News Facebook-Gründer: Weniger Datenschutz sei zeitgemäß

Wenn man über Datenschutz redet, sollte man sich erst fragen, wo Datenschutz überhaupt herkommt und warum ist Datenschutz wichtig. Datenschutz ist kein selbstzweck, sondern soll die Menschen vor Staat und vor Anderen schützen, so dass Privates nicht für Erpressungen oder vor Gericht gegen den Menschen verwendet wird.

Wir leben aber bereits in der Zeit, wo das Wissen darüber, ob man z.B. schwul ist oder nicht, einem Menschen nicht mehr schaden kann. In der Zukuft wird diese Entwicklung weiter gehen. Das Wissen über privates Leben eines Menschen wird nicht mehr dazu verwendet werden können, um ihn zu erpressen oder irgendwie anders zu schaden, daher wird es auch kein Grund für scharfes Datenschutz geben.
 
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Er muss sich allerdings fragen lassen, ob die von ihm proklamierten Änderungen Facebook wirklich zum Handeln zwingen oder gerade ein Resultat der Gepflogenheiten sind, die das soziale Netzwerk seinen Usern immer wieder versucht aufzudrücken.
Das trifft den Nagel genau auf den Kopf, und ist die beste Aussage dazu! :) Facebook & co. propagieren doch genau das, und nun heisst es "die User wollen es, also machen wir es". Dabei ist es genau umgekehrt.
 
@BornBad
Ja mit der Aufgabe der Regierung und dem Druck gebe ich dir vollkommen Recht. Ich kann nur einfach nicht verstehen, wie viele sich hier allgemein über soziale Netzwerke aufregen. Ich finde das zum Teil einfach unbegründet, weil der Schutz ja schon da ist, nur eben selten genutzt wird.

Um dein Beispiel mit den Ampeln aufzugreifen... was ich meinte, war folgendes: Die Ampeln (also der Schutz) müssen in jedem Fall vorhanden und eingeschaltet sein. Man darf aber nicht das Verkehrsamt (Facebook) dafür verantwortlich machen, wenn jemand mal über rot geht (also den Schutz nicht annimmt). So meinte ich das ;)

Das Speichern von IPs bezog ich jetzt nicht auf Facebook. Das meinte ich allgemein. Was hat jemand davon, wenn er meine IP-Adresse neben etlichen anderen irgendwo sieht? Man kann sie doch eh nicht ohne Weiteres zuordnen und zugänglich sind sie auch nur bestimmten administrativen Personen oder der Polizei. Von daher sehe ich dabei persöhnlich keine Verletzung des Datenschutzes.

Und das kann man - wie ich finde - auch auf die Datennutzung bei Facebook beziehen. Die Informationen, die dort von den Benutzern verkauft werden, dienen hauptsächlich statistischen Zwecken, damit die Firmen das Interesse der Allgemeinheit besser treffen können. Daher finde ich es nicht schlimm, wenn man aus meinen Daten irgendwelche Informationen zieht.
 
Ich find das immer wieder Geil. Bei Facebook & Twitter und Co. einen Account haben. Und Heulen wenn Google mal ein Paar Daten Sammelt.

Wer sich da Anmeldet hat es nicht anders Verdient.
 
kingeugen schrieb:
Wir leben aber bereits in der Zeit, wo das Wissen darüber, ob man z.B. schwul ist oder nicht, einem Menschen nicht mehr schaden kann. In der Zukuft wird diese Entwicklung weiter gehen. Das Wissen über privates Leben eines Menschen wird nicht mehr dazu verwendet werden können, um ihn zu erpressen oder irgendwie anders zu schaden, daher wird es auch kein Grund für scharfes Datenschutz geben.

Also erstens kann es immer noch schaden, und zweitens hast Du den Sinn des Datenschutzes nicht verstanden. Der Datenschutz ermöglicht es einem Menschen selbst zu entscheiden was andere wissen dürfen und was nicht. Daher wird der Datenschutz immer nötig sein.
Ganz abgesehen davon, daß vielleicht schwul sein nicht mehr negative Auswirkungen haben könnte, aber Erkrankungen (in diesem Sinne könnten übrigens Krankenkassen auf die Idee kommen Versicherungen zu verweigern, weil Risikogruppe HIV u.ä. (keine Ahnung obs ein Klischee ist, geht ja auch nicht um das Beispiel an sich, sondern das Prinzip, das ich meine).
Fazit, es gibt immer Dinge, die andere nicht wissen müssen, und sei es nur, weil man es nicht will, egal ob es Schaden anrichtet oder nicht.
 
Irgendwie vermischt man hier den Willen etwas preis zugeben mit dem Handeln was damit gemacht wird. Ersteres sollte jedem selbst überlassen werden, zweites benötigt meiner Meinung nach definitiv mehr Datenschutz ...
 
Letztens kam ne Freundin an "wieso bist du nicht bei MeinVZ, Twitter etc. angemeldet? ich bin da auch, ist total cool da"

Meine antwort war nur "welche Körbchegröße hast du?", sie meinte nur "das geht dich garnix an", aw meinerseits "komisch, aber dank MeinVZ, Twitter & Co. weiß die ganze Welt wann du breit warst, mit wem du gevögelt hast etc. und du zickst rum wenn man dich fragt welche Körbchengröße du hast?"

Und das Thema war dann durch.

Es ist alles nur so lange Cool, wie jemand im glauben ist das seine Privatsphäre gewahrt ist, macht man ihm/ihr die Wahrheit klar, ist der kram wie MeinVZ, Twitter etc. plötzlich nicht mehr so Cool.
 
Hypocrisy schrieb:
Datenschutz ist wichtig. Wer darauf verzichtet, hat einiges nicht verstanden. Ich finde die seit Dezember möglichen Einschränkungen gut, ahbe das aber vorher schon mit ein wenig Suchen und Biegen so eingerichtet gehabt. Leider ist es einfach notwendig, sich mit seinem Social Network auseinanderzusetzen, damit es nach seinen Wünschen läuft.

Gruß
Hypo

full ack

ich meine man kann sich ja auch bei facebook und co anmelden ohne gleich seine halbe lebensgeschichte preiszugeben. nur macht das halt nicht jeder. man muss ja auch nicht jede ach so tolle "app" installieren, die auf das gesamte profil zugreifen darf.

nur trotz allem muss ich sagen, dass ich facebook nicht missen will! ich hab darüber oftmals den einzigen kontakt mit leuten, die ich auf reisen getroffen habe, der via mail oder sonstigem schon längst eingeschlafen wäre.
nur vorsichtig muss man halt immer sein ;)
 
Im Grunde hat der Mann recht, es geht heute nämlich nur noch um Selbstvermarktung. Überall wird man gezwungen, sein Privatlegen öffentlich zu machen, sich selbst zum Humankapital zu machen, d.h. in Umlauf zu bringen. Da ist es kein Wunder, dass immer mehr Menschen freiwillig den totalen Ausverkauf betreiben, um gut anzukommen.

Der Datenschutz kommt doch überhaupt nur ins Spiel, um zu verhindern, dass andere mir mein Produkt wegnehmen und ohne mein Wissen Kapital daraus schlagen. Es geht dabei also überhauptnicht um den Schutz der Privatsphäre, sondern um deren Vermarktungsrechte, siehe die Aussage von I-HaTeD2.

Deshalb ist die Datenschutzdiskussion völlig scheinheilig, einerseits soll man sich weiter und immer mehr öffentlich prostituieren, andererseits fordert man stärkeren Datenschutz, um sein eigener Zuhälter zu bleiben. Heutzutage kommt man doch nicht nur deshalb in Bedrängnis, weil man zu viel von sich preisgibt, sondern vor allem, wenn man zu wenig von sich vermarktet. Dann hat man was zu verbergen, ist verdächtig...
 
was is denn das für ein vollhorst? propaganda gegen datenschutz? naja in der heutigen zeit wunderts an eigtl eh nimma
 
Forum-Fraggle schrieb:
Also erstens kann es immer noch schaden, und zweitens hast Du den Sinn des Datenschutzes nicht verstanden. Der Datenschutz ermöglicht es einem Menschen selbst zu entscheiden was andere wissen dürfen und was nicht. Daher wird der Datenschutz immer nötig sein.
Man etscheidet das ja eben, indem man Facebook und co. nutzt oder eben nicht. Ausserdem gibt es ja bei Facebook genug Einstellungen, um Datenanzeige zu steuern, es geht eben um Default-Einstellungen.
Forum-Fraggle schrieb:
Ganz abgesehen davon, daß vielleicht schwul sein nicht mehr negative Auswirkungen haben könnte, aber Erkrankungen (in diesem Sinne könnten übrigens Krankenkassen auf die Idee kommen Versicherungen zu verweigern, weil Risikogruppe HIV u.ä. (keine Ahnung obs ein Klischee ist, geht ja auch nicht um das Beispiel an sich, sondern das Prinzip, das ich meine).
Fazit, es gibt immer Dinge, die andere nicht wissen müssen, und sei es nur, weil man es nicht will, egal ob es Schaden anrichtet oder nicht.
In Deutschland spielt es bei GKVs so wie so keine Rolle, ob man HIV ist oder nicht, und die Privaten fangen das mit einer Zusatzversicherung auf.

Im Prinzip haben es viele noch nicht verstanden, dass die Welt sich dahin verändern wird, dass es keine Rolle mehr spielen wird, was man ist, welches Lebensstiel man hat und was alles über den einzelnen Menschen bekannt ist.
 
@Wuffi schrieb:
Ja mit der Aufgabe der Regierung und dem Druck gebe ich dir vollkommen Recht. Ich kann nur einfach nicht verstehen, wie viele sich hier allgemein über soziale Netzwerke aufregen. Ich finde das zum Teil einfach unbegründet, weil der Schutz ja schon da ist, nur eben selten genutzt wird.

Um dein Beispiel mit den Ampeln aufzugreifen... was ich meinte, war folgendes: Die Ampeln (also der Schutz) müssen in jedem Fall vorhanden und eingeschaltet sein. Man darf aber nicht das Verkehrsamt (Facebook) dafür verantwortlich machen, wenn jemand mal über rot geht (also den Schutz nicht annimmt). So meinte ich das ;)
Warum geht denn ein Kind nicht bei rot über die Ampel? Weil es die tiefe Einsicht hat, dass dies gefährlich ist und es einen Sinn macht sich an die Ampelregelung zu halten? Nein, durch Erziehung! Die Einsicht kommt erst später, wenn man auch selbst die Gefahren erkennt und abschätzen kann.
In den sozialen Netzwerken tummeln sich tausende Kinder und Jugendliche in deren Erziehung soziale Netzwerke keine Rolle gespielt haben. Durch die soziale Dynamik verlieren sie dann entgültig den Blick dafür, was man herumzeigen kann und was privat ist. Warum auch Ältere nicht vernünftig mit ihren Daten umgehen können? Erstmal gab es dieses Thema früher so nicht, dass man seine Daten so unglaublich einfach öffentlich preisgeben kann ohne dass man komisch angeguckt wird. Außerdem sind die Gefahren hier bei weitem nicht so offensichtlich wie bei einer roten Ampel.

@Wuffi schrieb:
Die Informationen, die dort von den Benutzern verkauft werden, dienen hauptsächlich statistischen Zwecken, damit die Firmen das Interesse der Allgemeinheit besser treffen können.
Dieser Satz sollte schon vorläufig zum Satz des Jahres 2010 gemacht werden. Facebook interessiert sich einen Scheissdreck für seine Nutzer. Da geht es um Geld. Natürlich wollen die auch zufriedene Kunden damit die überhaupt Geld verdienen können, keine Frage. Aber wenn man solch einem Unternehmen die Daten gibt, sollte man sich im klaren sein, dass diese Plattformen nicht zwangsläufig immer die gleichen Interessen bei der Verwendung der Daten haben. Bestes Beispiel ist ja Facebook. Da wurden alle Daten gesammelt und auf einmal werden die AGB's geändert. Wären da nicht so viele auf die Barikaden gegangen hätte die ihr Ding gemacht. In 2-3 Jahren, sobald die Gesellschaft sich von allein "gewandelt hat" (wer's glaubt wird seelig), versuchen die es wieder. Und wenn man Pech hat finden sich nicht genügend Gleichgesinnte und man muss gucken wie man sich vor dem Missbrauch der eigenen Daten schützt.
 
Da ist der gläserne Mensch nicht mehr weit. Viele verstehen gar nicht, wie wichtig Datenschutz ist. Da hilft auch die Einstellung "ich hab doch nix zu verbergen" wenig, wenn z.B. das Bankkonto leergeräumt wird.

"Mehr Datenschutz für alle" fängt aber leider zu wenig Wählerstimmen :(
 
Winterday schrieb:
Die neuen "Datenschutz"-Einstellungen sind nicht umsonst so gestaltet worden.

Das hat ja auch einen Grund, nicht weil man Datenfetischist ist, sondern weil einer damit einen Arsch voll Geld verdient!
Und sich dann hinstellen und von einem veränderten Zeitgeist reden, um mangelnden Datenschutz zu relativieren. Das nenne ich mal dreist.
 
datenschutz hin oder her ich glaube jeder der auch nur ein teil seiner identität im netz frei gibt ist datenschutz mäßig verloren. ich jedenfals kann nur jeden raten so wenig wie möglich ins netz zu stellen und der datenschutz ist mit mir.
we kontroliert denn ob bei einen netzwerk der betreiber den datenschutz auch einhält (weitergabe der daten zu werbezwecken, wo kommt den das geld her?).
 
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Eine Dreistigkeit sondergleichen die der Kerl da von sich gibt. Nur weil Leute in sozialen Netzwerken aktiv sind, heißt das nicht, dass sie alles von sich preisgeben wollen. Man bekommt den kleinen Finger und nimmt beide Arme, oder wie?

Ich bin z.B. im StudiVZ angemeldet,wobei neben meinem Vornamen keine wirklich persönlichen Angaben dabei sind. Das heißt aber nicht, dass ich möchte, dass meine Daten ohne Grenzen an alle und jeden gehen dürfen, schon gar nicht zu kommerziellen Zwecken.

Und wirklich gewandelt hat sich da auch nichts. Es kam früher einfach niemand auf die Idee ein solches netzwerk zu errichten. Und möglich wars eigtl. auch nicht. Wer hatte z.B. vor 20 Jahren Internet und wieviele Leute haben heute Netz? Wie schnell und günstig wars damals im Vergleich zu Heute? Das hat sich geändert, nichts anderes.

Heute kann jeder Idiot ins Internet und tun was er will, früher hatte nicht jedes kind ein iphone mit Wlan. Und die Leute die damals größtenteils im Netz unterwegs waren sind eben nicht die Zielgruppe für sowas.

Und grade deshalb muss Datenschutz heute viel stärker verteten werden, weil zu viele leichtsinnige und uninformierte Menschen mittlerweile im Netz rumeiern.
 
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Meistens ist man selber schuld, wenn man sich wo anmeldet. Nicht in Ordnung ist es aber dann, wenn dann die Daten weitergegeben werden.
 
Gut für mich das ich da nicht mitmache. Der Gründer sollte sich mal die Frage gefallen lassen, ob er denn noch richtig tickt. Nach meinem dafürhalten nicht!
Das viele Leute die AGB´s nicht oder nicht richtig lesen ist deren eigene Sache, nur dürfen sie sich dann hinterher auch nicht beschweren wenn sie in der Öffentlichkeit auf gewisse Dinge angesprochen werden.

Wenn ich nach meinen Skip´s google finden sich auch einige Dinge über mich, die mir aber weder peinlich oder noch sonst irgendwie komisch sind. Da kann ich mit Leben.Was da aber passiert ist doch eigentlich ne große verar....!:evillol:
 
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