Frage zu Maschinenbau-Studium

TheKingAlpha

Cadet 3rd Year
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Juli 2011
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Hallo,
ich möchte gerne Maschinenbau studieren und möchte später entweder Flugobjekte (Hubschrauber, Flugzeuge) oder Roboter konstruieren und entwickeln. Meine Frage ist, welches Basismodul (Vertiefungsfach) ich wählen sollte. Folgende stehen zur Auswahl:
-Uni1: Produktentwicklung, Mechatronik, Fertigungstechnik, (Energie- u. Verfahrenstechnik, Kunststofftechnik)
-Uni2: Maschinentechnik, Produktionstechnik, Modellierung u. Simulation der Mechanik, (Werkstofftechnik, Materialflusstechnik)

Ich hoffe, ihr könnt mir bei der Entscheidung helfen.

Gruß
Hans
 
Mach' einfach Deine Studien- und Diplomarbeiten an Instituten, die sich mit sowas beschäftigen. Schau, dass Du programmieren lernst (d.h. nicht vor Arbeiten diesbzgl. zurückschrecken). Dann klappt das.

Grüße
gt
 
Produktentwicklung und Maschinentechnik hört sich beides ok an. Du könntest natürlich auch gleich Luft- und Raumfahrttechnik studieren. Da hast du die Richtung schon drin (mehr Strömungslehre und eben generell bisschen mehr auf die Branche zugeschnitten, z.b. auch was unterschiedliche Nachweisverfahren in Luftfahrt und allgemeinem Maschinenbau angeht (Reserve vs. Sicherheit)).
Gibt es allerdings als eigenen Studiengang nicht an so vielen Unis.

Edit: GrandTheft, wo kann man denn heutzutage noch auf Diplom anfangen?
 
Dann studiere an irgendeiner Uni mit einem Schwerkpunkt auf Faserverbundwerkstoffe. Dann sind die Ausgangschancen schonmal wesentlich höher in der Luftfahrt zu landen. (als zum Beispiel als Standard-Maschinenbauingenieur)

Keine Abwertung: Ein Maschinenbauer wird auf Anhieb nicht die Konzepte ver FVW verstehen können - sondern erst Jahre brauchenn.

Kunststofftechnik
Luft- und Raumfahrt
Leichtbau
...
 
Kunstofftechnik ... ähh ja nee kommt drauf an, aber eigentlich doch nicht.
Wenn du in die Luft und Raumfahrttechnik willst kannst du das Theoretisch mit allen Vertiefungen machen, weil du einfach alle Vertiefungen z.B. bei EADS brauchst.
Konstruktion ist ja schon recht konkret, wie wäre es als Vertiefung mit Konstruktionstechnik / Leichtbau ärgenzent Werkstofftechnik oder auch FEM krams zur Modellierung / Berechnung.
 
Na klar Kunststofftechnik: Wer hat deiner Meinung nach mehr Ahnung von faserverstärkten Kunststoffen? (Simulation, Konstruktion & Produktion)
Ein Maschinenbauer/Werkstoffwissenschafter/Metallurge kann nach dem Master in aller Regel keine Faserverstärkten Bauteile auslegen. Das Wissen und Vorstellvermögen über die Anisotropie fehlt einfach. (und auch "normale" Thermoplaste sind im Flugzeugbau auf Grund der geringen Dichte Volumenmäßig vor Stahl)

btw: Verwende die Suchfunktion; mit "Maschinenbau Studium" findest du in diesem Unterforum einige interessante Threads.
 
Jeder Ingi. der Konstruktionstechnik vertieft hat weiß mehr über die Konstrucktion von CFK Bauteilen als einer der Kunstofftechnik studiert hat.
Weil der Kunstoffheini weiß was Spritzgießen, Extrudieren oder was weiß ich nicht welches Verfahren ist oder er weiß ohne google was PMMA ausgesprochen bedeutet (uiuiui), woher sollte er wissen wie man Konstruiert ? Weil der Konstruktionstechnik im Grundstudium hatte ?
Der Werkstoff mit dem ich Konstruiere spielt erstmal keine rolle, eine CFK Platte lässt sich Berechnen wie eine Stahlplatte oder Alu.
Klar hat Kohle zum Beispiel Eigenschaften die man berücksichtigen muss, aber das sollte man als quasi fertig studierter in 1-2 Wochen drauf haben. Grade beim Verbundwerkstoff gibt es so ein feines Blau / Rotes Buch: Konstruieren mit Faserverbundwerkstoffen.
Normales Mabau Studium als Vertiefung Konstruktionstechnik und Werkstofftechnik dazu das obene genannte Buch im selbststudium, fertig ist der ProE* nerd :D !

Selbst dinge wie: Fließverhalten von Harz im Gelege oder sonst was, interessieren den Konstruktions Menschen meist nicht wirklich, glaub mir oft genug gegen Wände geredet. Wenn man es so sieht, sollte man sachen wie: Fließverhalten von Harz und Infusionstechnik alleine Studieren können! Der Lehrstoff zumindest langt für ein komplettes Studium :D .

(*) oder eine andere CAD Software
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Werkstoff mit dem ich Konstruiere spielt erstmal keine rolle, eine CFK Platte lässt sich Berechnen wie eine Stahlplatte oder Alu.
Auwei - das war mal nix. Stahlplatte ist isotrop; CFK ist hochgradig anisotrop. (ich hoffe du bist kein Ma.-bauer)
(negative Wärmeausdehnungen, negative Querkontraktionen, Schubverformungen, extreme Steifigkeitssprünge (die steifeste Faser ist 4x steifer als Stahl), komplexe Versagenshypothesen, Die Krücke des Ingenierus: Simulation des Makrobauteils ist bei CFK schwierig bis unmöglich, Rechnen mit einer voll gefüllten Materialsteifigkeitsmatrix, ...)

Bei der Stahlplatte entsteht der Werkstoff beim Gießen/Walzen/Vergüten des Stahls. Bei der Bearbeitung verändern sich die Materialeigenschaften nicht mehr. Bei Faserverstärkten Bauteilen entsteht der Werkstoff mitsamt den Materialeigenschaften erst durch die Fertigung selbst. (wieviele Faser in welchem Winkel in welcher Legereihenfolge verwendet werden und bei welchem Harzsystem usw...)

Meinst du den Schürmann? (Konstruieren mit Faserverbundwerkstoffen) Das ist bestenfalls eine Basic-Ausstattung. Ersetzt aber nicht das Erste-Hand-Wissen eines Professors, der jahrelang genau solche Bauteile entwickelt hat!
Nur mit dem Buch kannst du kein Rotorblatt konstruieren.
Damit kannst du keine Satellitenschüssel konstruieren, die sich bei einer Temperaturdifferenz von 250°C zwischen Vorder- und Rückseite, nicht verformt.
Selbst eine vergleichsweise simple Sandwich-Platten-Bauweise wird dir in der Praxis nicht gelingen. (und schon gar nicht die richtige Krafteinleitung)

Wie auch immer: Es kommen jedes Jahr Tausende Maschinenbau-Ingenieure zum ersten Mal auf den Arbeitsmarkt und nur einige Hundert Leichtbau- und Kunststofftechnikexperten. Bei EADS arbeiten überproportional viele Kunststofftechniker in der Entwicklung. (alleine aus meinem kleinen Jahrgang ist einer dabei)


EDIT: Krank im Hotelzimmer; da lässt man sich auf jede Diskussion gerne ein.:)
 
Sherman123 schrieb:
Auwei - das war mal nix. Stahlplatte ist isotrop; CFK ist hochgradig anisotrop. (ich hoffe du bist kein Ma.-bauer)
(negative Wärmeausdehnungen, negative Querkontraktionen, Schubverformungen, extreme Steifigkeitssprünge (die steifeste Faser ist 4x steifer als Stahl), komplexe Versagenshypothesen, Die Krücke des Ingenierus: Simulation des Makrobauteils ist bei CFK schwierig bis unmöglich, Rechnen mit einer voll gefüllten Materialsteifigkeitsmatrix, ...)
Habe mich da wohl falsch ausgedrückt, ich sagte nicht das man 1:1 die selben Formeln verwendet, sondern das es sich genauso Berechnen lässt genauso bezog sich dabei nicht auf die Formeln etc. sondern darauf das es auch kein Hexenwerk ist sondern einfach andere Formeln und Regeln an die man sich zu halten hat.
Es macht letztlich alles keinen Unterschied ...

Und doch ja ich beschäftige mich täglich mit der Fertigungsplanung von Großstruckturen aus GFC / CFK. Mit der Konstrucktion habe ich nichts weiter am Hut ausser das ich Zeichnungen lesen können muss. Ich bin der bei dem die Zeichnungen landen wo gesagt wird: "So das wollen wir haben, wie bauen wir das überhaupt".
 
Zuletzt bearbeitet:
Sind wir doch mal ehrlich, wenn man nicht irgendwo landet, wo das Geld keine Rolle spielt, dann werden da sowieso quasiisotrope Laminate verwendet, in die wird munter reingebohrt und alles, dafür wird halt wieder etwas mehr Material verwendet, sprich die Teile werden oftmals verwendet wie Metalle (dass sie ein anderes Bruchverhalten haben ist klar, grade Impactschäden schrotten so ein Bauteil ja gerne mal ohne dass man es sieht).

Selbst dinge wie: Fließverhalten von Harz im Gelege oder sonst was, interessieren den Konstruktions Menschen meist nicht wirklich
Also man sollte sich doch zumindest mal schlaumachen, ob das Bauteil mit einem Anguss hergestellt werden kann oder ob man mehrere braucht, wobei du recht hast, einer der nur am Konstruieren des Bauteils sitzt, hat das u.U. nichtmal im Blick.

Trotz allem entfernt sich die Diskussion hier evtl. etwas von einer dem TE hilfreichen Ebene.
Wer jedenfalls allgemeinen Maschinenbau auf Bachelor studiert, kann sich ja im Master z.B. dennoch auf LRT vertiefen, an der TUM studiert man auch im Bachelor Maschinenwesen und dann im Master LRT.
Wo man letztlich unterkommt, hat auch nicht allein mit dem Abschluss zu tun und sich in das entsprechende Feld einarbeiten wird man sowieso müssen.
@TE sind das eigentlich wirklich die einzigen für dich interessaneten Studiengänge an deinen Unis? Kann ich mir kaum vorstellen. Ich würde ja am ehesten irgendwo auf eine Vertiefung Konstruktion gehen, wenn du mich jetzt aber zwingst, zwischen den beiden genannten zu entscheiden, würde ich zu Uni1 (Energie- u. Verfahrenstechnik, Kunststofftechnik) tendieren.

PS: Klar ist der Stahlanteil am Fluggerät gering, da wird ja auch Alu verwendet.
 
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