News Europäischer Gerichtshof: Firmen dürfen Bonität nicht nur mit Schufa-Score prüfen

Blutschlumpf schrieb:
Da geht es um die Millionen Idioten, die den Urlaub, die Playstation, den TV, den Thermomix usw. finanzieren und dann den Überblick verlieren, arbeitslos werden, sich scheiden lassen usw
Mit ausnahme des Urlaubs sehe ich hier bezüglich Sicherheit bei einem 6 Monats Kredit kein Problem, man muss sich schon echt mühe geben eine PlayStation oder TV in 6 Monaten so zu ramponieren das sie sich nicht mehr zu einem vernünftigen Preis verkaufen lassen.

Das Problem ist ehr das es dann viele kleine Sachen sind... man könnte sagen diese Sachen sind zu billig.

Mich stört an der Schufa vor allem die Verschwiegenheit darüber wie sich was auswirkt, es gibt einen Score Simulator, aber der geht quasi nur auf schlecht wenn man Zahlungsausfall anklickt. Warum steht bei der Datenkopie nicht z.B. daneben wirkt sich positiv, sehr positiv, negativ oder sehr negativ aus? Zusätzlich noch eine Verpflichtung für Banken und andere Score Nutzer das man seine Situation gegenüber einem Menschen darstellen kann wenn die Bewertung anhand des Scores negativ ist (darauf scheint es ja jetzt hinauszulaufen)
 
AlphaKaninchen schrieb:
Mit ausnahme des Urlaubs sehe ich hier bezüglich Sicherheit bei einem 6 Monats Kredit kein Problem, man muss sich schon echt mühe geben eine PlayStation oder TV in 6 Monaten so zu ramponieren das sie sich nicht mehr zu einem vernünftigen Preis verkaufen lassen.
Ich glaube du verkennst einfach die Problematik vollkommen. Ich habe auch nie was von 6 Monaten geschrieben.

Die Leute gehen ja nicht Pleite weil die eine Playstation auf 2 Jahre zu 25 Euro pro Monat (oder 6 Monate zu 100 Euro) kaufen sondern weil die dann 10 Geräte in der Größenordnung auf Pump kaufen, dazu den Urlaub, das Auto sowieso.
Dann kommt Tag x und die bedienen einen Kredit davon nicht und irgendwann den 2. und dann den 3.
Oder schlimmer noch: Manche kommen auf so beknackte Ideen und verkaufen dann die PS5 für 300 Euro um die aktuell fälligen Raten zu bezahlen und finanzieren dann 3 Tage später ne neue PS5 für 600 auf 3 Jahre und zögern das damit dann noch ne Weile hinaus.
Am Ende haben die dann nen Haufen Kedite und nen ständig anwachsenden Berg von Kosten durch Mahngebühren (36 Euro bei so kleinen Summen).

An der Stelle nützt es dir überhaupt nichts mehr wenn der Artikel verkaufbar ist, der verwandelt sich ja nicht plötzlich durch Zauberei in Geld.
Abseits davon hast du die Schulden für den PS5-Kredit ja nicht beim Händler weil der die Finanzierung ja über ne Bank laufen lässt.
Kannst ja mal zur Santander gehen, denen nen TV in die Finger drücken und verklickern, dass der noch verkaufbar ist und die offenen 684 Euro für dich damit dann vom Tisch sind.

Selbst wenn du den Kedit beim Händler direkt hättest: Der müsste das Gerät dann ja erstmal zurückfordern und zu Geld machen. Das ist ein nicht unerheblicher Aufwand, der dann anfällt.
Das funktioniert vielleicht bei nem 30k Euro Auto (welches man nicht verkaufen kann weil der Krefitgeber den Fahrzeugbrief einkassiert), aber wer macht das denn für ne 400 Euro Waschmaschine, die dann vielleicht noch für 250 Euro weggehen würde?
Und das impliziert schon, dass das Gerät überhaupt noch im Besitz des Schuldners ist und dass er es auch freiwillig rausgibt. Wer sagt denn, dass der nicht hingegangen ist und Weihnachtsgeschenke auf Pump gekauft hat oder das iphone 14 auf 2 Jahre finanziert hat und dann ein Jahr später das 15er gekauft und das 14er dann verbimmelt hat?
 
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@Blutschlumpf du hast meinen zweiten Absatz schön ausformuliert...
AlphaKaninchen schrieb:
Das Problem ist ehr das es dann viele kleine Sachen sind... man könnte sagen diese Sachen sind zu billig.
Wobei ich jetzt schon davon ausgegangen wäre, dass das Zeug spätestens bei einer Insolvenz zugunsten der Gläubiger versteigert wird.

Ich bin auch nicht für diese Kleinkredite, um nicht zu sagen ich bin davon genervt das sie überall angepriesen werden. Wer das unbedingt haben will kann BNPL oder eine Kreditkarte nutzen ist auch übersichtlicher als 20 Kredite bei 15 Anbietern bzw Banken. Habe selbst noch nichts davon genutzt, kann also nicht mit Erfahrungsberichten dienen.
 
AlphaKaninchen schrieb:
Wobei ich jetzt schon davon ausgegangen wäre, dass das Zeug spätestens bei einer Insolvenz zugunsten der Gläubiger versteigert wird.
Erstens muss es noch im Besitz sein, zweitens muss es überhaupt pfändbar sein (Möbel, TV und Waschmaschine fallen da schon raus, ebenso die finanzierte Küche) und drittens muss der Artikel wertvoll genug sein, dass sich die Verwertung überhaupt lohnt.
 
Gut dass es auch andere Auskunfteien gibt.

Man möchte ja schon sichergehen dass man als Firma nicht ohne Geld da steht.
Ist es In Ordnung wenn man sagt, OK hohes Risiko, nur gegen Hinterlegung einer Sicherheitsleistung oder gegen Vorkasse? Dann wäre es nicht direkt abgelehnt.
 
Bei Bezahlung per Vorkasse wird ja gar keine Anfrage gestellt. Vorkasse ist aber generell für den Händler etwas problematisch. Zum einen weil die schlechter automatisierbar ist und zum anderen weil zwischen Bestellung und Zahlungseingang mehrere Tage liegen können. Der Händler steckt dann in der Zwickmühle dass er entweder die Ware reservieren muss oder die in der Zwischenzeit von jemand anders gekauft wird und er dann eine Bestellung rumliegen hat die nicht lieferbar ist (was dann vom Kunden negativ gesehen wird weil die Ware zum Zeitpunkt der Bestellung als verfügbar markiert war).
Und Sicherheiten zu hinterlegen halte ich für schwierig, da der administrative Aufwand für sowas enorm hoch sein dürfte.

Das Problem ist im Grunde genommen hausgemacht, weil man bei der Einführung von SEPA keine sinnvolle Form der Echtzeittransfers und auch kein System zur Onlinezahlung (also ein Äquivalent zu paypal) eingebaut hat.
Internet war ja 2014 noch Neuland, konnte ja noch keiner ahnen dass ich das mal durchsetzen würde.
 
Blutschlumpf schrieb:
Das Problem ist im Grunde genommen hausgemacht, weil man bei der Einführung von SEPA keine sinnvolle Form der Echtzeittransfers und auch kein System zur Onlinezahlung (also ein Äquivalent zu paypal) eingebaut hat.
Internet war ja 2014 noch Neuland, konnte ja noch keiner shnen dass ich das mal durchsetzen würde.
Inzwischen hat man das aber... Habe aber noch nie ausprobiert damit per Vorkasse zu zahlen, also wie schnell das registriert wird bei gängigen Händlern (also ob deren System überhaupt mehrfach täglich prüft)
 
Blutschlumpf schrieb:
Das Problem ist im Grunde genommen hausgemacht, weil man bei der Einführung von SEPA keine sinnvolle Form der Echtzeittransfers und auch kein System zur Onlinezahlung (also ein Äquivalent zu paypal) eingebaut hat.
Internet war ja 2014 noch Neuland, konnte ja noch keiner ahnen dass ich das mal durchsetzen würde.
Das hat sich erledigt da Echtzeitüberweisung nun nicht mehr kosten darf als eine reguläre. Heißt bei meiner Bank gar nichts. Ist bereits freigeschalten. Werde das in Zukunft häufiger nutzen :)
 
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Das einzige was man hier beschlossen hat ist zu ändern, dass die Echtzeitüberweisung keinen Aufpreis mehr kosten darf.
Die überhaupt anzubieten ist nach wie vor keine Pflicht und in vielen Kombinationen funktioniert die auch schlichtweg gar nicht.
Sehe ich jedes Mal wenn ich Geld vom Giro zu nem Tagesgeldkonto überweisen möchte.
Aber auch das löst nicht die Problematik, dass das System fehleranfällig ist weil der Kunde zum einen den falschen Betrag überweisen kann und zum anderen den Transaktionscode oder was auch immer die als Referenz nutzen falsch eintippen könnte.
Klingt banal, aber meine Eltern kennen afaik z.B. kein copy & paste.

Und von ner API aller payPal ist es immer noch meilenweit entfernt.
Und jetzt kommt mir bitte nicht mit dem Rohrkrepierer giropay.
 
AlphaKaninchen schrieb:
Inzwischen hat man das aber... Habe aber noch nie ausprobiert damit per Vorkasse zu zahlen, also wie schnell das registriert wird bei gängigen Händlern (also ob deren System überhaupt mehrfach täglich prüft)
Instant ist definiert als innerhalb von 10 Sekunden kriegst du ne Rückmeldung ob das Geld angekommen ist.
Bei mir auf der Bank Webseite zählt man runter und dann steht bisher da "Ist beim Gegenüber angekommen".
Da ist der Händler oft langsamer :)
Ergänzung ()

Blutschlumpf schrieb:
Und von ner API aller payPal ist es immer noch meilenweit entfernt.
Und jetzt kommt mir bitte nicht mit dem Rohrkrepierer giropay.
Es gibt Standards damit Banking Apps direkt mit jedem Konto kompatibel sind. API ist da.
Dass die Integration für Händler vielleicht nicht schön ist, kann ich nicht beurteilen.
Auch fehlt noch eine internationale SEPA Instant Version.
Giropay is verhältnismäßig cool, aber hat nicht genug Verbreitung erfahren bisher.
 
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riloka schrieb:
Es gibt Standards damit Banking Apps direkt mit jedem Konto kompatibel sind. API ist da.
Darum ging es nicht, mit HBCI kannst du ja nur dein eigenes Konto abfragen.

Ich meine was a la Payback / Giropay, in der SEPA-Logik wäre das dann z.B.:
Kunde bestellt im Webshop
Der Webshop leitet auf ne Zahlungsdienstleister-Seite weiter, die zum Onlinebanking der Bank (des Kunden) leitet und ne Transaktions-UID oder sowas übermittelt.
Der Kunde bestätigt die Überweisung indem er sich in sein Onlinebanking einloggt und die TAN eingibt.
Die Bank (des Kunden) übermittelt dann die Überweisungsbestätigung an den Webshop bzw. dessen Dienstleister.
Aber genau daran haben die Banken natürlich kein Interesse weil sie daran nichts verdienen würden.

riloka schrieb:
Giropay is verhältnismäßig cool, aber hat nicht genug Verbreitung erfahren bisher.
Inwiefern?
Es kostet afaik den Händler ähnlich viel wie Paypal, funktioniert nur hier in der Gegend und ist für den Kunden komplizierter zu benutzen (bzw. einzurichten).
Wundert mich nicht warum ich Paypal in gefühlt 95% der Webshops nutzen kann und Giropay bestenfalls bei der Hälfte.
Und Giropay ist auch nicht SEPA, es ist nur der Zusammenschluss einiger großer Banken hier.
 
Blutschlumpf schrieb:
Inwiefern?
Es kostet afaik den Händler ähnlich viel wie Paypal, funktioniert nur hier in der Gegend und ist für den Kunden komplizierter zu benutzen (bzw. einzurichten).
Wundert mich nicht warum ich Paypal in gefühlt 95% der Webshops nutzen kann und Giropay bestenfalls bei der Hälfte.
Und Giropay ist auch nicht SEPA, es ist nur der Zusammenschluss einiger großer Banken hier.
Man denkt halt die Banken haben ein gemeinsames Clearing und müssen damit günstiger als PayPal anbieten können. Ich sage nicht dass es das gleiche ist, aber die Basis um PayPal auszustechen haben die Banken. Sie müssten sich nur ein wenig mehr drum kümmern und aufpolieren was sie an Grundsteinen schon gelegt haben mit einzelnen Bausteinen.
 
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