DVD, SVCD usw. und das sogar teilweise in unterschiedlichen Qualitätsstufen. Dank des Panels geht das Aufnehmen auch super einfach. Man drückt auf den roten Knopf und los geht es. Natürlich kann man Aufnahmen auch planen. Das funktioniert entweder manuell oder über den eingebauten "Electronic Program Guide" (EPG). Und das ist auch schon der Haken: ich habe eine Karte gesucht, die das EPG über das Fernsehsignal empfängt, die Leadtek benötigt dafür aber (wie allerdings die meisten Karten) einen Internet-Anschluss. Alternativ kann man auch XML-Daten importieren, aber auch das ist nicht genau das, was ich mir vorgestellt habe.
Ein weiterer negativer Punkt ist der Teletext. Erstens öffnet sich dieser wie bei der Software von Hauppauge in einem separaten Fenster, also quasi als externe Anwendung. Zweitens öffnete sich dieses Fenster nicht immer und Teletext tauchte in diesem Fenster aus mir unerfindlichen Gründen auch gar nicht auf.
Bis auf dieses seltsame Programmverhalten fand ich die Software aber sehr gut gemacht. Der randlose Modus des Wiedergabefensters, der Fullscreen-Modus, bei dem sich das Panel unten andockt und bei Nichtbenutzung in den Hintergrund verschwindet bzw. wieder auftaucht, wenn man mit der Maus in die Nähe kommt. Die verschiedenen Bildformate, Zoomfunktionen, ein einfach zu bedienendes Timeshift usw. Alles war einfach und übersichtlich zu bedienen und nie hatte ich den Eindruck, eine träge Monsteranwendung zu bedienen, wie man sie ja in letzter Zeit im Multimediasektor immer wieder findet.
A propos Timeshift: beim Timeshifting und auch beim Aufnehmen (was ja quasi der selbe Vorgang ist) habe ich die CPU-Belastung mal genau beobachtet. Interessanterweise konnte ich keinen Unterschied zwischen Karten ausmachen, die einen Hardware-Encoder auf der Karte haben und der Leadtek. Bei der reinen Wiedergabe bewegen sich bei allen Karten die CPU-Belastung im einstelligen Prozentbereich, bei Aufnahmen schwankt sie zwischen diesem Bereich und 30 Prozent. Für mich ein Beweis dafür, dass der Ruf nach einem Hardware Encoder wirklich ein Relikt aus alten Tagen ist.
Allerdings habe ich die Karte schweren Herzens heute wieder eingepackt und an den Händler zurückgeschickt, denn EPG ist für mich ein MUSS und Internet habe ich zuhause nicht.
Ich habe noch eine WinTV-Karte von Hauppauge mit einem Hardware Encoder, weshalb diese Karte recht gut zum Vergleich taugt.
Als erstes ist mir aufgefallen, dass die Leadtek viel leichter und mit weniger Bauteilen bestückt ist, als die Hauppauge. Bei dieser ist der Tuner-Teil riesig, Leadtek hat hier hingegen etwas extrem kleines verbaut. Gut finde ich auch, dass man den Sound nicht nur außen per Klinkensteckerkabel an die Soundkarte ausgeben kann, sondern die Karte wahlweise auch intern direkt mit dem Soundeingang auf dem Motherboard bzw. der Soundkarte verbinden kann. Seltsam ist allerdings bei der Leadtek, dass sie zwar über einen FM-Tuner verfügt, dieser aber einen proprietären Anschluss hat. Für diesen Klinkenstecker ähnlichen Anschluss ist auch eine FM-Wurfantenne beigelegt, allerdings verhindert das den Anschluss von Kabelradio.
Soweit erstmal meine ersten Eindrücke, nun zur Inbetriebnahme.
Die Karte ist im PCI-Slot schnell eingebaut, den Sound habe ich intern mit dem Motherboard verbunden und extern das analoge Kabelfernsehen angeschlossen. Nach dem Start des Computers starte ich das 3 MB kleine Steup-Programm, das alle erforderlichen Treiber installiert. Nachdem dies völlig problemlos von statten gegangen ist, will das Setup den PC neu starten. Danach installiere ich die Software "PVR2", die alle Funktionen der Karte bedient. Danach ist erfreulicherweise nicht einmal ein Neustart erforderlich.
Die Software PVR2 erinnert ziemlich an eine Mischung aus PowerDVD und WinDVD. Oben das Fenster mit dem Videobild, unten ein Panel, über das sich die Wiedergabe steuern lässt. Alles sieht ziemlich aufgeräumt und damit übersichtlich aus.
Der erste Kanalsuchlauf wird nicht automatisch gestartet, man findet die Option aber leicht über das erwähnte Panel. Der Suchlauf ist sehr schnell, aber leider auch nicht sehr sorgfältig. Zwar erkennt das Programm automatisch, in welchem Land man sich befindet und ob es sich um Kabelfernsehen handelt, in der fertigen Kanalliste finden sich aber auch haufenweise rauschende Senderplätze. Auch die Sendernamen muss man manuell vergeben, der Aldi-Fernseher meiner Eltern kann das bereits automatisch.
Bezüglich des Fernsehbildes kann man verschiedene Render-Modi auswählen. Automatisch ist Overlay ausgewählt, das aber ein etwas krisseliges Bild ergibt. Besser sind VMR bzw. VMR9, die ein sehr gleichmäßiges und schönes Bild ergeben. Probleme mit Bewegungsartefakten gab es in keinem Modus.
Eine wesentliche Funktion von der Software ist das Aufnehmen des Programms. Dafür bietet PVR2 reichlich Formate, darunter MPEG 1 und 2, DVD, SVCD usw. und das sogar teilweise in unterschiedlichen Qualitätsstufen. Dank des Panels geht das Aufnehmen auch super einfach. Man drückt auf den roten Knopf und los geht es. Natürlich kann man Aufnahmen auch planen. Das funktioniert entweder manuell oder über den eingebauten "Electronic Program Guide" (EPG). Und das ist auch schon der Haken: ich habe eine Karte gesucht, die das EPG über das Fernsehsignal empfängt, die Leadtek benötigt dafür aber (wie allerdings die meisten Karten) einen Internet-Anschluss. Alternativ kann man auch XML-Daten importieren, aber auch das ist nicht genau das, was ich mir vorgestellt habe.
Ein weiterer negativer Punkt ist der Teletext. Erstens öffnet sich dieser wie bei der Software von Hauppauge in einem separaten Fenster, also quasi als externe Anwendung. Zweitens öffnete sich dieses Fenster nicht immer und Teletext tauchte in diesem Fenster aus mir unerfindlichen Gründen auch gar nicht auf.
Bis auf dieses seltsame Programmverhalten fand ich die Software aber sehr gut gemacht. Der randlose Modus des Wiedergabefensters, der Fullscreen-Modus, bei dem sich das Panel unten andockt und bei Nichtbenutzung in den Hintergrund verschwindet bzw. wieder auftaucht, wenn man mit der Maus in die Nähe kommt. Die verschiedenen Bildformate, Zoomfunktionen, ein einfach zu bedienendes Timeshift usw. Alles war einfach und übersichtlich zu bedienen und nie hatte ich den Eindruck, eine träge Monsteranwendung zu bedienen, wie man sie ja in letzter Zeit im Multimediasektor immer wieder findet.
A propos Timeshift: beim Timeshifting und auch beim Aufnehmen (was ja quasi der selbe Vorgang ist) habe ich die CPU-Belastung mal genau beobachtet. Interessanterweise konnte ich keinen Unterschied zwischen Karten ausmachen, die einen Hardware-Encoder auf der Karte haben und der Leadtek. Bei der reinen Wiedergabe bewegen sich bei allen Karten die CPU-Belastung im einstelligen Prozentbereich, bei Aufnahmen schwankt sie zwischen diesem Bereich und 30 Prozent. Für mich ein Beweis dafür, dass der Ruf nach einem Hardware Encoder wirklich ein Relikt aus alten Tagen ist.
Allerdings habe ich die Karte schweren Herzens heute wieder eingepackt und an den Händler zurückgeschickt, denn EPG ist für mich ein MUSS und Internet habe ich zuhause nicht.