Ergonomie: weiße Tasten besser als schwarze?

Apfelorange

Lieutenant
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Hallo,

ich weiß ich bin ne Pussy, dass ich mir darüber Gedanken mach.

Hier http://www.ergo-online.de/site.aspx?url=html/arbeitsplatz/hardware/tastatur.htm habe ich gelesen, dass matte und helle Tasten bevorzugt werden sollen, bzw. dies sogar in einer DIN-Arbeitsnorm festgelegt ist. Matt könnte ja noch schwarze Tasten bedeuten, aber wieter unten steht dann, "dunkle Schrift auf hellem Grund".

Sind diese Arbeitsnormen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhend, oder setzen sich da ein paar Leute und treffen eine Übereinkunft, was sie für gut halten?
Übersicht

...
Eine matte und helle Oberfläche sind ebenso grundlegende ergonomische Forderungen.
Die Beschriftung soll sich deutlich vom Hintergrund abheben und in normaler Arbeitshaltung lesbar sein.
...
Mindestanforderungen an Tastaturen nach Gesetz und Norm
Die Bildschirmarbeitsverordnung fordert allgemein für eine ergonomisch günstige Arbeitshaltung in ihrem Anhang:

vom Bildschirmgerät getrennte Tastatur
neigbare Tastatur
variabel anordenbare Tastatur
Arbeitsfläche zum Auflegen der Hände vor der Tastatur
reflexionsarme Oberfläche
Form und Anschlag der Tasten für eine ergonomische Bedienung
deutlich vom Untergrund abgehobene Beschriftung der Tasten, bei normaler Arbeitshaltung lesbar
Oberfläche

seidenmatte Oberfläche
helle Farbe mit einem Reflexionsgrad von 20-50 (zulässig zwischen 15 und 75) zur Vermeidung von zu hohen Kontrasten im Sehfeld
dunkle Schrift auf hellem Grund, Kontrast mindestens 3:1
Schriftgröße 3,2 mm
Beschriftung abriebfest
keine scharfen Ecken und Kanten
Material mit günstigen Wärmeleiteigenschaften (kein Metall)


Desweiteren steht auf dieser Seite, dass in schwarzen Tasten sogenannte PAKs drin sind, die giftig sind und die man meiden sollte. So wie sich das liest, kann man aber selbst trotz Regularien nicht sicher sein, dass in der EU verkaufte Tastaturen keine PAKs enthalten, oder?

Schwarzes Material: nicht zu empfehlen
Schwarze Tastaturen erfüllen nicht die ergonomischen Anforderungen der Normen, damit wird die Anforderung des Arbeitsschutzgesetzes nach Beachtung der gesicherten arbeitswissenschaftlichen Erkenntnisse nicht erfüllt. Schwarz erhöht die Kontraste im Sehfeld und auf schwarzen Oberflächen sind Lichtreflexe und Spiegelungen deutlicher sichtbar und führen zu Blendungen und damit zu Störungen beim Sehen am Bildschirm. All das trägt zur frühzeitigen Ermüdung nicht nur der Augen bei.

Schwarze Kunststoffe bergen allerdings noch weitere Gefahren: Sie können PAK = polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe enthalten. PAK´s sind natürliche Bestandteile von Ruß und der wird genutzt zur Herstellung schwarzer Farbstoffe oder als Füllstoff. Insbesondere wenn billiges recyceltes Kunststoffgranulat bei der Tastaturherstellung verwendet wird, kann es zu erhöhten Konzentrationen kommen. PAK ist auch in Weichmachern enthalten, die z.B. in Mausrädchen vorhanden sind.

Einige der PAK´s sind eindeutig krebserregend oder fortpflanzungsgefährdend. Andere können Hautreizungen hervorrufen. PAK werden durch die Haut und durch die Atmung in den Körper aufgenommen.

Die kritische Debatte um PAK in Verbraucherprodukten hat dazu geführt, dass seit 2008 bei der Vergabe des GS-Zeichen auch die Richtwerte für die maximale PAK-Konzentration geprüft werden. Einen gesetzlichen Grenzwert gibt es aber nicht. Produkte ohne GS-Zeichen können erhöhte PAK-Konzentrationen enthalten. Das kann sogar auch bei GS-Produkten der Fall sein, weil diese nach Baumustern geprüft werden und die zugelieferten Rohstoffchargen der Massenproduktion voneinander abweichen können. Der TÜV-Rheinland hat 2009 vor diesem Hintergrund darauf verwiesen, dass viele Hersteller sich nicht an die Richtwerte für PAK halten.

Eine EU-weite Regulierung von krebserzeugenden PAK in Verbraucherprodukten mit Beschränkungsverfahren nach den Gefahrstoff-Gesetzen wird vom Bundesamt für Risikoforschung vorangetrieben. Das Umweltsiegel RAL-78 für Tastaturen fordert vom Hersteller die Erklärung, dass keine krebserregende Stoffe und keine Flammschutzmittel enthalten sind.
Helle Tastaturen sind eindeutig die bessere Wahl.

Danke, falls es jemand geschafft hat bis zu Ende zu lesen :)
 
1) normalerweise tippt man doch "blind", also müsste die farbe der tasten egal sein (aber schwarze schrift, auf hellem hintergrund (hier: weiß) ist immer besser zu lesen als umgekehrt. (druck dir zb einen 10pt text in schwarzer schrift auf weißem papier aus, und dann einmal denselben text in selber pt-größe in weißer schrift mit schwarzem hintergrund)

2) ich habe privat immer schwarze tastaturen, beruflich eine weiße (apple) tastatur: scheinbar sind die PAK werte nicht so hoch, oder ich hatte auch nur glück (vater von 2 kindern ;)) und sehkraft auch noch top (lediglich 0,25 dioptrien auf einem auge).

kann natürlich sein, wenn man sich eine 5$ tastatur aus hongkong schicken lässt, dass da (noch mehr) stoffe drin sind, die nicht wirklich gesund sind. aber das leuchtet sicher jedem ein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das hat nichts mit ergonomie zu tun!
Ja, der Kontrast ist besser.
Mir persönlich gefällt es auch besser.

Das Profil der Kappen kann die ergonomie beeinflussen. Und noch viel stärker die Tastatur - zB ergodox ist besser
 
lars050100 schrieb:
Das hat nichts mit ergonomie zu tun!

Ach es hat nichs mit Ergonomie zu tun aber es wird einem vorgeschrieben wegen der Ergonomie ... Habs selber schwarz auf weis gesehen beim den Anforderungen an einem Home Office Arbeitsplatz.

Und ja man kann es so besser lesen "wen man es halt braucht" und ein spezielles Zeichen suchen tut.
 
Es geht wohl nicht nur darum, dass man Schwarz auf Weiß besser lesen kann, sondern auch um störende Lichtreflexionen, die man naturgemäß auf schwarzen Tastaturen besser sieht, als auf weißen. Das halte ich jedoch für übertrieben.

Wenn man hochwertige Tastaturen nutzt muss man sich auch keine großen Sorgen um PAKs machen. Wenn man eine China-Billigtastatur kauft die bereits nach Gift riecht, dann braucht man sich nicht wundern.
 
Ich denke mal das es sich um eine veraltete Norm handelt. In keinem Unternehmen wo noch so viel Wert auf die Normen gelegt wird habe ich in den letzten Jahren auch nur eine helle Tastatur gefunden.
 
sagen wir mal so es ist das i-Tüpfelchen eines ergonomischen Arbeitsplatztes ...

Giftstoffe in Plastik? wenn du nicht gerade billigen Chinadreck kaufst brauchst du dir darüber keine Gedanken machen ... es gilt halt auch hier wiedermal: you get what you paid for! Geiz ist halt nicht geil, auch wenn einem das die Werbung eines bestimmten Konzern immer weis machen möchte!
 
DGUV Information 215-410, da steht alles zum Thema drin und ja, das ist wissenschaftlich belegt und nach wie vor gültig... dass sich keiner dran hält steht auf einem anderen Blatt.
 
Danke euch allen!

Genau es geht dabei wohl auch um Reflektionen, die auf schwarzen Tasten wohl häufiger sind, deshalb steht dort wohl auch matte Oberfläche. Ob in deren Sinne dann schwarze Tasten OK sind, wenn sie matt sind, weiß ich nicht.

Wegen den PAKs. Stimmt das denn, dass man auf der sicheren Seite ist, wenn man ne "teurere" (also keine 5$ China) kauft? Ich meine, nicht dass es am Ende doch wie in anderen Fällen ist. Beispiel Textilien, teils sogar der gleiche Schnitt, Marke und Billig-Laden sind aus der gleichen Produktion mit den gleichen Negativpunkten und es wird nachher nur ein anderes Ettikett drauf genäht. Preisunterschied 9,- vs 90,- EUR. (Bei Elektronik etc. findet dann bei der Marke wenigstens noch ne Qualitätskontrolle statt, die den höheren Preis rechtfertigt. Ja, ich weiß Werbekosten etc. kommen auch noch dazu).
Ich habe also die Befürchtung, dass der Preis kein Indikator ist.

Wie sind denn z.B. die Tastaturen von rapoo? Ist das eher teuer verkaufter Billigschrott oder seinen Preis wert?
 
Zuletzt bearbeitet:
lars050100 schrieb:
Das hat nichts mit ergonomie zu tun!
Ja, der Kontrast ist besser.
Mir persönlich gefällt es auch besser.

Das Profil der Kappen kann die ergonomie beeinflussen. Und noch viel stärker die Tastatur - zB ergodox ist besser
Kontrast hat sogar direkt was mit Ergonomie zu tun - harte Kontraste auf grossen Flächen, die gegebenenfalls auch noch reflketieren sind äußerst ermüdend für die Augen. Keine Ahnung wo ihr so arbeitet, aber bei uns wird das einmal im Jahr beim Rundgang der Abreitssicherheit angemahnt - ist bei uns ein sogenannter "sollte" Verstoss - kann und sollte, muss aber nicht geändert werden. Wird aber immer brav aufgeschrieben, und sobald der Mitarbeiter mal wegen ner Dinestlichen Lesebrille vorstellig wird darf er erstmal sein ganzes schwarzes Kram gegen Beige tauschen (lassen)...
 
Darum mein Arbeitstier, because of super Ablesbarkeit:
IMG_20140212_073255.jpg
 
Die DGUV Information liefert eindeutig schlechte Nachrichten für mich als Nutzer von linearen Schaltern ;)

Zumindest als Office-Schmöker habe ich ein Tastenset aus Weißen Alphas mit hellgrauen Modifiers. Das wäre ja ok.
 
Shihatsu schrieb:
Kontrast hat sogar direkt was mit Ergonomie zu tun - harte Kontraste auf grossen Flächen, die gegebenenfalls auch noch reflketieren sind äußerst ermüdend für die Augen. Keine Ahnung wo ihr so arbeitet, aber bei uns wird das einmal im Jahr beim Rundgang der Abreitssicherheit angemahnt - ist bei uns ein sogenannter "sollte" Verstoss - kann und sollte, muss aber nicht geändert werden. Wird aber immer brav aufgeschrieben, und sobald der Mitarbeiter mal wegen ner Dinestlichen Lesebrille vorstellig wird darf er erstmal sein ganzes schwarzes Kram gegen Beige tauschen (lassen)...

Das dunkle Schrift auf weißem Untergrund angenehmer zu lesen ist kann ich bestätigen - allerdings nicht am Monitor. Dort finde ich besagtes dermaßen ermüdend, ich habe überall wo möglich hellgraue Schrift auf dunkelgrau (fast schwarz) konfiguriert.

Trotzdem sind die tastenkappe vernachlässigbar, wenn die Tastaturen selbst nicht ergonomisch ist. Und weder eine Standard Tastatur (auch mechanisch) noch das deutsche QWERTZ Layout ist soo ergonomisch.. viele haben sich nur daran gewöhnt.

Ergodox, Kinesis, zumindest geteilt ist imho besser. Layout wäre NEO2 für QWERTY gut - zugegeben, ich hab’s noch nicht gelernt. Aber theoretisch ist es effizienter.
 
lars050100 schrieb:
Das dunkle Schrift auf weißem Untergrund angenehmer zu lesen ist kann ich bestätigen - allerdings nicht am Monitor. Dort finde ich besagtes dermaßen ermüdend, ich habe überall wo möglich hellgraue Schrift auf dunkelgrau (fast schwarz) konfiguriert.
Das sehe ich auch so und nutze daher auch - überall dort wo es verfügbar ist - das dunkle Design, also Weiß auf Schwarz. Dann ist der Monitor einfach dunkler, was angenehmer ist.
 
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