Fotografisches Auge Entwickeln

SapphireXP

Lieutenant
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Sep. 2018
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715
Hallo liebe Fotobegeisterte,

mich interessiert die Fotografie schon seit längerem und jetzt hab ich mir endlich meine erste gute Kamera zugelegt (Panasonic Lumix G80).
Nun knipse ich damit schon seit einiger Zeit und bin damit auch super zufrieden. Allerdings passiert es mir häufig dass ich einfach nicht die richtig guten Motive für meine Fotos finde, und das obwohl ich im traumhaft schönen Südtirol lebe.

Ich befasse mich mit Landschaftsfotografie und auch Urban-Photography. Jedoch fehlt mir natürlich das richtige Auge um zu erkennen was ein gutes Motiv ist, welcher Blickwinkel gut wäre oder wo das richtige Licht ist. Also allgemein die Komposition des Bildes.

Nun wollte ich euch fragen ob ihr einige Tipps habt um das zu Trainieren bzw. zu üben. Kennt ihr nützliche Links oder Tutorials?
Klar kommt das alles mit der Zeit und mit viel Übung.
Aber habt ihr auch Tipps um gewisse Anfängerfehler zu vermeiden bzw. gibt es Grundregeln an die man sich immer halten sollte?

Ich werd mir schon bald meine erste Festbrennweite besorgen (25mm 1.7). Damit muss man dann aktiver Fotografieren als mit einem variablen Zoom. Dann werden meine grauen Zellen mehr gefordert :daumen:

Beste Grüße,
SapphireXP
 
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Üben, üben und nochmals üben, dann wird das schon, einfach bei einem Motiv das dir gefällt verschiedene Positionen einnehmen, hinterher vergleichen was am besten wirkt, auf den goldenen Schnitt achten (ist aber kein muss, aber hat schon seine Berechtigung), versuchen mit dem Licht zu fotografieren und nicht dagegen, es sei dem es ist so gewollt. Was auch hilft ist viele viele verschiedene Fotos anschauen, auch da lernt man dazu, wenn möglich die Exfis dazu lesen.
 
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Ganz ehrlich, ich fotografiere seit 3 Jahren etwas häufiger und habe noch immer kein fotografisches Auge. Trotzdem mache ich bessere Bilder, als z.B. mein Schwiegervater, welcher schon 20 Jahre fotografiert.

Wieso?
Wenn mir die Idee fehlt, mache ich das so, wie viele Fotografen auch:

- abgucken
Wenn man andere kopiert, lernt man viel dazu. Man bewertet das andere Bild direkt und hinterfragt es auch. Dabei überlegt man gleich, wie man es selber anders gemacht hätte.
So entwickelt man auf jeden Fall ein Stück weit einen eigenen Stil.
Positiv dabei ist auch, dass man beim abgucken automatisch die ganzen Trends (Orange and Teal; Color Key; Retro-Look) über die Jahre mitmacht. So sehen meine Bilder nicht aus, wie vor 20 Jahren (Vergleich mit meinem Schwiegervater).

oder

- Grundlagen beachten
Wenn ich überhaupt nicht weiß, wie ich ein Bild gestalten soll, halte ich mich wenigstens an die Grundlagen. Dann ist das Bild vielleicht nicht super einzigartig und spannend, aber Hauptsache auch nicht komplette Mist.
Dazu zählen:
  • Drittelregel
  • Vordergrund Macht Bild gesund
  • Belichtung lt. Histogram
  • o.ä.
 
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definitiv üben. bisschen einlesen oder tutorial schauen (wurden ja schon ein paar verlinkt). aber üben ist wichtig. auch wenn man sich 10 videos angeschaut hat, muss man ja individuell an die gewünschten objekte ran gehen, das läuft ja nicht immer wie schema-F ab.
 
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Ich würde dir ebenfalls den Tipp geben: Schau ab, was andere machen :)
Such dir Fotos von den Motiven oder Orten im Netz heraus (es gibt auch Apps wie 500px o.ä.) die dir gefallen. Frag dich, wieso dieses Motiv gerade auf diesem Foto so gut aussieht, und versuche das dann mal genau so nachzumachen.
Wenn man das ein paar mal macht, geht das Verhalten langsam in Fleisch und Blut über und du machst deine eigenen Fotos dann automatisch so.
 
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Üben, üben, üben...

Gehe mal auf Instagram und schaue nach Fotos, welche dir aus dem Bauch heraus gefallen... Sammle einige aus einer Kategorie, z.B. Landschaft und überlege dir rational warum genau diese bei dir eine Emotion auslösen...

Die Komposition spielt meist ein große Rolle... goldener Schnitt, Vordergrund vs. Hintergrund.
Es gibt zwar auch Bücher, aber im Endeffekt ist die Praxis am wichtigsten.
Lichtstarke Festbrennweiten sind sehr schön um mit der Blende und DOF zu spielen...
 
Hier kamen schon viele tolle Tips und Hinweise!
Es gibt soooooo viele tolle Bilderbände! Vielleicht mal schauen welcher Fotograf einem vom Stil (Bildsprache, Thema, Farbgestaltung) so anspricht. Und davon dann einen Bildband holen... die Sachen raussuchen, die einem gefallen, und, im Idealfall, einen eigenen Stil kreieren! Viel Spaß & Freude! :)
 
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Stimme den anderen zu, üben ist das wichtigste. Was auch hilft in Gruppen auf Touren gehen, dann kann man sich gegenseitig Tipps geben. Zu deiner Festbrennweite die du dir holen willst: Ist ein Gutes Objektiv aber nicht gut für die Landschaftsfotografie geeignet da dies nicht Weitwinklich ist. Kann dir das 12 mm F2 von Samyang emfehlen.
 
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Ich würde dir ebenfalls Instagram empfehlen. Und wie der Rest schon sagt üben! Einfach öfter rausgehen und experimentieren. Vlt auch mal Sachen machen die total dumm oder banal erscheinen. Was Neues ausprobieren ist sehr wichtig gemäß 'think outside of the box'. Bei Youtube gibt es viele Tutorials, wobei ich die englischsprachigen deutlich besser finde als deutsche.
Bei heise gibt es einen Fotoclub dessen Abo nur wenige Euro im Monat kostet. Ich habe selber kein Abo, aber es sieht sehr vielversprechend aus. Nicht zuletzt kannst du auch einen Fotokurs besuchen oder schaust mal ob du bei Facebook oder Foren vlt Gruppen in deiner Nähe findet, mit denen du dich regelmäßig zum fotografieren triffst und beim nächsten Treffen gegenseitig konstruktiv eure jeweils ~10 besten Fotos bewertet.
Ergänzung ()

Da ich selber MFT schieße: ich kann dir das Olympus 12-40mm F2.8 wärmstens empfehlen! Das kostet zwar seinen Preis, aber auf ebay(Kleinanzeigen) bekommt man das öfter für 500 Euro (quasi ungebraucht, da es als Kit mitgeliefert wird). Das ist ein wirklich gutes Allround Objektiv. Von Panasonic gibt es da ein Äquivalent (12-35), das man für einen ähnlichen Preis bekommt, du brauchst ja ne Bildstabilisierung im Objektiv.
Ergänzung ()

Für Objektivtests nutze ich folgende Seiten:
https://www.apotelyt.com/photo-lens/micro-four-thirds-catalog

https://www.opticallimits.com/m43

https://www.traumflieger.de/reports...?XTCsid=e24703c3a1993a4db4aaccc4a1d9183a#alle

https://mftobjektive.de/komplettuebersicht/
 
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Zu dem, was bereits gesagt wurde fallen mir spontan diese Tipps ein:

  • Gute Motive suchen halte ich für das wichtigste. Wie schon gesagt: Abschauen ist keine Schande.
  • Auf den Hintergrund achten. Ist der unruhig und ablenkend oder wirkt er sogar interessant und bringt das Bild weiter?
  • Nicht zu viel im Bild haben. Möglichst Motive suchen, die freistehen. Die Kamera sieht nur 2D. Was für unsere Augen plastisch aussieht wirkt auf dem Foto oftmals als Durcheinander.
  • Symmetrien, führende Linien etc. sehen und ausnutzen
  • Bilder vor Ort in der Kamera betrachten. Ist das Bild richtig scharf? Passt die Komposition? Jetzt besteht noch die Möglichkeit es besser zu machen.
  • Im Zweifel viele Bilder mit unterschiedlichen Kompositionen oder Kameraeinstellungen machen.
  • Etwas Geduld haben. Ändert sich das Licht in kürze? Gehen die Leute, die mir im Bild stehen demnächst weg?
  • RAW-Entwicklung / Bildbearbeitung ist fast genauso wichtig wie das Fotografieren selber.
Ergänzung:
Wen ich weiß, was in der Nachbearbeitung geht, kann ich dies bereits beim Fotografieren mit einplanen: Die dunklen Bereiche werde ich aufhellen, den flauen Himmel aufmotzen, den Typen, der sich seit 10 Minuten nicht bewegt wegretuschieren und den Kran sowieso. Weil die Helligkeitskontraste zu stark sind schieße ich eine Belichtungsreihe und füge die Bilder stäter zusammen.
 
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Einfach probieren, sag ich da.
Was dir vor die Linse kommt fotografieren, wichtig: es geht darum wie du die Welt siehst, was dir Spaß macht, was dir gefällt.
Ich gehe hobbymäßig auch immer mal los, ziellos, und oft ist es mir schon passiert, dass andere die Bilder nicht mochten, die ich am tollsten fand. Aber wen störts ? ^^ Mach ich ja für mich.
Letztendlich ist auch fast alles schon irgendwie gemacht worden, aber wiegesagt, allein das eigene Empfinden zählt.

Regeln wie goldener Schnitt , Drittel etc sind sicher hilfreich. Bei einem schönen Motiv -> knips es 100 mal, verschiedene Blickwinkel, Standorte, Licht, Blende etc., dann siehst du schon was dir zusagt. Und als Motiv kann so ziemlich alles dienen, solange du darin ein Motiv siehst und es durchs Bild in Szene setzt. Gerade bei Landschaftsbildern lasse ich mir z.b. immer Gitterlinien auf dem Display anzeigen, um möglichst gerade zu knipsen -> manchmal fetzt es aber mehr bewusst schief zu knipsen.
 
Ich wollte gerade noch die Anmerkung machen, die mein Vorredner schon gemacht hat. Lern die Software. Mit RAW-Entwicklung hast du sooo viele Möglichkeiten das Bild komplett frei zu gestalten. Auf YouTube gibt es dazu dutzende Tutorials (meist Adobe Lightroom). Auch hier kannst du erstmal abschauen und Presets nutzen (und noch zusätzlich anpassen). Mit der Zeit wirst du dann schon deinen eigenen Stil entwickeln.
 
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Ich shoote eigentlich so gut wie immer RAW und bearbeite sie dann mit Lightroom nach.
Was bei den Antworten natürlich am meisten heraussticht ist üben, üben, üben. Das ist mir bewusst und werde es auch so oft es geht.
Einige Tipps und Vorschläge helfen mir hier bestimmt viel weiter!

Zu meiner Wahl des Objektives: Habe jetzt nur das Kit-Objektiv 12-60mm 3.5-5.6 welches vielseitig einsetzbar ist aber eben nicht immer das gewünschte Ergebnis liefert. Meine Wahl fiel deshalb aufs Lumix 25mm 1.7 da man sehr viel für einen geringen Preis bekommt. Hauptziel ist es ja wie gesagt mit mehr Köpfchen zu fotografieren und kreativ zu werden.

Ich verfolge auf Instagram einige Fotografen / Travelblogger deren Stil mir sehr gut gefällt (unter anderem Peter McKinnon, Christian LeBlanc, Sam Kolder usw.) aber auch einigen Lokalen Fotografen. Werde mir mal deren Fotos durchschauen und versuchen diese nachzustellen.
Find ich nur etwas blöd da man ja seine eigenen Fotos mit eigenem Stil machen will. Aber zum lernen denke ich ist das ein sehr guter Vorschlag eurerseits! :daumen:
 
Ergänzender Tipp noch: Keine Scheu, die Position zu wechseln (in die Hocke gehen etc.), um eine interessante Perspektive zu bekommen. Wenn das Motiv es erfordert, lege ich mich auch auf den Bürgersteig oder klettere auf eine Mauer (und ignoriere befremdete Blicke der Passanten). Das kann schon viel ausmachen.

Gruß Jens
 
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@uburoi an die schrägen blicke der Passanten hab ich mich noch nicht gewöhnt :freak: aber das kommt bestimmt noch :daumen:
 
Mit McKinnon hatte ich auch angefangen, aber ich finde seine neuen Videos nicht mehr so gut wie früher :( Ich mag am liebsten eigtl Joe Allam und Manny Ortiz, die sind sehr authentisch und gerade Joe kann man super entspannt anschauen.
Zu dem 12-60mm: welches Ergebnis vermisst du denn? Klar Bokeh bekommst du bei der Blende und MFT nicht und auch die Schärfe geht besser. Aber bei Landschaft willst du das ja auch eher weniger (außer vlt sehr nahen Vordergrund). Ich selber habe das 25mm F1.8 von Olympus - wenn du etwas starkes mit Bokeh willst solltest du aber eine höhere Brennweite nehmen oder auch mal bei Sigma schauen, dort bekommt man viel für sein Geld geboten.
Ergänzung ()

Vlt sind Filter für dich auch interessant. Gerade bei Landschaft kann ein Polfilter sehr interessant sein oder Langzeitbelichtung mit einem ND.
 
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Das worauf man immer achten sollte ist das Licht. Fotografiere ich mit dem Licht oder dagegen. Überleg dir von wo das Licht kommt und was das für Auswirkungen auf dein Bild hat. Himmel bewölkt ⛅️ oder sonnig. Gibts auch gute YouTube Tutorials
 
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00Zetti schrieb:
Zu dem 12-60mm: welches Ergebnis vermisst du denn?
Naja eben bekommt man schwehr bokeh ins Bild rein was bei vielen Motiven bestimmt gut aussehen würde. Klar, jetzt nicht für Landschaftsfotografie... sondern eher wenn ich mal durch die Stadt tummel und Objektfotografie mach. Außerdem denke ich dass es sich auch gut zum filmen eignet. Hab schon 2 Travel-Videos meiner letzten Urlaube erstellt und ich muss sagen dass mir das ganze filmen und editen sehr gefallen hat und ich das definitiv auch weiter verfolgen werde.
Und mal ehrlich: für gut 150€ denk ich dass dieses Objektiv bestimmt keine Fehlentscheidung ist :heilig:
 
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