Funktion verschiedener "Kryptowährungen"

Metamorphosis

Newbie
Registriert
Sep. 2020
Beiträge
6
Liebes Forum!

Ich beschäftige mich seit einiger Zeit mit Kryptowährungen. Dabei kann ich folgendes nicht nachvollziehen:

Die Blockchain-Technologie ermöglicht verschiedene Anwendungen. Solche Anwendungen können etwa das Erschaffen von Geldsurrogaten sein (zB Bitcoin) oder das Bereitstellen von anderen Produkten. Ripple versucht Zahlungsflüsse zu ermöglichen, Tron möchte ein dezentrales Netz für verschiedenen Content bereitstellen und IOTA einfach ein gutes Protokoll für das "Internet of Things". Oder Ethereum: dort soll einfach die Abwicklung von Smart Contracts ermöglicht werden.

Welche Funktion haben die jeweils eigenen Kryptowährungen (XRP, TRX, Ehter)?

Pointiert: Die Blockchain-Technologie ermöglicht verschiedene Anwendungen. Auch der elektrische Strom ermöglicht verschiedene Anwendungen. Der elektrische Strom ermöglicht zB Fernseher, Computer, elektrische Beleuchtung usw

Die Hersteller dieser Produkte möchten natürlich bezahlt werden. So kosten sowohl Fernseher, Computer als auch Leuchtmittel Geld. Aber kein Fernseher-, Computer- oder Leuchtmittelhersteller schaffen eine eigene Währung.

SAMSUNG sagt nicht: "Wir produzieren einen Fernseher, den sie mit 'SAMSUNG-Coins' bezahlen müssen"; INTEL sagt nicht: "Wir produzieren Mikrochips, die sie mit 'Intel-Coins' bezahlen müssen" und ein Glühbirnenhersteller sagt nicht: "Wir produzieren Glühbirnen, die sie mit Glühbirnen-Coins bezahlen müssen".

Demgegenüber wird sehr wohl gesagt: Wir bieten die Durchführung von Zahlungen an, die sie mit XRP bezahlen müssen (Ripple). Wir bieten ein dezentrales Netzwerk für Content an, wofür sie mit Tronix zahlen müssen (TRON). Bei uns können sie Smart Contracts ablaufen lassen, das müssen sie mit Ether bezahlen (Ethereum).

WARUM???

Gibts da eine Erklärung dafür? Ist das wegen technischer Gründe zwingend? Ist das Zufall?

Fragen über Fragen.

Würde mich echt freuen, wenn jemand klärende Worte dazu sagen könnte.
 
Metamorphosis schrieb:
Einfache Generierung von Wert, zum Zwecke der Spekulation.
Ist eine Mine erschöpft und nur noch mit hohem (Rechen)Aufwand schürfbar, wird eine neue eröffnet (Neue Währung, neue Schürfmethoden), in der man wieder eine Zeitlang einfach Summen generieren kann, die man dann über Spekulation in Wert aufbläst und rechtzeitig in Realwährungen umtauscht, bevor die Blase platzt.
Die tolle Dezentralität und die Vorteile der Blockchain werden gerne als edlen Vorwand für dieses Treiben genannt, während sich im Hintergrund alle die Hände reiben. Service, die solche Währungen als Zahlung akzeptieren oder voraussetzen, sind Teil dieses Treibens oder haben andere Gründe ihren Geldverkehr zu verschleiern.

Wo Kot liegt, werden Fliegen auftauchen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: mental.dIseASe, C:\Defuse_Kit, new Account() und 6 andere
Der Sinn der Kryprowährungen ist Energie in eben jene virtuelle Währung umzuwandeln, es gibt aber auch Blockchains die nicht zur Klimaerwärmung beitragen sondern ander Leistungen in eine virtuelle Währung umwandeln.
Energy2Crypto lässt sich selbstverständlich am besten mit kostenlosem Strom, woher auch immer und sonstwo gefundenen Grafikkarten durchführen.:king:
Diese Energieschürf-Währungen sind natürlich von den Reptiloiden erfunden worden um den Planeten menschenfeindlich überhitzen zu lassen. :D
 
ghecko schrieb:
Ist eine Mine erschöpft und nur noch mit hohem (Rechen)Aufwand schürfbar, wird eine neue eröffnet (Neue Währung, neue Schürfmethoden), in der man wieder eine Zeitlang einfach Summen generieren kann, die man dann über Spekulation in Wert aufbläst und rechtzeitig in Realwährungen umtauscht, bevor die Blase platzt.
Die tolle Dezentralität und die Vorteile der Blockchain werden gerne als edlen Vorwand für dieses Treiben genannt, während sich im Hintergrund alle die Hände reiben. Service, die solche Währungen als Zahlung akzeptieren oder voraussetzen, sind Teil dieses Treibens oder haben andere Gründe ihren Geldverkehr zu verschleiern.

Wo Kot liegt, werden Fliegen auftauchen.
Das hast du sehr schön zusammengefasst! Genau darum geht es.

Es wird halt immer eine neue Sau durch's Dorf getrieben.

Das erinnert mich an halbseidene Geschäftemacher, die sogar noch Werbung mit der angeblichen "Aufsichtsfreiheit" ihrer "Geschäfte" machen (grauer Kapitalmarkt = kaum Finanzaufsicht). Alles ganz toll dezentral.

Für die Anleger heißt das: wo es keine Regeln gibt, verlieren am Ende die Anleger. Das merken sie natürlich erst später. Bis dahin erzählen sie jedem, der es nicht wissen wollte, wie hip sie sich fühlen. Und dass sie alles anders machen als die Generation vor ihnen (die aus solchen Fehlern schon gelernt hatte! :p ).
 
Zuletzt bearbeitet:
Flare schrieb:
Der Sinn der Kryprowährungen ist Energie in eben jene virtuelle Währung umzuwandeln, es gibt aber auch Blockchains die nicht zur Klimaerwärmung beitragen sondern ander Leistungen in eine virtuelle Währung umwandeln.

Dass Energie oder andere Leistungen in virtuelle Währung umgewandelt werden, ist klar. Der Grund, aus dem genau das gemacht wird, bleibt aber im Dunkeln.

Um bei meinem Beispiel zu bleiben: Samsung wandelt seine Leistung auch nicht in virtuelle Samsung-Währung um. Nochmal anders: Ein Bäcker kauft Rohstoffe (Weizen, Salz...) steckt Arbeit rein (Zutaten mischen, Teig kneten) dann kommt noch Energie dazu (zB Strom für den Backofen) und fertig ist das Brot. Dafür (für das Brot) will er dann zwei Euro. Er schreibt aber kein Whitepaper, wonach er jetzt eine neue Idee hätte, die darin bestünde verschiedene Zutaten zu verrühren, zu formen und anschließend bei hoher Temperatur reifen zu lassen und dies alles mit "Bäckerei-Coins" zu bezahlen wäre.

Aus einer funktionalistischen Geld-Perspektive: Lehrbuchmäßig soll durch Geld die Doppelkoinzidenz zwischen potentiellen Handelspartnern gelöst werden. Einer will eine Kuh, ein anderer Brot, wiederum ein anderer ein Haus. Ohne Geld müssen sich Tauschpaare finden, die wechselseitig das Gut haben wollen, was der andere anbietet. Dieses Problem wird durch die Einführung von Geld gelöst. Jetzt hat jedes Gut einen Preis und kann - unabhängig von den Wünschen des Handelspartners - umgerechnet und getauscht werden. Wenn jetzt aber angefangen wird, für jedes Produkt eine eigene "Währung" gemacht wird, geht der Sinn des Geldes verloren. Es ist also ein Schritt zurück.

Vor diesem Hintergrund ist also die - in deiner Diktion - Umwandlung einer Leistung in eine virtuelle Währung sogar kontraproduktiv. Das kann also nicht der Grund sein.
Ergänzung ()

Hm... jetzt kommt mir gerade eine andere Idee. Vielleicht ist diese "Umwandlungs" Idee wirklich nicht schlecht.

Ich vermute, die Notwendigkeit einer eigenen Währung steht im Zusammenhang mit der Dezentralität.

Der beispielhaft Bäcker kann für das Brot bezahlt werden. Aber wer soll Zahlungsempfänger in einem dezentralen Netzwerk sein? grübel

Vielleicht liegt hier die Lösung. Diejenigen die eine Leistung im dezentralen Netzwerk erbringen, müssen hierfür bezahlt werden. Ohne Bezahlung würde wohl niemand Leistungen erbringen.

Es ist aber nicht klar, wer die Zahlung erhalten soll. Deshalb kann man nicht einfach zB Bitcoin an die Leistenden überweisen. Die Leistenden müssen also quasi vom dezentralen Netzwerk "selbst" bezahlt werden. Und das dezentrale Netzwerk kann nicht in einer "fremden" Währung zahlen, weil ja niemand einen Guthabenstand an irgendeiner Währung, seien es Euro, Dollar, Bitcoin oder was weiß ich, einspeisen könnte. Deshalb muss die "Belohnung" aus dem dezentralen Netzwerk selbst kommen, womit wir bei der Notwendigkeit einer eigenen Währung wären.

Da muss ich noch nachdenken. Dieser Gedanke ist noch nicht ganz ausgegoren, aber ich glaube, die Idee geht in die richtige Richtung...
 
Zuletzt bearbeitet:
Metamorphosis schrieb:
und dies alles mit "Bäckerei-Coins" zu bezahlen wäre.
Du stellst die falsche Frage. Du fragst: "Warum rennt der Bäcker keiner dummen Idee hinterher?"
Antwort: Weil er nicht dumm ist!

Wenn du fragst: "Warum werden dumme Ideen überhaupt angeboten?"
ist wohl die Antwort "Weil immer irgendjemand davon profitiert". Das ist aber nicht der Anleger.
Ein Gauner weiß schon, warum er den "bösen Staat" als solchen darstellt (und die Finanzaufsicht = ganz böse). Zu einem Betrüger sind diese Institutionen auch wirklich böse, aus seiner persönlichen Sicht war das nicht mal gelogen.

Metamorphosis schrieb:
Ich vermute, die Notwendigkeit einer eigenen Währung steht im Zusammenhang mit der Dezentralität.
Welche "Notwendigkeit"? Wer will denn sowas?
Dezentralität bedeutet "keine Aufsicht", und das bedeutet "keinen Schutz für den Anleger". Und jetzt rate mal, wer das möchte!

Zu deiner Frage, warum der Bäcker kein Whitepaper schreiben muss: weil er ein ehrliches Geschäft betreibt, was jeder versteht.

Regel Nr. 1: Wenn du ein Geschäft nicht vollständig (!) verstanden hast, dann lass die Finger davon!
Das Problem liegt hier immer beim Begriff "vollständig". Es viele Leute, die ein paar Internet-Seiten gelesen haben, und dann von sich selbst glauben, den kompletten Durchblick zu haben. Trotzdem war ihre "Währung" später einfach weg, oder wertlos.

Wenn du ohne Arbeit Geld verdienen willst, kannst du natürlich das gleiche tun. Schreibe ein Whitepaper und gib deine eigene Währung aus. Aber achte darauf, rechtzeitig in "richtiges Geld" umzutauschen. :lol:
 
Zuletzt bearbeitet:
HaZweiOh schrieb:
Welche "Notwendigkeit"? Wer will denn sowas?
Das wollen diejenigen, die Rechenleistung zur Verfügung stellen. Ich bin da technisch zu wenig versiert, aber ich stelle mir das so vor:

A programmiert eine Smart Contract. Bei diesem Smart Contract handelt es sich - technisch gesehen - um ein Computerprogramm. Damit das Computerprogramm laufen kann, benötigt es Rechenleistung (Computer) und Energie (elektrischen Strom für den Computer).

Das Wesen des dezentralen Netzwerkes besteht darin, dass es jetzt nicht einen Einzelnen gibt, der seinen Computer dafür zur Verfügung stellt und ein entsprechendes Honorar dafür verlangt. Es ist in einem dezentralen Netzwerk vielmehr so, dass jeder Computer (zB meiner) das Programm ablaufen lassen könnte. Es könnte - glaube ich - sogar aufgeteilt auf mehrere Computer ablaufen.

Und genau da fängt das Problem an. Ich könnte argumentieren, dass ich meinen Computer nicht für ein anderes Programm zur Verfügung stellen möchte, weil ich etwa gerade ein Computerspiel ablaufen lasse, dass zum ruckeln anfängt, wenn noch ein weiteres Programm läuft. Natürlich könnte man jetzt einwenden, dass ich halt meinen Computer zur Verfügung stellen kann, wenn ich ihn gerade nicht brauche. Aber wenn ich ihn nicht brauch drehe ich ihn ab. Wenn ich ihn weiterlaufen lasse, würde es Stromkosten verursachen.

Unterm Strich bedeutet das also, dass für das Zurverfügungstellen eines Computers eine Bezahlung vorgesehen sein muss. Und damit wären wir bei meiner Antwort auf deine Frage (siehe oben): Diejenigen, die Rechenleistung zur Verfügung stellen, wollen bezahlt werden.
 
Metamorphosis schrieb:
Aber wenn ich ihn nicht brauch drehe ich ihn ab. Wenn ich ihn weiterlaufen lasse, würde es Stromkosten verursachen.
Richtig.

Metamorphosis schrieb:
Das wollen diejenigen, die Rechenleistung zur Verfügung stellen.
Damit hast du nur erklärt, dass es Leute gibt, die noch 2000 weitere "Sachen" einführen wollen, die sie als "Währung" bezeichnen. Ich schreibe das bewusst so deutlich.

Wozu man das überhaupt braucht, und wie man vor Verlusten geschützt werden kann, ist eine andere Frage. Vielleicht solltest du zuerst darüber nachdenken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Metamorphosis schrieb:
Dass Energie oder andere Leistungen in virtuelle Währung umgewandelt werden, ist klar.
Energie kann nur in andere Formen der Energie, aber niemals in etwas wie Währung umgewandelt werden...
Metamorphosis schrieb:
Und genau da fängt das Problem an. Ich könnte argumentieren, dass ich meinen Computer nicht für ein anderes Programm zur Verfügung stellen möchte, weil ich etwa gerade ein Computerspiel ablaufen lasse, dass zum ruckeln anfängt, wenn noch ein weiteres Programm läuft. Natürlich könnte man jetzt einwenden, dass ich halt meinen Computer zur Verfügung stellen kann, wenn ich ihn gerade nicht brauche.
Ist nur für gemeinnützige Projekte als kostenlose Bereitstellung sinnvoll. Für alles andere gibt es diese Art der Abrechnung z.B. bei Amazon schon. Dort kann man dann auch sicher Sein die Rechenleistung zu beziehen und hat keine Probleme wie falsche Rechenergebnisse weil z.B. übertakten praktiziert wird.
 
iamunknown schrieb:
Energie kann nur in andere Formen der Energie, aber niemals in etwas wie Währung umgewandelt werden...

Das ist schon ein wenig klugscheißerisch. Sicherlich wird die benutzte Energie in Wärme umgewandelt, Abfallprodukt ist dann eben die Währung durch Rechenaufwand. Da es hier um Wirtschaft und nicht um Physik geht ist die Aussage einfach fachlich zu sehen.

Und am Ende funktioniert Kryptowährung nur weil Menschen es wollen, kaufen, "erschaffen" und spekulieren.
Es ist einfach nur ein Gedanke der es zu Geld werden lässt mit dem man reales Gut kaufen kann.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: McMoneysack91
Vielleicht meint er, dass für diese "Idee" tatsächlich Werte vernichtet wurden. Strom ist ja nicht kostenlos.
Wurde Kohle dafür abgebaut, wurde diese und die Arbeitskraft der Menschen dafür verbraucht / vernichtet.
Wind und Sonne sind zwar "an sich" kostenlos, aber die Produktion von Solarpanelen und Windrädern, die hergestellt, in der Nordsee mit Schiffen gewartet und auch später wieder verschrottet werden müssen, kostet auch Geld.
 
Zuletzt bearbeitet:
Metamorphosis schrieb:
Welche Funktion haben die jeweils eigenen Kryptowährungen (XRP, TRX, Ehter)?

Das ist eine gute Frage und hier steht bisher noch nicht (edit: als eine kurze, knackige Erklärung) die Antwort ;).
Soweit es Proof-of-Work Systeme betrifft sind die Coins der finanzielle Anreiz zum Mining. Wieso sollte ich tausende Euros ausgeben (nur ein Beispiel) um mit meiner Hardware Mining zu betreiben? Mining wiederum ist notwendig (im PoW Kontext) um die Blockchain abzusichern.
Der finanzielle Anreiz sind eben genau diese Coins, die man für das erfolgreiche Mining eines Blockes bekommt.

Generell geht das hier aber in die richtige Richtung, die meisten Blockchain Anwendungen sind Quatsch und das es Coins gibt ist dann oft noch Quatsch oben drauf..
 
Zuletzt bearbeitet: (edit erster Abschnitt)
  • Gefällt mir
Reaktionen: iSight2TheBlind und new Account()
Zunächst vielen Dank an alle die Antworten verfasst haben. Es hat mir sehr weitergeholfen.

BeBur schrieb:
Der finanzielle Anreiz sind eben genau diese Coins, die man für das erfolgreiche Mining eines Blockes bekommt.

So weit, so klar. Müssen das aber jeweils eigene Coins sein? Wäre es nicht technisch möglich jede Blockchainanwendung bspw mit Bitcoin zu betreiben?

Und noch eine kurze abschließende Bemerkung: Es geht mir hier um den technischen Aspekt. Ich möchte die dahinterliegende Theorie verstehen. Nicht Thema dieses Threads sind die ökonomische Sinnhaftigkeit des Kaufs von Kryptowährungen, der Anlegerschutz, Kriminalfälle uÄ
 
Metamorphosis schrieb:
Wäre es nicht technisch möglich jede Blockchainanwendung bspw mit Bitcoin zu betreiben?
Wo sollen wir denn her kommen? Schürfen kann man Bitcoin nur im Sinne des Bitcoin Protokolls, d.h. durch Bitcoin Mining auf der Bitcoin Chain.
Davon ab wird Besitz von Bitcoin ja definiert über den Besitz des privaten Schlüssels zum signieren einer Transaktion, auch das kann man nicht sinnvoll auf einer anderen Chain speichern. Und irgendwer müsste die coins dann ja auch verschenken an die miner der fremd-chain. Dafür gibt es keinen Grund.
Vielleicht ginge das mit Monero, die haben ja ein komplexere System mit mehr Funktionen, aber Bitcoin könnte man nicht hernehmen, mMn.
Aber schau sonst mal nach DEX, ka wie die das genau lösen, das ist ja grob vergleichbar. Aber jedenfalls kann man denke ich eher weniger aus einen eigenen coin verzichten.
 
Metamorphosis schrieb:
Und noch eine kurze abschließende Bemerkung: Es geht mir hier um den technischen Aspekt. Ich möchte die dahinterliegende Theorie verstehen.
Das technische Konzept ist im Großen und Ganzen von Cryptowährungen, SmartContracts und Sonstigem getrennt. Blockchain ist das verteilte signieren und speichern von Transaktionen[1]. Was man damit macht ist offen, solang es sich abbilden lässt.
Das das ganze so Energieaufwendig wie das Minen von u.a. Bitcoin ist, ist nicht zwangsweise so. Der Energieaufwand von Bitcoin rührt von einer künstlichen Grenze her, die die Verteilung von Währungseinheiten an einen Aufwand knüpft. Notwendig ist das nicht. Was notwendig ist, ist das kryptografisch sicher signieren der Transaktionen innerhalb der Kette. Das geht recht effizient, jedoch nicht so effizient einer klassischen Datenbanktransatkion auf einem zentralisiertem System.

[1] Transaktion im Sinne von Datenverarbeitung in der IT.
 
Piktogramm schrieb:
Der Energieaufwand von Bitcoin rührt von einer künstlichen Grenze her, die die Verteilung von Währungseinheiten an einen Aufwand knüpft.
Das stimmt so nicht. Der Energieaufwand verhindert double spends und ich denke noch ein paar andere Angriffe und löst das Problem dass man wenn ich es richtig in Kopf habe "byzantine broadcast" nennt.
Wie schon ausgeführt funktioniert eine PoW Blockchain erst einmal nur mit Coin. Bitcoin war auch immer schon als Nische "Währung" gedacht und die meisten Ansätze das ganze als Datenbank zu verwenden sind eher Quatsch.

PS: Montag morgen, verzeih. Ich dachte du meinst Mining ist notwendig weil es nur endlich viele Bitcoin gibt. Ich denke du meinst dass richtige (bruteforcen einer hashes mit durch das Protokoll bestimmter Schwierigkeit). Aber jedenfalls ist was ich oben schrieb der eigentliche Kern daran und ich würde nicht mitgehen zu sagen, dass das einfach weg gelassen werden kann, das ist durchaus fundamental.
 
Zuletzt bearbeitet:
Konsens muss bei einer solch verteilten Lösung irgendwie sichergestellt werden. Ob das nun über PoW oder PoS erfolgt ist dabei zweitrangig. Genauso wie durch die Wahl der bei PoW zu lösenden Aufgaben deutlich Einfluss auf den Aufwand in Sachen Hardware/Energie genommen werden kann.

Was man dann mit so einer Blockchain tut und wie sinnvoll es ist steht auf einem anderen Blatt Papier. Gerade die Sinnhaftigkeit ist so ein Ding. Da kann man für viele Anwendungen sicher objektiv zeigen, dass der gewünschte Effekt mit weniger Aufwand, schneller, zuverlässiger erreichbar ist und hat einen noch größeren Bereich wo man subjektiv streiten kann. Ich wäre da dann auch der Seite, die in Zweifel zieht, ob es sinnvoll ist FIAT Geld über Blockchains zu handhaben. Das hat aber erst einmal wenig mit der vom TE gewünschten, technischen Betrachtung zu tun.
 
Piktogramm schrieb:
Konsens muss bei einer solch verteilten Lösung irgendwie sichergestellt werden.
Man könnte weiter gehen und sagen: "Konsens muss nur bei einer solch verteilten Lösung hergestellt werden". Wenn ich ein "nur" dezentrales System habe, d.h. eine Anzahl großer Knoten/Hubs/Autoritäten und daneben ganz viele kleine (siehe erläuterndes Bild hier, ich zitiere dich zwar, aber ich weiß, dass du das vermutlich alles weißt), dann muss kein allgemeiner Konsens hergestellt werden, nur zwischen den großen Knoten und das kann wiederum auch ganz anders passieren.
Bitcoin löst mit seinem PoW und seiner Blockchain speziell das Problem eines verteilten Systems (= distributed) und nahezu alle Anwendungen wo es nicht um verteilte Systeme geht sind keine sinnvollen Anwendungen für so eine Blockchain (gilt auch für PoS und andere Varianten).

Das ist eine weitere wesentliche Eigenschaft zur ursächlichen Frage. Ich weiß ja, dass ich den Fernseher von Samsung kaufe, deswegen brauche ich so ein System nicht, denn die Akteure sind allen bekannt und sie sind letztendlich auch authentifiziert, Samsung sowieso und wenn man nicht in Bar sondern per Überweisung zahlt ist man selber auch über Bank authentifiziert. Aber jedenfalls habe ich einen Verkäufer und einige mich mit ihm vorab auf die Zahlungsmodalitäten, Euro, Dollar, Bitcoin, Bar, Überweisung, Paypal.
In einem obigen distributed System gibt es keine authentifizierten Teilnehmer und außerhalb des (Bitcoin-)Protokolls keine Dinge auf die man sich einigen könnte.

Wenn du bei z.B. Tron hin gehst und aber sagst alles wird mit Bitcoin gemacht, dann müsste ja der, der was bezahlt insofern authentifiziert werden, dass er die Bitcoins überhaupt besitzt und man bräuchte auch eine Dritte Instanz, welche diese verwaltet, damit dann auch wirklich bezahlt wird. Das heißt, du hast sofort eine ganz normale zentralisierte Datenbank.

Tron kenne ich nicht so gut, aber grundsätzlich kann ich mir die sinnhaftigkeit in diesem Content-Creater Sektor durchaus vorstellen, ebenso bei IoT, wo es ganz viele kleine verteilte (=distributed) Einheiten gibt die aufgrund der Masse (viele Millionen bis Milliarden) auch nicht praktikabel authentifiziert werden können. Die meisten Anwendungen aber wie gesagt machen jedenfalls keinen Sinn und das Wesen von Mining-Coins ist jedenfalls das Anreizsystem zum Mining und das kann nur mit einem (eigenen) Coin funktionieren.

Bei IOTA wiederum, da hast du völlig Recht. Es gibt kein Schürfen und daher erst einmal kein Anreizsystem. Die Infrastruktur soll über das Anreizsystem "ist billiger es mit IOTA zu machen und also Geld in die Infrastruktur zu stecken als wenn wir uns selber was bauen" laufen. Darüber hinaus haben wir bei IOTA ja die Idee, dass sich "die Blockchain" (wird ja überlicherweise "Tangle" aka DAG genannt) bei jeder Transaktion selber zum kleinen Teil absichert und viele Transaktionen damit insgesamt zu viel Sicherheit führen, aber ich glaube die Praxis hat gezeigt, dass das alleine nicht ausreicht für die globale Infrastruktur.
 
Zuletzt bearbeitet:
BeBur schrieb:
Man könnte weiter gehen und sagen: "Konsens muss nur bei einer solch verteilten Lösung hergestellt werden".
Konsens ist ein Problem vieler verteilter Systeme, entsprechende Theoretische Abhandlungen sind schon weit älter als Blockchains (1980-1985): https://en.wikipedia.org/wiki/Consensus_(computer_science)
Bei Blockchains kam hinzu, dass Konsens für sehr viele Teilnehmer sichergestellt werden muss, während allen Teilnehmern gleiches Vertrauen entgegengebracht werden soll. Bei gleichzeitig hoher Motivation einiger Teilnehmer das Konsenssystem zum eigenen Vorteil anzugreifen.

Was du von Samsung und Tron schreibst geht komplett an mir vorbei..
 
BeBur schrieb:
Wenn du bei z.B. Tron hin gehst und aber sagst alles wird mit Bitcoin gemacht, dann müsste ja der, der was bezahlt insofern authentifiziert werden, dass er die Bitcoins überhaupt besitzt und man bräuchte auch eine Dritte Instanz, welche diese verwaltet, damit dann auch wirklich bezahlt wird. Das heißt, du hast sofort eine ganz normale zentralisierte Datenbank.

Das ist ein hochinteressanter Aspekt! Ich bin mir nicht sichter, ob ich die Ausführungen richtig verstehe. Offenbar ist aber die Verwendung einer eigenen Kryptowährung zB bei Tron - technisch - zwingend notwendig. Ich versuche das mal laienhaft etwas zu umschreiben:

Natürlich ist es technisch möglich gegen Bezahlung Musik und Filme zur Verfügung zu stellen (zB Amazon Music, Prime, Netflix usw). Es handelt sich dabei um zentrale Netze (zB sind A, B und C Kunden von Netflix) und die Kunden beziehen die Leistung zB von Netflix und bezahlen dafür.

Einleuchtend ist natürlich auch, dass Lieferungs- und Zahlungsfluss unmöglich werden, wenn die Parteien nicht authentifiziert werden (ich vermute, das bedeutet, dass sie einander bekannt sind). Intuitiv wäre das natürlich in einem verteilten Netz problematisch.

Du hast Tron als Beispiel gebracht. Finde ich super. Mit ist aber der technische Unterschied zwischen Tron und einem "normalen" Peer-to-Peer Netzwerk wie zB dem früheren Napster nicht klar.

Ich merke gerade, dass ich mich da gedanklich verrenne. Eigentlich ist ja das Internet selbst schon dezentral.

Vielleicht mal ganz grundsätzlich: Theoretisch möglich wäre es ja, dass sich A beim Gitarrenspielen filmt und das Video über das Internet zum Download anbietet. Dann sagt er einfach dazu, wie er bezahlt werden möchte (Banküberweisung, PayPal, Bitcoin, postalische Übersendung eines Blumenstraußes, eine Einladung zum Essen, Muschlen). Wo ist da der Unterschied zu Tron?

Ich verstehe nicht, warum man bei Tron was raufladen soll und dann - technisch zwingend notwendig - in TRX bezahlt werden muss. Was macht Tron anders als das obige Beispiel. Oder setze ich mich mit solchen Fragen schön langsam ins informationstechnologische Out? :)
 
Zurück
Oben