Festplatte defekt?

mac_skull

Ensign
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Hallo zusammen,

bevor ich unnötigerweise Geld investiere, wollte ich noch einmal sichergehen, dass meine Vermutung richtig ist:
Meine Platte "Seagate Barracuda ST3000DM001", mein Datengrab, hat gestern Abend merkwürdige Geräusche von sich gegeben...klang so wie ein hängender Plattenspieler. Hab den Rechner neu gestartet und das Geräusch war weg...genau wie die Platte, die weder unter "Computer" noch im UEFI angezeigt wurde. Also Rechner auf, Stromkabel ab und wieder dran...Platte fährt hoch, piept zweimal und geht aus.
Liege ich mit meiner Vermutung richtig, dass ich mir eine neue Festplatte zulegen kann? Oder habe ich etwas übersehen, dass ich noch versuchen kann um sie möglicherweise doch wieder flott zu kriegen?
Falls ich mir eine neue zulegen muss, hätte ich mich für die WD Blue WD30EZRZ 3 TB entschieden. Wichtig ist mir, dass sie leise ist, aber ich weiß nicht wie sehr sich die 5400 Umdrehungen auf installierte Speile auswirken. Weiß jemand ob der Effekt spürbar ist, gegenüber einer 7200er Platte?

Danke schon einmal im Voraus!

Grüße:)
 
Wird die Patte im Bios erkannt?
 
tja dann ist sie Sache klar
deine Seagate platte ist tot
kauf dir ne neue und gut ist
aber keine Seagate die sind sowieso Müll
ne wd red oder blue reicht dicke
 
Jup...hab jetzt auch gelesen, dass vor allem diese 3Tb Seagate eine extrem hohe Ausfallrate aufweist. Das ist halt das Problem mit den Festplattentests...die Ausfallrate nach 1-2 Jahren wird da halt (logischerweise) nie erfasst.
 
Backblaze...
Da werden die HDDs unter anderen Bedingungen betrieben als vorgesehen. Die verwendeten HDDs sind Desktop HDDs und da werden 60 HDDs in einem Gehäuse betrieben. Für Desktop HDDs gilt: Maximal 2 HDDs insgesamt in einem Gehäuse, da ihnen die Vibrationssensoren fehlen.
Außerdem sieht man da ja dass die meisten HDDs 2012 gekauft wurden und die meisten 2014 ausgefallen sind, also haben sie bei einer weiten Überschreitung ihrer Spezifikationen ca. 2 Jahre durchgehalten.
In der Backblaze Statistik von Q1/2016 sind die WD HDDs übrigens deutlich öfter ausgefallen: Backblaze Q1/2016

Bei den Amazon Rezensionen ist es so, dass meistens nicht genannt wird ob die Spezifikationen eingehalten wurden. Und in sofern sind viele Rezensionen IMHO fürn *****.
 
Zuletzt bearbeitet:
Interessant
Es ging mir aber nicht um Seagate oder irgendeine Firma, sondern um dieses spezielle Modell (3Tb), sie schreiben ja auch, dass es die 4Tb Modelle nicht so oft zerlegt hat. Meine Karte hat auch ihre 2 Jahre gehalten...2 Jahre und 6 Monate um genau zu sein. Also im Rahmen, aber ein zäher Beigeschmack bleibt halt irgendwie trotzdem. Wie gesagt...alle meine älteren Platten tun alle noch, möglicherweise also auch einfach nur Pech.
Ergänzung ()

Hab jetzt die neue Festplatte gekauft. Danke euch allen für eure Hilfe!:)
 
Die ST3000DM001 ist eine Desktopplatte und nur für 2400 Betriebsstunden pro Jahr vorgesehen und auch nicht dafür mit viele anderen HDDs in einem Gehäuse verbaut zu sein, wie es bei Backblaze der Fall ist. Auch die meisten Leute die schlechte Rezessionen über die Platte schreiben habe sie im Dauerbetrieb, oft auch in NAS, eingesetzt und dafür ist sie eben nicht gemacht, im Dauerbetrieb bekommt sie in 2 Jahren so viele Betriebsstunden wie in über 7 Jahren beim vorgesehenen Einsatz und ist dann einfach aufgeschlißen, die ist ja extrem kostenoptimiert und war sehr lange die mit Abstand billigste HDD in der Kapazität auf dem Markt. Auch bei Backblaze haben die ST3000DM001 in den ersten 2 Jahren der Nutzung sehr gut durchgehalten, ohne hohe Ausfallraten:
Dafür das die Platten doch auch noch mit sehr vielen HDDs zusammen in einem Gehäuse betrieben werden, waren die Ausfallraten einschl. Q3 2013 wirklich nicht sehr hoch und sind dann vor allem in 2014 gewaltig gestiegen, als die eben so etwa 2 Jahre rum hatten. In Betrieb genommen wurden sie ja vor allem in Q1, Q2 und Q3 von 2012 und damit haben alle wenigstens ein Jahr, als bis Q3 2013 gut durchgehalten und als dann der Anstieg der Ausfallraten erfolgte, waren schon einige bei knapp 2 Betriebsjahren und als in Q3 die Ausfälle die Spitze erreicht haben, waren alle etwa 2 Jahre in Betrieb, außer denen die später nachgekauft wurden. Interessant wäre halt eine Statistik wie alt eine Platte war als sie ausgefallen ist, dann könnte man sehen wie viele Stunden die so einen Betrieb ausgehalten haben, für den sie gar nie gemacht wurden.

Wer als mehrere HDDs im Rechner hat oder den Rechner deutlich mehr als 2400 Stunden im Jahr (also so 6,5 Stunden täglich) laufen lässt, der sollte wenigstens NAS Platte nehmen, wie etwa die Seagate NAS Reihe, die WD Red oder HGST Deskstar NAS, also Platten mit Zulassung für den Dauerbetrieb und Vorrichtungen zum besseren Umgang mit Vibrationen, die haben auch mehr Workload Rating und halten dann auch länger.

Die Seagate Desktop 4TB hat es noch nicht so oft zerlegt, weil diese dort auch noch nicht so lange in Betrieb ist, wenn die erst einmal über 2 Jahren Einsatzdauer hinaus sind, fürchte ich wird es auch nicht anderes aussehen, vielleicht halten die auch 2.5 Jahre, weil sie ja nur 5900rpm statt der 7200rpm der ST3000DM001 haben und damit erst in 2.5 Jahren so viele Umdrehungen gemacht haben werden wie eine 7200rpm HDD in 2 Jahren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die ausführliche Erläuterung!
Ja...durch viel Heimarbeit an der Uni war die bei mir auch länger im Einsatz. Darauf hatte ich nicht so sehr geachtet, auch wenn sie im Desktop Betrieb eigentlich nicht sonderlich belastet gewesen sein sollte, da alle Programme auf der SSD gelaufen sind.
Hab mich jetzt für die Western Digital Blue 5400 (ehemals green) entschieden. Hoffe, dass die durch die geringere Drehzahl lange hält. Wichtig ist mir vor allem, dass die Karte leise ist, da alle meine Komponenten da drauf getrimmt sind.
 
Die Hersteller sprechen immer von Power-On Hours, zählen also die Stunden in denen die Platten mit Spannung versorgt wird, die Belastbarkeit wird dann noch einmal extra in Form des Workload Ratings, also wie viele TB pro Jahr maximal gelesen und geschrieben werden sollten. Bei SSDs werden ja TBW oder DWPD angegeben und nur das geschriebene Datenvolumen gezählt, aber bei HDDs zählt auch das gelesene Datenvolumen dazu. Da haben einfache Desktopplatten wie die ST3000DM001 auch nur 55TB/Jahr und nur die Enterprise Nearline HDDs mit ihren 550TB/Jahr gelten auch wirklich als dauerlasttäuglich, die anderen liegen dazwischen, wobei nur Seagate die Werte offen abgibt:
Workload Rate Limit (WRL): Keeping HDDs Healthy
Storage devices keep track of power-on hours, lifetime reads, lifetime writes and more. Using that information, it’s possible to calculate how much work an HDD is doing and whether the workload falls within a device’s design parameters. If so, you can reasonably expect a flat AFR, whereas pushing a drive beyond expected parameters increases its probability of failure.
Annualized workload rate is the sum of lifetime reads and writes, multiplied by 8760 (the number of hours in a year) over total power-on hours. The result is expressed in TBs (terabyte) per year.
Seagate specifies a WRL—that is, the maximum read/write workload (also in terabytes per year) a given HDD is designed to accommodate. Enterprise-class drives feature a WRL of 300TB to 550TB/year. Specialty-tuned drives, including NAS, archive, video and surveillance families, are rated for 180TB/year; Seagate’s client portfolio (desktop and laptop HDDs) has a workload rate limit of 55TB/year, which is still a formidable amount of data within the client market segment.
It doesn’t matter if you reach the WRL in the first month of use or over a year. As long as you’re under the limit, the failure rate does not accelerate. You can run the SeaTools™ for Windows utility, which measures and displays the annualized workload rate of your drive. When the actual annualized workload rate exceeds a drive’s WRL, reliability decreases.
Consider environmental conditions in your reliability projections. An insufficiently-cooled storage device, even operating under its WRL, will experience a higher failure rate than those at or under manufacturer specifications. Similarly, using a desktop HDD in a highly active chassis with significant vibration levels can also take a toll on the performance and reliability of the drive.
Auf dieser Folie des Toshibas 3.5" HDD Programms von 2014 steht die TBW zwar auch rot hervorgehoben und ebenfalls die typsichen 55, 180 und 550TB/Jahr, aber unten steht auch in rot "Confiential":

toshiba_festplatten-png.503023


So offen wie Seagate gehen andere Hersteller mit der Information nicht um, WD und HGST geben das Workload nur für die Enterprise Modelle an, die WD Re (nicht Red) und HGST Ultrastar haben auch 550TB/Jahr, die WD Se und HGST Megascale nur 180TB/Jahr. In einem RAID kann das mit regelmäßigem Scrubbing und einige Anleitung empfehlen das immer noch wöchentlich, kommen alleine dafür bei einer 3TB HDD im Jahr schon fast 180TB zusammen.
 
Gut zu wissen! Das alles war mir nicht so wirklich klar um ehlrich zu sein. Danke dir nochmal für deine ausführliche Erklärung!:)
 
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