Funny Fact, die Intel-Management Engine regelt den Turbo-Boost

Crass Spektakel

Lieutenant
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Hier steht ein N200 Notebook, Acer TravelMate B5 TMB514-31-P2JP, spottbillig wegen Fehlauszeichnung gekauft. Nach Neuinstallation war das Ding unvorstellbar langsam - bis ich die Intel Management Engine installiert hatte!
Überraschenderweise steuert die wohl indirekt das Overclocking weil die ACPI-Tables erst von der ME korrekt bestückt werden - andere Systeme machen das schon beim Power-On per UEFI. Ohne lief der Rechner stur mit 1Ghz. Mit boostet er praktisch durchgehend mit 3,5Ghz. Ansonsten hatte ich nichts am System geändert, aus einer Schildkröte wurde ein flotter Hase.

An anderer Stelle habe ich dazu im Internet nur ein Zitat gefunden: Nicht die Intel ME steuert das Overclocking, sondern ohne ME fehlen essenzielle ACPI-/Power-Management-Funktionen, wodurch die CPU auf Minimalfrequenz limitiert wird.

Dass das Boosting inzwischen per Software erfolgt - wild. Das war mir noch nicht bekannt. Ich hoffe das hilft ein paar Mitlesern.

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Ok, inzwischen weis ich mehr von einem Bekannten der in der Tat genau in dem Bereich arbeitet:

Die Intel-Management verfügt über einen eigenen, isolierten CPU-Kern und ein paar garnichtwenige KByte RAM. Dieser ist von außen zu 100% nicht erreichbar ohne signierte Software. Da es sich wirklich um eine vollständige CPU handelt kann sie natürlich so ziemlich alles machen was man will. So hat er z.B. eine VNC-kompatible Fernsteuerung entwickelt die komplett innerhalb dieser CPU läuft und zwar 100% unabhängig vom OS, läuft sogar im BIOS, aber eben nur auf Fujitsu-Servern. Was auch geht, Software-Defined Audio, d.h. ohne physikalischen Audiochip erledigt dieser CPU-Kern das Audio-Upmixing für HDMI.

Was in der Praxis ebenfalls of in der ME erledigt wird: Lüftersteuerung, Overclocking, Turbo-Boost, etcpp. Das praktische, die ME als getrennte Instanz kann theoretisch sogar erkennen wenn die Haupt-CPU komplett abgestürzt ist - in Consumerboards kann sie dann z.B. on-demand das Overclocking deaktivieren und die Haupt-CPU wieder geordnet neu starten ohne Rechner-Neustart, oder ECC-Fehler melden und behandeln, bei Servern kann man z.T. Memory-Mirroring fahren, so eine Art RAID1 fürs RAM, auch da spielt die ME mit um nach einem RAM-Tausch im Betrieb den Mirror neu zu erstellen (nicht nachmachen, Heimcomputer packen das nicht).

Im Prinzip versucht man aktuell das alte klassische BMC und KVM in die ME auszulagern, schlicht weil sie halt da ist und sowas ja auch grundsätzlich kann. In der Tat ist der Plan dass mittelfristig die ME den eigentlichen Rechnerstart komplett selbst ausführt und erst nach dem Initialisieren der Haupt-CPU übergibt, womit man krude Peripherie, problematisches RAM, falsche Einstellungen vermeidet weil die ME eben unabhängig ist. Ist aber eher "Work in Progress".

Laut Bekannten liegt die Leistung der ME eines modernen Xeon so etwa bei einem 800Mhz Atom N270-Kern - er nahm den als Vergleich weil man das noch aus Netbooks kennt. Also kein Renner, aber eben komplett isoliert. RAM liegt aktuell bei 256kByte RAM, ist sogar statisches RAM welches Daten nach dem Ausschalten mehrere Minuten halten kann.
 
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Interessante Info, nie von gehört. Danke!
 
Ein wichtige Info für Intel N100-300 und Windows Nutzer!
 
Die Management Engine ist häufiger für Überraschungen gut. Hatte zuletzt ein Notebook hier, welches mit deaktivierter Intel Management Engine den Intel Audio DSP im Gerätemanager nicht starten konnte, weil die DSP-Firmware nicht antwortet. Die integrierte Soundkarte funktioniert in diesem Zustand nicht, erst durch das Aktivieren der Intel Management Engine war der Ton am Notebook zurück. Da ich es zunächst nicht glauben konnte, dass es damit zusammenhängt, habe ich den Gegentest gemacht: Intel Management Engine wieder aus, Ton wieder weg ...
 
Crass Spektakel schrieb:
sondern ohne ME fehlen essenzielle ACPI-/Power-Management-Funktionen, wodurch die CPU auf Minimalfrequenz limitiert wird.

das ist schon lange bekannt, das das bei manchen Systemen nicht getrennt wird in den Treibern
Crass Spektakel schrieb:
Dass das Boosting inzwischen per Software erfolgt - wild.

Das ist schon seit dem die Prozessoren nicht immer auf 100 % Takt laufen fürs Energiesparen. Die ACPI Treiber für das Power Management sind da essenzell.
Denn ansonsten würde im Betrieb die CPU ja nie runtertakten, weil ja nicht unterschieden werden kann, ob das jetzt ein Hintergrund Task ist, der keine große Rechenleistung benötigt, wie das ja im OS selbst durchweg der Fall ist oder ob der User gerade einen massiven Rendering Auftrag durchführt.
 
Ok, inzwischen weis ich mehr von einem Bekannten der in der Tat genau in dem Bereich arbeitet:

Die Intel-Management verfügt über einen eigenen, isolierten CPU-Kern und ein paar garnichtwenige KByte RAM. Dieser ist von außen zu 100% nicht erreichbar ohne signierte Software. Da es sich wirklich um eine vollständige CPU handelt kann sie natürlich so ziemlich alles machen was man will. So hat er z.B. eine VNC-kompatible Fernsteuerung entwickelt die komplett innerhalb dieser CPU läuft und zwar 100% unabhängig vom OS, läuft sogar im BIOS, aber eben nur auf Fujitsu-Servern. Was auch geht, Software-Defined Audio, d.h. ohne physikalischen Audiochip erledigt dieser CPU-Kern das Audio-Upmixing für HDMI.

Was in der Praxis ebenfalls of in der ME erledigt wird: Lüftersteuerung, Overclocking, Turbo-Boost, etcpp. Das praktische, die ME als getrennte Instanz kann theoretisch sogar erkennen wenn die Haupt-CPU komplett abgestürzt ist - in Consumerboards kann sie dann z.B. on-demand das Overclocking deaktivieren und die Haupt-CPU wieder geordnet neu starten ohne Rechner-Neustart, oder ECC-Fehler melden und behandeln, bei Servern kann man z.T. Memory-Mirroring fahren, so eine Art RAID1 fürs RAM, auch da spielt die ME mit um nach einem RAM-Tausch im Betrieb den Mirror neu zu erstellen (nicht nachmachen, Heimcomputer packen das nicht).

Im Prinzip versucht man aktuell das alte klassische BMC und KVM in die ME auszulagern, schlicht weil sie halt da ist und sowas ja auch grundsätzlich kann. In der Tat ist der Plan dass mittelfristig die ME den eigentlichen Rechnerstart komplett selbst ausführt und erst nach dem Initialisieren der Haupt-CPU übergibt, womit man krude Peripherie, problematisches RAM, falsche Einstellungen vermeidet weil die ME eben unabhängig ist. Ist aber eher "Work in Progress".

Laut Bekannten liegt die Leistung der ME eines modernen Xeon so etwa bei einem 800Mhz Atom N270-Kern - er nahm den als Vergleich weil man das noch aus Netbooks kennt. Also kein Renner, aber eben komplett isoliert. RAM liegt aktuell bei 256kByte RAM, ist sogar statisches RAM welches Daten nach dem Ausschalten mehrere Minuten halten kann.
 
Crass Spektakel schrieb:
Dieser ist von außen zu 100% nicht erreichbar ohne signierte Software. Da es sich wirklich um eine vollständige CPU handelt kann sie natürlich so ziemlich alles machen was man will.

Und genau darum schaltet man diese Sicherheitslücke im Bios ab. Jeder der will hat dann eine signierte Software, auf die ein oder andere Weise.
 
Du kannst die ME nicht abschalten, Punkt.

Das hat nichts mit TPM oder Secure Boot zu tun. Das Ding ist praktisch die CPU die den Rechner überhaupt initialisiert. Sowas ähnliches gibt es schon lange, sicher 20 Jahre, oft als Teil vom BMC. Das einzig neue ist dass die ME inzwischen Funktionen übernimmt die früher andere Microcontroller übernommen haben, z.B. lief Lüftersteuerung früher über sehr einfache Microcontroller, davon hattest Du sicher ein Dutzend in einem 2010er PC und jeder hatte einen eigenen CPU-Kern unabhängig von Deiner Controller. Schon mein Lowend AthlonXP-Mainboard von 2001 hatte z.B. für JEDEN Lüfteranschluss einen H8-Microcontroller den man damals sogar frei programmieren konnte.

Inzwischen fasst Intel das halt zusammen weils billiger kommt und sich besser programmieren lässt.
 
Crass Spektakel schrieb:
Du kannst die ME nicht abschalten, Punkt.

Falsch!

Ist mindestens in Teilen abschaltbar - bei Lenovo heißt der Punkt Intel AMT, Gibt auch Mainboards mit der Bios Einstellung da heißt das ME State Control

Und ansonsten würde es nicht solche Artikel geben:

https://help.xmg.gg/hc/de-de/articles/32294905159709-Gerät-startet-nach-Deaktivierung-der-Management-Engine-nicht-mehr

Inwieweit das nun die ME komplett deaktiviert oder nur die Teile, das mal sich von außerhalb auf den Rechner schalten kann, das ist allerdings entsprechend unklar.
 
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