Filmsammlung Sichern

nebulein schrieb:
Da ist es im Privatbereich wesentlich einfacher sich 4 Festplatten zu kaufen, die regelmäßig spiegeln, wenn eine ausfällt kauft man eine nach. Das würde ich dann auch schon als recht sicher bezeichnen für Privatanwender.

Wie machst du das dann mit der Überprüfung, ob jeder Film noch geht?
Ich mache das so mit meinen Bildern. Die sind auf dem Datengrab im Rechner gespeichert. Eine Kopie davon liegt auf dem NAS und eine weitere auf einer externen Platte bei mir im Schreibtisch auf der Arbeit.

Ich aktualisiere das 1-2 x im Monat (Platte Arbeit) und habe jetzt schon öfters (durch Zufall beim Durchschauen) festgestellt, dass Bilder dabei sind, die nicht mehr funktionieren oder teilweise kaputt sind.
Durch das Spiegeln der Originalquelle sind natürlich auch die Kopien nun "futsch".

Wie löst ihr sowas? Das betrifft ja dann auch z.B. eine Filmsammlung. Man spiegelt regelmäßig, müsste dann aber ja auch prüfen, ob alle Filme tatsächlich noch funktionieren oder?
 
Mittels Prüfsummen kannst du die Korrektheit überprüfen...nutzt natürlich nichts, wenn die Daten defekt sind.

Bilder sichere ich zusätzlich mit Paritätsdaten, z.B. Quickpar. Ich fasse Bilder in tar-Archiven zusammen und erstelle Paritätsdaten mit 10% Redundanz. Bei Fehlern in dieser Größenordnung kann ich die Daten rekonstruieren.

Ich prüfe bei wichtigen Daten auch jedesmal nach dem Kopieren, ob die Daten korrekt angekommen sind.
 
iSight2TheBlind schrieb:
Gerade bei Filmen handelt es sich aber doch eh um ein Medium mit einem Haltbarkeitsdatum.

Definitiv, da muss man auch mal tief in sich hinein hören, ob die alten Filme und Serien nach Jahren und Jahrzehnten noch interessant sind.
Ich hab mir früher z.B. die Anschaffung von Serienboxen wie 24 ziemlich verkneifen müssen, die fand ich schon ziemlich genial.
Jetzt gibt es 24 bei Netflix, die Bildqualität auf meinem 65er OLED ist bescheiden (liegt am Ausgangsmaterial, nicht nur an der Netflix Qualität) Ja, kann man anschauen, ich brauche es nicht mehr und bin sehr froh, dass ich mir damals keine Sammlung mit solchen Sachen angeschafft habe.
 
@T00L
Danke für den Tipp, das werde ich mal auch so ausprobieren.
Evtl. muss ich dann aber meine Struktur der Bilder überdenken, denn die Bilder nehmen incl. RAWs mehrere 100 GB in Anspruch.
Da rödelt sich der Rechner beim Erstellen der TAR-Files glaub ich ganz schön einen ab.

@TE
Sorry für etwas Off-Topic.
 
iSight2TheBlind schrieb:
Gerade bei Filmen handelt es sich aber doch eh um ein Medium mit einem Haltbarkeitsdatum.
Der Inhalt bleibt immer aktuell, aber das Format wird vom Fortschritt überholt und selbst mittelmäßige Filme von früher gibt es nun mindestens auf Bluray und teilweise sogar UHD-Bluray.
Dann habe ich zwar meine DVD-Filmsammlung schön gesichert, will den Film aber trotzdem nicht mehr schauen, da er auf einem 75" 4K-Fernseher einfach doof aussieht.
Also kauft man neu.

ja, so seh ich das auch... hab nen 75" Qled und kann mit den alten DVD´s nicht mehr viel anfangen..
Außer natürlich alte Filme, wie Don Camillo oder so... :D
 
Also ich habe die Blu-rays in original Größe als auch als h264 auf meinen NAS liegen (RAID1). Die Scheiben verbleiben aber trotzdem im Schrank, falls doch mal was sein sollte. H264 habe ich halt genommen, weil meine Geräte noch nicht wirklich mit h265 umgehen können. Falls das irgendwann mal der Fall sein sollte, kann ich die aber einfach erneut umwandeln, weil die Blu-ray eben auch in der Original-Größe auf dem NAS liegt (eine andere Freigabe).

Magl schrieb:
Aber extra auf Platten sichern?.. aber bei Filme, die jederzeit wieder gekauft werden könnten ?
Die Austin Powers Blu-rays gibt es in deutscher Sprache nicht mehr zu kaufen, zumindest bei geizhals gar nicht mehr gelistet und nur Teil 1 habe ich zu einem annehmbaren Preis (10 bis 15 EUR) bei amazon gefunden. Teil 2 gab es entweder noch gebraucht für auch 30+ EUR oder neu für 90 EUR. Teil 3 gar nicht als Blu-ray in Deutsch. Die habe ich mir daher notgedrungen einfach bei Prime Video (je 10 EUR für HD Version) als Stream gekauft. Also es gibt auch Ausnahmen. Die "Die große Terrence Hill Box" (wo du von Don Camillo gerade redest) gibt es auch nicht mehr auf Amazon oder woanders. Ich könnte so noch die "Die Terence Hill Box" für 30+ EUR kaufen, aber da ist ein Film weniger bei (Renegade fehlt). Ist also auch keine Option den Kram später mal nachzukaufen. Und ja, die ganzen Bud Spencer und Terence Hill Filme habe ich mir wegen Corona gerade erst im Mai oder Juni geholt und die auch als erstes direkt mit meinem externen Blu-ray Brenner gerippt und aufs NAS abgelegt (auch die original Größe, falls man die mal später in was anderes, z.B. (h265 anstatt h264, umwandeln will).
 
Richtiges sichern kostet viel Geld. Es bringt dir nichts, Die Daten lokal gespielt zuhaben, sollte ein blitz einschlagen. Dein Backup muss auch aktualisiert werden, hierzu ist es nötig dein Backup-System mit dem zu replizieren-System zu verbinden. Die loesung sind rotierende backups du brauchst also mindest den 3 fachen Speicherplatz dieser wird i.d.R. auch noch gespiegelt und(oder) mit parity abgesichert. bei 20cent pro Gigabyte sind wir schon bei 1,20Euro pro gesichertem GB. Gehen wir jetzt von 5Jahren laufzeit einer Festplatte aus. Kostet es dich pro Jahr und blu-ray(50gb) (1,2 * 50 / 5) 12 Euro. (Ich hoffe ich hab richtig gerechnet). bei 200Filmen sind es schon 2400Euro.
Es ist also nicht sinnvoll Filme zu sichern die nur vielleicht in den nächsten 40Jahren kaputt sind. Den großenteil kannst du einfach neu kaufen populäre Filme wirst du auch in Zukunft bekommen.
Ich persönlich pfeif auf die Backups habe alle meine Medien auf einen kleinen Server(HPE Microserver gen10). Mir es es besonders wichtig das ich Einzelne HDD kaufen kann, um sie dem Pool hinzuzufügen. Deswegen nutze ich BTRFS alle Daten haben checksum und sind automatische gespiegelt. Um Sie wieder zu gebe nutze ich Plex.
 
Magl schrieb:
also ich weiss nicht... wie wahrscheinlich ist es, dass amazon oder apple oder ein anderer großer Anbieter auf einmal abgeschaltet wird?

Gering, aber nicht unmöglich. Es muss ja nicht mal heißen, dass die Firma Pleite geht, es reicht schon, wenn es langfristig einfach nicht mehr rentabel ist. Ich habe 2 Prime/Netflix zum streamen, kaufen würde ich aber explizit nur Physik, und diese dann auch sichern.

Magl schrieb:
Abgesehen davon.. wäre es ein Weltuntergang, sich einen Film nochmal zu kaufen?

Weltuntergang nicht, aber ich hab den doch schon gekauft? Ich mein, ich verhungere hier nicht am Ende des Monats, aber warum soll ich denn bitte 2x Geld für das gleiche ausgeben?

Magl schrieb:
Aber extra auf Platten sichern? Ok.. bei Fotos die einem wichtig sind, sehe ich das ein.. aber bei Filme, die jederzeit wieder gekauft werden könnten ?

Naja, kommt auf die Person an. Ich teile deine Einstellung zum Teil, aber auf der anderen Seite: DVDs und Blurays haben keine unbegrenzte Haltbarkeit. Lass die 10 Jahre im Regal, dann kannst du damit rechnen, dass zumindest ein gewisser Teil in den Müll kann.
Und wie gesagt - das Zeug ist bezahlt und gekauft. Evtl. will man speziell nach 10 Jahren nochmal gucken, und stellt dann fest, dass die DVD hin ist.


Multivac schrieb:

Prinzipiell natürlich richtig, aber hier muss man auch abwägen, wie wichtig einem das ist. Ich hab bei mir alles lokal auf Platte, und 1x als "Offline-Backup" auf Platten im Regal, die ich monatlich synchronisiere. Langfristig werd ich die auch noch irgendwie auslagern, bisher aber keinen genauen Plan wie. Der Rest ist aus meiner Sicht dann doch etwas viel des Guten, bzw. zu teuer für diese Datenmengen. Sooo wichtig wären mir die Filme dann doch wieder nicht.
 
Multivac schrieb:
(Ich hoffe ich hab richtig gerechnet). bei 200Filmen sind es schon 2400Euro.
Also den Betrag kann ich nicht nachrechnen. Macht evtl. auf Papier Sinn aber ist in Realität nicht so. Ich habe auch ein NAS und meine Daten darauf. Hab gerade ein neues gekauft. Das alte war 6 Jahre alt. Hielt 6 Jahr ohne Probleme. Dazu eine Backup HDD welche jede Nacht ein Backup macht und eine zweite welche jeden Monat einmal aktualisiert wird und extern gelagert ist.
Anschaffung des NAS und HDD intern und extern ca. 1000 Euro das über 5 Jahre gerechnet gibt knapp 200 euro im Jahr. Die ersten 3 Jahr habe ich ja Garantie auf die HDD somit keine Kosten bei defekt. Dabei hat mein NAS 12TB und die externe HDD 8TB. Muss ja nur das Sicher was ich wirklich behalten will.
 
Man muss das alles finde ich etwas gelassener betrachten. Im Endeffekt geht es hier um ein Hobby. Damit ist ein möglicher Datenverlust nicht von existenzieller Bedeutung, und man kann den Rahmen so stecken, dass die Absicherung der Daten im Endeffekt vom Aufand den man betreiben will, und dem Geld das man dafür bezahlen will oder kann abhängt. Es geht hier nicht um Perfektion und absolute Datensicherheit.

Ich kann ja mal ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern, wie ich das mache. Ist eine etwas größere Lösung, aber muss man ja nicht so machen. Es ist alles ein "kann".

Ich benutze als NAS eine DS1813+, die bei mir jetzt seit 2014 ihren Dienst verrichtet. Angefangen mit 5 Stk. 4 TB Platten, über Vollausbau mit 8x 4 TB, bin ich jetzt aktuell auf dem Stand 6x 10 TB und noch 2x 4 TB. Das ganze läuft unter Synologys SHR2.

Den meisten Platz auf dem NAS belegt meine Filmbibliothek. Allerdings laufen auch Backups von 7 PCs und 1 Laptop auf das NAS. Außerdem synchronisiert sich eine Freigabe auf dem NAS mit einer 500 GB Cloud, über die ich Dateien mit meiner Familie teile.

Das Backup der Filmbibliothek erfolgt auf einen mehr oder weniger tragbaren, kompakten Media-PC im Format eines kleinen NAS (derzeit 3x 8TB, 1x 5TB, 1x 4TB Festplatte die praktisch einfach unter Stablebit Drivepool zuzeinem Laufwerk zusammengefasst sind). Die letzten der PC-Backups landen als Kopie jeweils auf externen Festplatten. Andere Dateien die sich noch auf dem NAS und nirgendwo sonst befinden werden ebenfalls auf externe Platten kopiert. Von dem wenigen, das wirklich unersetzlich wichtig ist, landet wiederum eine weitere Kopie auf einer von 2 externen Platten, die wöchentlich turnusmässig im Tausch bei meinen Eltern gelagert wird.

Die worst-Case-Szenarien Blitzschlag/Wohnungsbrand sind damit nur für wenige wirklich wichtige Dateien abgedeckt. Der Verlust der Filme etwa wäre zwar sicherlich ärgerlich, aber die kann ich die einfach neu rippen und wären prinzipiell wiederbeschaffbar. Aber existenziell bedrohlich ist deren Verlust nicht. Und wenn mir die Wohnung ausbrennt habe ich ganz andere Probleme als meine Filme.
 
Schon mal vielen Dank für die vielen Tipps und Anregungen. :)

Mir ist bewusst, dass RAID kein Backup ist, auf RAID kam ich ja auch nur wegen der Redundanz, aber ja so wichtig sind Filme dann wohl nicht dass man diese Redundanz benötigt. Mir gehts bei dem ganzen Aspekt eher darum, dass die optischen Datenträger halt irgendwann halt den Geist aufgeben.
 
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