Gehaltsgespräche nach 2 Jahren

BridaX

Captain
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Hallo,

ich arbeite nun seit zwei Jahren in einem IT-Dienstleistungsunternehmen im 1st und 2nd level.

In den letzten 12 Monaten hat sich unser Arbeitspensum drastisch erhöht. Dazu kommen immer neue Aufgaben und Themengebiete die von uns übernommen werden müssen. Im Herbst finden bei uns die Gehaltsgespräche statt.

Ich möchte nicht zu Detailliert werden, da sonst Rückschlüsse auf die Firma genommen werden könnte.

Es gibt keinen tariflichen Vertrag für unser Team, jeder hat individuell verhandelt.

Um zum Punkt zu kommen; Ich denke eine Gehaltserhöhung ist angemessen und ich habe auch Argumente dir für meine Arbeit und Leistungen sprechen

Die Frage die ich mir stelle: Wie hoch soll man ansetzen ohne das Gespräch vorzeitig zum Abbruch zu zwingen?

Die Verhandlung stelle ich mir so vor, dass ich erst Argumente für unser Team, dann zu meiner eigenen Person/Leistung darlege.

Danke und ein schönes Wochenende :)
 
10 Prozent kann man ja mal antesten. Rausschmeißen werden die dich bestimmt nicht gleich, wenn es keine Arschlöcher sind ;-)
Du weißt, was du kannst und wenn du ungefähr weißt, was in dieser Leistungsklasse gezahlt wird, kann man ja in dieser Richtung sich mal hintasten. Aber 10 Prozent finde ich nicht zu hoch angesetzt.
Ich würde auch das "Team" rauslassen, denn was gehen dich die anderen (im Verdienst) an? Oder redet ihr offen über euren Verdienst? Dann wäre das was anderes. Dann könntet ihr eine Strategie erarbeiten.
 
Wenn meine Kollegen und Vorgesetzten eines sind, dann keine Arschlöcher :-)

Unter uns reden wir recht offen über unsere Gehälter - mit "Argumente für unser Team" meinte ich allerdings eher, dass wir bei gleichzeitig steigendem Arbeitsaufkommen mehr Arbeit wegschaufeln (bei gleicher Manpower). Dazu die neuen Teilgebiete und zusätzlichen Aufgaben die uns aufgetragen wurden.

Aber das betrifft natürlich nicht nur mich - sondern die Leistung des Teams.
Da ich mich als Teil des Teams betrachte und jeder selbst verhandeln muss, sollte ich die Argumente doch auch zu meinem Gunsten bringen können - oder?
 
Zuletzt bearbeitet:
MEHR Arbeit ist meiner Erkenntnis oft kein Garant für eine Gehaltserhöhung. Denn man wird ja für 40h bezahlt. Und wenn man 40h nun mehr schafft hat man ja vermutlich früher eher rumgegammelt (so der Gedanke der AG)
(Mehr) höherwertige dagegen schon.
 
Problem ist bei angesetzten 10% kann es halt sein dass am Ende 3-5% rum kommen was eher ein Mückensch*ss ist als eine Gehaltserhöhung. Zudem finde ich 10% zu aalglatt. Ich würde mir eher eine Argumentation für 12% oder 17% oder sowas überlegen als nach 10% zu fragen.
Die Argumentation sollte nicht sein dass du ja mehr wegschaufeln musst, sondern dass du deinen Job sehr gut machst was man eben auch daran sieht dass du in der Lage bist mehr Arbeit in der gleichen Zeit zu schaffen.
 
Das Hauptproblem wird wohl sein, dass du gar keine richtige Argumentationskette haben kannst, da Leute im 1st/ 2nd Level Bereich in der Regel von heute auf morgen super leicht ersetzbar sind (sei es durch Personen aus dem eigenen Land oder eben aus dem Onshore/ Nearshore Bereich).
Du solltest dich also perspektivisch nach ganz anderen Stellenprofilen umsehen als nach ein paar Prozent mehr Gehalt zu betteln.
 
Interessant wäre auch zu wissen, wie es denn allgemein mit dem Gehaltsniveau bei euch in der Firma aussieht. Liegt ihr im Vergleich zur Region, anderen Firmen gleicher Größe in dem Gebiet etc. eh schon überm Durchschnitt wird es schon schwieriger z.B. 10% mehr rauszuholen, als wenn ihr darunter liegt. Hast du da den Vergleich, das einschätzen zu können?
 
Einen 10% Sprung auf derselben Stelle kenne ich eigentlich gar nicht, ohne Tätigkeitswechsel klappt das zumindest bei einigen Großunternehmen die ich kenne einfach nicht (oder man wurde vorher massivst ausgebeutet).
 
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Wenn man seine Forderung gut begründen kann, klappt das auch. Ich habe beispielsweise vor ein paar Wochen sogar eine 15% Erhöhung durchbekommen (allerdings kein Großunternehmen).

Hilfreich ist auf jeden Fall immer, wenn man aus der Vergangenheit die Erfolge vorweisen kann, beispielsweise durch Kundenfeedback. Ich habe mir ein paar Mails ausgedruckt, in denen der Kunde seine Zufriedenheit mit meiner Arbeit deutlich machte und die dann vorgelegt. Da hat man dann direkt was in der Hand und der Personaler bekommt einen Eindruck, was du tatsächlich leistest.

Dass du jetzt ein höheres Arbeitspensum schafft, kann natürlich bedeuten, dass du vorher "gefaulenzt" hast - wer bösartig ist, sieht das evtl tatsächlich so - es kann aber auch bedeuten, dass du deine persönlichen Abläufe und dein Fachwissen, etc. in den 2 Jahren so sehr verbessert hast, dass du nun 15% mehr Arbeit pro Stunde leisten kannst. So würde ich das Ganze argumentieren. Evtl. noch ein paar Beispiele anführen, die das belegen (erstellte Makros/Programme, übersichtliche/überarbeitete Dokumente, etc.).
Und mehr/bessere Leistung "muss" natürlich auch entsprechend entlohnt werden. ;-)

Für die Zukunft würde ich eine Zielvereinbarung treffen, bei deren Erreichen sich dein Gehalt automatisch erhöht. Das ist zusätzlich zur normalen Erhöhung eine Hintertür, die man noch mitnehmen kann.

Ich wüncshe dir viel Erfolg!
 
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