Crass Spektakel
Lieutenant
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- Juli 2015
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Hier steht ein N200 Notebook, Acer TravelMate B5 TMB514-31-P2JP, spottbillig wegen Fehlauszeichnung gekauft. Nach Neuinstallation war das Ding unvorstellbar langsam - bis ich die Intel Management Engine installiert hatte!
Überraschenderweise steuert die wohl indirekt das Overclocking weil die ACPI-Tables erst von der ME korrekt bestückt werden - andere Systeme machen das schon beim Power-On per UEFI. Ohne lief der Rechner stur mit 1Ghz. Mit boostet er praktisch durchgehend mit 3,5Ghz. Ansonsten hatte ich nichts am System geändert, aus einer Schildkröte wurde ein flotter Hase.
An anderer Stelle habe ich dazu im Internet nur ein Zitat gefunden: Nicht die Intel ME steuert das Overclocking, sondern ohne ME fehlen essenzielle ACPI-/Power-Management-Funktionen, wodurch die CPU auf Minimalfrequenz limitiert wird.
Dass das Boosting inzwischen per Software erfolgt - wild. Das war mir noch nicht bekannt. Ich hoffe das hilft ein paar Mitlesern.
---
Ok, inzwischen weis ich mehr von einem Bekannten der in der Tat genau in dem Bereich arbeitet:
Die Intel-Management verfügt über einen eigenen, isolierten CPU-Kern und ein paar garnichtwenige KByte RAM. Dieser ist von außen zu 100% nicht erreichbar ohne signierte Software. Da es sich wirklich um eine vollständige CPU handelt kann sie natürlich so ziemlich alles machen was man will. So hat er z.B. eine VNC-kompatible Fernsteuerung entwickelt die komplett innerhalb dieser CPU läuft und zwar 100% unabhängig vom OS, läuft sogar im BIOS, aber eben nur auf Fujitsu-Servern. Was auch geht, Software-Defined Audio, d.h. ohne physikalischen Audiochip erledigt dieser CPU-Kern das Audio-Upmixing für HDMI.
Was in der Praxis ebenfalls of in der ME erledigt wird: Lüftersteuerung, Overclocking, Turbo-Boost, etcpp. Das praktische, die ME als getrennte Instanz kann theoretisch sogar erkennen wenn die Haupt-CPU komplett abgestürzt ist - in Consumerboards kann sie dann z.B. on-demand das Overclocking deaktivieren und die Haupt-CPU wieder geordnet neu starten ohne Rechner-Neustart, oder ECC-Fehler melden und behandeln, bei Servern kann man z.T. Memory-Mirroring fahren, so eine Art RAID1 fürs RAM, auch da spielt die ME mit um nach einem RAM-Tausch im Betrieb den Mirror neu zu erstellen (nicht nachmachen, Heimcomputer packen das nicht).
Im Prinzip versucht man aktuell das alte klassische BMC und KVM in die ME auszulagern, schlicht weil sie halt da ist und sowas ja auch grundsätzlich kann. In der Tat ist der Plan dass mittelfristig die ME den eigentlichen Rechnerstart komplett selbst ausführt und erst nach dem Initialisieren der Haupt-CPU übergibt, womit man krude Peripherie, problematisches RAM, falsche Einstellungen vermeidet weil die ME eben unabhängig ist. Ist aber eher "Work in Progress".
Laut Bekannten liegt die Leistung der ME eines modernen Xeon so etwa bei einem 800Mhz Atom N270-Kern - er nahm den als Vergleich weil man das noch aus Netbooks kennt. Also kein Renner, aber eben komplett isoliert. RAM liegt aktuell bei 256kByte RAM, ist sogar statisches RAM welches Daten nach dem Ausschalten mehrere Minuten halten kann.
Überraschenderweise steuert die wohl indirekt das Overclocking weil die ACPI-Tables erst von der ME korrekt bestückt werden - andere Systeme machen das schon beim Power-On per UEFI. Ohne lief der Rechner stur mit 1Ghz. Mit boostet er praktisch durchgehend mit 3,5Ghz. Ansonsten hatte ich nichts am System geändert, aus einer Schildkröte wurde ein flotter Hase.
An anderer Stelle habe ich dazu im Internet nur ein Zitat gefunden: Nicht die Intel ME steuert das Overclocking, sondern ohne ME fehlen essenzielle ACPI-/Power-Management-Funktionen, wodurch die CPU auf Minimalfrequenz limitiert wird.
Dass das Boosting inzwischen per Software erfolgt - wild. Das war mir noch nicht bekannt. Ich hoffe das hilft ein paar Mitlesern.
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Ok, inzwischen weis ich mehr von einem Bekannten der in der Tat genau in dem Bereich arbeitet:
Die Intel-Management verfügt über einen eigenen, isolierten CPU-Kern und ein paar garnichtwenige KByte RAM. Dieser ist von außen zu 100% nicht erreichbar ohne signierte Software. Da es sich wirklich um eine vollständige CPU handelt kann sie natürlich so ziemlich alles machen was man will. So hat er z.B. eine VNC-kompatible Fernsteuerung entwickelt die komplett innerhalb dieser CPU läuft und zwar 100% unabhängig vom OS, läuft sogar im BIOS, aber eben nur auf Fujitsu-Servern. Was auch geht, Software-Defined Audio, d.h. ohne physikalischen Audiochip erledigt dieser CPU-Kern das Audio-Upmixing für HDMI.
Was in der Praxis ebenfalls of in der ME erledigt wird: Lüftersteuerung, Overclocking, Turbo-Boost, etcpp. Das praktische, die ME als getrennte Instanz kann theoretisch sogar erkennen wenn die Haupt-CPU komplett abgestürzt ist - in Consumerboards kann sie dann z.B. on-demand das Overclocking deaktivieren und die Haupt-CPU wieder geordnet neu starten ohne Rechner-Neustart, oder ECC-Fehler melden und behandeln, bei Servern kann man z.T. Memory-Mirroring fahren, so eine Art RAID1 fürs RAM, auch da spielt die ME mit um nach einem RAM-Tausch im Betrieb den Mirror neu zu erstellen (nicht nachmachen, Heimcomputer packen das nicht).
Im Prinzip versucht man aktuell das alte klassische BMC und KVM in die ME auszulagern, schlicht weil sie halt da ist und sowas ja auch grundsätzlich kann. In der Tat ist der Plan dass mittelfristig die ME den eigentlichen Rechnerstart komplett selbst ausführt und erst nach dem Initialisieren der Haupt-CPU übergibt, womit man krude Peripherie, problematisches RAM, falsche Einstellungen vermeidet weil die ME eben unabhängig ist. Ist aber eher "Work in Progress".
Laut Bekannten liegt die Leistung der ME eines modernen Xeon so etwa bei einem 800Mhz Atom N270-Kern - er nahm den als Vergleich weil man das noch aus Netbooks kennt. Also kein Renner, aber eben komplett isoliert. RAM liegt aktuell bei 256kByte RAM, ist sogar statisches RAM welches Daten nach dem Ausschalten mehrere Minuten halten kann.
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