Nachdem ich mich durch einige einschlägige Threads aus den letzten 3-4 Jahren im hiesigen und in diversen anderen Foren gelesen habe, möchte ich hier meine Erfahrungen mit „EoC“ mit euch teilen.
Problemstellung/Ausgangsposition:
- Doppelhaushälfte, gut 20 Jahre alt, 3 Etagen (EG, OG, DG)
- TV-Empfang per Sat vom Dachboden aus
- Sat/TV/Radio-Steckdosen (3er) in allen Räumen, aber kein Ethernet
- Fritzbox 7590 (DSL) am Telefonanschluss im Büro im OG, WLAN in EG und DG nur sehr dürftig
In den letzten 3-4 Jahren hatten wir uns in EG und DG mit Powerline und Repeatern beholfen. Die Datendurchsätze waren – allem „Mesh“-Geschwurbel der Hersteller zum Trotz - dürftig, so im mittleren zweistelligen Mbit/s-Bereich, aber für Streamingdienste reichte es in der Regel. Und das Netz war stabil.
Das änderte sich erst mit der Umstellung unseres DSL-Anschlusses auf Super Vectoring Technik. Die Telekom hatte mir ein Angebot gemacht, das ich nicht ausschlagen konnte (Magenta XL zum Preis von L), doch nun kam es nahezu täglich zu Abbrüchen der Internetverbindung. Alle Optimierungsoptionen der Fritzbox-Oberfläche halfen nicht. Auch der Austausch der Powerline-Komponenten durch die anderer Hersteller (AVM vs. Devolo vs.TP-Link) brachte keine Stabilität.
Für mich hieß das: tagsüber im Home Office die Powerlinekomponenten vom Netzwerk trennen, damit ich eine stabile Leitung habe. Und nach Feierabend dann wieder anstöpseln und z.B. beim Streamen hoffen, dass der Abbruch erst in der Nacht kommt. Kein Zustand sowas!
Letzte Woche stieß ich dann per Zufall auf ein YouTube-Video von Jürgen (
), in dem Gigabit-LAN per Coax versprochen wurde. Vor Jahren hatte ich mich mal kurz um diese Alternative gekümmert, aber es dann wieder verworfen. Jürgen erklärt sehr anschaulich, wie er sein Netzwerk eingerichtet hat. Ich war trotzdem skeptisch, da in diversen Foren bis ins Jahr 2020 hinein stets von „Experten“ erläutert wird, warum dies keine gute Idee ist.
Trotzdem habe ich die im Video beschriebenen Modems von Giga Copper aus Düsseldorf geordert. Insgesamt 3 Modems, die vorkonfiguriert (1 Master, 2 Clients) vorgestern bei mir eingetroffen sind. Natürlich musste ich mich sofort an die Installation machen.
Das Master-Modem hängt an der TV-Dose im Büro (OG), wo auch die Fritzbox steht, die Clients sind jeweils im DG und im EG an der TV-Buchse. Ich konnte bei mir sogar die männlichen terrestrischen Anschlüsse verwenden, sodass ich keinen Sat-Splitter o.ä. verwenden muss. Eine terrestrische Antenne ist nicht angeschlossen.
Zunächst sah es nicht nach einem Erfolg aus, denn die Verbindung war mit 20-30 Mbit/s enttäuschend. Als ich aber einen Werksreset durchgeführt hatte (auch in Jürgens Video empfohlen), lag eine stabile Verbindung von ca. 1.100 – 1.200 Mbit/s brutto zwischen Master und Clients vor. Ein Traum! Und viel mehr als ich mit meinem Kupferanschluss zurzeit wirklich benötige, selbst wenn es netto 100-200 Mbit weniger sein sollten. Den in zahlreichen Rezensionen erwähnten Top-Service von Giga Copper habe ich somit gar nicht erst in Anspruch nehmen müssen.
Einen meiner Powerline-Adapter, den Fritz 1260E, habe ich als WLAN-Accesspoint im DG im Einsatz, im EG übernimmt diese Funktion ein älterer WLAN-Repeater (Fritz 1750). Sie hängen jeweils per LAN am Clientmodem. Gut immerhin, dass man diese Komponenten so leicht umkonfigurieren kann! Die übrigen Powerline-Komponenten sind bereits deinstalliert und liegen im Schrank.
Ich spreche hiermit eine herzliche Empfehlung aus, wenn ihr auf der Suche nach einer solchen Lösung seid.