Notiz EUV-Lithografie: TSMC bestellt noch einmal bis zu 16 EUV-Systeme

smalM schrieb:
Das liegt an der schieren Größe von TSMC. Sie sind so groß wie alle anderen zusammen.
Reihenfolge: TSMC - GloFo - UMC - Samsung - SMIC - TowerJazz.
TSMC ist 5x so groß wie GloFo.
UMC und Samsung sind noch recht nah dran an GloFo, SMIC ist schon ein ganzes Stück kleiner und TowerJazz wiederum nur die Hälfte davon. Danach kommen noch ganze Haufen von anderen Foundries, viele sehr spezialisiert.
Zu beachten, wenn Du neuere Zahlen im Internet findest: Die Analysten schmeißen seit 2018 bei Samsung einfach Foundry und System LSI in einen Topf - mMn. reine Faulheit, denn so kann man den Umsatz ohne jede eigene Arbeit einfach aus der Bilanz entnehmen....
Bei GF müssste man auch die Zahlen für IBM Chip Umsätze abziehen. So gerechnet war Samsung Foundry seit 2019 auf Rang 3 geschätzt dicht hinter UMC. 2020 müsste Samsungs reines Foundry Geschäft auf Rang 2 sein.
 
RogueSix schrieb:
Wenn sie es schaffen beim quantum computing einen Riesenfortschritt zu machen, also wenn sie die Loslösung von klassischer Fertigung mit Silizium und Belichtungsverfahren obsolet machen sollten, dann kann es sein, dass sie als Fertiger wieder eine führende Rolle spielen werden.
Ähm, nein! In dem Fall solltest du dir mal die aktuellen Grundlagen über Quanten Computer ansehen und für welche Probleme sich Quanten Computer eignen und warum sie bei anderen Problemen eben nicht besser sind. Golem.de hat dazu einen recht netten Artikel.

Quanten Computer werden in gewissen Bereichen klassische Computer schlagen können, in anderen jedoch eben nicht und da bei einem »klassischen« Computer kein wirklicher »Nachfolger« in Sicht ist, wird es auf sehr lange Zeit bei der »klassischen« Fertigung - Transistoren - bleiben, nur dass sich mit der Zeit das Material anpassen wird, Transistoren auf Kohlenstoffbasis sind hier zwar durchaus bereits seit 20 Jahren der »heiße Scheiß«, aber auch hier geht es voran, auch wenn es wohl noch einige Jahre brauchen wird.

Ansonsten: Ich würde Intel noch nicht abschreiben. 2015 hatte Intel quasi 5 Jahre »Vorsprung« und nun rennen sie aktuell hinterher, so etwas kann sich aber auch schnell wieder drehen. Man sollte niemals nie sagen!
 
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@facepoop
Du meinst wegen des Verkaufs der 300mm Fab in East Fishkill an ON?
East Fishkill (New York) ist mit 12~15K WPM tatsächlich eher klein. Der wesentlich größere Part von dem, was GloFo von IBM übernommen hatte, ist die 200mm Fab in Vermont, die weiterhin Teil von GloFo ist.
 
@Teralios Vielen Dank für die Erläuterungen zu dem Quanten-Kram :D . Tja, dann ist Intel wirklich geliefert und es bleibt nur bei den beiden anderen Möglichkeiten: In Taiwan müsste ein Krieg ausbrechen oder ein Erdbeben müsste TSMC einen gewaltigen Strich durch die Rechnung machen.
Beides wird hoffentlich nie eintreten, wobei die Erde irgendwann wohl sicherlich mal wieder wackeln wird in Taiwan. Die Frage ist nur wie heftig. Dank Vorkehrungen seitens TSMC ist dann hoffentlich dennoch nicht mit größeren Rückschlägen zu rechnen. Die haben da ja inzwischen (teils leidvolle) Erfahrung mit.

Wenn also ein "big one" ausfällt und die PLA nicht einfällt, dann werden Intel in diesem Leben als "leading edge node" Entwickler und Fertiger keine Rolle mehr spielen, aber vielleicht finden sie ja wie GloFo ihre Nische als "specialty foundry" für bestimmte Anwendungsgebiete. Zum Beispiel Netzwerkchips von Intel werden bestimmt immer gut laufen. Da können sie sich dann ja austoben...
 
RogueSix schrieb:
@Teralios Vielen Dank für die Erläuterungen zu dem Quanten-Kram :D . Tja, dann ist Intel wirklich geliefert und es bleibt nur bei den beiden anderen Möglichkeiten: In Taiwan müsste ein Krieg ausbrechen oder ein Erdbeben müsste TSMC einen gewaltigen Strich durch die Rechnung machen.
Beides wird hoffentlich nie eintreten, wobei die Erde irgendwann wohl sicherlich mal wieder wackeln wird in Taiwan. Die Frage ist nur wie heftig. Dank Vorkehrungen seitens TSMC ist dann hoffentlich dennoch nicht mit größeren Rückschlägen zu rechnen. Die haben da ja inzwischen (teils leidvolle) Erfahrung mit.

Wenn also ein "big one" ausfällt und die PLA nicht einfällt, dann werden Intel in diesem Leben als "leading edge node" Entwickler und Fertiger keine Rolle mehr spielen, aber vielleicht finden sie ja wie GloFo ihre Nische als "specialty foundry" für bestimmte Anwendungsgebiete. Zum Beispiel Netzwerkchips von Intel werden bestimmt immer gut laufen. Da können sie sich dann ja austoben...
Intel jetzt schon aufs Abstellgleis stellen:confused_alt:
AMD ist die letzten Jahre mit Marktanteilen von <15% knapp jedes Jahr an einer Insolvez vorbei geschlittert und trotzdem innerhalb von 2-3 Jahren wieder an die Technologieführer ran gekommen, bzw. scheinen Sie dieses Jahr sogar beide vorerst hinter sich zu lassen.
Allerdings macht Intel einfach mal mehr Gewinn als AMD Umsatz, Jahr für Jahr, nur so als Randnotiz zu den Voraussetzungen...

Es geht mir nicht um AMD vs. XY, sondern nur dies als sinnbildliches Beispiel dafür wie schnell sich sowas in dieser Branche entwickeln kann. Ich würde Intels Fertigung aktuell noch nicht abschreiben. Die Ressourcen für eine Auseinandersetzung bzw. Aufrüstphase haben die und die Motivation müsste nun auch gegeben sein.
Ich freu mich das meine TSMC Aktien steigen, werde aber bei 30-35 Euro für nen Intelpapier auch bei Intel einsteigen, weil ich davon ausgehe das sie mit nem Big Bang zurück kommen werden. Da ist gerade viel Bewegung im Markt...
 
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Silverhawk schrieb:
Man soll nur in etwas investieren, das man glaubt zumindest grob zu verstehen (frei nach Warren Buffett).
Hätte er nicht gesagt - dessen Geschäft man versteht? Es ging ihm primär also darum das man versteht wie die Geld scheffeln - nicht unbedingt die technischen Zusammenhänge (wobei so etwas nie schadet - meistens zumindest)
 
DeltaPee schrieb:
Intel jetzt schon aufs Abstellgleis stellen:confused_alt:
AMD ist die letzten Jahre mit Marktanteilen von <15% knapp jedes Jahr an einer Insolvez vorbei geschlittert und trotzdem innerhalb von 2-3 Jahren wieder an die Technologieführer ran gekommen, bzw. scheinen Sie dieses Jahr sogar beide vorerst hinter sich zu lassen.
Allerdings macht Intel einfach mal mehr Gewinn als AMD Umsatz, Jahr für Jahr, nur so als Randnotiz zu den Voraussetzungen...

Es ist bedeutend leichter, sich von unten nach oben zu arbeiten als anders herum. Ein Riesenunternehmen wie Intel zu schrumpfen, wäre eine sehr große Herausforderung. In den USA ist "hire&fire" zwar leichter, aber bei den Hochqualifizierten sehen die Verträge auch anders aus und diesen würden vertraglich hohe Abfindungen zustehen für den Fall eines Rauswurfs. Ein signifikanter Personalabbau wird auf diese Weise extrem teuer.
Ebenso wird das Abwickeln/Einstampfen der Fabs kostspielig. Die wird keiner haben wollen. TSMC mussten zu der Arizona-Fab regelrecht genötigt werden. Die wollen eigentlich keine Fabs außerhalb der Heimat.
Es wäre für Intel sehr schwierig in die Rolle zurückzufallen, die AMD viele Jahre innehatte.

Im Übrigen ist AMD ja nur gerade deshalb an Intel herangekommen, weil Intel diese massiven Fertigungsprobleme seit ca. 5 Jahren haben, während AMD das Glück haben, dass TSMC jeden 'node step' einfach konsequent umsetzen.

Ich sehe momentan überhaupt nicht, wo oder warum AMD bzw. vor allem TSMC ein ähnliches Desaster erleben sollten. Ganz im Gegenteil. TSMC laufen wie ein Uhrwerk. Aus eigener Kraft kann Intel das nicht aufholen, genauso wie AMD aus eigener Kraft nicht mehr an Intel herangekommen wären. Dafür brauchte es das massive Straucheln des Giganten. Bei TSMC hat man den Eindruck, dass sie nichts aufhalten kann.
Hätten Intel 7nm wie ursprünglich geplant in 2022 geschafft und wären dadurch "back on track" geraten, dann hätte ich ihnen noch eine Chance gegeben, aber so ist Feierabend. Die 12-monatige Verschiebung war der Sargnagel und ich bin sicher, dass Intel das selbst genau wissen, sonst würden sie sich nicht jetzt schon um Outsourcing (zu TSMC) bemühen.

Was nVidia angeht, so ist ja nur der alte Zustand des etwa Gleichstands wiederhergestellt. Auch hier sieht man wie wichtig die Fertigung ist. AMD haben den Anschluss verloren als sie wegen ihrer Abnahmeverpflichtungen für ein paar GPU-Generationen zu GloFo gewechselt sind. Der Wechsel zurück zu TSMC trägt jetzt Früchte. Es ist klar, dass das nicht von heute auf morgen geht.
nVidia haben sich wegen knapper Kapazitäten bei TSMC dazu entschieden, diese knappen Kapazitäten rein für den GA-100 zu verwenden und Gaming zu Samsung outzusourcen, was sich prompt gerächt hat. Natürlich mag das wirtschaftlich Sinn machen, weil Datacenter für nVidia inzwischen wichtiger als Gaming ist, aber zufrieden sind sie mit der Situation bestimmt nicht.

Es geht mir nicht um AMD vs. XY, sondern nur dies als sinnbildliches Beispiel dafür wie schnell sich sowas in dieser Branche entwickeln kann. Ich würde Intels Fertigung aktuell noch nicht abschreiben. Die Ressourcen für eine Auseinandersetzung bzw. Aufrüstphase haben die und die Motivation müsste nun auch gegeben sein.

Ich glaube nicht, dass bei Fertigungsproblemen seit über 5 Jahren, aus denen im Jahre 2023 (frühestens!) 8 Jahre geworden sein werden -und dies auch nur unter der Annahme, dass nach 7nm dann endlich alles ausgestanden ist, woran man mehr als berechtigte Zweifel haben muss- die "Motivation" der Hemmschuh ist.
Intel haben sich ja noch nie detailliert zur Ursache der Probleme geäußert, aber wir reden hier in 2023 dann von einem knappen Jahrzehnt Rumgemurkse. Woran auch immer es da bei Intel mangelt, es muss schon etwas äußerst Gravierendes sein.

Ich freu mich das meine TSMC Aktien steigen, werde aber bei 30-35 Euro für nen Intelpapier auch bei Intel einsteigen, weil ich davon ausgehe das sie mit nem Big Bang zurück kommen werden. Da ist gerade viel Bewegung im Markt...

TSMC Aktien habe ich auch und diese sind derzeit vom prozentualen Zugewinn (so ca. +65% gegenüber Einstieg) gesehen mein bestes Pferd im Stall :D . Intel Aktien würde ich die Finger von lassen bis wirklich nachhaltig erkennbar ist, dass die Fertigung wieder rund läuft. Das wird noch bis ca. 2024 dauern bis man das überhaupt im Ansatz sagen kann. Bis dahin geht das Gemurkse ja bereits offiziell gesichert weiter.
Selbst wenn es dann wieder läuft, dann wird es mMn ein hoffnungsloses Unterfangen zu TSMC wieder aufzuschließen, es sei denn TSMC bekommen völlig unerwartet auch Probleme, die sie massiv ausbremsen, wonach es momentan ja nun mal absolut nicht aussieht.
 
RogueSix schrieb:
TSMC laufen wie ein Uhrwerk. Aus eigener Kraft kann Intel das nicht aufholen,

Die Titanic lief auch wie ein Uhrwerk, bevor sie gegen einen Eisberg fuhr... dasselbe traf auf Intels Fertigung für 15+ Jahre zu. Du kannst also die Vergangenheit und Gegenwart nicht auf die Zukunft projizieren... und aus mehr besteht deine "Argumentation" auch nicht.

Du hast jetzt zum vierten Mal dieselben Behauptungen wiederholt.

Und wenn du "berechtigte Zweifel" hast, wie bei Intel, dann legst du auch dort nahe, dass du hier nur schlicht die Vergangenheit auf die Zukunft projizierst.
 
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@RogueSix
Wenn wir schon aus der Vergangenheit extrapolieren, wäre es das nicht das erste mal dass Intel in so einer Situation steckt. Stichwort P4 und Athlon. Was danach kam ist Geschichte (Core 2 Duo etc.) und TSMC schaffte es wie Intel auch aus eigener Kraft...
Intel wird die Zügel nach Jahren der Dominanz zu locker gehalten haben, dass wird wohl nun nicht mehr der Fall sein. Jetzt kommts aufs Managment an, wenn das funktioniert wirds für uns Konsumenten die kommenden Jahre richtig interessant, da nur eine Konkurrenz Situation für Fortschritt sorgen kann, die aktuell eingeläutet wurde...
 
calluna schrieb:
Die Titanic lief auch wie ein Uhrwerk, bevor sie gegen einen Eisberg fuhr... dasselbe traf auf Intels Fertigung für 15+ Jahre zu
90nm hatten sie so gründlich vermurkst, daß als Konsequenz die CPU-Entwicklung in eine ganz andere Richung gelenkt werden mußte.
14nm hatten sie ebenfalls vermurkst, sodaß sie die Transistordichte deutlich zurücknehmen mußten um auf einen grünen Zweig zu kommen.
Und daraus hatten sie für 10nm aber auch gar nichts gelernt...
 
DeltaPee schrieb:
@RogueSix
Wenn wir schon aus der Vergangenheit extrapolieren, wäre es das nicht das erste mal dass Intel in so einer Situation steckt. Stichwort P4 und Athlon.

Das kann man doch überhaupt nicht vergleichen. An der (nicht laufenden) Fertigung lag es beim P4 nicht, sondern lediglich am Glauben, dass in der Netburst-Architektur noch jede Menge Leben steckt, was sich als Irrtum erwies. Das war alles Killifitti im Vergleich zur jetzigen, völlig verfahrenen Situation.
Intel haben momentan richtige Probleme in der Fertigung an sich. Wenn das Ganze "nur" an der Architektur läge, dann hätte die Misere niemals 5 Jahre angedauert.

Intel's Probleme liegen viel tiefer. Die nicht laufende Fertigung verhindert seit 5 Jahren, dass signifikante Fortschritte im Bereich Transistordichte und Effizienz gemacht werden konnten.
Das liegt natürlich auch nicht an irgendeinem imaginären "Ausruhen". Ich bin mir sicher, dass Intel sehr gerne dieses Jahr die 7nm+ (gemäß Roadmaps aus Mitte der 2010er Jahre) in Angriff genommen hätten.
Dass sie immer noch auf 14nm rumgurken und 10nm im Desktop frühestens Ende 2021 eventuell endlich realisiert werden kann, hat doch nichts mit "Ausruhen" zu tun.

Wie prekär die Lage ist, sieht man an Rocket Lake, wo die ursprünglich für 10nm geplante big.LITTLE Architektur extra nach 14nm zurück portiert werden musste. Das wird viel Zeit und Geld gekostet haben und alles nur weil in den Fabs nichts vorwärts geht.

Natürlich kann gerne jeder seine eigene Einschätzung hinsichtlich der Schwere der Probleme haben, aber mir fehlt bei Intel komplett die Perspektive. Die neuerliche 7nm Verzögerung hat gezeigt, dass sie ihre Probleme immer noch nicht nachhaltig gelöst haben. Sie sind offensichtlich nicht Herr des Geschehens, sondern können immer wieder nur reagieren.
Schauen wir mal, ob 7nm nun wirklich noch Richtung Ende 2023 etwas wird. Ich habe da starke Zweifel. TSMC wird dann schon die 2nm mit MBCFET am Laufen haben.
 
Intel hat Management Probleme.
Intel Fortschritte kamen meißt von indischen Teams, nicht von US Teams.
Intel hat bisher die meißten Sachen vergeigt, was normal für große Konzerne ist, dann kauft man halt ein.
Intel hat abstrus hohe laufende Kosten durch Fabs.
Amd hat als Risiko TSMC/Taiwan.
TSMC hat bei Forschung mehr Geld zur Verfügung als Intel, da TSMC mehr Kunden hat.
Diese Forschung teilen sich alle Marktteilnehmer wie Apple, AMD und NVIDIA und viele mehr.
Daher kann AMD mit viel weniger Geldeinsatz bei der Fertigung plötzlich trumpfen, man muss halt nur seinen Anteil stemmen. Und gegen alle Firmen zugleich kann Intel nicht in der Forschung gegenhalten.

Gerade eben hat AMD gezeigt, das man auch ohne TSMC Fertigungsfortschritt mal eben ca. 20% IPC = Leistung drauflegen konnte.

Solange TSMC nicht anfängt wie Intel mit Green vs. blue Badge wird es da so weitergehen.
Als Risiko schätz ich höchstens wenn jemand bei TSMC Spitzenpersonal abwirbt.

Als Ergebniss: Entweder bei Intel passiert ein Wunder (7nm?), oder das wird in 3-5 Jahren düster, vor allem da Intel auch noch bei TSMC fertigen will (GPUs).
Das sind so meine Gedanken dazu.
 
@Draco Nobilis

TSMC hat 2019 rund 3 Mrd. $ für Forschung ausgegeben und Intel 13.36 Mrd. $ - wieviel davon in die Forschung zur Fertigung gelaufen ist, müsste man in den Geschäftsberichten nachlesen, Intel hat ja etwas mehr Geschäftsbereiche als TSMC.
Jedenfalls gehen seit 2010 jedes Jahr über 10 Mrd. $ in die Forschung.

Aber deine Aussage war ja, TSMC hat mehr Geld zur Verfügung... was mir nicht ganz verständlich ist, wenn ich mir den Umsatz und die Gewinne von TSMC und Intel der letzten Jahre anschaue... selbst dieses Jahr gibt es da noch einen deutlichen Unterschied.
Ergänzung ()

RogueSix schrieb:
Intel haben momentan richtige Probleme in der Fertigung an sich. Wenn das Ganze "nur" an der Architektur läge, dann hätte die Misere niemals 5 Jahre angedauert.

Insofern hier nicht jemand Insider-Infos hat, gibt es nur das, was Intel mitgeteilt hat:

  • Bei 10nm wollte man einen zu großen technischen Sprung vollziehen und ist damit gescheitert
  • Dieser Fehler soll bei 7nm nicht wiederholt werden
  • Die 7nm Fertigung liegt 6 Monate hinter den Zeitplänen
  • Xe HP Karten lässt man bei TSMC fertigen, um lieferfähig zu sein

Alles andere ist Spekulation.

Von Problemen bei einer Architektur war nie die Rede. "Tigerlake" ist fertig und gibt es als Produkt. Das einzige, was verhindert, das damit etwas anderes als ein paar 4-Kern Notebooks-CPUs in 10nm erscheinen ist die Fertigung.

Draco Nobilis schrieb:
Intel Fortschritte kamen meißt von indischen Teams, nicht von US Teams.

Intel hat auch ein tolles Team in Israel und mehrere in Europa.
 
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Ach jedes Unternehen hat mal Schwierigkeiten in der Entwicklung und setzt auch mal aufs falsche Pferd. Intel hatte bis Zen 2 keine Druck und war "quasi Monopolist" technolgisch, sowie wirtschaftlich bei stetigem Bedarf. Die mussten keine Einbußen verspüren, trotz Stillstand. Die Optimierungen des 14 Nm Nodes hat weiter Geld in die Kassen gespült und die Shareholder bei der Stange gehalten. Die Konkurrenz war nicht schneller und man konnte sich mit langfristigen Verträgen in Sicherheit wiegen.
Den Verantwortlichen ist wohl erst mit Zen 2 und jetzt mit Zen 3 wirklich bewusst geworden, wie ernst die Lage tatsächlich ist, da die Zeit die man noch geglaubt hat zu haben, verstrichen ist. In so einer Situation waren schon unzählige Unternehmen und die meisten sind wieder da.
Mir ist schon klar das die Anhänger der Roten, Intel nun die Schließung des Betriebs anraten würden, aber das ist auch der Grund warum diese nicht solche Positionen besetzen ;)
Iwelche Untergangsszenarien hört man ständig. AMD/TSMC hat zum ersten mal die Nase vorn, seit geschlagenen 10-15 Jahren und schon sind sie uneinholbar und Intel kann nie wieder was gelingen, is klar...

Was wird passieren es wird umstrukturiert, Altlasten werden entsorgt, Positionen neu besetzt und dann das nächste Produkt vorgestellt. Dann sehen wir wie Schlagkräftig dieser Gigant ist, oder auch nicht.
 
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calluna schrieb:
  • Die 7nm Fertigung liegt 6 Monate hinter den Zeitplänen

Nein, 12 Monate. Natürlich haben Intel die "six months relative to prior expectations" quasi als "chill pill" für die Investoren mit ausgegeben, aber dann auch wörtlich zugegeben, dass " The primary driver is the yield of Intel’s 7nm process, which based on recent data, is now trending approximately twelve months behind the company’s internal target." , was nichts Anderes bedeutet als "7nm in Stückzahlen verschiebt sich um 12 Monate" und das "approximately" könnte man durchaus so auffassen, dass man bei Intel hofft, dass es nicht noch mehr wird.
Verantwortlich für die ganze Misere ist ebenso wörtlich ein "defect mode" im 7nm Fertigungsprozess.

Mit meinem Pessimismus, dass Intel (als Fertiger) am Ende sind, stehe ich nun auch nicht alleine da. Siehe letzter Absatz "Is Intel's delay significant?" hier.

While AMD already has a generation of current-generation chips on sale, Intel "has no answer for similar products in desktop computing, and is only promising a small launch of its first generation 10nm server processors by the end of the year", Dr Cutress said.

"With all the delays Intel had on its 10nm production, its new 7nm chips were meant to solve that issue and make 10nm more of a footnote in Intel's history. The delay to 7nm implies Intel is having issues with the development," he added.

"If Intel fails to execute properly, then it leaves a large hole for its main competition to step into, as well as eroding 20 years of confidence in Intel's ability to deliver high-performance and high-efficiency computing products."

Mir scheint, dass Viele den Ernst der Lage für Intel noch nicht richtig erfasst haben, so nach dem Motto "wird schon wieder", aber aus eigener Kraft wird da gar nix wieder. Wenn TSMC (und Samsung) keinen ähnlichen Unsinn veranstalten, dann ist Intel als Fertiger Geschichte. Wer das nicht glaubt, erinnere sich daran, wie anno dazumal Firmen wie Commodore, die man sich nicht wegdenken konnte, einfach von der Bildfläche verschwunden sind. Intel ist unter den Tech-Giganten derzeit Kandidat Nr. 1 für ein Dinosaurier-Schicksal.
 
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@RogueSix

Du kannst es gerne noch hundert mal wiederholen, deswegen wird die Behauptung: "... aus eigener Kraft wird da gar nix wieder..." nicht nachvollziehbarer. Soll das jetzt jemand glauben, weil du es sagst? Oder weil noch jemand anderes es sagt?

Dasselbe gilt natürlich auch, wenn jemand das Gegenteil von dem behauptet, was du sagst.

Ich sage nur, dass kann derzeit niemand wissen, der nicht einen gewissen Einblick in die Forschung bei Intel hat bzw. nicht bei den typischen Morgenmeetings in einer Fabrik während des Ramp-Up dabei ist.

PS: "Wer das nicht glaubt, erinnere sich daran..." ... du weißt hoffentlich selbst, dass solche Argumente nicht besonders stichhaltig sind, weil es immer Beispiele dieser Art gibt... und mindestens ebenso viele Gegenbeispiele.
 
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calluna schrieb:
Tja, so ist das... habe seit der Corona-Krise mehrfach Airbus, Boeing und Airline-Aktien gekauft, wenn sie am Boden waren und verkauft, wenn sie durch eine Erfolgsmeldung über einen möglichen Impfstoff - so wie diesen Montag - nach oben gesprungen sind.

Der größte Lump im ganzen Land ist ist und bleibt der Spekulant.
 
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Es gibt Youtube Videos die ein wenig die Hintergründe bei Intel beleuchten, die Personalentscheidungen und die 2 Klassengesellschaft der Intel Mitarbeiter.
Die Intel Fertigung ist extrem Klasse und großer Vorteil, solange Sie konkurrenzfähig ist.
Ist Sie es nicht, wird es in wenigen Jahren eng.
Es wurde schon vor der Verkündung der 7nm Verzögerung von Problemen mit der 7nm Fertigung gesprochen, die mindestens genauso groß sind wie die der 10nm Strasse. Nur eben nicht in der Presse.

Wie gesagt, da muss schon ein Wunder passieren oder die anderen machen einfach mal Bockmist, anders wird es nix. Intel kann sich nicht einfach wie AMD zusammenschrumpfen und hat auch kein zweites Standbein das die CPU Sparte abfangen kann.
 
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Hier tut gerade so manch einer, als sei der Leistungspitze/Fertigungsvorteil in irgend einer Form von einem Unternehmen nun in Stein gemeißelt und aufgrund einer natürlichen Gesetzmäßigkeit nicht austauschbar.

Nach den bisher genannten Argumentationsschema, hätte AMD/TSMC vor Jahren die Schotten dicht machen müssen! Haben sie nicht und wo sind sie jetzt? Man stelle sich vor, dieser Personenkreis hättet die Verantwortung über/für diese Unternehmen gehabt... :streiten:

Das was man hier sieht ist auf anderen Märkten/Branchen Business as usual. So läuft das eigentlich auf gesunden Märkten. Konkurrenten schnappen sich gegenseitig die Krone vom Haupt und welche Gründe gibt es dafür? Richtig, der eine entwickelt was besseres als der andere. Und warum wechseln UN jeweils die Spitze, weil der andere "Mist" baut oder Schwierigkeiten/Verzögerungen bei der Entwicklung hat.
Was ist wenn TSMC mit 5NM oder 3NM eben auch, wie Intel aktuell, nicht ordentliche Yields fahren kann? Dann ist nämlich der Zauber auch wieder weg.
Sollte es mal zu einer derartigen Situation kommen, bin ich gespannt ob ich den Threads von den selben Personenkreis, auch derartige Untergangsszenarien lese.

Das ist eigentlich ein ganz normaler Prozess. Intel geht es weiter gut, die langfristigen Verträge sichern ihnen den Cashflow und auf dem Servermarkt gibt es nicht wenige Anwendungsgebiete in denen EPIC Prozessoren noch das nachsehen haben, trotz MCM und Kerndominanz. Solange hat Intel Zeit iwas auf die Kette zu bringen, wovon ich ausgehe.
Eigentlich steigert das die Innovationskraft und das ist was ich unter Motivation verstehe.
Ein Unternehmen ist eine Mikroorganismus, der in Form von Konkurrenzkampf Impulse von außen braucht, sonst tritt es auf der Stelle und bleibt träge. :stacheln:
Dieser ist entfacht worden und es liegt allein nun am Management, ob und wie schnell nun dem entgegen gewirkt werden kann.

Ansonsten schweift die Diskussion gerade in Fanboism ab. Wir werden sehen was kommt. Ich freue mich auf jeden fall, dass wieder Bewegung im Markt ist und hoffe, dass weder AMD noch Intel nun wieder mehr als ein Jahrzehnt dominieren und diktieren.
 
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DeltaPee schrieb:
Allerdings macht Intel einfach mal mehr Gewinn als AMD Umsatz, Jahr für Jahr, nur so als Randnotiz zu den Voraussetzungen...

Das muss man schon deutlich differenzierter betrachten, weil intel ja auch über viel mehr Sparten verfügt. Dass dadurch der Umsatz und Gewinn deutlich höher ausfällt ist ja logisch, nur muss man halt auch beachten, dass dieser Gewinn auch für alle Sparten wieder eingesetzt werden muss. Sprich die Forschung der Fertigung muss finanziert werden, die der Netzwerksparte und und und. Klar das Budget wird dann vermutlich immernoch höher sein, aber halt nicht in dem Ausmaß wie es auf den ersten Blick scheint.
Das ist z.B. auch ein Grund wieso intel an der Börse weniger wert ist wie z.B. Nvidia, weil intel über so viele Bereiche verfügt die einzeln unterschiedlich bewertet werden würden. Und da reicht es z.B. wenn du eine Sparte mit negativem schlechten Ausblick hast wird automatisch das Gesamtpaket nicht so hoch bewertet.
Ein guter Vergleich ist da Toyota und VW, beide ungefähr gleich groß, jedoch ist Toyota an der Börse deutlich mehr wert. Würde man bei VW alle Marken einzeln bewerten, wären diese insgesamt auch mehr wert wie VW als kompletter Konzern aktuell.
Ich hoffe das war soweit verständlich :)

RogueSix schrieb:
Im Übrigen ist AMD ja nur gerade deshalb an Intel herangekommen, weil Intel diese massiven Fertigungsprobleme seit ca. 5 Jahren haben, während AMD das Glück haben, dass TSMC jeden 'node step' einfach konsequent umsetzen.I

Da muss man aber fairerweise auch sagen, dass AMD jahrelang mit GF den deutlich schlechteren Fertigungspartner hatte. Allein das Beispiel Bulldozer - auch wenn er nicht das gelbe vom Ei war - so war er jedoch als Hochtaktdesign konzipiert auf Taktraten von bis zu 5GHz und schau dir die erste Iteration an, da sind sie bei 3,5 GHz rumgekrebst...
Jetzt haben wir die Situation, dass AMD nicht mehr an GF gebunden ist, auf eine vernünftige Fertigung zurückgreifen kann und wir endlich wieder Wettbewerb haben. Klar AMD möchte jetzt auch Geld verdienen mit ihren Produkten und die werden nicht verschenkt, aber dafür gibt es aktuell auch immer höhere Leistungssprünge wie die letzten 5 Jahre und man bekommt durch den Wettbewerb auch einen gewissen Mehrwert für sein Geld.
Sprich im Endeffekt ist das was TSMC und AMD machen sehr sehr positiv für uns :)
Ich bin auch mal sehr gespannt, was uns da mit dem 5nm Prozess hinsichtlich CPUs und GPUs erwarten wird. Bei Apple läuft der Prozess ja schon mal sehr gut.

Lock and Load,
Denny Crane
 
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